Bahnstrecke Biel/Bienne–Bern

Eisenbahnstrecke in der Schweiz

Die Bahnstrecke Biel/Bienne–Bern ist eine Eisenbahnstrecke in der Schweiz und verbindet die Stadt Biel/Bienne mit der Bundeshauptstadt Bern. Die Strecke befindet sich im Eigentum der SBB, der operative Betrieb im Fernverkehr obliegt den SBB, derjenige des Regionalverkehrs der BLS.

Biel/Bienne–Bern
Eisenbahnbrücke über die Aare zwischen Aegerten und Brügg
Eisenbahnbrücke über die Aare zwischen Aegerten und Brügg
Streckennummer (BAV):260 (Biel/Bienne–Zollikofen)
450 (Zollikofen–Bern)
Fahrplanfeld:303
Streckenlänge:33,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 11 
Zweigleisigkeit:ja
Strecke
von Lausanne, von La Chaux-de-Fonds
Strecke
und Moutier via Sonceboz
Bahnhof
33,6 Biel/Bienne Endpunkt S 3
Abzweig geradeaus, nach links und von links
nach Solothurn –Olten und nach Delémont
Bahnhof
30,5 Brügg BE 436 m ü. M.
Brücke über Wasserlauf
Aarebrücke Brügg 108 m
Haltepunkt / Haltestelle
28,1 Studen BE
Abzweig geradeaus und von links
aus Büren an der Aare
Bahnhof
26,2 Busswil
Abzweig geradeaus und von rechts
aus Kerzers
Bahnhof
23,4 Lyss
Bahnhof
19,9 Suberg-Grossaffoltern
Bahnhof
15,7 Schüpfen
Bahnhof
10,1 Münchenbuchsee
Kreuzung geradeaus oben
Solothurn–Worblaufen
Abzweig geradeaus und von links
Altstrecke aus Olten
Bahnhof
7,5
98,8
Zollikofen Anschluss an RBS 560 m ü. M.
Kulminations-/Scheitelpunkt
Abzweig geradeaus und von links
NBS Mattstetten–Rothrist
Kreuzung geradeaus oben
Bern–Worb
Abzweig geradeaus, nach links und von links
von/nach Thun und von/nach Luzern
Haltepunkt / Haltestelle
Bern Wankdorf
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
103,3 Bern Wylerfeld
Brücke
Lorraineviadukt (1080 m)
Bahnhof
106,1 Bern
Strecke
nach Belp-Thun S 3 , nach Schwarzenburg,
Strecke
nach Lausanne und nach Kerzers–Neuchâtel

Geschichte

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Berner Staatsbahnen

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Der erste Abschnitt zwischen Bern Wylerfeld und Zollikofen wurde am 16. Juni 1857 von der Schweizerischen Centralbahn eröffnet, als diese ihre Bahnstrecke nach Olten in Betrieb nahm. Ein knappes Jahr später wurde sie dann zum heutigen Bahnhof Bern verlängert. Knapp sieben Jahre nach der Eröffnung der Strecke nach Zollikofen wurde die Verlängerung über Lyss nach Biel/Bienne dem Verkehr übergeben, die Strecke entstand unter der Leitung der Bernischen Staatsbahn.[1] Das Teilstück war Teil der Berner Staatsbahn von La Neuveville über Biel/Bienne und Bern nach Langnau.[2] Diese Eröffnung sorgte für Umbauten an den Bahnhöfen beider Endpunkte, aber auch für einen Doppelspurausbau der SCB-Strecke von Zollikofen nach Bern.[3] Die Bernische Staatsbahn ging 1884 in die Jura-Bern-Luzern-Bahn auf, diese wiederum schloss sich 1890/91 mit der SOS zur Jura-Simplon-Bahn zusammen. Als die JS 1902 zusammen mit der SCB, der NOB und der VSB in den Schweizerischen Bundesbahnen aufging, war die Strecke zwischen Biel und Bern erstmals im Eigentum einer einzigen Gesellschaft.

Ausbau und Elektrifizierung

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Die Strecke wiederum wurde in drei Etappen elektrifiziert, 1919 das Teilstück zwischen Bern und dem Wylerfeld, als die SBB die Strecke nach Thun unter Spannung stellten, ferner erhielt 1927 die Linie nach Zollikofen eine Fahrleitung, ehe 1928 das Reststück nach Biel erfolgte.

Der Doppelspurausbau zog sich über mehrere Etappen von 1859 bis 1996 hin. Vor der Übernahme der SBB waren erst die Teilstücke Bern–Zollikofen und Busswil–Lyss (als Teil der Bahnstrecke Lausanne–Payerne–Lyss–Solothurn) zweispurig ausgebaut. 1933 wurde der Abschnitt bis Münchenbuchsee ausgebaut, ab 1962 wurden die restlichen Lücken geschlossen. Der letzte Doppelspurabschnitt wurde am 19. August 1996 zwischen Schüpfen und Suberg-Grossaffoltern in Betrieb genommen.

