Die Saison 1972/73 ist die siebte Spielzeit der Basketball-Bundesliga. Die höchste Spielklasse im deutschen Vereinsbasketball der Herren, bis 1990 beschränkt auf das Gebiet Westdeutschlands ohne die DDR, wurde in zwei regionalen Gruppen Nord und Süd mit je acht Mannschaften ausgetragen.

Basketball-Bundesliga 1972/73
Reihenfolge der Austragung 7. Saison
Veranstalter DBB
Anzahl der Mannschaften 16
Hauptrunde
Hauptrundenerster Nord: SSV Hagen
Süd: MTV 1846 Gießen
Topscorer John Ecker (Leverkusen)
Play-offs
Deutscher Meister USC Heidelberg

Basketball-Bundesliga 1971/72

In zwei Regionalgruppen Nord und Süd ermittelten je acht Mannschaften im Rundenturnier-Modus die acht Teilnehmer der Zwischenrunde, für die die vier jeweils zuerst Platzierten der beiden Gruppen qualifiziert waren. Die beiden je zuletzt platzierten Vereine der beiden Gruppen stiegen aus der Basketball-Bundesliga ab. Unentschiedene Spielergebnisse nach Ablauf der regulären Spielzeit in einem Spiel gingen in die Wertung ein und es gab keine Verlängerung der Spielzeit zur Ermittlung eines Siegers.

In der Zwischenrunde spielten erneut im Rundenturnier-Modus entsprechend der Platzierungen der Hauptrunde je zwei Mannschaften einer Regionalgruppe in einer Zwischenrunden-Gruppe. Dabei trafen die „ungeradig“ platzierten Mannschaften auf die „geradig“ platzierten Mannschaften der anderen Regionalgruppe. Die beiden zuerst platzierten Mannschaften einer Zwischenrunde bildeten die vier Halbfinalteilnehmer. Dort wurde im K.-o.-System in Addition von Hin- und Rückspiel zunächst die Finalteilnehmer und dann der Deutsche Meister ermittelt. Stand es nach Addition von Hin- und Rückspiel unentschieden, gab es nun eine Verlängerung der Spielzeit um je fünf Netto-Minuten, bis am Ende einer Verlängerung ein Sieger feststand.

Saisonnotizen

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Absteiger aus der Basketball-Bundesliga zu dieser Spielzeit waren im Norden die SGN Essen/RuWa Dellwig und der ASV Köln sowie im Süden der BC Darmstadt. Aufsteiger EK Eppelheim verzichtete auf eine Teilnahme, so dass der SV Möhringen in der Liga verbleiben konnte. Aufsteiger waren unter anderem der TSV Nördlingen im Süden.

Nach den Olympischen Spielen in München musste der TuS 04 Leverkusen, der in den drei Jahren zuvor fünf der sechs nationalen Titel gewonnen hatte, auf die Dienste seines Trainers Günter Hagedorn verzichten und verlor mit den Nationalspielern Norbert Thimm (ins Ausland zu Real Madrid) und Dietrich Keller (zum USC Heidelberg) seine „lange Garde“ im Frontcourt; zudem kehrten die Pollex-Brüder zum SSV Hagen zurück. Im Süden dominierte der MTV 1846 Gießen und verlor sein erstes Spiel erst in der Zwischenrunde beim USC Heidelberg, den man in der Hauptrunde mit 108:68 zuhause deklassiert hatte,[1][2] zog aber am Ende in die Finalspiele um die Meisterschaft ein. Im anderen Halbfinale besiegte „Didi“ Keller mit dem USC Heidelberg seine ehemaligen Mannschaftskameraden vom Titelverteidiger TuS 04 Leverkusen. In den Finalspielen stand es nach Ablauf der regulären Spielzeit jeweils unentschieden, so dass am Ende des zweiten Finalspiels eine Verlängerung zugunsten des USC Heidelberg entschied, der vor heimischem Publikum seine achte Meisterschaft insgesamt und seine erste nach Einführung der Bundesliga gewann. Finalgegner MTV Gießen gewann wenige Wochen später das Finale des Pokalwettbewerbs gegen Titelverteidiger MTV Wolfenbüttel.

