Bahnstrecke Port-de-Piles–Argenton-sur-Creuse

Bahnstrecke in Frankreich

Die Bahnstrecke Port-de-Piles–Argenton-sur-Creuse ist eine etwas mehr als 100 km lange eingleisige, teils stillgelegte Nebenbahnstrecke in Frankreich. Sie verbindet Port-de-Piles an der Bahnstrecke Paris–Bordeaux im Département Vienne, Region Neu-Aquitanien, mit Argenton-sur-Creuse an der Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon im Département Indre / Region Centre-Val de Loire. Die Strecke verläuft von Nordwest nach Südost im Tal der Creuse. Der Bau und Betrieb steht in engem Zusammenhang anderer Verkehrsunternehmen in den Anfangsjahren der Streckengeschichte.

Port-de-Piles–Argenton-sur-Creuse
Bahnhof Argenton-sur-Creuse, 2014
Bahnhof Argenton-sur-Creuse, 2014
Streckennummer (SNCF):598 000
Kursbuchstrecke (SNCF):84/86 (P.O.)/(SNCF)
Streckenlänge:102,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 10[1] 
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
Zweigleisigkeit:ehemals ja
Bahnstrecke Paris–Bordeaux von Paris-Austerlitz
Abzweig geradeaus und von rechts
Bahnstrecke Port-Boulet–Port-de-Piles von Port-Boulet
Bahnhof
281,1 Port-de-Piles 50 m
Brücke über Wasserlauf
281,5 Viaduc de Port-de-Piles (Creuse; 150 m)
Brücke
~281,9 D 910 (ehem. RN 10)
Abzweig geradeaus und nach rechts
~281,9 Bahnstrecke Paris–Bordeaux nach Bordeaux-St-Jean
Brücke über Wasserlauf
284,1 Creuse (146 m)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
~285,6 Le Moulin Neuf (Gleisanlieger)
Brücke über Wasserlauf
285,7 Esves (22 m)
289,2 Ausbauende Descartes Industrie[2]
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
290,4 La Haye-Descartes 51 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
D 725 (ehem. RN 725)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
295,4 Abilly 53 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)StreckeU-Bahn-Strecke nach halbrechts und von links
Chemins de fer départementaux (CFD) n. Montbazon u. Loches
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)BahnhofU-Bahn-Kopfbahnhof Streckenende
301,3 Le Grand-Pressigny 62 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
309,1 Chaumussay 68 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~315,6 D 725 (ehem. RN 725)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
315,8 Preuilly-Claise 80 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
319,8 Bossay 76 m
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
328,6 Bahnstrecke Châtellerault–Launay von Châtellerault
(Abzw. Launay)
Grenze (Strecke außer Betrieb)
Département Indre-et-Loire/Indre
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
331,2 Tournon-Saint-Martin 81 m
331,7 Beginn Entwidmung[2]
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
338,5 Fontgombault 102 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
342,7 Pouligny-Saint-Pierre 114 m
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Saint-Benoît–Le Blanc von Saint-Benoît
Strecke Anfang Hochstrecke (außer Betrieb)
D 975 (ehem. RN 151)
U-Bahn-Strecke von linksKreuzung mit U-Bahn Ende Hochstrecke (Strecken außer Betrieb)U-Bahn-Strecke von rechts
Verbindungsgleis beider Gesellschaften
U-Bahn-BahnhofBahnhof (Strecke außer Betrieb)U-Bahn-Bahnhof
347,7 Le Blanc 120 m
Strecke (außer Betrieb)U-Bahn-Strecke nach links
Chemin de fer du Blanc-Argent (Meterspur) nach Salbris
Verschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Argenton-sur-Creuse–Le Blanc (T.I.)
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Viaduc de La Villerie (113 m)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
356,8 Ruffec-le-Château 87 m
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362,5 Ciron 101 m
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365,6 Scoury 92 m
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371,9 Chitray 98 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
376,9 Creuse (145 m)
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377,5 Saint-Gaultier 101 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
381,2 Creuse (96 m)
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3830, Ende Entwidmung
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus und von links
383,8
292,5
Bahnstrecke Aubrais-Orléans–Montauban von Aubrais
U-Bahn-Kopfbahnhof StreckenanfangBahnhof
295,0 Argenton-sur-Creuse 110 m
U-Bahn-Strecke nach rechts
Bahnstrecke Argenton-sur-Creuse–Le Blanc (T.I., Meterspur)
und Bahnstrecke Argenton-sur-Creuse–La Chaussée
nach La Chaussée
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Bahnstrecke Aubrais-Orléans–Montauban nach Montauban

Geschichte

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Bahnhof Le Blanc, Bahnhofsvorplatz mit Zug der Tramways de l’Indre, um 1910

