Büren (Neustadt am Rübenberge)

Stadtteil von Neustadt am Rübenberge

Büren ist ein nördlicher Ortsteil der Stadt Neustadt am Rübenberge in der Region Hannover in Niedersachsen.

Büren
Wappen von Büren
Koordinaten: 52° 35′ N, 9° 30′ OKoordinaten: 52° 35′ 27″ N, 9° 30′ 7″ O
Höhe: 43 m ü. NHN
Fläche: 6,28 km²[1]
Einwohner: 231 (1. Apr. 2024)[2]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31535
Vorwahl: 05072
Büren (Niedersachsen)
Büren (Niedersachsen)
Lage von Büren in Niedersachsen
Simon-und-Judas-Kirche
Simon-und-Judas-Kirche

Geografie

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Das Dorf liegt in der Nähe der L 191. Südlicher Nachbar ist Wulfelade, westlich liegt Dudensen, östlich Welze, Amedorf und Mandelsloh, nördlich Lutter und Bevensen.

Geschichte

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Büren entstand um 800 als eine von vielen Siedlungen der Gegend im Gefolge der fränkisch-sächsischen Auseinandersetzungen mit den daraus resultierenden Zwangsumsiedlungen. Die erste urkundliche Erwähnung ist unter dem Namen Bueren für das Jahr 1215 belegt.[3] Der Ort wird in zwei weiteren Quellen von etwa 1250 und 1260 unter dem Namen Buren genannt.[4]

Im Jahre 1302 kam Büren mit anderen Gebieten der Grafschaft Wölpe an das Haus Braunschweig-Lüneburg. 1495 fiel der Ort an das Fürstentum Calenberg.

Die Kirche in Büren wird urkundlich im Jahr 1438 das erste Mal erwähnt und 1543 wurde die Reformation eingeführt. Erster und vermutlich einziger Pastor war Bartoldus Nigemeier (um 1543). Vor 1565 wurde die Pfarre als mater combinata mit Dudensen verbunden.[5]

In der Zeit der Religionskriege von 1626 bis 1627 verwüsteten die Tillyschen Soldaten den Ort. Für die Vogtei Mandelsloh erfolgte ab 1737 die Aufstellung der Hand- und Spanndienste. Der geheime Kammer-Sekretär Denicke in Hannover stiftete 1748 die Bürener Schulstelle. Im Jahre 1811 wurde das alte Schulhaus erbaut.

Von 1813 bis 1830 wurden die Steuerzahlungen umgestellt. In diesem Zeitraum etwa fand die Ablösung des Zehnten statt. Ab dem Jahre 1819 begann die Ablösung von Gut und Weide und 1826 entschieden die Einwohner über die Teilung der Bürener Heide. Ab 1844 bis 1849 fand die Verkoppelung der Bürener Feldmark statt. Ein großes Feuer vernichtete 1849 fünf Höfe.

In den Jahren 1894 bis 1898 wurde die Landstraße von Wulfelade über Büren nach Bevensen ausgebaut. Der Ort bekam eine gepflasterte Durchgangsstraße. Zehn Jahre später bekamen auch die Wege im Dorf festes Pflaster.

Das neue Schulhaus wurde 1912 errichtet. Der Lehrer Heinrich Schulze trat seinen Dienst an. Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde 1920 eingeweiht. 1933 wurde der Sportplatz an der Lehmkuhle fertiggestellt.[6]

Seit 1963 bekommen die Einwohner ihr Trinkwasser aus der Harzwasserleitung.

Am 1. März 1974 wurde Büren in die Stadt Neustadt am Rübenberge eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1689[8] 1768[8] 1822[9] 1848[10] 1852[8] 1910[11] 1925[12] 1933[12] 1939[12] 1950[13][14]
Einwohner 90 158 194 222 232 245 239 233 212 401
Jahr 1953[15] 1956[14] 1961[7] 1970[7] 2011 2016[1] 2020[16] 2023[17] 2024[2]
Einwohner 347 323 254 242 265 240 245 239 231

Die älteste Einwohnerin starb 2012 im Alter von 103 Jahren.[18]

Erlangte Auszeichnungen des Ortes (1976–1987)

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  • Im Landeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden belegte Büren 1976 den ersten Platz.[19]
  • Im Landeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden belegte Büren 1977 nochmals den ersten Platz.[19]
  • Der Ort gewann 1981 die Bronzemedaille im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.[19]
  • Im Landeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden belegte Büren 1987 wieder den ersten Platz.[19]

Der gemeinsame Ortsrat von Bevensen, Büren und Laderholz setzt sich aus zwei Ratsfrauen und fünf Ratsherren zusammen. Im Ortsrat befinden sich zusätzlich 20 beratende Mitglieder.[20][21]

