Benedikt Karus

deutscher Leichtathlet

Benedikt „Bene“ Karus (* 22. Januar 1990) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet.

Benedikt Karus


Benedikt Karus bei der DM 2014

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 22. Januar 1990 (34 Jahre)
Geburtsort Deutschland
Größe 178 cm
Gewicht 62 kg
Beruf Student
Karriere
Verein LG farbtex Nordschwarzwald
Trainer Jörg Müller
Medaillenspiegel
Deutsche Meisterschaften 3 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Silber Kassel 2011 3000 m Hindernis
Gold Wattenscheid 2012 3000 m Hindernis
Bronze Ulm 2013 3000 m Hindernis
Gold Wattenscheid 2014 3 × 1000 m Staffel
Gold Markt Indersdorf 2015 Crosslauf Mittelstrecke
letzte Änderung: 25. Dezember 2016

Benedikt Karus stammt aus dem Loßburger Stadtteil Schömberg[1] und startete zunächst ab dem Jahr 1999 unter Trainer Gottfried Schrempp für seinen Stammverein Skiclub Loßburg,[2] bevor er zur LG Nordschwarzwald und Trainer Jörg Müller wechselte. Seine größten Erfolge erzielte er im Hindernis- und Crosslauf. So konnte Karus neben seinen beiden Einzeltiteln über 3000 m Hindernis in Wattenscheid 2012 und Crosslauf-Mittelstrecke in Markt Indersdorf 2015 zusammen mit Timo Benitz und Marco Kern die Deutschen Meisterschaften in der Crosslauf-Mittelstrecke Mannschaftswertung 2014 und 2015 sowie in der 3 × 1000-m-Staffel 2014 gewinnen. Zudem ist Karus, gestartet für die Uni Tübingen, mehrfacher Deutscher Hochschulmeister in unterschiedlichen Disziplinen.[1]

2009 startete er bei den Crosslauf-Europameisterschaften in Dublin, 2011 bei den Leichtathletik-U23-Europameisterschaften in Ostrava und 2014 bei den Crosslauf-Europameisterschaften in Samokow.[3] Im November 2012 wurde Benedikt Karus von leichtathletik.de-Usern zum „Ass des Monats“ gewählt.[4] Nach Verhängung einer vierjährigen Sperre wegen – von ihm vehement bestrittenen – Dopings beendete Karus seine sportliche Karriere und konzentrierte sich auf sein Studium der Humanmedizin in Tübingen.[5]

Dopingfall

Bearbeiten

Eine von Benedikt Karus am 8. Februar 2015 nach dem Eurocross in Diekirch abgegebene Dopingprobe wurde positiv auf Darbepoetin getestet, synthetischem Epo, das bei der Behandlung von Patienten mit kranken Nieren eingesetzt wird und ausschließlich injiziert werden kann.[6] Dies wurde ihm am 12. März 2015 mitgeteilt. Obwohl ein daraufhin von Karus auf eigene Kosten beauftragtes japanisches Labor (WADA-akkreditiert) die Probe mit anderen Methoden negativ testete, wurde er vom Deutschen Sportschiedsgericht (DIS) am 22. August 2016 wegen eines fehlenden Geständnisses statt der für mutmaßliche Ersttäter üblichen zweijährigen Sperre zu einer vierjährigen Sperre verurteilt.[7] Im September 2016 veröffentlichte Karus seinen Dopingfall in den Medien.[8][9] Mehrere bekannte deutsche Athleten wie Anna und Lisa Hahner, Nele Alder-Baerens, Dieter Baumann und Timo Benitz äußerten ihre Unterstützung für Karus; die NADA bezog wegen des laufenden Verfahrens keine Stellung.[5][10] Nach eingehender Überlegung entschied sich Karus unter anderem aus Kostengründen gegen eine Anrufung des Internationalen Sportgerichtshofes (CAS).[11]

Persönliche Bestzeiten

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Vincent Meissner: Benedikt Karus über sein Debüt bei der Crosslauf-Europameisterschaft und seine Zukunftspläne. In: neckar-chronik.de. 17. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Februar 2017; abgerufen am 18. Februar 2017.
  2. Martin Benzing: Unser Mitglied Benedikt Karus trotz erheblichster Zweifel über ein angebliches Dopingvergehen für 4 Jahr gesperrt – der SCL steht hinter Bene !! In: skiclub-lossburg.de. 10. September 2016, abgerufen am 25. Dezember 2016.
  3. Arno Schade: Einzelkämpfer Karus. In: schwarzwaelder-bote.de. 16. November 2014, abgerufen am 25. Dezember 2016.
  4. Christian Fuchs: Benedikt Karus ist Ass des Monats. In: leichtathletik.de. 16. Dezember 2012, abgerufen am 18. Februar 2017.
  5. a b hahnertwins: Benedikt Karus: „Ich habe jegliches Vertrauen in die NADA, die Anti-Doping-Labore, die Verbände und seine Funktionäre, das ganze System, verloren!“ In: laufticker.de. 6. Dezember 2016, archiviert vom Original am 25. Dezember 2016; abgerufen am 25. Dezember 2016.
  6. Gerhard Pfeil: Hindernisläufer Benedikt Karus: Plötzlich war der Crossläufer ein Gauner. In: spiegel.de. 15. März 2017, abgerufen am 6. April 2017.
  7. Heinz Schindler: Der Fall Karus: Doping ja oder nein? In: deutschlandradiokultur.de. 2. April 2017, abgerufen am 6. April 2017.
  8. Arno Schade: Massive Zweifel einfach vom Tisch gewischt. In: schwarzwaelder-bote.de. 2. September 2016, abgerufen am 25. Dezember 2016.
  9. Arno Schade: Resonanz überwiegend positiv. In: schwarzwaelder-bote.de. 9. September 2016, abgerufen am 18. Februar 2017.
  10. Sascha Eggebrecht: Doping: Leichtathlet Benedikt Karus für vier Jahre gesperrt / Läufer beteuert Unschuld. In: tagblatt.de. 3. September 2016, abgerufen am 25. Dezember 2016.
  11. Arno Schade: "Auch CAS Teil des Systems". In: schwarzwaelder-bote.de. 30. September 2016, abgerufen am 18. Februar 2017.