Chuck Evans

deutsch-amerikanischer Basketballspieler und -trainer

Charles Lee „Chuck“ Evans (* 17. Dezember 1971 in Atlanta, Georgia) ist ein deutscher Basketballtrainer, der gebürtig aus den USA stammt. Evans besitzt seit 2003 die deutsche Staatsbürgerschaft.

Basketballspieler
Basketballspieler
Chuck Evans
Spielerinformationen
Voller Name Charles Lee Evans
Spitzname Chuck
Geburtstag 17. Dezember 1971
Geburtsort Atlanta (GA), USA
Größe 180 cm
Position Point Guard
College Mississippi State
Vereine als Aktiver
1989–1990 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten ODU Monarchs (NCAA)
1991–1993 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten MSU Bulldogs (NCAA)
1993–1994 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Atlanta Trojans (USBL)
1994–1995 RusslandRussland ZSKA Moskau
1995–1996 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Atlanta Trojans
1996–1997 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Florida Sharks
199700000 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Black Hills Posse
1998–1999 Deutschland Hagen Hunters
1999–2001 Deutschland Bayer Giants Leverkusen
000002001 FrankreichFrankreich Olympique d’Antibes
2001–2002 Polen Stal Ostrów
002003000 Deutschland Brandt Hagen
2003–2004 Deutschland ALBA Berlin
200400000 SpanienSpanien Cantabria Lobos
2004–2006 Deutschland BG Karlsruhe
200600000 Irland Neptune Cork
200600000 Deutschland Erdgas Ehingen/Urspringschule
200600000 Deutschland TBB Trier
000002007 Deutschland Mitteldeutscher BC
2007–2008 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Worcester Wolves
200800000 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cheshire Jets
000002009 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Everton Tigers
Vereine als Trainer
200900000 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Worcester Wolves
2009–2010 Deutschland BSW Sixers

Spieler am College

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Evans begann sein Studium in Virginia an der Old Dominion University[1] und wechselte später nach Mississippi, so dass er aufgrund der Regularien der NCAA ein Jahr als Spieler pausierte. Für die Bulldogs der MSU erzielte er im Schnitt acht Assists pro Spiel und platzierte sich in der ewigen Bestenliste der Hochschulmannschaft bei den Vorlagengebern unter den ersten zehn Spielern, zudem war er bei Assists pro Spiel bei den Bulldogs allein fünfmal in der Bestenliste vertreten.[2] In der Basketball-Bundesliga erzielte er insgesamt 1809 Punkte.[3]

Profikarriere

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Nach dem College spielte Evans in der USBL für die Trojans seiner Heimatstadt, die 1994 und 1995 jeweils im Meisterschaftsfinale dieser Liga unterlegen waren. In der Saison 1994/95 hatte Evans ein Engagement beim russischen Spitzenklub ZSKA Moskau, der in jener Saison die russische Meisterschaft gewann. Nach weiteren Engagements in der USBL und in der International Basketball League in seinem Geburtsland wechselte Evans 1998 nach Hagen in die deutsche Basketball-Bundesliga. Mit knapp 15 Punkten und über 7 Assists pro Spiel kamen auch hier seine Stärken zum Vorschein, die er in der Play-off-Qualifikationsrunde gegen die siegreichen Giants aus Leverkusen sogar noch etwas steigern konnte, wo er in zwei Spielen fast 25 Punkte und über 8 Assists im Schnitt hatte. Zur folgenden Saison wurde er von Leverkusen verpflichtet und erreichte mit den Giants das Finale um die Deutsche Meisterschaft, welches 2000 gegen den damaligen Serienmeister Alba Berlin verloren ging. Im Pokal-Endturnier wurde der dritte Platz erreicht.

Das Fachblatt Basketball stufte ihn im Sonderheft vor der Saison 2000/01 als „sehr flinken Aufbauspieler“ und „guten Passgeber“ ein, dessen Einsatzbereitschaft kaum zu übertreffen sei.[4] In der Saison 2000/01 schied er mit Leverkusen bereits im Meisterschafts-Halbfinale gegen die Telekom Baskets Bonn aus. In seinen beiden Leverkusener Jahren kam Evans auf 70 Bundesliga-Einsätze (13,1 Punkte/Spiel).[5]

Evans verließ Deutschland 2001 in Richtung Frankreich und spielte später in Polen, bevor er Anfang 2003 zu Brandt Hagen zurückkehrte. Hagen konnte sich in der Saison 2002/03 nicht für die Play-offs um die deutsche Meisterschaft qualifizierten, verteidigte aber in der Qualifikationsrunde seinen neunten Platz erfolgreich. In der Saisonpause stand Evans vor einem Wechsel nach Griechenland, bevor er doch noch nach Hagen zurückkehrte.[6] Nach der Insolvenz der Hagener im Dezember 2003 spielte er schließlich für den Rest der Saison 2003/04 als Ergänzungsspieler (durchschnittlich 10 Minuten Spielzeit pro Spiel) für den Serienmeister Alba Berlin,[7] der zum ersten Mal nach sieben Jahren die Meisterschaft verpasste und als Hauptrundenerster im Halbfinale gegen GHP Bamberg ausschied.

