Brandt Hagen

ehemaliger deutscher Basketballverein

Brandt Hagen war ein deutscher Basketballverein aus Hagen, Nordrhein-Westfalen. Er ist aus dem SSV Hagen hervorgegangen, der Gründungsmitglied der Basketball-Bundesliga war. Nach dem zwischenzeitlichen Namen SSV Goldstar Hagen hieß das Team ab 1990 schließlich Brandt Hagen. Es wurden eine deutsche Meisterschaft und zwei Pokalsiege errungen.

Brandt Hagen
Gegründet April 1990
Auflösung Dezember 2003 (Einstellung Spielbetrieb)
Halle bis 2003: Ischelandhalle (Hagen)
2003: Helmut-Körnig-Halle (Dortmund)
Trainer Armin Andres (letzter Trainer)
Liga BBL
Farben Rot/Weiß

Geschichte

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Der SSV Hagen entstand 1946 aus der Zergliederung des Vorgängervereines DSC. 1951 wurde die Basketballabteilung gegründet. Der SSV war 1966 Gründungsmitglied der Basketball-Bundesliga. Im ersten Jahr scheiterte die Mannschaft im Halbfinale am späteren Meister MTV 1846 Gießen. 1974 wurde der SSV deutscher Meister, ein Jahr später erstmals Pokalsieger. In der Saison 1984/85 verpasste die Mannschaft die Meisterrunde wegen eines Abzugs von vier Punkten aufgrund eines Regelverstoßes (Graylin Warner war nicht spielberechtigt).[1] Hagen versuchte, mit einer einstweiligen Verfügung die Teilnahme an der Meisterrunde zu erzwingen, was im März 1985 vom Hagener Landgericht abgewiesen wurde.[2]

Zur Saison 1987/1988 wurde die Mannschaft in SSV Goldstar Hagen umbenannt. Nach einer Steuernachforderung an den Mutterverein im Jahr 1988, die durch Immobilienverkäufe beglichen wurde, erfolgte die Ausgliederung der Basketballabteilung. Im April 1990 schloss man sich mit der Basketballabteilung des TSV Hagen 1860 (damals ebenfalls Bundesligist) zu dem neuen eigenständigen Verein Brandt Hagen zusammen. Der neue Verein übernahm zur Saison 1990/1991 den Spielbetrieb in der höchsten deutschen Spielklasse. 1994 wurde der zweite und letzte Pokalsieg errungen. Bis 2003 spielte die Mannschaft in der Hagener Ischelandhalle, bis diese den Auflagen der Basketball-Bundesliga nicht mehr genügte.

Spielstätte in der Saison 2003/04 war die Helmut-Körnig-Halle in Dortmund. Gleichzeitig verringerte der Namenssponsor Brandt Zwieback nach der Produktionsverlagerung von Hagen nach Ohrdruf in Thüringen sein finanzielles Engagement und kündigte an, sich nach der Saison zurückzuziehen. Schon im Sommer 2003 war die wirtschaftliche Lage des Vereins angespannt, erst nach einem Spendenaufruf kam das für die Teilnahme am Spielbetrieb benötigte Geld zusammen. Mit Mike Hansen, Adrian Autry und Chris Carrawell kamen Neuzugänge, die sportlich einschlugen,[3] aber die Kosten für die Halle in Dortmund waren zu hoch. Viele Zuschauer machten den Umzug nach Dortmund nicht mit und es wurden nur wenige neue Zuschauer hinzugewonnen. Im Laufe der Saison 2003/04 betrug die Unterdeckung des Mannschaftshaushalts rund 900.000 Euro, Gehälter sowie die Miete für die Helmut-Körnig-Halle konnten nicht mehr bezahlt werden.[4] Der Verein stellte einen Insolvenzantrag. Am 29. Dezember 2003 wurde der Spielbetrieb eingestellt. Nachfolgeverein wurde BBV Hagen in der Regionalliga West und nicht Phoenix Hagen, wie gelegentlich angenommen wird. Der BBV Hagen beantragte später ebenfalls die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

Ehemalige Spieler

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Ehemalige Trainer und Funktionäre

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Literatur

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  • Dino Reisner: 40 Jahre Basketball-Bundesliga, Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 3-86680-014-2

Einzelnachweise

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  1. Curt Morrell: Leverkusen beendete Durststrecke. In: Die Welt. 29. März 1985, abgerufen am 4. Januar 2022.
  2. Kurz notiert. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 13. März 1985, abgerufen am 4. Januar 2022.
  3. Axel Gaiser: Das Ende der Basketball-Ära in Hagen kam kurz vor Weihnachten. In: derwesten.de. 19. Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2022; abgerufen am 7. Januar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de
  4. Dino Reisner: Brandt Hagen vor dem Aus. In: DIE WELT. 10. Dezember 2003 (welt.de [abgerufen am 7. Januar 2022]).