Bahnstrecke Rom–Cassino–Neapel
Die Bahnstrecke Rom–Cassino–Neapel war die erste der drei bestehenden Eisenbahnstrecken zwischen den Hauptstädten der Regionen Latium und Kampanien, die eröffnet wurde. Die Linie ist mittlerweile komplett elektrifiziert mit 3 Kilovolt Gleichstrom. Die Strecke wird nach Eröffnung der Schnellfahrstrecke Rom–Neapel vor allem durch regionale Züge befahren, einige Züge davon zu Verbindungen zur Adriaküste, sowie von Nachtzügen. Die Schnellfahrstrecke Rom–Neapel (die Strecke wurde weitgehend am 19. Dezember 2005 eröffnet) folgt in der Regel dem gleichen Korridor.
Auf der Strecke verkehrt bis Cassino die Linie 6 der Ferrovia Regionale Lazio.
Geschichte
BearbeitenDer erste Teil der Strecke wurde am südlichen Ende eröffnete zwischen Napoli Cancello und Caserta am 20. Dezember 1843, gebaut von der Königlich Neapolitanischen Eisenbahn und war der zweite Streckenabschnitt im Königreich beider Sizilien nach der Bahnstrecke Neapel–Portici im Jahr 1839. Sie wurde vom Bahnhof Neapel Porta Nolana betrieben, die jetzt von der Circumvesuviana verwendet wird. Diese Linie wurde erweitert nach Capua am 26. Mai 1844. Eine Nebenlinie wurde eröffnet von Cancello nach Nola im Jahr 1846 und erweitert nach Sarno in 1856.[4]
Der nördliche Teil der Linie eröffnet wurde zwischen einem Bahnhof Porta Maggiore (südwestlich des Bahnhof Termini) und Ciampino am 14. Juli 1856 als Teil der Bahnstrecke Rom-Frascati von der Società Pio Latina, eine französische Bahngesellschaft benannt zu Ehren von Papst Pius IX., der sich gegenüber dem früheren Verhalten des Vatikan bezüglich Innovationen, wie Eisenbahnen in den päpstlichen Staaten, hinwegsetzte. Die Linie wurde am 22. Oktober 1863 um den neuen Bahnhof Roma Termini erweitert.[5]
Im Jahr 1860 wurde die Società Pio Latina sowie die Società Pio-Centrale die die Bahnstrecke Rom-Civitavecchia gebaut hatte, vereinigt und bildete nun die Società per le strade ferrate romane, die dann auch die Königlich Neapolitanische Eisenbahngesellschaft übernahm. Am 1. Dezember 1862 wurde ein Abschnitt von weiteren 80 Kilometer von Rom Termini nach Ceprano-Falvaterra (einschließlich des Abschnitts Porta Maggiore-Ciampino) eröffnet. Die 42 Kilometer von Capua über Tora-Presenzano folgten am 14. Oktober 1861. Die letzten 52 Kilometer zwischen Ceprano-Falvaterra- und Tora-Presenzano komplettierten die Bahnverbindung am 25. Februar 1863.[6][7]
Streckenverlauf
BearbeitenRoma Termini wird südostwärts verlassen und in der Campagna Romana geradlinig Ciampino erreicht. Ab Ciampino hält sich die Trassierung kurvig an die nordöstliche Umrundung der Albaner Berge bis etwa San Cesareo, von wo aus die Bahnstrecke südostwärts an den Ausläufern des Apennin und gelangt, in weitgehend paralleler Führung mit der Autostrada A1, ins Tal des Sacco bei Colleferro. Hier besteht dann teilweise eine Bündelung mit der Schnellfahrstrecke Rom–Neapel, ehe vor Frosinone die Altstrecke etwas ostwärts in Richtung Frosinone wieder bogig abrückt und sich damit dem Talgrund entfernt, um daselbst, also in Frosinone, in die Niederung des Fiume Cosa überzutreten und entlang des Cosa wieder bei Ceccano an den Sacco heranzutreten. Weiter ostwärts strebend, verlässt die Bahnstrecke nach kurzer Bündelung mit der SFS bei Ceprano wieder das Saccotal Richtung Nordosten und tritt unter dem Monte Cassino und seiner gleichnamigen Abtei bei Cassino an den Gebirgsfuß heran. Hernach gelangt die Trasse, südlich am kleinen Monte Trocchio vorbei, wieder in einen gemeinsamen Korridor mit der Autostrada A1 und der Schnellfahrstrecke, wobei der Monte Camino und der erloschene Vulkan Roccamonfina östlich passiert werden und gleichzeitig in das Einzugsgebiet des Volturno gewechselt wird. Capua und Caserta werden östlich der SFS angefahren und weiter an den Apenninrand bei Maddaloni und Cancello gestrebt, von wo aus schließlich über Arpino, wo die Schnellfahrstrecke aus Rom ein – und die SFS nach Salerno ausfädelt, Napoli Centrale erreicht wird.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Impianti FS. In: I Treni Nr. 216 (Juni 2000), S. 7.
- ↑ Ordine di Servizio 125 – 1941
- ↑ a b c Impianti FS. In: I Treni Nr. 220 (November 2000), S. 6.
- ↑ P. M. Kalla-Bishop: Italian Railways. David & Charles, Newton Abbott, Devon, England 1971, S. 16–19.
- ↑ P. M. Kalla-Bishop: Italian Railways. David & Charles, Newton Abbott, Devon, England 1971, S. 28.
- ↑ P. M. Kalla-Bishop: Italian Railways. David & Charles, Newton Abbott, Devon, England 1971, S. 38.
- ↑ Prospetto cronologico dei tratti di ferrovia aperti all'esercizio dal 1839 al 31 dicembre 1926. Trenidicarta.it, abgerufen am 17. Januar 2010 (italienisch).