Ende Mai 1999 wurde die Haltestelle Studen BE eröffnet.[4]

Drittes Gleis Zollikofen-Rütti

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2009 wurde der Spatenstich für den Bau des dritten Gleises zwischen Zollikofen und dem Ortsteil Rütti gesetzt. Bisher mündeten in Zollikofen die beiden Doppelspuren aus Biel und Olten in die Doppelspur nach Rüti, wo danach die Dreispur bis Bern führt. Durch das Schliessen dieses Engpasses kann einerseits das Angebot auf der Bieler Strecke erweitert werden, andererseits werden auch die Zufahrten der Züge aus Thun verbessert, so dass neu alle RegioExpress-Züge aus Brig und Zweisimmen bis Bern geführt werden können.[5] In diesem Zuge werden alle Berner Ausfahrtgleise mit der Strecke nach Thun verbunden.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 weitet die BLS ihr S-Bahn-Angebot zwischen Bern und Münchenbuchsee auf den Viertelstundentakt aus, dies dank dem dritten Gleis zwischen Zollikofen und Rütti. Im Gegenzug hoben die SBB den Halt der RegioExpress-Züge in Münchenbuchsee auf.[6]

Unfälle

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Am 17. August 1891 prallte in Zollikofen der Schnellzug Bern–Paris der Jura-Simplon-Bahn (JS) auf einen vor dem geschlossenen Einfahrsignal wartenden Extrazug der JS. Durch den Aufprall wurden 14 Reisende des Extrazuges getötet und 122 verletzt. Der Unfall wurde durch Fehler verschiedener Betriebsstellen verursacht. Dem Schnellzug wurde die Fahrt in einen belegten Zugfolgeabschnitt freigegeben. Weil die Druckluftbremse ausgeschaltet war, verminderte sich zudem die Bremswirkung.

Am 12. Februar 1980 fuhr ein aus Biel kommender Regionalzug zwischen Bern Wylerfeld und Bern Löchligut in eine allein fahrende Lokomotive. Beide Triebfahrzeugführer wurden getötet, 18 Passagiere verletzt.[7]

InterRegio

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Auf der Strecke Biel–Bern verkehren halbstündlich InterRegio-Züge, vorwiegend mit Stadler-Dosto-Kompositionen mit Halt in Lyss. Die Fahrzeit beträgt 25 Minuten.[8] Der InterRegio wird seit Dezember 2019 mit er Liniennummer 65 von der BLS betrieben.[9] Davor wurden die Züge als RegioExpress von der SBB betrieben. Früher verkehrten die Züge schon einmal als InterRegio, wurden aber aufgrund der geringen Laufdistanz von unter einer Stunde als RegioExpress eingestuft.

Regionalverkehr

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Die Fahrt mit der ebenfalls im Halbstundentakt verkehrenden S3 der S-Bahn Bern dauert zehn Minuten länger (35 Minuten) und wird von Biel nach Bern und weiter durchs Gürbetal nach Belp geführt. Zu den Hauptverkehrszeiten wird die S31 von Belp nach Münchenbuchsee bis Biel verlängert mit Halt in Schüpfen und Lyss. Der S-Bahn-Betrieb wird von der BLS durchgeführt.

Einzelnachweise

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  1. Enrico Ghidelli: Die Bernische Staatsbahn. (PDF 2,3 MB) The missing link. In: Bulletins. Scripophila Helvetica, 24. Juli 2006, S. 2, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2014; abgerufen am 28. August 2011.
  2. Geschichte. In: Offizielle Webseite. Einwohnergemeinde Münchenbuchsee, 2011, S. 1, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. September 2018; abgerufen am 28. August 2011: „1864 Die Bahnlinie Biel-Bern-Langnau wird eröffnet.“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.muenchenbuchsee.ch
  3. Oliver Tanner: Bahnstrecke Bern-Biel/Bienne. In: Webseite schienenverkehr-schweiz.ch. Oliver Tanner, S. 1, abgerufen am 28. August 2011.
  4. Eisenbahn-Amateur. 3/99, S. 143.
  5. Spatenstich für das 3. Gleis Rütti–Zollikofen. In: Medienmitteilung. Schweizerische Bundesbahnen SBB, 6. November 2009, S. 1, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2014; abgerufen am 28. August 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/m.sbb.ch
  6. http://www.fahrplanentwurf.ch/fileadmin/fap_pdf/2011/various/Aenderungen_Fernverkehr_Fahrplan_2012.pdf (Link nicht abrufbar)
  7. Marcel Manhart: Liste der schwersten Bahnunfälle in der Schweiz bis Mai 2006 von SBB Historic. Abgerufen am 26. Oktober 2013.
  8. Laufweg RE 2971. Online-Fahrplan. In: Webseite SBB Fahrplan. Schweizerische Bundesbahnen SBB, 2011, S. 1, abgerufen am 27. August 2011.
  9. BLS Fernverkehr. BLS Fernverkehr. In: Webseite BLS. BLS AG, 2020, S. 1, abgerufen am 28. Dezember 2020.

Literatur

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  • Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz, Réseau Ferré suisse. Dritte nachgeführte und vollständig überarbeitet Auflage. AS Verlag, 2010, ISBN 978-3-909111-74-9.