Endstände

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Hauptrunde

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Gruppe Nord
# Mannschaft Punkte Körbe
1 SSV Hagen 26:20 1269:987
2 VfL Osnabrück 22:60 1260:1026
3 TuS 04 Leverkusen (M) 19:90 1217:948
4 MTV Wolfenbüttel (P) 16:12 1080:1957
5 Hamburger TB 15:13 1067:1120
6 Berliner SV 1892 10:18 977:1101
7 TSV Hagen 1860 (N) 04:24 945:1274
8 Neuköllner Sportfreunde (N) 00:28 967:1369
Gruppe Süd
# Mannschaft Punkte Körbe
1 MTV 1846 Gießen 28:00 1369:1002
2 USC München 20:80 1098:1010
3 USC Heidelberg 18:10 1068:998
4 1. FC 01 Bamberg 16:12 1075:1034
5 FC Bayern München 12:16 997:1043
6 USC Mainz 08:20 1015:1125
7 SV Möhringen 05:23 1046:1161
8 TSV Nördlingen (N) 05:23 928:1223
(M) Meister der Vorsaison____ (N) Neuling (Aufsteiger)____ (P) Pokalsieger der Vorsaison
Fett Für Zwischenrunde qualifiziert____  Absteiger____

Zwischenrunde

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Gruppe A
# Mannschaft Punkte Körbe
1 MTV 1846 Gießen 10:20 538:449
2 USC Heidelberg 10:20 520:487
3 VfL Osnabrück 04:80 500:520
4 MTV Wolfenbüttel 00:12 400:502
Gruppe B
# Mannschaft Punkte Körbe
1 TuS 04 Leverkusen 6:6 462:447
2 1. FC 01 Bamberg 6:6 464:458
3 USC München 6:6 432:432
4 SSV Hagen 6:6 467:488

 Halbfinalteilnehmer

Finalrunde

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Halbfinale Finale
B 2 1. FC Bamberg 56 82 138
A 1 MTV Gießen 87 107 194
MTV Gießen 70 70* 140
  USC Heidelberg 70 71* 141
A 2 USC Heidelberg 64 70 134
B 1 TuS 04 Leverkusen 52 60 112

*Spielausgang nach Verlängerung

Meistermannschaft

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Kader USC Heidelberg in der Saison 1972/73
Spieler
Nr. Nat. Name Geburt Größe Info Letzter Verein
Guards (PG, SG)
12 Deutschland  Wolfgang Lachenauer  
15 Deutschland  Hans Riefling A-Nat
Deutschland  Detlef Schöpf
Deutschland  Horst Herrmann
Forwards (SF, PF)
5 Tschechoslowakei /Deutschland  Hilar Gese A-Nat
8 Vereinigte Staaten  George Weston
10 Deutschland  Friedhelm Berres
14 Deutschland  Armin Zimmermann
Deutschland  Walter Wieland
Center (C)
7 Deutschland  Christoph Staiger 198 USC Mainz
9 Deutschland  Dietrich Keller 18.10.1943 208 A-Nat TuS 04 Leverkusen
weitere
Deutschland  Walter Fuchs
Trainer
Nat. Name Position
Vereinigte Staaten  Dick Stewart Cheftrainer
Deutschland  „Pulver“ Kaiser Betreuer
Legende
Abk. Bedeutung
A-Nat Nationalspieler
  Mannschaftskapitän
Quellen
Teamhomepage

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. GIESSEN 46ers – Saisonrückblick: Saison 1972/73 – Spiele/Tabelle/Bericht. Gießen 46ers, archiviert vom Original am 21. Dezember 2011; abgerufen am 8. Februar 2016 (nach dem Buch „Die MTV-Story“ von G. Raschke).
  2. Vgl. hierzu: Peter Wittig: Höhenflüge < USC Heidelberg – Basketball: Saison 1972/73. USC Heidelberg, archiviert vom Original am 9. Dezember 2012; abgerufen am 5. Februar 2013 (Spielergebnisse der Spielzeit).