Sitzverteilung:

(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)

Ortsbürgermeister

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Der Ortsbürgermeister ist Hartmut Evers (CDU). Sein Stellvertreter ist Henno Hasselbring (CDU).[20][21]

Chronik der früheren Bürgermeister und Ortsbürgermeister von Büren

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Bürgermeister

  • 1859–1880: Heinrich Oehlerking[22]
  • 1880–1886: Friedrich Biermann[22]
  • 1886–1892: Heinrich Rodewald[22]
  • 1892–1904: Heinrich Lammers[22]
  • 1904–1905: Heinrich Bartling[22]
  • 1905–1912: Heinrich Rodewald[22]
  • 1912–1915: Wilhelm Meyer[22]
  • 1915–1933: August Flentje[22]
  • ab 1933: Heinrich Gerves[22]
  • 1946–1949: Heinrich Biermann[23]
  • 1949–1950: Heinrich Thielking[23]
  • 1950–1960: Heinrich Biermann[23]
  • 1960–1974: Rudolf Beermann[23]

Ortsbürgermeister

  • 1974–1976: Heiner Meyer[23]
  • 1976–1995: Friedhelm Dreyer[23]
  • 1995–1998: Fritz Schnepel[23]
  • 1998–2006: Gerd Kastenschmied
  • 2006–2011: Henry Öhlerking[23]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Büren stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Am 27. August 1952 beschlossen die Gemeindevertreter in einer Sitzung einstimmig, das Wappen und das Siegel zur Genehmigung einzureichen. Das Wappen wurde am 27. April 1953 durch den Niedersächsischen Minister des Innern verliehen.[24]

 
Wappen von Büren
Blasonierung: „In Blau ein wachsender, silberner Giebel mit zwei niedersächsischen Pferdeköpfen, bei dem im schwarzen Loch eine silberne Eule sitzt. Oben in Blau zu beiden Seiten ein goldenes Herz schwebend.“[24]
Wappenbegründung: Das Dorf Büren hat seinen Namen von dem althochdeutschen „bur“ (Wohnung), „burion“ -die Form des dativ pluralis- (zu den Wohnungen). Die Eule soll auf den „Uhlenbrook“ hinweisen. Unter dieser Bezeichnung sind zahlreiche, ortsgeschichtliche Arbeiten eines Heimatschriftstellers gesammelt worden. Die Herzen sollen die Heimatliebe verkörpern.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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  • Die kleine Fachwerkkirche St. Petri wurde vermutlich 1769 erbaut. Die Kirche bekam 1924 einen neuen Turm. Eine Empore wurde errichtet, eine Glocke, eine Uhr und ein Betglockenwerk angeschafft.[6] Das Gebäude wurde nach aufwendiger Restaurierung 1995 wieder eingeweiht.
  • Der Schulze-Lohhof-Gedenkstein in der Bürener Straße erinnert an den Heimatdichter Heinrich Schulze-Lohhof (1889–1956), der Lehrer in Büren war.

Baudenkmale

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Siehe: Liste der Baudenkmale in Neustadt am Rübenberge (Ortsteile links der Leine)

  • Der Schützenverein wurde 1965 mit 36 Mitgliedern gegründet. Schützenkönig Friedel Thies war der erste Vorsitzende. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte mit 55 Mitgliedern im Jahre 1970. Von 1971 bis 1972 erfolgte der Bau des Schützenhauses und 1973 kam der Schießstand dazu.[25]

Wirtschaft

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Der Ort hatte 2013 noch fünf bewirtschaftete Bauernhöfe.

Öffentliche Einrichtungen

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  • Die Freiwillige Feuerwehr Büren ging 1934 aus dem Männergesangsverein Germania hervor. Die Gründungsmitglieder wählten aus ihren Reihen den ersten Gemeindebrandmeister Heinrich Biermann. Das erste Feuerwehrhaus wurde bis 1973 von der Feuerwehr benutzt. In den Anfangsjahren bekämpften die Feuerwehrleute die Brände mit Handpumpen und Löscheimern, gefüllt aus den vier Teichen im Dorf. Im Jahr 1959 wurde ein Tragkraftspritzenanhänger (TSA) in Dienst gestellt, der anfangs noch von Pferden gezogen wurde. Später übernahm diese Aufgabe ein Traktor. 1976 erhielt die Feuerwehr einen gebrauchten Opel Blitz Baujahr 1958, ein LF 8 mit Vorbaupumpe und TS 8/8 aus Berenbostel, 1982 gab es ein neues TSF, einen sechssitzigen Mercedes. Der Neubau des Feuerwehrhauses begann 1989 mit den Freiwilligen der Feuerwehr, 1990 war es fertig. Im Jahr 2006 erhielt die Feuerwehr eine neue TS 8/8 mit Elektrostarter und 2009 kam das jetzige im Einsatz befindliche Fahrzeug. Die erste Jugendfeuerwehr bestand von 1977 bis 1987, die Neugründung erfolgte im Jahr 1997 und ab 2013 ruhte sie wieder.[26][27]

