Bahnstrecke Győr–Szentgotthárd
Die Bahnstrecke Győr–Szentgotthárd ist eine Hauptbahn in Ungarn, die ursprünglich durch die Ungarische Westbahn (Magyar Nyugati Vasút) erbaut und betrieben wurde. Sie führt von Győr (Raab) nach Szentgotthárd (St. Gotthard) und weiter nach Graz. Der österreichische Streckenteil zwischen der Staatsgrenze nächst Mogersdorf und Graz wird im Artikel Steirische Ostbahn beschrieben.
Győr-Rendező–Szentgotthárd–Staatsgrenze | |
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Bahnhof Ják-Balogunyom (2010) | |
Streckennummer: | 10 (Győr-Rendező–Celldömölk) 20 (Celldömölk–Szombathely) 21 (Szombathely–Staatsgrenze) |
Kursbuchstrecke (MÁV): | 10 (Győr–Celldömölk) 20 (Celldömölk–Szombathely) 21 (Szombathely–Szentgotthárd) |
Streckenlänge: | 170,5 km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Streckenklasse: | C2 (Győr-Rendező–Szombathely) D4 (Szombathely–Staatsgrenze) |
Stromsystem: | Celldömölk–Szentgotthárd: 25 kV, 50 Hz ~ |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h |
Zweigleisigkeit: | Porpác–Szombathely |
In der Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie stellte diese Bahn eine wichtige Ost-West-Verbindung zwischen Budapest und Graz dar. Durch die Auflösung der Monarchie und durch die Schaffung des Eisernen Vorhangs sank die Bedeutung der Strecke im Reiseverkehr. Im Güterverkehr verlor sie aber nie ihre wichtige Stellung zwischen Ungarn und Österreich.
Die Ungarische Westbahn verbindet mit Győr, Pápa, Celldömölk, Szombathely und Körmend einige wichtige Eisenbahnknoten.
Geschichte
BearbeitenMitte der 1850er Jahre wurde in Graz ein Consortium zur Anlage und zum Bau einer Locomotiv Eisenbahn zwischen Raab/Győr und Graz, der heutigen Steirischen Ostbahn, gegründet.
Die Strecke wurde, nach polizeilich-technischer Prüfung[11] am 1. September 1872 bis Jennersdorf eröffnet und von den k.k. ung. Staatsbahnen betrieben. Die Fortsetzung bis Graz wurde am 1. Mai 1873 offiziell dem Betrieb übergeben. (Im Herbst 1872 hatte sich die Ungarische Westbahn, gemeinsam mit einem Konsortium von Industriellen, um die Genehmigung technischer Vorarbeiten zur Errichtung der Strecke Graz – Knittelfeld beworben[12]).
Gegenwart
BearbeitenBis Ende November 2006 wurde die Ungarische Westbahn in ihrem Verlauf von Győr bis zur Staatsgrenze Ungarn/Österreich von der MÁV betrieben. Seit Dezember 2006 wird der Streckenabschnitt Szombathely–Körmend–Szentgotthárd von der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn (GySEV/Raaberbahn) betrieben.
Vom 1. Oktober 2009 bis 2. Dezember 2010 wurde die 53,3 km lange eingleisige Strecke Szombathely–Szentgotthárd vollständig saniert und bis an die Grenze zu Österreich mit elektrischer Oberleitung überspannt (25 kV, 50 Hz).
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde von 60–70 km/h auf 120 km/h angehoben. Der Gleiskörper wurde für eine Achslast von 22,5 Tonnen ausgelegt, die Sicherungstechnik erneuert und der Betrieb auf elektrische Traktion mit Zugbeeinflussung umgestellt.
Ausblick
BearbeitenDie Raaberbahn will auf ihrer neuen ungarischen Strecke über Szombathely verstärkt in den Güterverkehr Wien–Graz einsteigen. Der weitere Ausbau und die Elektrifizierung der ÖBB-Strecke von Szentgotthárd nach Graz ist geplant. Im Abschnitt zwischen Gleisdorf und Graz soll eine Neubaustrecke parallel zur bestehenden Süd Autobahn A 2 errichtet werden und eine Verbindung zum Terminal Werndorf und zur Koralmbahn herstellen. Im Zuge des Ausbaus der europäischen Transitkorridore gibt es Bestrebungen, die Strecke zu ertüchtigen, insbesondere um den schweren Güterverkehr betriebstechnisch rationell zu traktionieren. Hinzu kommt der Umstand, dass die Inbetriebnahme des Semmeringbasistunnels erst 2030[13] erfolgen wird. Umso mehr will die Raaberbahn ihren Nord–Süd- und Ost–Süd-Güterverkehr über die Ungarische Westbahn abwickeln.
