Beba Veche (deutsch Altbeba, ungarisch Óbéba) ist eine Gemeinde im Kreis Timiș, in der Region Banat, im Südwesten Rumäniens. Zur Gemeinde Beba Veche gehören auch die Dörfer Cherestur und Pordeanu.

Beba Veche
Altbeba
Óbéba
Beba Veche (Rumänien)
Beba Veche (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 46° 8′ N, 20° 18′ OKoordinaten: 46° 7′ 45″ N, 20° 17′ 58″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 82 m
Fläche: 94,05 km²
Einwohner: 1.328 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307035
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Beba Veche, Cherestur, Pordeanu
Bürgermeister : Ioan Bohâncanu (PSD)
Postanschrift: Str. Beba Veche, Nr. 292
Beba Veche, jud. Timiș, RO–307035
Website:
Lage der Gemeinde Beba Veche im Kreis Timiș
Beba Veche auf der Josephinischen Landaufnahme (1769–1772)
Ortsschild Beba Veche
Triplex Confinium

Geografische Lage

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Beba Veche liegt im Dreiländereck Rumänien–SerbienUngarn und ist der westlichste Punkt Rumäniens. Der nächste Ort in Ungarn Kübekháza ist 800 Meter entfernt; der nächste serbische Ort, Kanjiža, liegt in 7 Kilometer Entfernung. Unmittelbar neben Beba Veche befindet sich der Obelisk Triplex Confinium, der den Grenzpunkt des Dreiländerecks Rumänien–Serbien–Ungarn markiert.[3]

Hier befindet sich auch das Vogelreservat Beba Veche, das vor allem der Großtrappe einen geeigneten Lebensraum bietet.

Nachbarorte

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Tiszasziget Kübekháza Deszki Tanyák
Đala   Cenad
Banatsko Aranđelovo Valcani Dudeștii Vechi

Geschichte

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In einer Urkunde vom 9. Februar 1247 wurde Beba zum ersten Mal in einem Dokument schriftlich erwähnt. Der Ort ist aber schon viel älter, was durch archäologische Ausgrabungen und Funde bewiesen wurde. 1902 fand man bei Grabungsarbeiten zehn Gräber aus der Bronzezeit, wobei Ringe und Halsbänder aus Muscheln ans Tageslicht kamen.[3]

In den Jahren 1557–1558 bestand Beba aus 15 Häusern; 1583 wurden drei Hirten mit etwa 1500 Schafen erwähnt. Während der Türkenherrschaft war Beba Weideland. Aus dieser Zeit stammen jedoch zwei alte Steinbrücken in Altbeba, am Ortseingang und am Ortsausgang.[3]

Nach dem Frieden von Passarowitz am 21. Juli 1718 wurde das Banat nach 164 Jahren Türkenherrschaft der Habsburgermonarchie angeschlossen und als kaiserliche Kron- und Kammerdomäne der Wiener Reichsregierung unterstellt. Es begann die habsburgische Kolonisierung des Banats durch die sogenannten Schwabenzüge. Auf der Mercy-Karte aus dem Jahre 1723 wurde die Landschaft zwischen Theiß und Mureș als Prädium ausgewiesen. Während der Theresianischen Ansiedlungszeit (1740–1780) ließen sich ungefähr 300 Familien aus verschiedenen Gebieten der Habsburgermonarchie in Altbeba nieder. Hinzu kamen in den Jahren der Verwaltung des Banats durch Graf Mercy im Rahmen der Binnenwanderung Deutsche aus den Ortschaften Albrechtsflor und Marienfeld. Mit diesen zogen auch die ersten Ungarn und Rumänen in Altbeba ein.[3]

Infolge des österreichisch-ungarischen Ausgleichs im Februar 1867 kam das Banat innenpolitisch unter ungarische Verwaltung. Es setzte eine gewaltige Magyarisierungswelle ein, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte. 1781 wurde das gesamte Gebiet vom Grafen Batthiany und seinen Brüdern für 227.888 Goldflorinen erworben. Im Laufe der Zeit siedelten immer mehr Rumänen und Ungarn nach Altbeba. Die Banater Schwaben waren im Ort immer in der Minderheit.[3]

Als das Banat am 4. Juni 1920 infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt wurde, fiel Beba Veche zunächst an Serbien. Erst 1923 nach einer Grenzregulierung zwischen Serbien und Rumänien wurde der Ort an Rumänien angegliedert.

Infolge des Waffen-SS Abkommens vom 12. Mai 1943 zwischen der Antonescu-Regierung und Hitler-Deutschland wurden alle deutschstämmigen wehrpflichtigen Männer in die deutsche Armee eingezogen. Noch vor Kriegsende, im Januar 1945, fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und Männer im Alter von 16 bis 45 Jahren zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion statt.

Das Bodenreformgesetz vom 23. März 1945, das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumänien vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage. Der enteignete Boden wurde an Kleinbauern, Landarbeiter und Kolonisten aus anderen Landesteilen verteilt. Anfang der 1950er Jahre wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft eingeleitet. Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11. Juni 1948, das die Verstaatlichung aller Industrie- und Handelsbetriebe, Banken und Versicherungen vorsah, fand die Enteignung aller Wirtschaftsbetriebe unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit statt.

Da die Bevölkerung entlang der rumänisch-jugoslawischen Grenze von der rumänischen Staatsführung nach dem Zerwürfnis Stalins mit Tito und dessen Ausschluss aus dem Kominform-Bündnis als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde, erfolgte am 18. Juni 1951 die Deportation „von politisch unzuverlässlichen Elementen“ in die Bărăgan-Steppe unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit. Die rumänische Führung bezweckte zugleich den einsetzenden Widerstand gegen die bevorstehende Kollektivierung der Landwirtschaft zu brechen. Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten, erhielten sie die 1945 enteigneten Häuser und Höfe zurückerstattet. Der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert.

Demografie

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Volkszählung[4] Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche Roma Sonstige
1880 4576 1838 2212 507 ? 19
1910 4182 1854 1819 417 ? 92
1941 3655 1452 1721 351 ? 131
1977 2142 988 985 90 41 38
1992 1625 898 640 19 47 21
2002 1603 976 573 19 30 4
2011[5] 1539 951 498 20 18 52
2021[1] 1328 952 302 9 - 65

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Beba Veche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 18. April 2021 (rumänisch).
  3. a b c d e Elke Hoffmann, Peter-Dietmar Leber, Walter Wolf: Das Banat und die Banater Schwaben, Band 5: Städte und Dörfer, München 2011, ISBN 3-922979-63-7.
  4. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 960 kB; ungarisch).
  5. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).