In der folgenden Saison spielte Evans zunächst in Spanien, bevor er zum Jahreswechsel in die BBL nach Karlsruhe wechselte. Auch bei der BG Karlsruhe war Evans kein fester Bestandteil der Anfangsaufstellung mehr, so dass seine Spielanteile bei gut 20 Minuten Spielzeit, zwei bis drei Assists und knapp fünf Punkte im Schnitt stagnierten. Nach einem Abstecher nach Irland war Evans in der 2. Basketball-Bundesliga in der Saison 2006/07 als erfahrener Aufbauspieler kurzzeitig für die Nachwuchsschmiede aus Ehingen tätig, die ihre Spieler hauptsächlich aus dem Internat der Urspringschule holte.[8] Evans bekam jedoch ein Angebot aus Trier, höherklassig zu spielen und war so noch einmal für vier Spiele in der Bundesliga aktiv.[9] Nachdem der vierwöchige Probevertrag nicht verlängert worden war, wechselte Evans in die Nordgruppe der 2. Liga zum MBC aus Weißenfels. Zum Saisonbeginn 2007/08 unterschrieb Evans einen zweijährigen Vertrag beim West-Regionalligisten BSG Grevenbroich.[10] Noch vor dem Saisonbeginn bat er um die Auflösung seines Vertrages, um sein Studium in Großbritannien abschließen zu können[11] und setzte seine Spielerkarriere bei den Wolves in Worcester fort. In der darauffolgenden Saison spielte er noch für zwei weitere britische Vereine, bevor er zu Saisonbeginn 2009/10 als Trainer nach Worcester zurückkehrte.[12]

Sein erstes Engagement als Trainer bei den Worcester Wolves wurde von Rassismus-Vorwürfen überschattet, demzufolge Evans pauschal die Einstellung der hellhäutigen Spieler kritisiert haben soll.[13] In der Folge wurde Evans bei den Wolves entlassen und übernahm den durch die Entlassung von Keith Gray freigewordenen Trainerposten beim deutschen Regionalligisten BSW Sixers aus Sandersdorf.[14] Ende September 2010 entschied sich Evans, von seinem Posten als Headcoach Abstand zu nehmen und kehrte mit seiner schwangeren Frau in die USA zurück. Sein Nachfolger in Sandersdorf wurde Stephen Arigbabu.[15]

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Einzelnachweise

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  1. ODU Men’s Basketball Media Guide 2007/08. (PDF; 13,9 MB) In: CSTV.com. 16. November 2007, S. 105, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 7. März 2010 (englisch).
  2. Mississippi State Men’s Basketball Media Guide – Records. (PDF; 1,7 MB) Mississippi State University, 10. November 2009, S. 107, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 7. März 2010 (englisch).
  3. Die 200 besten Korbjäger der Bundesliga seit 1975. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 212.
  4. Von Best bis Weber. In: Deutscher Basketball Bund e.V. (Hrsg.): Sonderheft s.Oliver BBL Saison 2000/2001. DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Köln 2000, S. 32.
  5. Alle Riesen vom Rhein auf einen Blick. In: leverkusen.com. Archiviert vom Original am 31. August 2002; abgerufen am 8. April 2022.
  6. Brandt Hagen holt Evans zurück. Schoenen-Dunk.de, 2. September 2003, archiviert vom Original am 23. November 2011; abgerufen am 7. März 2010 (Medien-Info Brandt Hagen).
  7. ALBA BERLIN verpflichtet Chuck Evans. ALBA Berlin, 17. Dezember 2003, archiviert vom Original am 30. Juni 2013; abgerufen am 27. April 2013 (Medien-Info im News-Archiv).
  8. Erdgas Ehingen/Urspringschule: „Zu lange im Bus sitzen geblieben“. DieJungeLiga.de, 23. Oktober 2006, archiviert vom Original am 1. August 2012; abgerufen am 7. März 2010 (Artikel der Südwest Presse mit Interview von Evans).
  9. „Es gibt im Spiel nur einen Basketball“. TBB Trier, 28. Dezember 2006, archiviert vom Original am 1. Juli 2013; abgerufen am 7. März 2010 (Interview von Martin Greif mit Evans).
  10. Erste Neuverpflichtung bei den Elephants. Schoenen-Dunk.de, 23. Juni 2007, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 7. März 2010 (Medien-Info der Grevenbroich Elephants).
  11. Christoph Eßer: Chuck Evans geht neue Wege. Schoenen-Dunk.de, 2. August 2007, archiviert vom Original am 7. Dezember 2015; abgerufen am 7. März 2010 (Medien-Info Grevenbroich Elephants).
  12. Tom Guest: Evans replaces Harker as Wolves head coach. WorcesterNews.co.uk, 19. Mai 2009, abgerufen am 3. Juli 2010 (englisch).
  13. Michael Reeves: Worcester Wolves torn apart in 'racism' row. WorcesterNews.co.uk, 15. Dezember 2009, archiviert vom Original am 9. Mai 2012; abgerufen am 7. März 2010 (englisch).
  14. Thomas Schaarschmidt: Evans der neue Mann auf der Bank. Mitteldeutsche Zeitung, 20. Dezember 2009, abgerufen am 1. August 2021.
  15. Thomas Schaarschmidt: Eine Entscheidung für die Familie. In: Mitteldeutsche Zeitung. 26. September 2010, abgerufen am 28. September 2010.