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter des Ortes

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Commons: Büren – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Unsere Ortschaften stellen sich vor – Bevensen (mit Büren). In: Internetseite der Stadt Neustadt a. Rbge. 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. September 2018; abgerufen am 13. Oktober 2017.
  2. a b Einwohner Neustadt a. Rbge. mit Haupt- und Nebenwohnung. (PDF) In: Webseite Stadt Neustadt am Rübenberge. 1. April 2024, abgerufen am 23. Mai 2024.
  3. Hans Ehlich: Bauern Bürger brennende Dörfer. In: Calenberger Blätter. Nr. 4. Oppermann Verlag, Wunstorf, S. 130.
  4. Annette von Boetticher: Die Urkunden des Neustädter Landes. Band 1, Nr. 889–1302. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2002, S. 109, 145.
  5. Philipp Meyer: Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-Lippes seit der Reformation. Band 1. Göttingen 1941, S. 147.
  6. a b Heinrich Schulze: Auf den Wegen der Heimat. Ein Heimatbuch des Niedersachsendorfes Büren im Kreise Neustadt a. Rbge. Hrsg.: Kreis der Heimatfreunde. 1936, S. 59 und 60.
  7. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 198 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. a b c Komitee 1000 Jahre Mandelsloh (Hrsg.): Mandelsloh 985–1985. 1985, S. 341.
  9. Summenregister Extract aus dem Familien-Register der Parochie Dudensen. In: Archiv der Kirchengemeinde Hagen/Dudensen (Hrsg.): Familienregister Dudensen. 1820.
  10. Friedrich W. Harseim, C. Schlüter (Hrsg.): Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter Verlag, 1848, S. 52 (Digitalisat [abgerufen am 23. März 2017]).
  11. Landkreis Neustadt am Rübenberge. In: gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 23. Mai 2011.
  12. a b c Michael Rademacher: Landkreis Neustadt am Rübenberge (Neustadt i. Hannover). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950 (= Statistik der Bundesrepublik Deutschland. Band 33). W. Kohlhammer, Stuttgart/Köln 1952, S. 30 (Digitalisat [PDF; 27,1 MB] Landkreis Neustadt a.Rbge., Sp. 2).
  14. a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 158 (Digitalisat).
  15. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Ausgabe 1953. W. Kohlhammer Verlag, 1954, S. 102, urn:nbn:de:bsz:180-diggv-104.
  16. Neustadt a. Rbge. (PDF) Einwohner je Ort lt. Melderegister. Stadt Neustadt am Rübenberge, 31. Dezember 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Mai 2020; abgerufen am 1. Februar 2021.
  17. Einwohner Neustadt a. Rbge. (PDF) In: Webseite Stadt Neustadt am Rübenberge. 1. Januar 2023, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2023; abgerufen am 24. Februar 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neustadt-a-rbge.de
  18. Leinezeitung (Hrsg.): Todeskundgabe. 9. Mai 2012.
  19. a b c d Urkunden im Schützenhaus des Dorfes.
  20. a b Ortsrat der Ortschaft Bevensen/Büren. In: Ratsinformationssystem der Stadt Neustadt am Rübenberge. Abgerufen am 11. November 2017.
  21. a b Mandatsträger der Stadt. In: Ratsinformationssystem der Stadt Neustadt am Rübenberge. Abgerufen am 11. November 2017.
  22. a b c d e f g h i Heinrich Schulze: Auf den Wegen der Heimat. Ein Heimatbuch des Niedersachsendorfes Büren im Kreise Neustadt a. Rbge. Hrsg.: Kreis der Heimatfreunde. 1936, S. 61.
  23. a b c d e f g h Archiv der Stadt Neustadt am Rübenberge.
  24. a b Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC 256065728, S. 274–275 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 26. Februar 2022]).
  25. Neustädter Zeitung vom 27. Juni 1990.
  26. Leinezeitung vom 22. September 2005.
  27. Feuerwehrbuch beim Ortsbrandmeister.
  28. Heimatschriftsteller Heinrich Schulze-Lohhof. In: www.rave-naturfotos.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2017; abgerufen am 11. November 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rave-naturfotos.de