Bahnhöfe
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Szombathely Hauptbahnhof
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Stadler FLIRT fahren seit Dezember 2013 zwischen Sopron und Szentgotthárd
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Raaberbahnzug bei Szombathely
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Bahnhof Egyházasrádóc (anno 2005)
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Der sanierte Bahnhof Egyházasrádóc
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Der verlängerte Bahnhof Egyházasrádóc mit Busendstation
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Bahnhof Körmend
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Die neue Fußgängerbrücke
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Bahnhof Körmend, Schalterhalle
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Bahnhof Körmend
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Bahnhof Rátót (anno 2007)
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Bahnhof Szentgotthárd
Literatur
Bearbeiten- F(ranz) Krauss: Mittheilungen über die Anlage und den Bau der ungarischen Westbahn, Raab–Graz und Stuhlweissenburg–Klein-Zell. In: Wilhelm Tinter (Red.): Zeitschrift des oesterreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins. Heft 6/7, XVII. Jahrgang (1875). Wien 1875, ZDB-ID 2534647-7, S. 114–126. — Volltext online (PDF; 6 MB).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 10 vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 18. Mai 2021 (ungarisch).
- ↑ Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 20 vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 18. Mai 2021 (ungarisch).
- ↑ Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 21 vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 18. Mai 2021 (ungarisch).
- ↑ Magyar Államvasutak Zrt.: Menetrendi segédkönyv I. kötet. (PDF; 2,3 MB) 3.8. Győr–Celldömölk. S. 30, abgerufen am 18. Mai 2021 (ungarisch).
- ↑ Magyar Államvasutak Zrt.: Menetrendi segédkönyv I. kötet. (PDF; 2,3 MB) 3.14. Székesfehérvár–Porpác. S. 45, abgerufen am 18. Mai 2021 (ungarisch).
- ↑ Győr-Sopron-Ebenfurti Vasút Zrt.: GYSEV Menetrendi segédkönyv. (PDF; 0,6 MB) 3.8. Porpác-Szombathely (20). S. 27, abgerufen am 18. Mai 2021 (ungarisch).
- ↑ Győr-Sopron-Ebenfurti Vasút Zrt.: GYSEV Menetrendi segédkönyv. (PDF; 0,6 MB) 3.9. Szombathely-Szentgotthárd oh. (21). S. 28, abgerufen am 18. Mai 2021 (ungarisch).
- ↑ 10 Győr-Celldömölk. In: Magyarország vasútállomásai és vasúti megállóhelyei. Abgerufen am 18. Mai 2021 (ungarisch).
- ↑ 20 Székesfehérvár-Szombathely. In: Magyarország vasútállomásai és vasúti megállóhelyei. Abgerufen am 18. Mai 2021 (ungarisch).
- ↑ 21 Szombathely-Szentgotthárd-Gyanafalva. In: Magyarország vasútállomásai és vasúti megállóhelyei. Abgerufen am 18. Mai 2021 (ungarisch).
- ↑ Volkswirthschaftliche Zeitung. (…) Ungarische Westbahn. In: Das Vaterland, Nr. 239/1872 (XIII. Jahrgang), 1. September 1872, S. 5, Spalte 3 Mitte. (online bei ANNO).
- ↑ Volkswirthschaftliche Zeitung. (…) Eisenbahnnachrichten. In: Das Vaterland, Nr. 317/1872 (XIII. Jahrgang), 18. November 1872, S. 2, Mitte rechts. (online bei ANNO).
- ↑ http://infrastruktur.oebb.at/de/projekte-fuer-oesterreich/bahnstrecken/suedstrecke-wien-villach/semmering-basistunnel
Weblinks
Bearbeiten- Elmar Oberegger: Ungarische Westbahn. In: oberegger2.org, 2006, abgerufen am 9. Juni 2013.