Bartłomiej Sienkiewicz
Bartłomiej Henryk Sienkiewicz (* 29. Juli 1961 in Kielce)[1] ist ein polnischer Politiker der Platforma Obywatelska, der 2013/14 Innenminister und vom 13. Dezember 2023 bis 13. Mai 2024 Minister für Kultur und nationales Erbe der Republik Polen war. Seitdem ist er Abgeordneter im EU-Parlament.[2]
Leben
BearbeitenEr entstammt einer Adelsfamilie, die sich mit dem Oszyk-Wappen schmückte. Er ist der Sohn von Juliusz und Alina. Er ist der Urenkel des mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Schriftstellers Henryk Sienkiewicz.
Sienkiewicz studierte an der Jagiellonen-Universität bis 1987 Philologie. Er stand der Solidarność nahe und produzierte oppositionelle Schriften, war kurzzeitig in Haft.[3] Er wirkte in einer von Jacek Czaputowicz organisierten Menschenrechtsorganisation mit.[4] Nach dem Regimewechsel arbeitete er für gut ein Jahrzehnt als Funktionär beim polnischen Staatsschutz (UOP), zuletzt im Rang Oberstleutnant.[5] Er war in den 1990er-Jahren Mitgründer sowie später Ausschussmitglied von Institutionen der polnischen Osteuropa-Forschung.[6]
Im Kabinett Tusk II war Sienkiewicz als Nachfolger von Jacek Cichocki vom 25. Februar 2013 bis 22. September 2014 Innenminister.[7] Er war vom 13. Dezember 2023 bis 13. Mai 2024 Minister für Kultur und nationales Erbe im Kabinett Tusk III,[8] wo er nach Ablösung der PiS-Regierung im Dezember 2023 die Übernahme der öffentlich-rechtlichen Medien wie TVP und Polskie Radio durch von der neuen Regierungskoalition ernannte Kader verantwortete.[9][10][11] Sienkiewicz ist verheiratet und hat vier Kinder.
Weblinks
BearbeitenSiehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ BARTŁOMIEJ HENRYK SIENKIEWICZ (’61) - Internetowy Monitor Sądowy i Gospodarczy. Abgerufen am 22. März 2019.
- ↑ Wybory do Parlamentu Europejskiego 2024. Abgerufen am 11. November 2024 (polnisch).
- ↑ Słownik "Niezależni dla kultury 1976-89". 4. Mai 2013, abgerufen am 11. November 2024.
- ↑ Biuletyn Informacji Publicznej Instytutu Pamięci Narodowej. 1. September 2013, abgerufen am 11. November 2024.
- ↑ Bartłomiej Sienkiewicz – były główny doradca zarządu wywiadu UOP. Abgerufen am 11. November 2024 (polnisch).
- ↑ Rada OSW | Ośrodek Studiów Wschodnich. 15. Mai 2012, abgerufen am 11. November 2024.
- ↑ Polen: Regierungskrise in Warschau. Süddeutsche Zeitung, 11. Juni 2015, abgerufen am 15. November 2024.
- ↑ Rekonstrukcja rządu. Zmiany w 4 resortach - Kancelaria Prezesa Rady Ministrów - Portal Gov.pl. 11. Mai 2024, abgerufen am 11. November 2024.
- ↑ Minister kultury zmienia władze TVP. Czy to legalne? 21. Dezember 2023, abgerufen am 11. November 2024 (polnisch).
- ↑ "Media publiczne muszą zostać oczyszczone z funkcjonariuszy politycznych". 15. Dezember 2023, abgerufen am 11. November 2024 (polnisch).
- ↑ Daniel Tilles: Incoming Polish PM Tusk presents cabinet and programme ahead of confidence vote. In: Notes From Poland. 12. Dezember 2023, abgerufen am 13. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
Personendaten | |
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NAME | Sienkiewicz, Bartłomiej |
ALTERNATIVNAMEN | Sienkiewicz, Bartłomiej Henryk (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Politiker (Platforma Obywatelska) |
GEBURTSDATUM | 29. Juli 1961 |
GEBURTSORT | Kielce |