Arzlohe
Arzlohe ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pommelsbrunn im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Arzlohe hat eine Fläche von 10,598 km². Sie ist in 2261 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 4687,35 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Guntersrieth, Mittelburg, Stallbaum und Waizenfeld.[4]
Arzlohe Gemeinde Pommelsbrunn
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Koordinaten: | 49° 29′ N, 11° 31′ O |
Höhe: | 475–485 m ü. NHN |
Einwohner: | 62 (1. Juli 2023)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91224 |
Vorwahl: | 09154 |
Kapellenruine zum heiligen Baum nahe Arzlohe
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Lage
BearbeitenDas Dorf liegt auf der Hochebene über dem Högenbachtal und Pommelsbrunn zwischen Houbirg, Mühlkoppe und Hochberg.[5]
Ortsname
BearbeitenDie Schreibweisen des Dorfnamens reichen von Arzloch (1289) über Arzeloech und Artzlich (1350), Arczlo (1420), Artzloe (1520) bis zu Atzloe (1560). Der Kartograf Paul Pfinzing benennt den Ort in seinem Kartenwerk mit Artzlohe. Seit 1754 wird der Ort Arzlohe genannt.
Geschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1289 zurück. Nachdem die Schenken von Reicheneck einer ihrer Vasallenfamilien namens Türrigl, die sich gegen sie erhoben hatten, und dadurch alle ihre Lehen verloren, die Lehen nach Unterwerfung und Fürsprache von Freunden zurückerstatteten, wurde am 1. Januar 1289 ein Dokument hierüber verfasst. Im Salbuch des Klosters Engelthal von 1312 werden zwei Breitensteinerinnen erwähnt, die Gült aus einem Gut von Arzlohe nahmen. Ferner werden in einer Urkunde vom 10. Juni 1393 sowohl Arzlohe als auch die Kirche in Pommelsbrunn aufgeführt. Weitere urkundliche Erwähnungen beziehen sich auf einen reichsunmittelbaren Lehenshof (Urkunden von 1559, 1565, 1566 und 1577), die jeweils auf einen ganntzen hofe Zue Artzlohe bey dem heyligen Baum gelegen Bezug nehmen. Die Lehensträger dieses Königsgutes in Arzlohe sind ab Mitte des 16. Jahrhunderts namentlich belegt. Man nimmt an, dass es sich um den sogenannten Wacker- oder Koch-Hof, Haus Nr. 3 handelt. Die Benennung „bei dem heiligen baum gelegen“ bezieht sich auf die Kapellenruine, ist aber keine Lageangabe des Hofes bei derselben. Der Zehnt war ursprünglich Lehen des Hochstifts Bamberg an die Schenken von Reicheneck, später (1411) an die Herren von Parsberg. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts kam Arzlohe, wie die ganze Region, zur Reichsstadt Nürnberg, dann 1806 mit dem Nürnberger Gebiet an das Königreich Bayern. Die bayerische Gebietsreform ordnete Arzlohe am 1. Januar 1972 der Gemeinde Pommelsbrunn zu. Der Gemeindeteil Stallbaum wurde damals in die Gemeinde Hartmannshof umgegliedert.[6]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Arzlohe. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 177 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Arzlohe. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 469 (Digitalisat).
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Wilhelm Schwemmer: Landkreis Hersbruck (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 10). R. Oldenburg, München 1959, DNB 457322497, S. 56–57.
Weblinks
Bearbeiten- Ortsteil Arzlohe. In: pommelsbrunn.de. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
- Arzlohe in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. September 2021.
- Arzlohe in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- Arzlohe im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- mein-pommelsbrunn.de (PDF; 2,1 MB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Arzlohe | Gemeinde Pommelsbrunn. Abgerufen am 14. Mai 2024.
- ↑ Gemeinde Pommelsbrunn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Gemarkung Arzlohe (093506). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 481.