Mit Fertigstellung der Bahnstrecke Paris–Toulouse über Limoges 1856 entbrannten Diskussionen, welche Teile des Départements Indre noch mit Bahnstrecken vernetzt werden könnten. Zahlreiche Vorschläge unterschiedlicher Personengesellschaften wurden unterbreitet. Schon in der ersten Hälfte der 1850er Jahre gab es Vorstöße in diese Richtung, doch erst nach dem Deutsch-Französischen Krieg wurde das Thema mit dem Freycinet-Plan akut. Darin wird diese Strecke genannt, sie ist aber in mehrere, teilweise in andere Richtungen weiterführende Strecken unterteilt.[3]

Die etwas weiter nördlich parallel liegende, bereits 1864 bewilligte Strecke Tours-Montluçon über Châteauroux bestand aus zwei Teilen. Der nordwestliche, 111 km lange Abschnitt Joué-lès-Tours–Châteauroux wurde zunächst von der Gesellschaft Chemin de fer de Tours à Montluçon errichtet und ging 1878 in Betrieb. Der südwestliche, mit 103 km etwas kürzere Teil, die Bahnstrecke Châteauroux–La Ville-Gozet, konnte von 1882 bis 1884 von der Compagnie des chemins de fer de la Vendée in Betrieb genommen werden. 1883 wechselte für beide Teile der Besitz zur Chemin de fer de Paris à Orléans (P.O.). Die Geschichte dieser Bahnstrecke bildet jedoch nur den Rahmen für die Betrachtung dieser Bahnstrecke.[3]

Im Fall der Verbindung zwischen Port-de-Piles und Argenton-sur-Creuse engagierte sich die Personengesellschaft Compagnie Séguineau et Jackson, die die am 23. Mai 1871 erteilte Konzession kurz darauf an die Compagnie de Bressuire à Poitiers weiterveräußerten. Ein Rechtsstreit und daraus resultierende Geschäftsuntätigkeit führte zur Insolvenz. Die Strecke ging am 28. Juni 1883 an die P.O.[3]

Die Streckeneröffnung erfolgte in drei Abschnitten: Am 14. Juni 1885 das Teilstück Port-de-Piles–Preuilly-Claise, zum 16. Mai 1886 Preuilly-Claise–Le Blanc und am 8. April 1889 zwischen Le Blanc und Argenton-sur-Creuse. Kriegsbedingt wurde der Personenverkehr im Juni 1940 eingestellt, die 13 km lange Strecke zwischen Tournon-Saint-Martin und Le Blanc wurde 1970 für den Güterverkehr geschlossen und der sich anschließende südöstliche Teil Le Blanc–Argenton-sur-Creuse am 20. Mai 1994. Am 17. Oktober 2001 folgte die endgültige Deklassierung der Strecke.[4]

Heute ist nur noch das 8 km lange Reststück bis Descartes Industrie geöffnet, wo sich ein Getreidesilo der Genossenschaft Centre Ouest Céréales mit einem Jahrsumschlag von 50.000 t Getreide befindet und einen Zug pro Woche erfordert. 2018 wurde von dem Ingenieurbüro Systra eine Bewertung der Strecke mit den Zeithorizonten für 10, 15 und 30 Jahre durchgeführt.[2] Demnach wird die Strecke für ca. 1 Mio. Euro saniert und Mitte 2021 wiedereröffnet.[5]

In Le Blanc gab es zwei Schmalspurbahnstrecken eines sehr umfangreichen Sekundärbahnnetzes, die zwei Gesellschaften gehörten, deren Konzessionsgrenzen hier zusammenstießen, die Tramways de l’Indre (TI), eine Tochtergesellschaft der Compagnie Générale de Construction Saint-Denis und die Chemin de fer du Blanc-Argent (BA). Während die TI ihre Strecke nach Argenton-sur-Creuse 1907 fertiggestellt hatte, verkehrten Züge der BA schon seit Mitte November 1902.[3]

Einzelnachweise

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  1. Carnet de profils et schémas. SNCF. Région du sud-ouest, Blatt 84/86
  2. a b c B. Vieu: Port-de-Piles–Descartes: une ligne fret en quête d’avenir. Auf: railpassion.fr
  3. a b c d Marc du Pouget: La politique du conseil général de l’Indre en faveur du réseau ferré local (1852–1909). In: Revue d’histoire des chemins de fer, Ausgabe 24–25, 2002, Seite 176–179. ISSN 0996-9403
  4. Décret du 17 octobre 2001 portant retranchement du réseau ferré national de sections de lignes de chemin de fer (Memento des Originals vom 27. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/transport-en-commun.fr. Journal Officiel de la République Française Numéro 247, 24. Oktober 2001, Seite 16754
  5. Nicolas Bedin: Fret céréalier: Le rail a du soucis à se faire. France Bleu, 19. Oktober 2019
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Commons: Bahnstrecke Port-de-Piles–Argenton-sur-Creuse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien