Die Grafen von Rothenburg a. d. T. – der Sippe der Mattonen aus dem Stamm der Franken zugehörige Nachfahren Ost-Fränkischer Herzöge und gallischer Könige des Westfranken-Reiches (siehe Allianzwappen des Megingaud), via Fastrada verschwägert mit Karl dem Großen, via König Konrad III. der Familie Friedrichs I. Barbarossa zugehörig.

Wappen der Grafen von Rothenburg a. d. T.
König Theodebertus I. von Austrasien (6.Jh.), Sohn Theoderichs I., Vater von Sigibert I., trägt das Wappenbild auf seinem Waffenrock
Megingaudus † 794, Comes de Rotenburg, 753-768/9 Bischof von Würzburg
Bernwardus † 995, Comes de Rotenburg, 990-995 Bischof von Würzburg
Mainhardus II. Comes de Rottenburg † 1088, 1085-1088 Bischof von Würzburg
Eginhardus † 1104, Comes de Rottenburg, 1088-1104 Bischof von Würzburg

Dieser Artikel beschreibt ausschließlich das Geschlecht der Grafen von Rothenburg an der Tauber (alte Schreibweise). Die Grafen von Comburg-Rothenburg finden hier keine Erwähnung. Einzig der allegorisch enthaltene Hinweis auf die Stifter von Comburg, die Neffen Bischof Bernwards, ist hier nebst Quellenangabe gegeben.

Der Inhalt dieses Artikels bestimmt sich aus der Notwendigkeit der Beweisführung zur These, dass die Grafen von Rothenburg a. d. T. dem Geschlecht der Herzöge von Franken entstammen.

Im Ergebnis ist die These eindeutig begründet zu bejahen.

Zur Begründung ist eine sehr weitreichende Betrachtung notwendig, die hier mittels tabellarischer Auf- und Gegenüberstellung von Aufzeichnungen des Früh- und Hochmittelalters, zwar bei weitem nicht vollumfänglich, doch für ihren Zweck ausreichend, erfolgte.

Zu Zwecken des Vergleiches von Personen, zeitlichen Einordnungen und zu speziellen Sachverhalten zuordenbaren Begebenheiten wurden verschiedene Tabellen erstellt:

  1. Die Könige der Franken in Franconia 25 n. Chr. bis 751 n. Chr. in West-Franken laut Theophilus Franckens kurtzgefasster Geschichte des Franckenlandes, in der er bereits mit Marcomirus I. in dessen Regierungszeit ao. 3519 bis 3539 nach altfränkischer Zeitrechnung beginnt.
  2. Die Ost-Fränkischen Herzöge des Stammes der Franken
  3. Liste der Grafen von Rothenburg a. d. T.
    • Für die Zuordnung von Herkunft bzw. Geschlechtername und gesellschaftlicher Stellung, sollten für die „Graffen und Herren von Francken“ als auch für die „Graffen und Herren zu Francken“ jeweils eigene Tabellen angelegt werden, jedenfalls dann, wenn sie nicht auch als Grafen von Rotenburg benannt werden.
      • Anm.: Das „von“ gibt den Geschlechternamen, das „zu“ den Wohnort an.

Innerhalb der Tabellen wurden der besseren Übersicht halber, die Quellen als Kurzwort angegeben, obwohl sie auch als Einzelnachweis verlinkt sind.

Sind zu verlinkten Einträgen keine Quellen angegeben, stammen die hier angeführten Daten aus den verlinkten Einträgen.

Sofern im Fließtext dieses Artikels Namen und Begriffe nicht verlinkt wurden, soll dies dem Lesefluss dienen. Eine Verlinkung derselben findet dann in den tabellarischen Einträgen statt.

Ausdrucksweise und Rechtschreibung wurden vielfach aus den Quellen übernommen.

Die Grafen von Rothenburg a. d. T. sind nicht mit den durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa ab 1172 in Rothenburg eingesetzten Burggrafen, Dienstmannen, zu verwechseln. Nichts desto trotz werden diese der Vollständigkeit halber im Artikel namentlich erwähnt.

Wann immer hier der Ausdruck Rotenburg/Rothenburg verwandt wird, handelt es sich immer um die Burg Rotenburg über der Tauber bzw. um die Grafschaft Rotenburg an der Tauber. Dieser Artikel beschäftigt sich nicht mit dem Ort Rothenburg ob der Tauber. Dieser wird hier lediglich ein einziges Mal, nämlich mit dem Beginn seiner Erbauung genannt.

Einleitung

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Die Geschichte lässt die Grafen und Herren von Francken* bzw. Grafen von Rotenburg* a. d. T. auch nach dem Verlust des Titels „Hertzöge der Ost-Francken“ als Herrscher über ein Gebiet und dessen Strukturen erscheinen, welches wohl ungefähr dem ao. 1500 gegründeten Fränkischen Reichskreis entsprach. Auch ist ihre gräfliche Stellung eher mit der eines Grafen der Spätantike als des Mittelalters vergleichbar und es wird deutlich, dass das Grafenamt ursprünglich höherwertiger als das des Herzogs war.

  • Die Grafen von Rothenburg a. d. T., die Grafen und Herren von Francken und die Freyherren von Francken sind eines Stammes, auch wenn die Geschichtsschreiber ihnen unterschiedliche Wappen, nämlich Ersteren den goldenen Löwenkopf mit Sparren in blauem Schild und Letzteren das in den Farben rot/weiß quadrierte Wappen der Stadt Würzburg, der Hauptstadt Ost-Frankens, zuschrieben.
    • Dieser Artikel beschreibt die Grafen von Rothenburg an bzw. ob der Tauber und zwar von deren erstem Vertreter Cunibertum † 720 bis zum letzten dieses Geschlechts, Bernhardus † 1154 (Um Friedrich IV. von Schwaben hier als letzten Vertreter einzusetzen, muss erst noch der Grund der Rechtsnachfolge seines Vaters für die Grafen von Rotenburg gefunden werden). Wann aber die „Graffen und Herren von Francken“ in die Geschichte eintraten, vermag dieser Artikel nicht zu beantworten. Lediglich eine Gleichstellung der Vorgenannten mit den Grafen von Rothenburg lässt sich an Hand der unterschiedlichen Titulierung durch die Geschichtsschreiber wie Friedrich Lucae, Theophilus Franck, Johann Heinrich von Falckenstein und Lorenz Fries erkennen.

Ohne Zweifel ist, dass beide Fraktionen, sowohl „von Francken“ als auch „von Rotenburg“, Abkömmlinge der einstigen Könige und späteren Herzöge des Stammes der Franken sind. – Ob sich aber nun die „Grafen und Herren von Francken“ in ihrem Titel auf ganz Francken (orientalis und occidentalis) bezogen, weil sie als Nachfahren des Megingaud † 795, Graf von Rotenburg und Bischof zu Würzburg , sich auf dessen Mutter, die laut Allianzwappen eine Königin Gallias war, bezogen, ist möglich, aber bedarf der weiteren Aufklärung.

Fakt ist, die Grafen von Rothenburg bzw. Grafen und Herren von Francken sollte man nicht einfach als den Mattonen zugehörig bezeichnen. Sie sind ihnen nicht einfach zugehörig. Sie selbst sind das, was man mit Mattonen bezeichnet. Sie sind die Mattonen. All das, was man als den Mattonen zugehörig bezeichnet, seien es namentlich verschiedene Adelsgeschlechter, Grundeigentum oder Stiftungen, würde es nicht ohne sie geben. Sie sind die direkten Nachfahren der herausragendsten Persönlichkeiten des Stammes der Francken, ihrer gewählten Könige und Herzöge aus Franconia, Gallia (West-Francken bzw. Francia occidentalis) und Francia orientalis (Ost-Francken).

Ob in Zeiten der Pippiniden, Karolinger, Ottonen, Salier oder Staufer, die Grafen von Rothenburg bzw. Grafen und Herren von Francken waren über Jahrhunderte in herausragender Stellung, stellten aus ihren Reihen viele der Bischöfe zu Würzburg, wie auch anderer Bisthümer, bauten Kirchen und Klöster, stifteten Land und Geld und sind schlussendlich die direkten Ahnherren von Kaiser Friedrich I. Barbarossa, wie auch der Grafen zu Castell. Sie sind mit Karl dem Großen genauso verschwägert, wie mit den Grafen von Hennenberg (alte Schreibweise) und wohl auch mit denen von Schwartzburg.

Als ein Beispiel dessen, dass die Rotenburger Grafen mit ihrer großartigen Geschichte noch weitestgehend im Dunkel der Vergessenheit verharren, soll die Herkunft der Grafen zu Castell gelten, deren Ersterwähnung anno 1057 bzw. 1091 angegeben wird. Ein Blick in die Historie der Grafen von Rothenburg a. d. T. lässt Marquard, Graf zu Rothenburg, Vater des Burckhard Graf von Rothenburg und Castell und des Dietho alias Theodo † 15. November 932, Graf und Herr von Castell, ao. 908-932 Bischof zu Würzburg, erscheinen. Graf Marquard von Rothenburg pflanzte also die neue Stammlinie der Grafen von Castell.[1]

Die Grafen von Rothenburg ob der Tauber

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Theophilus Franck teilt sein 1755 verfasstes Werk „kurtzgefasste Geschichte des Franckenlandes und dessen Haupt-Stadt Würtzburg“ in drei Kapitel:

  1. Die alte Historie der Francken-Könige im Zeitraum 3519 v. Chr. bis 393 n. Chr.,
  2. Der Unterschied zwischen dem ehemaligen Orientalischen (östlich des Rheinstromes) und Occidentalischen (westlich des Rheinstromes) Franckenlandes.
  3. Die mittlere Geschichte und die Fränckischen Hertzoge vom Jahr 326 bis auf das Jahr 740, in welchem das Östliche Franckenland an den Merowingischen König Childerich III. in Franckreich gekommen,… wie es wiederum an weltliche Hertzoge und endlich an den ersten Würtzburgischen Bischof, den Heil. Burchard gekommen.

Die Franken

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Ihr Heimatgebiet bezeichneten die Francken selbst als Franconia und meinten damit ihr Stammesgebiet in Westphalen, Frießen und den Vereinigten Niederlanden.

Herkunft

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Theophilus Franck bezeichnet sie als uralte teutsche Völker, Nachfahren der Trojaner, deren erster Stammvater Francus ein Sohn des trojanischen Prinzen Hector gewesen sein soll. Ihre Ankunft in Teutschland legt Franck in das Jahr 429 v. Chr. und damit 752 Jahre nach den Zusammenbruch von Troja, welcher laut Zeitrechnung der Francken im 2767sten Jahr der Welt also 1181 Jahre vor Christi Geburt statt fand.

Das Annolied nennt die Francken als Gründer von Xanten, dessen heutiger Name eine Abwandlung des Namens „Sante“ ist, den die Francken einem Bachlauf gaben.

  • Anmerkung: Die Franken hatten in ihrer Heimat am Schwarzen Meer ihre eigene Zeitrechnung, die lt. obigen Angaben, 1586 Jahre vor der Geburt Jesu Christi bzw. nach damaliger -auch in germanischen Landen bis ao. 525 geltender- Zeitrechnung, 1870 Jahre vor Beginn der Kaiserzeit von Diokletian, begann. Anno Domini 2023 entspricht also dem Jahr 5971 der altfränkischen Zeitrechnung.

Ansiedelung zwischen Thüringern und Schwaben

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Theophilus Franck: „Ein Teil der Francken, welche ursprünglich in Westphalen, Frießen und den Niederlanden wohnten und dieses Gebiet als Franconia bezeichneten, ging ao. 326 n. Chr. unter Anführung Genebaldi, eines Bruders des Fränckischen Königs Chlodomiri IV. weiter herauf und ließ sich in Übereinkunft mit den Thüringern, die die Schwaben nicht als Nachbarn wollten, am Mayn-Strome nieder und nannte die neu angelegte Colonie, die in etwa dem nachmaligen Franckenland entspricht, Francia orientalis.“

Bau der Burg Rotenburg

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Die nunmehr fassbare Geschichte der Grafen von Rothenburg a. d. T. beginnt mit dem Bau der Rotenburg. Pharamund, * 370, † vor 427, Fränckischer Hertzog baute ao. 418 die Rotenburg über der Tauber zum Schutz gegen die Schwaben.

  • Anmerkung:
    • Der von Pertsch und Lucae erwähnte fränkische Herzog „Pharamundo“ ist laut Lebensdaten identisch mit dem von Lorenz Fries erwähnten „Warmund“. Damit tritt nun Pharamund wieder aus dem ihm zugeschriebenen Reich der Sagen in die Geschichte. Theophilus Franck erklärt in seiner „Geschichte Franckens“ zudem, dass der Name so viel wie „Wahrmund“ bedeutet und sowohl Pharamundus wie auch Waramundus geschrieben wurde.[2]

Königswahl und Aufbruch nach Gallien

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Im Jahr der Fertigstellung von Burg Rotenburg ao. 418 wurde Pharamund von den Ost-Francken (Franca orientalis) zu ihrem König erwählt, zog mit einem Teil von ihnen nach Gallien, und siedelte sich nach erfolgreicher Eroberung dort an.

Es entstand also im fünften Jahrhundert nach Christi Geburt ein doppeltes Francken, nemlich West-Francken und Ost-Francken, von welchen das Erstere durch Könige, das Letztere aber nur durch Hertzoge regiert wurde.

Neue alte Herren auf Burg Rotenburg

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Pharamund selbst blieb als gewählter König mit seiner Gemahlin Argotta in West-Francken.

Bereits ao. 417, wohl als Vorbereitung des Zuges gen Gallien, bekam Markmaier (Nr. 6 der Ostfränkischen Herzöge), der bei Theophilus Franck als Marcomiro II. geführt wird, das Ost-Franckenreich von seinem Bruder Warmund/Pharamund als Herzogtum übertragen und ward damit auch Herr über die Rotenburg[3]

Die Grafen von Rotenburg – 8. bis 12. Jh.

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Friedrich Lucae in seinem Uhr-alten Graffen-Saal: "Als Herzogs Gosberti, oder Gothberti, des ersten dieses Namens zweyter Sohn Cunibertus, die Stadt Rotenburg an der Tauber zu seinem Antheil bekam, machte er sie zu seiner Residenz, und benahmte sich von derselben Graf zu Rotenburg, wie aus folgendem klärer erscheinet.

Gosbertus I. war in der Ordnung derer alten Hertzoge in Francken der Neunzehnte. Anno 696. beurlaubete er die Welt und hienterließ zween Söhne: 1. Gosbertum den andern dieß Namens, 2. Cunibertum oder Gumprechten

Anno 721. gieng Gosbertum II. den Weg allen Fleisches und hinterließ Printz Hethanum oder Ottonem. Hethanus oder Otto folgete seinem Vater Gosbert II. in der Herzoglichen Fränckischen Regierung. Zu seinem ewigem Nachruhm legte er den ersten Grund des Schlosses unser lieben Fraven zu Würzburg.

Im Jahr 740. starb dieser Hethanus der letzte seiner Hertzoglichen Linie. Er hinterließ keine männliche Erben und nur die einzige Tochter Immen. Hierauf belehnte König Theodoricus in Franckreich, auf Vorbitte Caroli Martelli des Groß-Hoffmeisters, Pipinum mit dem vacanten Hertzogthum Ost-Francken. Aber Pipinus residirte gewöhnlich zu Franckfurt am Mayn, hingegen räumete er der Princessin Immen die Burg zu Würzburg ein. Als Anno 750 Pipinus an statt des abgesetzten Königs Hilderici in Franckreich die Krone erlangte, übergab er hernach das Hertzogthum Ost-Francken Bischoff Burckhardten zu Würtzburg, jedoch solcher Gestalt, dass die Graffen von Rotenburg/Bamberg/Camberg und andere für sich blieben.

Cunibertus Graffe zu Rotenburg, welcher nach Vätterlicher Abtheilung Hertzogs Gosberti I. diese Graffschaft erhielte, regierete dieselbe als der erste Graffe und pflanzte seine Gräffliche Stamm-Linie fort. Im Ehestand erzielte er zween Söhne: 1. Rudolphum und 2. Maingudum"

  • Rudolphum erbte die Grafschaft Rotenburg und trat nach dem Absterben seines Vaters deren Regierung an.
  • Maingudum führte ebenfalls den Titel Graf von Rotenburg. Er wurde ao. 791 der 2. Bischof des Bisthums Würzburg.

Weiter siehe Tabelle „Liste der Grafen von Rothenburg“

Karl der Große

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Es gilt als gesichert, dass die Grafen von Rothenburg Angehörige der in Franken und Thüringen weit verzweigten Mattonen waren.

Juliana (belegt 789–794), Tochter von Manto Graf von Rothenburg, Schwester von Megingaudus Bischof zu Würzburg, Mutter von Gottwald I. Graf von Hennenberg, war Äbtissin im Kloster Schwartzach, welches ihr Vater gestiftet hat. – Siehe Zedler: Bd. 20, Spalte 246, „Megingaud“[4]

Fastrada * um 765, † 10. August 794, ebenfalls den Mattonen zugehörig[5], war die vierte Gemahlin von Kaiser Karl dem Großen.

Kloster Schwartzach war von den Mattonen an Karl den Großen und damit das karolingische Herrscherhaus übergegangen. Wahrscheinlich übertrug Kaiserin Fastrada (* um 765; † 794), die aus der Mattonen-Familie stammte, ihren Besitz auf ihren Mann Karl den Großen, als sie ihn 783 heiratete.

Siehe dazu Abschnitt „Abtei Münsterschwarzach“

Friedrich I. Barbarossa

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Bernward † 995, Graf von Rottenburg, 990 bis 995 Bischof von Würzburg, Sohn Graf Richards des Älteren Graf und Herr von Rothenburg und Kochengau

Zitat aus der Fries-Chronik:

„Dieser Bischove Bernwart, hette Drey Brüder, Nemlich Reicharten, Ainharten und Rügeren. Von Grave Reicharten khamen die anderns Graven, Gauggrafen, und Herzogen von Rottenburg. Unter Welchen Herzog Friderich der bey Zeitten Kayser Friderichen deß Rotbarden, ohne Mannliche erben abgestorben ist, der Lezt gewest.“

Der einzige, auf den oben genannte Attribute zutreffen, ist Friedrich IV. von Rothenburg, Herzog von Schwaben, * um 1144, † 19. August 1167:

Als der letzte des uralten Geschlechtes der Grafen von Rotenburg, Bernhardus Graf zu Rotenburg und Bischof zu Hildesheim, ao. 1153 verstarb, zog Kaiser Heinrich der IV. alle Güter der ehemaligen fränkischen Herzöge und Rotenburger Grafen an sich. Sein Sohn, Kaiser Heinrich V., schenkte die Grafschaft Rotenburg dann dem Sohn seiner Schwester, Herzog Conrad III. in Schwaben. Dieser vermachte die Grafschaft seinem Sohn Fridrich, der daraufhin Herzog von Rotenburg genannt wurde.[7] Dieser Fridrich ist identisch mit Herzog Friedrich IV. von Rothenburg, Herzog von Schwaben, * um 1144, † 19. August 1167, Sohn König Konrads III. und Vetter Kaiser Friedrichs I. Barbarossa. Herzog Friedrich starb Anno 1168 ohne Erben und so erbte Kaiser Friedrich I. Barbarossa das Herzogthum Franken, der es dem Bischoff zu Würzburg als Lehen übergab. Die Grafschaft Rotenburg aber, übergab Kaiser Friedrich I. Anno 1172 dem Reich.[8]

„Neben der sich weiter verschärfenden Auseinandersetzung mit den Welfen war Konrads Regierungszeit vor allem durch einen moderaten Ausbau der staufischen Hausmacht u. a. als Rechtsnachfolger der Grafen von Comburg-Rothenburg und durch das Knüpfen von Bündnissen mit zahlreichen Territorialherrschern (Askanier, Babenberger) geprägt.“

Leider ist dem Absatz keine Quellenangabe beigefügt, sodass die Rechtsnachfolge noch belegt werden muss.

Natürlich leitet sich von der Aussage des Lorenz Fries ab, dass Friedrich I. Barbarossa dem Geschlecht der Mattonen entstammt. Damit sollte sich innerhalb einer Ahnenprobe zeigen, dass Friedrich I. Barbarossa ein Nachfahre des Grafen Reichart/Richard von Rotenburg ist. Lorenz Fries, latinisiert Laurentius Frisius * 1489/91, † 1550, Würzburger fürstbischöflicher Sekretär, Rat und Archivar, der bedeutendste fränkische Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts beschreibt, dass ausschließlich Bischof Bernwards Bruder Reichart männliche Erben hinterließ. Einer aus dieser Reihe ist Bischof Heinrich I. zu Würzburg † 1018, Sohn Reicharts und Neffe des Bernward. Er wurde mitunter auch als Hezelinus oder Hezzel bezeichnet und soll hier stellvertretend als zeitlich nächster Ahnherr Barbarossas stehen. Damit verbleiben ca. 4 weitere Generationen bis zum Jahr 1122 in dem Barbarossa geboren wurde.

Versuch einer Ahnenprobe für Friedrich I. Barbarossa
Generation Generation männliche Linie weibliche Linie
0 Proband Friedrich I. (HRR) * um 1122, † 1190; 1147-1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, 1152-1190 römisch-deutscher König und 1155-1190 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Staufer
Geschwister Bertha (Judith) † zwischen Oktober 1194 und März 1195 ⚭ vor dem 25. März 1139 Herzog Matthäus I. von Lothringen
Halbgeschwister Jutta * 1133, † 1191 ⚭ Ludwig II. Landgraf von Thüringen
Konrad * um 1134/36, † 1195) Pfalzgraf bei Rhein
Luitgard † nach 1155
1 Eltern Herzog Friedrich II. von Schwaben * 1090, † 1147, Staufer Judith Welf † 1130/31, Herzogin von Schwaben
Geschwister Konrad III. (HRR) * 1093/94, † 1152; 1116/20 Herzog in Franken, 1127–1135 Gegenkönig von Lothar III., 1138–1152 König im römisch-deutschen Reich
Gertrud ⚭ Hermann von Stahleck
Noch vor seiner Kreuzzugsteilnahme ließ Konrad seinen ältesten Sohn Heinrich zum deutschen König wählen; Heinrich starb jedoch bereits 1150 als 13-Jähriger. Sein zweiter Sohn Friedrich war 1152 erst sechs Jahre alt. Deshalb soll Konrad kurz vor seinem Tod seinen Neffen, den späteren Kaiser Friedrich Barbarossa, den Sohn seines älteren Bruders Herzog Friedrich II. von Schwaben, zum Nachfolger bestimmt haben. Dieser ernannte zum Ausgleich den jungen Friedrich zu seinem Nachfolger im Herzogtum Schwaben als Friedrich IV. von Schwaben.
2 Großeltern Herzog Friedrich I. von Schwaben * um 1050, † 1105, Staufer Agnes von Waiblingen * 1072, † 1143, Tochter Kaiser Heinrichs IV. (* 1050, † 1106)
Nichte Bertha, Tochter Heinrichs V. und seiner Gemahlin Matilda. Sie wurde 1117 mit dem Grafen Ptolemeo II. von Tusculum verheiratet.[9]
Im Eintrag zu Heinrich V. wird Friedrich II. als dessen Neffe dargestellt. Bei unveränderter Einschätzung Friedrichs I. von Schwaben handelt es sich damit um den Bruder oder Halbbruder Kaiser Heinrichs V. siehe auch Stammtafel der Ottonen in: Die Chronica sancti Pantaleonis, auch Annales sancti Panthaleonis Coloniensis maximi genannt, ao. 1237
und Deutsche Biographie: Friedrich II. (monocolus)
sowie bavarikon.de [2] mit Erbübergang ao. 1125 von Heinrich V. auf die Söhne seiner Schwester Agnes
Geschwister Heinrich V. (HRR) * 1081, † 1125; Beim Tod Heinrichs V. weilten seine Gattin sowie sein Neffe und Privaterbe Friedrich II. von Schwaben an seinem Totenbett. Matilda kam nun in die Obhut Friedrichs.
Der verstorbene Kaiser hatte sich seinen Neffen Friedrich II. zum Nachfolger gewünscht, stattdessen wurde der Herzog von Sachsen, ein alter Gegner Heinrichs V., als Lothar III. neuer König.[10][11] Salier
Matilda (England) (auch Maud oder Aaliz oder Adela), Tochter des englischen Königs Heinrich I., * 1102, † 1167
Geschwister Konrad (III.) * 1074, † 1101 war 1087-1098 römisch-deutscher König, 1093-1098 König von Italien, 1076-1087 Herzog von Niederlothringen und Markgraf von Turin.
Da Konrad ausschließlich zu Lebzeiten seines Vaters Kaiser Heinrich IV. (HRR) römisch-deutscher König war, wird er in den Herrscherlisten des Heiligen Römischen Reiches nicht mit einer eigenen Ordnungsnummer geführt; zur Unterscheidung von anderen Königen gleichen Namens erfolgt die eingeklammerte Ordnungszahl.
Er darf nicht mit König Konrad III. (1093/1094–1152) aus dem staufischen Haus verwechselt werden. Salier
Agnes * 1072, † 1143, Schwester von Konrad (III.) aus der Familie der Salier war durch ihre erste Ehe mit Herzog Friedrich I. von Schwaben von 1089 bis 1105 Herzogin von Schwaben und durch ihre zweite Ehe mit Markgraf Leopold III. „dem Heiligen“ von Österreich von 1106 bis 1136 Markgräfin von Österreich. Sie wurde dadurch zur Stammmutter sowohl der Staufer als auch der späteren Herzöge von Österreich aus dem Haus der Babenberger. Sie war die zweite Tochter des Salier-Kaisers Heinrich IV. und der Bertha von Turin. Ihr Bruder war Kaiser Heinrich V. Den Namen hatte sie von Agnes von Poitou, ihrer Großmutter.
3 UrGroßeltern Heinrich IV. (HRR) * 1050, † 1106, ab 1056 König, 1084–1106 Kaiser des römisch-deutschen Reiches, Salier Bertha von Savoyen, auch Bertha von Turin * 1051, † 1087
Geschwister Adelheid (1045–1096), Äbtissin von Gandersheim und Quedlinburg
Gisela (1047–1053)
Mathilde (1048–1060), heiratete 1059 Rudolf von Rheinfelden, Herzog von Schwaben, 1077 deutscher Gegenkönig
Konrad (1052–1055), Herzog von Bayern
Judith (1054–1092/1096); ⚭ Salomon † 1087, König von Ungarn; ⚭ ab 1089 mit Władysław I. Herman † 1102, Herzog von Polen
Halbgeschwister Beatrix I. (Gandersheim) * 1037, † 1061
4 UrUrGroßeltern Kaiser Heinrich III. * 1016/17, † 1056; Nach der Rückkehr seines Vaters Konrad aus Italien, übertrug dieser ihm (Heinrich III.) in Regensburg am 24. Juni 1027 das durch den Tod Heinrichs V. (Bayern) † 27. Februar 1026 vakante Herzogtum Bayern. Anno 1038, ein Jahr vor Konrad II. Tod, übernahm Heinrich III. auch das schwäbische Herzogtum.Salier Agnes von Poitou Tochter Herzog Wilhelms von Aquitanien und Poitou und seiner Frau Agnes von Burgund * um 1025, † 1077
Geschwister Mathilde von Franken * um 1027, † 1034
Beatrix
Halbgeschwister Liudolf † 1038, Graf im Derlingau und Markgraf in Friesland
Gisela (fraglich)
Ernst II. Herzog von Schwaben * um 1010, † 1030
Hermann IV. * um 1015, † 1038, 1030-1038 Herzog von Schwaben
5 UrUrUrGroßeltern Kaiser Konrad II. der Ältere * um 990, † 1039, Salier Gisela von Schwaben, auch Gisela von Limburg * 989/999, † 1043
Geschwister Heinrich von Worms † 989/1000), Graf im Wormsgau
Bruno * 972, † 999), wurde 996 Papst als Gregor V.
Wilhelm † 1047, ab 1028/1029 Bischof von Straßburg
6 UrUrUrUrGroßeltern Herzog Otto I. von Kärnten * um 948, † 1004, Salier Judith von Kärnten † 991, Herzogin in Kärnten
7 UrUrUrUrUrGroßeltern Konrad der Rote Herzog in Lothringen * um 922, † 955, Salier Liutgard, Tochter König Ottos I.
8 UrUrUrUrUrUrGroßeltern Wernher, Graf im Nahegau, Speyergau und Wormsgau, * um 899, † um 935, der erste historisch fassbare Salier
9 UrUrUrUrUrUrUrGroßeltern Werner IV., † vor 891, nach 840 Graf im Wormsgau Oda, Tochter des Robertiners Robert III.

Kurzfassung der Geschichte der Grafen von Rotenburg a. d. T.

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Die Grafen von Rothenburg an der Tauber sind die direkten Nachfahren von Markmaier, der bei Theophilus Franck als Marcomiro II. geführt wird. Er bekam von seinem Bruder Warmund/Pharamundo anno 417 das Ost-Franckenreich als Herzogtum übertragen, bevor dieser im Jahr 418 nach Gallien aufbrach und dort das West-Franckenreich gründete. Letzter der in Würzburg, der Hauptstadt des Ost-Fränckischen Reiches, residierenden Ost-Fränkischen Herzöge, war Hetan † 748. Er hinterließ eine Tochter Ymina, hatte aber keine männlichen Nachkommen.

Bonifacius gründete 741/742 mit Unterstützung von Karl Martell das Bisthum Würzburg. (Quelle: Lorenz Fries)

König Witvin (Pippin der Jüngere) schenkte darauf hin das Herzogthum Franken seinem Kaplan und Kanzler Burkard, dem ersten Bischof von Würzburg und dessen Stift Würzburg für ewige Zeiten. Quelle: Lorenz Fries[3]

Lorenz Fries über die Zeit nach der Zerschlagung des Fränkischen Herzogthums um 742: „Die alten Herzoge der Franken hatten alle Landstriche zwischen Düringen, dem Böhmerwalde, Bayern, Schwaben, Elsas, Westerreich, Hundsrück, Wetterau, Westphalen, Westerwald und Sachsen unter dem Namen Osterfranken inne. In der Folge verteilten die Herzoge diese Länder an ihre Söhne und so veränderte sich ihr Wohnsitz.“

Hetans Bruder Cunibertum oder Gumprecht † 720 erhielt als Zweitgeborener von seinem Vater Gosbert I. Herzog der Ost-Francken † 696 die Grafschaft Rotenburg als Erbteil. Cunibert, Sohn des vorletzten Ost-Fränckischen Stammes-Herzogs Gosbert I. wurde anno 696 der „Erste Graf von Rotenburg“ und ist Stammvater aller weiteren Grafen von Rotenburg a. d. T.

Obwohl es zwei durch den Rhein getrennte Franckenreiche, Orientalis und Occidentalis gab, rissen die Bindungen innerhalb der Stammesoberen nicht ab.

Theodobertus † 600, König von Austrasien, der das später den Grafen von Rotenburg a. d. T. zugeschriebene Wappen auf seinem Waffenrock trägt, floh bspw. ebenso wie sein Sohn Sigibertus in das Ost-Fränckische Reich, Ersterer nach Köln, Letzterer zu seinen Verwandten, den Herzögen Gothfrid und Genebald von Francken.

Auch bei Megingaud, Graf von Rotenburg und Bischof von Würzburg, zeigt sich die sehr enge verwandtschaftliche Bindung zwischen den Stammesoberen im West-Fränckischen und Ost-Fränckischen Reich. Davon ausgehend, dass Megingaud unverheiratet war, zeigt sein Allianzwappen (rechte Spalte, drittes Bild) in der oberen heraldisch vorderen Ecke seine Zugehörigkeit zu den Grafen von Rothenburg. Bei dem in der oberen und heraldisch hinteren Ecke gezeigten Wappen von „Gallia“ sollte es sich um ein Königswappen aus der Zeit der Merowinger, also vor 751, handeln und wäre der mütterlichen Seite Megingauds zuzuordnen. Sollte er verheiratet gewesen sein, was zu dieser Zeit einem Bischof noch möglich war, würde das gallische Wappen die Abkunft seiner Gemahlin anzeigen.

Fastrada † 10. August 794, unbestritten den Mattonen zugehörig und wohl die Tochter Rudolphs, des Zweiten Regierenden Grafen von Rotenburg, war die vierte Gemahlin von Kaiser Karl dem Großen.

König Konrad III., Sohn Herzog Friedrichs I. von Schwaben, Bruder des Vaters von Friedrich I. Barbarossa und damit dessen Onkel, war laut Artikel über die Staufer Rechtsnachfolger der Grafen von Rotenburg a. d. T.

Diese Rechtsnachfolge stellt Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der seinen Vetter Friedrich IV. von Rothenburg, Sohn König Konrads III., beerbte, ebenfalls als Rechtsnachfolger der Grafen von Rotenburg. Die Ursache für diese Rechtsnachfolge liegt innerhalb der verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen König Konrad III. und Bischof Bernwards Bruder Reichart Graf von Rotenburg a. d. T.

Zeitfolge

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Anno 326 n. Chr. ging Genebald, Bruder von Clodius IV. König der Francken 317-319 und Bruder von Clodomirus IV. König der Francken 319-337, mit einer Colonie bis an den Maynstrom

Zeitfolge nach Theophilus Franckens „kurtzgefasste Geschichte des Franckenlandes“
Tempus Subjekt Characteres Eventus
>1181 v. Chr. Cimerios a) An ihrem alten Wohnort nannte man die Francken Cimerios.
b) Sie sollen von den Trojanern abstammen.
Ihre Heimat lag am Schwarzen Meer, dort wo die Donau sich ergießt.
1181 v. Chr. Francus a) Anführer der Francken
b) Sohn des Trojanischen Printzen Hector
a) Das Trojanische Reich ist zerstört.
b) Nach Fränckischer Zeitrechnung handelt es sich um das 2767ste Jahr ihres Volkes.
c) Die Francken brechen an der Donau entlang in Richtung Abend (Occident) auf.
1181 v.Chr bis 429 v. Chr. Sicambri Lange Zeit wurden die Francken Sicambri genannt. Die Wanderung des Volkes der einstigen Cimerios, der jetzigen Sicambri, dauerte 752 Jahre.
429 v. Chr. Sicambri Noch immer hießen die Francken Sicambri. Ankunft des Volkes der Sicambri, im Jahr 3519 ihrer Zeitrechnung, im Land zwischen Rhein und Elbe, im Gebiet Westphalen, Frießen, Niederlande.
ca 754 ad urbe condita
ca 754 Jahre nach Gründung der Stadt Rom
als ungefähr zur Geburt Jesu Christi
ca im Jahr 1
die Francken Ungefähr zur Zeit der Geburt von Jesus Christus nannten sich die Sicambri dann Francken. „Sie erwehleten diesen Namen, entweder ihrem König Franco zu Ehren; oder, weil sie ihre Freyheit gegen die Römer vertheidiget und behauptet; da alsdenn der Name Francken, so viel, als freye Leute vorstellen solte.“
326 n. Chr. Genebald a) Bruder von Clodius IV., König der Francken 317-319
b) Bruder von Clodomirus IV., König der Francken 319-337
„Ein Teil der Francken, welche ursprünglich in Westphalen, Frießen und den Niederlanden wohnten und dieses Gebiet als Franconia bezeichneten, ging ao. 326 n. Chr. unter Anführung Genebaldi, eines Bruders des Fränckischen Königs Chlodomiri IV. weiter herauf und ließ sich in Übereinkunft mit den Thüringern, die die Schwaben nicht als Nachbarn wollten, am Mayn-Strome nieder und nannte die neu angelegte Colonie, die in etwa dem nachmaligen Franckenland entspricht, Francia orientalis.“
417 n. Chr. Marcomirus II. oder Markmaier a) 417-435 Herzog in Ost-Franken
b) Bruder von Warmund/Pharamundo, Herzog der Francken
Markmaier, der bei Theophilus Franck als Marcomiro II. geführt wird, bekam von seinem Bruder Warmund das Ost-Franckenreich als Herzogtum übertragen.
418 n. Chr. Burg Rotenburg Fertigstellung der Burg Rotenburg über dem Tauberfluss Pharamundo ließ als Stammesherzog der Francken zum Schutz gegen die Schwaben u. a. eine Burg über dem Tauberfluss errichten, deren Fertigstellung ao. 418 erfolgte: die Rotenburg.
418/419 n. Chr. Pharamundo a) Herzog des Stammes der Francken
b) vermählt mit Argotta, Tochter von Genobaud † 419
a) Anno 418 wurde Pharamund oder auch Warmund von den Francken zu ihrem König gewählt.
b) Er zog mit einem Teil seines Stammes ao. 419 nach Gallien, und siedelte sich nach erfolgreicher Eroberung dort an.
417-748 Herzöge der Ost-Francken a) beginnend mit Markmaier, 417-435 Herzog der Ost-Francken
b) endend mit Hetan, 728-748 Herzog der Ost-Francken
a) Hetan hinterließ keine männlichen Nachkommen und war damit letzter der in Würzburg, der Hauptstadt des Ost-Fränckischen Reiches, residierenden Ost-Fränkischen Herzöge.
b) König Witvin (Pippin der Jüngere) schenkte darauf hin das Herzogthum Franken seinem Kaplan und Kanzler Burkard, dem ersten Bischof von Würzburg und dessen Stift Würzburg für ewige Zeiten.
c) Damit endete im Jahr 748 die Zeit des Fränckischen Stammes-Herzogthums.
696 n. Chr. Cunibert a) Erster Graf von Rotenburg a. d. T.
b) Sohn Herzog Gosbert I. von Ost-Francken † 696
c) Bruder Hetans, des letzten Stammesherzogs der Ost-Francken
a) Cunibertum erhielt als Zweitgeborener von seinem Vater Gosbert I. die Grafschaft Rotenburg als Erbteil.
b) Als Sohn des vorletzten Ost-Fränckischen Stammes-Herzogs Gosbert I. wurde Cunibert anno 696 der „Erste Graf von Rotenburg“.
c) Cunibert ist Stammvater aller weiteren Grafen von Rotenburg a. d. T.
1154 Bernhardus † 20. Juli 1154 a) Letzter Graf von Rotenburg a. d. T.
b) 1130-1153 Bischof von Hildesheim
Bernhardus ist der Letzte aus dem Geschlecht der Grafen von Rotenburg a.d.T., den Nachfahren der Fränckischen Stammes-Herzöge
>1154 Konrad III. (HRR) a) Rechtsnachfolger der Grafen von Rotenburg a. d. T.
b) Diese Rechtsnachfolge ging mit dem Ableben König Konrads III. auf dessen Sohn Friedrich IV. von Rothenburg
c) Als Vetter Friedrichs IV. von Rothenburg erbt Kaiser Friedrich I. Barbarossa dessen Besitz.
d) Daraufhin übergibt er das Herzogthum Francken dem Bischof zu Würzburg. Allerdings beschneidet Kaiser Barbarossa wesentliche Rechte des alten Stammesherzogtums in der zu gehörigen Urkunde.
e) „Die Graffschaft Rotenburg verehrete dieser Kayser Fridericus I. samt der Stadt Rotenburg aus sonderbaren Gnaden und übergab sie zu ewigen Zeiten Anno 1172 dem Reich.“ (Quelle: Friedrich Lucae * 1644, † 1708)
Die Ursache für vorgenannte Rechtsnachfolge liegt innerhalb der verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen König Konrad III. und Reichart Graf von Rotenburg a. d. T., dem Bruder Bischof Bernwards von Würzburg. Welche Person den Erbanspruch in die Familie von König Konrad III. trug, muss noch erforscht werden.

Könige der Franken

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Könige der Franken
Bis einschließlich Dagobert I. zeigt diese Tabelle die Könige der Francken in ihrem Ursprungsland Franconia (Westphalen, Frießen, Niederlande). Ab Genebald I. waren die Herrscher Ost-Franckens (Orientalis) meist Herzöge und die Herrscher des eroberten West-Franckens (Occidentalis) zumeist Könige. (Siehe dazu Theophilus Franck: Geschichte des Franckenlandes und die Aufzeichnung der einzelnen Herrscher bei Theophilus Franck: Kurtzgefasste Geschichte des Franckenlandes…)
Lfd. Nr. Name Eigenschaften Quelle
1 Antenor III. der West-Franken, * 25, † 69 a) Mutter von Ratherius dem Franke zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
2 Ratherius der Franke * nach 42, † 90 a) König der Franken
b) Vater von Richemer dem Franke
c) Sohn von Antenor III.
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zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
3 Richemer der Franke * nach 59, † vor 114 a) König der Franken
b) Vater von Odomir dem Franke
c) Sohn von Ratherius dem Franke
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zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
4 Odomir der Franke * nach 76, † um 128 a) König der Franken
b ) Vater von Marcomir IV. der Franke
c) Sohn von Richemer dem Franke
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zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
5 Marcomir IV. der Franke * nach 91, † 149 a) König der Franken
b) Vater von Clodomir IV.
c) Sohn von Odomir dem Franke
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
6 Clodomir IV. der Franke * nach 107, † 166 a) König der Franken (ao.148)
b) Vater von Farabert dem Franke
c) Sohn von Marcomir IV.
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zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
7 Farabert der Franke * um 122, † 186 a) König der Franken (ao.165)
b) Vater von Sunno dem Franke
c) Sohn von Clodomir IV. der Franke
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
8 Sunno der Franke * um 137, † 213 a) König der Franken (ao.185)
b) Vater von Hilderich dem Franke
c) Sohn von Farabert der Franke
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
9 Hilderich der Franke * nach 154, † 253 a) König der Franken (ao.213)
b) Vater von Bartherus dem Franke
c) Sohn von Sunno dem Franke
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
10 Bartherus der Franke * nach 171, † 272 a)König der Franken (ao.253)
b) Vater von Clodius III. der Franken
c) Sohn von Hilderich der Franken
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
11 Clodius III. der Franken * nach 188, † vor 298 a) Vater von Walter dem Franke
b) Sohn von Bartherus dem Franken
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
12 Walter der Franke * nach 205, † vor 306 a) Vater von Dagobert I.
b) Sohn von Clodius III. der Franken
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
13 Dagobert I. * 245, † 317 a) König der Franken
b) Vater von Genebald I.
c) Sohn von Walter dem Franken
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
14 Genebald I. * 296, † 358 a) Herzog der Ostfranken
b) Vater von Dagobert II.
c) Sohn von Dagobert I.
d) Genebald führte ao. 326 eine Colonie der Francken aus deren Stammland Francia (Erklärung siehe Theophilus Franck) an den Mayn-Strom, wo sie sich zwischen Düringern und Schwaben nieder ließen.
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu d) Theophilus Franck: Geschichte des Franckenlandes[13]
15 Dagobert II. * 314, † 379 a) Herzog der Ostfranken
b)Vater von Clodious IV.
c) Sohn von Genebald I.
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
16 Clodious IV. * 332, † 389 a) Herzog der Ost-Franken
b) Vater von Marcomir V.
c) Sohn von Dagobert II.
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu b) familypedia.fandom.com/wiki[12]
zu c) familypedia.fandom.com/wiki[12]
17 Marcomir V. * 342, † 393 a) Bruder des Sunno
b) Anführer der Ampsivarii und Chatten
c) Herzog in Franken
d) Vater des Pharamundo
.
.
zu c) C.F.Pertsch: Gründlicher Auszüge, Aus Juristisch Und Historischen Disputationibus,…[14]
zu d) C.F.Pertsch: Gründlicher Auszüge, Aus Juristisch Und Historischen Disputationibus, …[14]
18 Pharamundo * um 370, † nach 427 a) Herzog in Ost-Franken
b) von allen Proceribus der Franken zu ihrem ersten König erwählt
c) Erbauer der ersten Burg in Rotenburg an der Tauber, zum Schutz gegen die Schwaben, Anno 418
d) Pharamundos Nachkommen beherrschten das Reich der Franken 331 Jahre lang, bis zum Tode Pippins des Jüngeren Anno 768
e) Gemahlin: Argotta, Tochter des Genebaldus † 419, Enkelin von Dagobert † 398, Bruder des Francken-Königs Marcomirus V., der ao. 393 von den Römern erschlagen wurde
zu a) C.F.Pertsch: Gründlicher Auszüge, Aus Juristisch Und Historischen Disputationibus,…[14]
zu b) C.F.Pertsch: Gründlicher Auszüge, Aus Juristisch Und Historischen Disputationibus,…[14]
zu c) Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, Seite 1081[15]
zu d) C.F.Pertsch: Gründlicher Auszüge, Aus Juristisch Und Historischen Disputationibus,…[16]
zu e) Theophilus Franck: Geschichte des Franckenlandes[17]
19 Chlodio V. der Franken * um 395, † nach 447 a) König der Salfranken
b) Sohn des Pharamundo
c) Verwandter von Childerich I.
20 Merowech * 411, † 457 a) Kleinkönig der Salfranken
b) lt. Gregor von Tours ist er der Vater Childerichs I.
21 Childerich I. von den salischen Franken * um 437, † um 481 a) rex francorum 463-481
b) Sohn von Merowech
c) Stammvater aller späteren Merowinger
22 Chlodwig I. * nach 466, † 511 a) König der Franken 482-511
b) Vater Theoderich I. von Reims
c) Sohn Childerich I.
23 Theoderich I. von Reims * um 486, † um 534 in Metz a) König in Reims
b) Erster König des Reiches von Metz, dem späteren Austrasien
zu a) familypedia.fandom.com/wiki[12]
24 Theodebert I. von Reims * um 496, † 550 (siehe dazu A. A. von Lersner) a) Ab der Machtübernahme nach dem Tod seines Vaters Theoderich I. wählte er die Stadt Trier als Hauptwohnsitz.
b) Er wurde von seinem Onkel Childebert I., einem Sohn Chlodwigs I., wegen Erbverbrüderung adoptiert.
c) Er hatte die Söhne Sigibertus, Gunthramus und Lotharus: von denen Gunthramus und Lotharius von Brunihilda in Metim (Metz) verschlungen wurden, noch am Leben: Sigibertus vero. Mit der Hilfe einiger floh er zu seinen Verwandten, den Herzögen der Franken, Gothfrid und Genebald, nach Franken, wo er bis zum Tod seines Onkels Theoderich litt
zu a) Französische Wikipedia zu Thibert I.[18]
zu b) Französische Wikipedia zu Thibert I.[18]
zu c)[19]
Franckfurt am Mayn Chronica[20]
25 Theudebald * um 537, † Ende 555 a) Einziger Sohn Theodeberts I.
b) Verstarb verheiratet, aber kinderlos.
c) Seinen Reichsteil erbte sein Großonkel Chlothar I. (jüngster Sohn Chlodwigs I.), der Theudebalds Witwe Walderada heiratete.
26 Chlothar I. * um 495, † Dezember 561 in Compiègne a) Frankenkönig aus dem Geschlecht der Merowinger
b) Chlothar residierte in Soissons.
c) Heiratete die Witwe seines Großneffen Theudebald und wurde damit Herrscher über Austrasien.
d) Anno 558 verstarb Childebert I. kinderlos, worauf sich Chlotar I. dessen Reich aneignete, daraufhin sich auch Chram, Unterkönig in Aquitanien und aufständischer Sohn Chlotars I. seinem Vater unterwarf. Damit konnte Chlothar das gesamte Frankenreich unter seiner Herrschaft vereinigen.
Nach Chlothars Tod teilten die überlebenden vier Söhne Charibert I., Guntram I., Sigibert I. und Chilperich I. das Reich untereinander auf.
27 Charibert I. * um 520, † 567 a) Obwohl vier mal verheiratet, hinterließ Charibert I. keinen Sohn. Damit teilten sich seine Brüder in sein Erbe.
28 Guntram I. * um 532, † 28. März 592 in Chalon-sur-Saône a) Da Guntram ohne Erben starb, fiel sein Königreich an Childebert II., Sohn und Nachfolger des ermordeten Sigibert, den er ao. 577 adoptierte.
29 Sigibert I. * um 535, † Ende 575 in Vitry-en-Artois a) Sohn und Nachfolger des Sigibert I. ist Childebert II.
30. Chilperich I. * um 535 ,† September / Oktotober 584 in Chelles a) Um das Jahr 581 vereinbarte Chilperich I. mit einer Gesandtschaft unter Führung des Egidius (Bischof von Reims), dass für den Fall seines Todes ohne Erben Childebert II. sein Nachfolger sein sollte.
b) Chilperich I. ist ein Sohn Chlotars I.
c) Zum Zeitpunkt seiner Ermordung Ende September/Anfang Oktober des Jahres 584 hinterließ Chilperich I. einen erst wenige Monate alten Sohn Chlothar II.
31. Childebert II. * 570, † März 596 a) König von Austrasien
b) Als Childebert das Mündigkeitsalter von 15 Jahren erreichte, trafen Guntram und Childebert ein weiteres Mal zusammen und erneuerten ihre Erbschaftsvereinbarung. 587 kam es jedoch zu einer Verschwörung zahlreicher austrasischer Großer, die Childebert ermorden wollten, um dann dessen Söhne, die Kleinkinder waren, formal als Nachfolger einzusetzen und so selbst die Macht zu übernehmen. Nach der Aufdeckung dieser Verschwörung führte Childebert umfangreiche personalpolitische Änderungen durch; viele Verschwörer bzw. Verdächtige wurden abgesetzt und bestraft oder flohen aus dem Reich. Unter dem Eindruck der Bedrohung, die dieser Rebellionsversuch für die Merowingerherrschaft bedeutete, schlossen Guntram, Childebert und Brunichild am 28. November 587 den Vertrag von Andelot, der die Grenzen und die Beziehungen zwischen den Reichen von Austrasien und Orléans (Burgund) endgültig regelte. Die beiden Könige setzten sich einander zu Erben ein für den Fall, dass einer von ihnen starb, ohne Söhne zu hinterlassen. Auf der Grundlage dieser Vereinbarung konnte Childebert nach dem Tod Guntrams am 28. März 592 tatsächlich die Nachfolge antreten (offizieller Herrschaftsbeginn am 29. März 592).
32. Theudebert II. * 585, † nach Mai 612 a) Sohn des Childebert II.
b) König von Austrasien
33. Theuderich II. * 587, † 613 in Metz a) Sohn des Childebert II.
b) König von Burgund
34. Chlotar II. * 584, † um den Jahreswechsel 629/630 a) Sohn von Chilperich I.
b) Chlotar II. siegte 613 über Burgund und war damit, wie sein Großvater Chlotar I., Herrscher über das gesamte Frankenreich
c) Anno 623 übergab Chlotar II. Austrasien seinem Sohn Dagobert I. als Unterkönigreich
35. Dagobert I. * um 608, † 19. Januar 639 in Épinay-sur-Seine a) Dagobert I. war seit ao. 629 König aller Franken
b) Dagobert I. war der mächtigste aber auch der letzte bedeutende Merowinger
c) Hauptsitz Dagoberts I. war Paris
d) Einer seiner Berater war der Hausmeier Pippin der Ältere
36. Sigibert III. * 630, † 1. Februar 656 a) Sohn von Dagobert I.
b) König von Austrasien mit Residenz in Metz
c) Schließlich sah sich Sigibert gezwungen, den Sohn seines Hausmeiers Grimoald I., Childebert zu adoptieren und so die Erbfolge aus der Hand zu geben.
d) Nach der Adoption wurde Sigibert III. ein eigener Sohn, Dagobert II., gebohren.
37. Chlodwig II. * 634, † um den 11. Oktober 657 a) Sohn von Dagobert I.
b) König von Neustrien und Frankoburgund mit Residenz Paris.
c) Chlodwig II. hatte drei Söhne: Chlothar III., Childerich II., Theuderich III.
d) Nachfolger Chlodwigs II. wurde sein Sohn Chlothar III.
38. Childebertus adoptivus † um 662 a) Childebertus adoptivus ist kein Merowinger, sondern stammt aus dem Geschlecht der Pippiniden, den späteren Karolingern. Er war der Sohn des Hausmeiers Grimoald der Ältere
b) Herrscher in Austrasien
c) Nachfolger des Childebertus adoptivus wurde der minderjährige Neustrier Childerich II., Sohn von Chlodwig II., der mit Sigibert III. und Chimnechilds Tochter Bilichild (seiner Cousine) verlobt wurde.
39. Chlothar III. * um 652, † 673 nach dem 10. März a) Sohn Chlowigs II.
b) Herrscher in Neustrien und Burgund
c) Wegen der Minderjährigkeit Chlothars III. regierte bis ao. 664 seine Mutter Bathilde zusammen mit dem Hausmeier Ebroin.
d) In den Jahren 661/662 wurde unter Chlotar III. die Zusammenführung aller Fränkischen Herrschaftsgebiete erreicht. Jedoch wurde bereits ao. 662 der jüngere Bruder Chlothars III., Childerich II. als König in Austrasien eingesetzt.
40. Childerich II. * um 655, † Herbst 675 a) Sohn von Chlodwig II.
b) Bruder des Königs von Neustrien und Burgund Theuderich III.
c) König von Austrasien
d) Söhne: Dagobert (ao. 675 ermordet), Chilperich II.
41. Dagobert II. * 652, † 23. Dezember 679 in Mouzay a) Sohn von Sigibert III.
b) Wurde vom pippinidischen Hausmeier Grimoald I. in ein Kloster nach Irland gegeben.
c) Verschiedene austrasische Führer unter dem Hausmeier Wulfoald riefen Dagobert im Jahre 676, gegen den erbitterten Widerstand des neustrischen Hausmeiers Ebroin, aus Irland auf den Königsthron nach Austrasien zurück.
d) Dagobert II. wurde am 23. Dezember 679 wohl von dem ihm feindselig gesinnten Hausmeier Ebroin auf der Jagd im Wald Woëvre zwischen Stenay an der Maas und Verdun ermordet.
e) Er verstarb ohne Nachkommen. Sein Nachfolger auf dem Königsthron Austrasien wurde sein Onkel Theuderich III.
42. Theuderich III. * 653, † zwischen September 690 und April 691 a) Sohn von Chlodwig II.
b) Bruder des Königs von Austrasien Childerich II.
c) War bis ao. 691 König von Neustrien und Burgund sowie ab 679 auch König von Austrasien.
d) Seine Söhne: Chlodwig von Austrasien, Chlodwig III., Childebert III., Chlothar IV.
e) Sein Nachfolger: Sohn Chlodwig III.
43. Chlodwig III. * um 677, † Ende 694 a) Sohn und Nachfolger von Theuderich III.
b) König der Franken von 691-694
c) Weil Chlodwig III. während seiner Regentschaft noch minderjährig war, regierte seine Mutter Chrodechild. Eigentlicher Herrscher war aber, wie bei den anderen Schattenkönigen der späten Merowingerdynastie auch, der Hausmeier Pippin der Mittlere.
44. Childebert III. * um 678/679, † 711 vor dem 2. März a) Sohn von Theuderich III.
b) Nachfolger seines Bruders Chlodwig III.
c) Frankenkönig von 694 bis 711
d) Aus dem Geschlecht der Merowinger.
e) Seine Söhne sind Dagobert III. und (vermutlich) Chlothar IV.
45. Dagobert III. * 699, † zwischen September 715 und Februar 716 a) Sohn und Nachfolger von Childebert III.
b) Die wahre Macht lag in den Händen von Pippin dem Mittleren.
c) Sohn: Theuderich IV.
d) Nachfolger: Chilperich II.
46. Chilperich II. * um 670, † zwischen 30. Januar und 13. Mai 721 in Noyon a) Sohn von Childerich II.
b) Frankenkönig a.d.H. der Merowinger ao. 715-721
c) Der Hausmeier Karl Martell bestimmte Theuderich IV. zum Nachfolger.
47. Theuderich IV. * nach 711, † März/April 737 a) Sohn von Dagobert III.
b) voletzter Frankenkönig aus dem Geschlecht der Merowinger
Mai 737 bis Frühjahr 743 Interregnum – das Frankenreich blieb in dieser Zeit ohne König.
48. Childerich III. * um 714, † um 755 a) Sein Vater blieb bislang unbekannt. Seine Abstammung aus dem Geschlecht der Merowinger wurde aber nie in Frage gestellt.
b) Pippin der Jüngere und Carloman, Söhne des ao. 741 verstorbenen Hausmeier Karl Martell setzten zwecks Festigung eigener Machtstrukturen Childerich III. als letzten König der Franken aus dem Geschlecht der Merowinger Ende Februar des Jahres 743 auf den Thron des Frankenreiches.
c) Im November ao. 751 setzte Pippin der Kurze König Childerich III. mit päpstlicher Genehmigung ab und wurde in Soissons von Erzbischof Bonifatius von Mainz zum König gekrönt.
d) Childerich III. wurde öffentlich geschoren und musste um den Jahreswechsel 751/752 in dasselbe Kloster Sithiu eintreten, in dem er bis zu seiner Inthronisierung inhaftiert war. Seine Gemahlin Gisela kam ins Kloster Kochel.
e) Childerich III. hinterließ einen Sohn, der nicht in das Kloster Sithiu eingewiesen wurde, sondern in das Kloster Saint-Wandrille. Von ihm ist nur der Name Theuderich (Theoderich) bekannt.
1. Pippin der Jüngere * 714, † 24. September 768 a) Pippin der Jüngere, genannt auch Pippin III., Pippin der Kurze und Pippin der Kleine war ein fränkischer Hausmeier und seit 751 der erste König der Franken aus dem Geschlecht derKarolinger.
b) Sohn Karl Martells und Vater Karls des Großen.

Herzöge in Ost-Franken – Francia orientalis, das Fränkische Reich rechts des Rheins

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Herzöge in Ost-Franken – Francia orientalis, das Fränkische Reich rechts des Rheins
Laut Lucae (* 1644, † 1708) gab es einschließlich Gosbertus I. († 696) 19 Fränkische Herzöge der alten Ordnung. Die Nummern 17. und 18. unterscheiden sich von denen bei Lorenz FRies aufgeführten, während Gosbert wieder übereinstimmt.
Lfd. Nr. Name Eigenschaften Quelle
20 Hetan II. *? † 740 a) Letzter merowingischer Herzog der Thuringia.
b) Vater von Thuring
c) Sohn von Gosbertus I.
d) Gemahlin Theodrada
e) Tochter Arminia oder Ymina
manfred-hiebl.de[21]
von Falckenstein[22]
19 Gosbertus I. † 696 a) Ostfränkischer Herzog im Fränkischen Reich, welchen König Dagobert I. zum Herzog von Thüringen ernannt haben soll. Regierte in Würzburg und wurde einer der ersten Christen der Region.
b) Vater von Hetan II.
c) Sohn des älteren Hetan I. (Hetanus), eines Sohnes des Radulph (Hruodo).
d) Gemahlin Geilana
wuerzburgwiki.de[23]
18 Hedanus der Ältere * um 640, † 687 a) War thüringischer Herzog im Fränkischen Reich von 642 bis zu seinem Tod.
b) Vater von Gosbertus I.
c) Sohn des Radulph (Hruodo)
d) Gemahlin: Der Legende nach heiratete er 672 die Heilige Bilhildis von Altmünster.
17 Radulf (Thüringen) (auch Hruodo) † nach 642 a) War Herzog von Thüringen und ab 639 fränkischer Herzog bis zu seinem Tode.
b) Vater von Hetan I.
c) Sohn von Chamar
wuerzburgwiki.de[23]
Lorenz Fries (* 1489, † 1550 in Würzburg) gibt für die Zeit von 326–740 n. Chr. 21 Herzöge der Ostfranken, alle mit Sitz in Würzburg, an:
„Geschichte, namen, geschlecht, leben, thaten und absterben der bischöfe von Würzburg und herzoge zu Franken …“
Band 1 von Geschichte, Namen, Geschlecht, Leben, Thaten, und Absterben der Bischöfe von Würzburg und Herzoge zu Franken: auch was während der Regierung jedes Einzelnen derselben Merkwürdiges sich ereignet hat
21 Hetauf bzw. Hetan a) 728-748 letzter Herzog der OstFranken
b) Sohn von Gosbert II.
c) Hetauf verstarb ohne männliche Nachkommenschaft und war der letzte der zu Würzburg residierenden Herzoge. – König Witvin (es kann sich nur um Pippin den Jüngeren handeln) schenkte nun das Herzogthum Franken seinem Kaplan und Kanzler, dem Bischof Burkhard und dessen Stift Würzburg für ewige Zeiten.
Lorenz Fries[3]
20 Geswert / Gosbert II. ≈ 687, † 721 a) 714-728 Herzog der OstFranken
b) Sohn des gleichnamigen Herzogs Geswert
Lorenz Fries[3]
19 Geswert / Gosbert I. a) 688-714 Herzog der OstFranken
b) Im sechsten Jahr der Regierung Geswerts kam der heil. Bischof Kilian mit seinen Gefährten aus Schotland nach Würzburg, um den heidnischen Franken das heil. Evangelium zu predigen.
c) Geswert ist identisch mit dem bei Lucae genannten Gosbert/Gosbertus I. (Überschneidung der Zeitangaben kann aus unterschiedlicher Zählweise von Lorenz Fries und Friedrich Lucae stammen)
Lorenz Fries[3]
18 Ludwig a) 676-688 Herzog der OstFranken
b) Neffe des Erebert
Lorenz Fries[3]
17 Erebert a) 646-676 Herzog der OstFranken
b) Neffe des Liutmaier
c) verstarb ohne männliche Leibeserben
d) Der Sohn seines Bruders wurde nach ihm Herzog der Franken.
Lorenz Fries[3]
16 Liutmaier a) 623-646 Herzog der OstFranken
b) Nach dem Tod von Liutmaier fiel die Herzogswürde an des Bruders Sohn Erebert.
Lorenz Fries[3]
15 Genebald a) 603-623 Herzog der OstFranken Lorenz Fries[3]
14 Gotfrid a) 583-603 Herzog der OstFranken Lorenz Fries[3]
13 Helm a) 553-583 Herzog der OstFranken Lorenz Fries[3]
12 Hugbald a) 527-553 Herzog der OstFranken
b) Sohn des Liutmaier
11 Liutmaier a) 506-527 Herzog der OstFranken
b) Vater von Hugbald
Lorenz Fries[3]
10 Ludwig a) 490-506 Herzog in OstFranken
b) Stiefbruder des Liutmaier
c) Wurde als Herzog der Franken eingesetzt, nachdem sein Stiefbruder Liutmaier „als zur Regierung untauglich“ erklärt wurde.
Lorenz Fries[3]
9 Liutmaier abgeleitet von Ludwig oder Clodoväus a) 467(noch minderjährig)-490 Herzog in OstFranken
b) Erster Christlicher König der Franken.
Lorenz Fries[3]
8 Genebald a) 447-467 Herzog in OstFranken Lorenz Fries[3]
7 Brunmesser oder Priamus a) 435-447 Herzog in OstFranken
b) Sohn des Warmund
Lorenz Fries[3]
6 Markmaier a) 417-435 Herzog in OstFranken
b) Bruder von Warmund
c) Markmaier, der bei Theophilus Franck als Marcomiro II. geführt wird, bekam von seinem Bruder Warmund das Ost-Franckenreich als Herzogtum übertragen.
Lorenz Fries[3]
zu c) Theophilus Franck: Geschichte des Franckenlandes
5 Warmund a) 402-417 Herzog in OstFranken
b) Warmund ist der Stammherr aller Könige der Franken, welche Gallenland von den Römern und Gothen eroberten und nach ihrem Namen Frankreich hießen.
c) Warmund ist identisch mit Pharamund. Es handelt sich bei Warmundus und Pharamundus um ein und die selbe Person.
d) Pharamund eroberte ao. 418 mit seinen Francken das Land, das man Gallien nannte und setzte sich dort als erster gewählter König fest. Damit entstand im 5.Jh. ein doppeltes Francken: West-Francken und Ost-Francken.
Lorenz Fries[3]
zu c) und d) Theophilus Franck: Geschichte Franckens[24]
4 Markmaier oder Marcomer a) 386-402 Herzog in OstFranken
b) Vater von Warmund und Markmaier
Lorenz Fries[3]
3 Ludwig a) 376-386 Herzog in OstFranken
b) Sohn des Degewert, Bruder von Markmaier
Lorenz Fries[3]
2 Degewert oder Dagobert a) 355-376 Herzog in OstFranken
b) Vater von Ludwig und Markmaier
Lorenz Fries[3]
1 Genebald a) 324-355 Herzog von OstFranken
b) Vater von Markmaier und Degewert
Lorenz Fries[3]
[25]

Liste der Grafen von Rothenburg a. d. T.

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Liste der Grafen von Rothenburg a. d. T.
lfd. Nr. der Bischöfe zu Würzburg Jahr der Erwähnung Name Eigenschaften Quelle
696 Cunibertum oder Gumprecht † 720 a) Anno 696 Erster Graf zu Rotenburg
b) Zweiter Sohn von Herzog Gosbert I. † 696
c) erhielt die Grafschaft Rotenburg als Erbteil seines Vaters Gosbert I. Herzog von Ost-Franken
d) Im Ehestand mit Gemahlin Gailana erzielte er zween Söhne.
e) Sohn Rudolphum erbte die Grafschaft Rotenburg und trat nach dem Absterben seines Vaters deren Regierung an.
f) Sohn Maingudum (Megingaud) führte ebenfalls den Titel Graf von Rotenburg. Er wurde ao. 753 der 2. Bischof des Bisthums Würzburg.
Lucae[15]
von Falckenstein[22]
Manto (der Ältere) a) Graf zu Rothenburg
b) Sohn von Cunibertum (nicht bei Lucae geführt)
von Falckenstein[22]
Rudolphus a) Graf zu Rothenburg
b) Sohn von Cunibertum
c) als Nachfolger seines Vaters war er der „Zweite regierende Graf zu Rotenburg
von Falckenstein[22]
zu c) Lucae[15]
Gumbertus a) Graf zu Rothenburg
b) Sohn von Cunibertum (nicht bei Lucae geführt)
von Falckenstein[22]
2. 753 Megingaud, oder Megingoz, Mehingod, Mangaud, Meingud, Magingaud † 26. September 795[26] im Benedictiner-Kloster zu Neustadt a) Anno 753 zum Bischof von Würzburg erwählt
b) Graf von Rothenburg
c) Sohn von Cunibertum
d) Megingaud wird zu den Mattonen gezählt
e) Anno 788 wird Megingoz zusammen mit seinen Geschwistern Matto, Juliane und Othelm (ohne den ebenfalls zugehörigen Bruder Bertolt) erwähnt
Zedler: Universallexikon[27]
zu c) Zedler: Bd. 20, Spalte 246, „Megingaud“[28]
zu e) landschaftsmuseum.de Obermain[29]
788 Manto (der Jüngere) a) Graf zu Rothenburg
b) Anno 788 schenkt Graf Manto Güter in Pleichfeld dem Stift Fulda.
c) Sohn von Rudolphus Graf zu Rothenburg
zu a) Zedler: Bd. 20, Spalte 246, „Megingaud“[30]
zu b) WuerzburgWiki zu Unterpleichfeld[31]
zu c) von Falckenstein[22]
788 Megingaud (der Jüngere) a) Graf zu Rotenburg und Castel
b) verheiratet mit Ymina, Tochter Herzog Hetans, der letzten des herzoglichen Geschlechts
Lucae[15]
von Falckenstein[22]
788 Juliana a) Gemeinsam mit ihrem Bruder Megingaud dem Jüngeren tritt sie als Gründerin der Abtei Münsterschwarzach auf
b) Franziskus Büll (siehe Abschnitt „Abtei Münsterschwarzach“) gibt Juliana als Tochter des Matto (Manto) an.
c) Bei von Falckenstein wird Juliana als Tochter des Rudolphus geführt.
von Falckenstein[22]
9. 855 St. Arno † 13. Juli 892/1[32] in Klaffenbach a) Graf und Herr in Francken zu Endsee
b) Anno 855 vom König des Ostfrankenreiches, Ludwig dem Deutschen, zum Bischof von Würzburg erhoben.
c) Arno wird ebenfalls zu den Mattonen gezählt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich bei Arn um Arnoldus, Sohn Megingauds des Jüngeren handelt. (siehe dazu von Falckenstein und Lucae)
zu a) Zedler:Würtzburg, Bischoffthum[33]
zu b) heiligenlexikon.de[34]
zu c) Friedrich Stein: Geschichte des Königs Konrad I, von Franken und seines Hauses[35]
Lucae[15]
10. 891 Rudolph oder Rathulf † 908 a) Graf von Rotenburg
b) Wurde ao. 892 als Rudolph I. 10ter Bischof zu Würzburg
c) Er entstammte als Sohn von Graf Udo der Familie der Konradiner und war der Bruder Konrads des Älteren und von Gebhard.
d) Lorenz Fries bezeichnet Rathulf als geborenen Grafen von Francken und Hessen sowie ihn und seine Brüder als Vettern der Grafen von Babenberg
zu a) Zedler: Rudolph I., Spalten 1503+1504[36]
zu d) Lorenz Fries: Chronik der Bischöfe von Würzburg[37]
Marquardus † 828 (928) a) Graf zu Rotenburg
b) Er hatte offenbar zwei Söhne. Der erste Sohn vermehrete den Gräflich Rotenburgischen Stamm. (Es müsste sich dabei um Dietho od. Theodo handeln.) Der zweite Sohn, Burckhardus, wird für des Hoch-Gräfflichen Hohen-Castellischen Geschlechts Ahnherrn gehalten.
Lucae[15] gibt als Todesjahr 828 an, was aber nicht zu den Daten der ebenfalls von Lucae angegebenen Söhne des Marquard passt und demzufolge wohl eher 928 lauten sollte
Burckhardus a) Graf von Rothenburg und Castell
b) Sohn des Marquard Graf von Rothenburg
c) Stammvater der Grafen zu Castell
c) Bruder des Dietho bzw. Theodo
Zedler: Würtzburg, Bischoffthum[38]
von Falckenstein[22]
11. 908 Dietho oder Theodo † 15. November 932 a) Graf und Herr von Castell
b) Sohn des Marquard Graf von Rothenburg
c) 908-932 Bischof zu Würzburg
Zedler: Würtzburg, Bischoffthum[38]
Richard der Ältere
siehe dazu den Eintrag zu „Bernward † 995“
a) Regierender Graf von Rothenburg und Kochengau
b) Sohn von Arnoldus
c) Er hat vier Söhne: 1. Bernhardus (Bernward) Bischof zu Würtzberg, 2. Richardus (Reichart) den Jüngeren, 3. Rüger (Ruger), 4. Ainhard (Ainhart)
d) Laut Lucae handelt es sich bei Richard dem Älteren um den Vater Bischof Bernwards und dessen Brüder. Lucae sieht in ihm denjenigen, der den Camberg eingetauscht und darauf ein Schloss erbaut, während im Eintrag zu „Bernward † 995“ Fries in seiner Chronik zum Bisthum Würtzburg, Ruger, Sohn des Rüger, als Käufer des Schlosses Cochenburg und seinen Vater Rüger als Besitzer des Cochengaues ausweist.
von Falckenstein[22]
zu d) Lucae[15]
Burckhardus a) Sohn des Richardus od. Reichart
b) Regierender Graf zu Rotenburg
c) Laut Lucae war er derjenige, der mit Genehmigung seiner Brüder aus dem Schloss Camberg ein Benedictinerkloster baute, welches nachgehends in ein Collegium Canonicorum Seculatium umgewandelt wurde.
Lucae[15]
15. 984 Hugo † 29. August 989 a) Graf und Herr von Rothenburg
b) 984-989 Bischof von Würzburg
c) Sohn des Grafen Richard von Rothenburg und Kochengau
d) Lorenz Fries (1489/91 – 1550), Sekretär, Kanzleivorstand, Archivar, Rat und Reichstagsgesandter unter den Würzburger Fürstbischöfen Konrad von Thüngen (1519-1540), Konrad von Bibra (1540-1544) und Melchior Zobel von Giebelstadt (1544-1558), führt Bischof Hugo genannt Haug als „geborner Freyherr Zu Franckhen“
e) Er hat zwei Söhne: 1. Richardus Graf zu Rothenburg, 2. Meinhardus Bischof zu Würzburg
Zedler: Würtzburg, Bischoffthum[38]
zu d) Fries: Chronik Bisthum Würzburg[39]
zu e) von Falckenstein[22]
16. 990 Bernward † 995 Insel Euböa/Griechenland a) Graf von Rottenburg
b) 990 bis 995 Bischof von Würzburg
c) Sohn Graf Richards des Älteren, Graf und Herr von Rothenburg und Kochengau
d) Graf Bernward zu Rothenburg wurde Ende des X.Jh. durch Kaiser Otto III. zum Bischof von Würzburg erhoben, danach aber nach Constantinopel gesandt, um vom dortigen Kaiserlichen Hofe eine Braut für Otto III. zu holen, verstarb aber ao. 995 während der Reise.
e) Hatte lt. Lorenz Fries drei Brüder: 1. Reichart, 2. Ainhart, 3. Rüger (Ruger)
e1.) Zitat aus der Fries-Chronik: Dieser Bischove Bernwart, hette Drey Brüder, Nemlich Reicharten, Ainharten und Rügeren. Von Grave Reicharten khamen die anderns Graven, Gauggrafen, und Herzogen von Rottenburg. Unter Welchen Herzog Friderich der bey Zeitten Kayser Friderichen deß Rotbarden, ohne Mannliche erben abgestorben ist, der Lezt gewest.
e2.) „Wane Ainhart der dritt Bruder Bischoffe Bernwartten hette weder Weib noch Kinder, der Bauet die bede Pfarrkirchen zu Tungental und Reinholdsberg, nit fern von Hall am Kochen, begabt die mit genugsamen einkhomen, Er bauet auch Zu Wirzburg an dem ort, da der erst Dom, oder S. Kilians Kirchen gestanden. Aber bey Zeitten Bischove Gotwalden durch Brunst, in Abresen Khamen ware, Ain Cleine Neue Kirchen, die hiese man Zu S. KiliansGrab, den Kirch sez Jus batronatus genant, uff obgedachten Zwoen und Andern Pfarhen Im Rosenthal umb Hall gelegen, hatt er sampt dem Zehenden daselbst an den Domstifft geben, dabey sy noch heutigs tags sein. Seines bruders Sun Grave Hezzel von Rottenburg, der nach disem unsern Bischoff Bernwarten an das Bistumb kame, hatt volgender Zeit, wie du in seinem leben hören würdest, die selbige Kirche wieder abgebrochen, und ein grosse weide Kirchen, auch daneben am Closter gebauet, etliche Menchen darein versamlet, und ein mergkhlich groß gut von seinem Vatterlichen Erbe uf dem Gaue und an der Tauber darZu geben, davon berurt Closter sein Jerliche enthaltung gehaben möchte.
e3.) „Wane Rügeren warde in der Thailung, mit seinen brüdern gechan, das Cochengau, sein Sun, auch Grave Ruger genant, kaufft das Schlos Cochenburg, Jezt Cohescburg oder Camberg genennet von dem Bischoff von Augspurg, dem es nach tödlichem abgang deß erzten besizers vermant und heimgefallen was und bauet da selbig. Aber seine Sune Burchart, Ruger und Hainrich machten darnach ein Closter daraus, das Jezundt ein Stifft ist und noch den Namen Camberg hat.
WuerzburgWiki[40]
zu d) Samuel Lenz: Historie d. Grafen von Rothenburg[41]
zu e) Fries: Chronik Bisthum Würzburg[42]
Richard (Reichart) der Jüngere a) Graf und Herr von Rothenburg
b) Graf Reichart baute zusammen mit seinem Sohn Heinrich I. das am 5.Juni 855 nach Blitzschlag abgebrannte Würzburger Stift an der selben Stelle wieder auf und es erhielt später von Bischof Adelber, der ao. 1045-185 Bischof zu Würzburg war, den Namen zum Neuen Münster.
c) Er hat drei Söhne: 1. Heribert Erzbischof von Köln, 2. Heinrich I. oder Hezelinus, 3. Hugo Bischof zu Würzburg † 29. August 989
Rüger a) Graf zu Rothenburg
b) Sohn von Richard (Reichart) dem Jüngeren
von Falckenstein[22]
Ainhard a) bauet eine kleine Kirche über St. Kilians Grab
b) Sohn von Richard (Reichart) dem Jüngeren
von Falckenstein[22]
17. 995 Heinrich I. oder Hezelinus † 1018 am Tage Cecillias a) Graf und Herr von Rothenburg
b) Sohn Richards (Reichart) des Jüngern, Grafens und Herrn von Rothenburg
c) Neffe von Bischof Bernward † 995
d) Kayser Heinrichs des Andern Rath
e) 995-1018 Bischof zu Würzburg
f) Halbbruder mütterlicherseits von Erzbischof Heribert von Köln
g) der Beiname Hetzelin, Hezzel oder Hezelinus wurde ihm auf Grund seiner geringen Körpergröße gegeben
h) Henricus Comes Rotenburgo-Tuberanus Ao. 995 Episcopus Herbipolensis factus und baute u. a. das St. Gumberti Stifft zu Onolzbach oder Anspach
Quelle: Samuel Lenz[41]
zu g)+h) Lucae[43]
999 Heribert * um 970, † 1021 a) Graf von Rothenburg
b) 999-1021 Erzbischof des Erzbistums Köln
c) Bruder von Heinrich I. Bischof zu Würzburg
d) leitete das Cantzlar-Ampt bey Kayser Otto dem Dritten
e) Erbauer der Abtei Deutz: Heribertus, Coloniensis Archiepiscopus, Constructor hujus Ecclesiae, Anno incarnati Verbi millesimo Vigesimo ipsana consecravit in honorem Salvatoris mundi, ejusque Genitricis.
f) Anno 1012 hat ein unbenamter Bruder des Heribert das Benedictiner-Closter zu Teutsch am Rhein gestifftet
Quelle: Samuel Lenz[44]
zu d)+e)+f) Lucae[43]
18. 1018 Meginhard I. oder Mainhardus, † 15. Februar 1033 a) Graf und Herr von Rothenburg
b) Sohn des Hugo Graf und Herr von Rothenburg, Bischof von Würzburg c989
c) Meginhard der Erste war Rat Kaiser Heinrichs des Andern (des Zweiten) und erhielt von diesem für das Stift Würzburg das Recht der Münze.
d) 1018-1033 Bischof zu Würzburg
Zedler: Würtzburg, Bischoffthum[38]
von Falckenstein[22]
Lucae[43]
Ruger oder Richard a) Graf und Herr von Rottenburg
b) Vater von Meginhard II. (Mainhard der Andere) und von Eginhard bzw. Arnhard († 1104)
c) Sohn des Hugo Graf und Herr von Rothenburg, Bischof von Würzburg † 29. August 989
d) Er hat vier Söhne: 1. Burchardus, 2. Ainhardus oder Eginhardus, Bischof von Würzburg 3. Henricus, 4. Ruggerus
WuerzburgWiki[45]
Zedler: Würtzburg, Bischoffthum[38]
von Falckenstein[22]
21. 1084 Meginhard II. oder Mainhard der Andere † 20. Juni 1088 a) Graf von Rottenburg
b) Herrn Rugers, Grafens und Herrns von Rothenburg, Sohn
c) 25. Mai 1085 bis 20. Juni 1088 Bischof von Würzburg
WuerzburgWiki[46]
22. 1088 Emehard, Eginhard oder Arnhard † 1104
Lucae führt ihn als Ainhard
a) Graf von Rottenburg
b) Leiblicher Bruder von Meginhard II. bzw. Mainhard dem Anderen
c) 1088 bis 1104 Bischof von Würzburg
d) Sohn von Ruger oder Richard Graf und Herr von Rottenburg
WuerzburgWiki[47]
von Falckenstein[22]
Lucae[43]
23. 1104 Rupert (Ruggerus?) † 1106 a) Graf und Herr in Francken
b) Domp-Probst in Würzburg, 1104 zum Bischof geweiht
Zedler: Würtzburg, Bischoffthum[38]
1130 Bernhardus (Burchardus?) † 1153 bzw. 20. Juli 1154 a) Graf zu Rotenburg – der letzte seines Geschlechts
b) 1130-1153 als Bernhard I. Bischof zu Hildesheim
c) Bernhardus baute zu Ehren seines Vorgängers, Bischof Gothard, im Brühl von Hildesheim das Benedictiner-Closter St. Gothardt
Quelle: Lucae[15]
1157 Friedrich IV. (Schwaben) * 1145, † 19. August 1167 a) Sohn König Konrads III. aus dem Geschlecht der Staufer
b) Sein Vater nahm ihn kurz vor seinem Ableben ao. 1152 wegen seines Alters aus der Thronfolge heraus und verabredete mit den Großen seines Landes, dass sein Neffe, Herzog Friedrich der III. von Schwaben (der spätere Kaiser Friedrich I. Barbarossa), Thronfolger wird. Darauf übergab Friedrich der III. von Schwaben sein Herzogtum an seinen Vetter Friedrich den IV. als Herzog von Schwaben. Dazu übergab er ihm einen Großteil der staufischen Hausgüter, namentlich die um die Burgen Rothenburg, Weißenburg im Nordgau und Weinsberg gelegenen Besitzungen, worauf hin Friedrich der IV. Dux oder Princeps de Rothenburg genannt wird.
c) Mit dem Ableben Friedrichs des IV. Dux de Rothenburg, der mit der Annahme zuvor erwähnter Hausgüter ebenso wie sein Vater, König Konrad III., Rechtsnachfolger der Grafen von Rothenburg war, stirbt das Geschlecht der Ostfränkischen Herzöge und Grafen von Rothenburg aus.
d) Als Vetter Friedrichs IV. erbt Friedrich I. Barbarossa dessen Besitz.
e) Daraufhin übergibt er das Herzogthum Francken dem Bischof zu Würzburg. Allerdings beschneidet Kaiser Barbarossa wesentliche Rechte des alten Stammesherzogtums in der zu gehörigen Urkunde.
f) „Die Graffschaft Rotenburg verehrete dieser Kayser Fridericus I. samt der Stadt Rotenburg aus sonderbaren Gnaden und übergab sie zu ewigen Zeiten Anno 1172 dem Reich.“
g) Um Stadt und nunmehr dem Reich zugeschlagene Grafschaft Rotenburg in Gehorsam zu halten, setzten die Kayser Dienstmannen des Reiches als Burggrafen ein. Der erste davon war Reginaldus, Kaiser Friedrichs I. Sohn. Der zweite ward Conradus, Bruder des vorgenannten Reginaldus. Der dritte ward Walther Graf von Limpurg. Der vierte ward ao. 1280 der Reichs-Schultheiß Ritter Heinrich von Hornburg (Stifter des Barfüsser-Klosters). Der fünfte war Leopold von Weltingen, des Reiches Putigal. Der sechste und letzte Burggraf war Otto Graf von Fluegellaw (Flügelau). Damit endete diese Burggrafschaft Anno 1352.
Deutsche Biographie[48]
Lucae[43]

Baubeginn der Rotenburg an der Tauber ao. 418, Erbauer Pharamund; Quelle: Lucae[15] Baubeginn des Ortes Rotenburg an der Tauber ao. 514; Quelle: Lucae[15]

 
Wappen des Klosters Münsterschwarzach

Zwei Vorgängerinstitutionen des Klosters Münsterschwarzach sind eng mit dem ostfränkischen Adelsgeschlecht der Mattonen verbunden: das Frauenkloster Münsterschwarzach und das Kloster Megingaudshausen:

  • Frauenkloster Münsterschwarzach
    • Büll[49] verweist auf die Schwester des Würzburger Bischofs Megingoz (Mattonen), Hruadlaug, die wohl als erste Äbtissin einer „Casa sanctae Mariae“ (lat. Haus der heiligen Maria) ao. 762/763 vorstand.

Hruadlaug könnte die adelige Klostergründung, die den Mattonen dazu diente, ihre zweitgeborenen Töchter zu versorgen, an ihre Nichte Juliana (belegt 789–794) übergeben haben. Juliana war die Tochter des Matto und eine Schwester des ebenfalls als Klostergründer auftretenden Megingaud des Jüngeren.

Zuvor war das Kloster bereits von den Mattonen an das karolingische Herrscherhaus übergegangen. Wahrscheinlich übertrug Kaiserin Fastrada (* um 765; † 794), die aus der Mattonen-Familie stammte ihren Besitz auf ihren Mann Karl den Großen, als sie ihn 783 heiratete.

Dritte (Laien-)Äbtissin des nun kaiserlichen Klosters könnte Theodrada (* vermutlich 785; † 9.Januar 844/853 in der Abtei Münsterschwarzach) gewesen sein. Die Tochter Karls des Großen und der Fastrada war sowohl mit dem Herrscherhaus verbunden als auch mit den Mattonen verwandt. In einer Urkunde von 844 übertrug Theodrada ihre Abtei an den Bischof von Würzburg und behielt sich ein Nießbrauchsrecht bis zu ihrem Tod vor. Darauf verleiht am 9. Januar 844 Ludwig der Deutsche Blutenda (Blittrud), der Tochter des weiland Grafen Folkbert das von Theodrada an die Kirche von Würzburg geschenkte Nonnenkloster Schwarzach im Gau Volkfeld gegen den bei der Schenkung bestimmten Zins zu lebenslänglicher Nutznießung, wenn sie Theodrada überlebe. Wahrscheinlich war Blutenda eine Mattonin. Sie konnte jedenfalls bessere Argumente für den Besitz des Klosters geltend machen, als Hildegard, die Tochter Ludwig des Deutschen. Auch der Würzburger Bischof Gozbald setzte sich für Blutenda ein.

Letztmals erwähnt wurde Blutenda im Jahr 851. Vielleicht verstarb sie vor Theodrada, sodass diese neuerlich über die Führung ihrer Abtei verfügen musste. Vor ihrem Tod erhielt jetzt die zuvor ausgelassene Hildegard Münsterschwarzach. Sie tauchte allerdings lediglich in einer einzigen Urkunde Ludwig des Deutschen vom 27. März 857 auf. Damals übergab man Bertha, der jüngeren Schwester der Hildegard, das Kloster zum Nießbrauch, während Hildegard nach Zürich ins Fraumünster übersiedelte.

Bertha gilt als letzte Äbtissin von Kloster Münsterschwarzach. Mit ihrem Tod, ebenfalls im Fraumünster in Zürich am 26. März 877 übernahmen spätestens Benediktinermönche aus dem im Steigerwald gelegenen Kloster Megingaudshausen die vernachlässigten Klosterbaulichkeiten am Main und bauten die Kirche in der Folgezeit um.[11] Nun wurde es endgültig zu einem Bischofskloster umgewandelt. Einen Hinweis auf das Frauenkloster geben allerdings die noch heute das Wappen von Münsterschwarzach prägenden, gekreuzten Abtsstäbe zweier Konvente.

  • Kloster Megingaudshausen
    • Eine einzige Urkunde vom März 816 bildet die Grundlage für die Mönchsniederlassung. Die Urkunde erwähnt die Gründer des Klosters, „Megingaud (Megingoz) der Jüngere“ und seine Ehefrau „Imina“ (auch „Ymina“).
      • Anm.: Megingaud der Jüngere ist der Sohn des Rudolphus Graf zu Rothenburg. Seine Gemahlin Ymna (Ymina) ist die Tochter des Herzogs Hetan II. † 740.

Als erster Vorsteher (Abt) wurde Benedikt (* vor 750 in Südfrankreich als Witiza; † 11. Februar 821 in Kornelimünster bei Aachen) berufen. Benedikt, der sich um die Reorganisation vieler Klöster verdient gemacht hatte, war eng mit König Ludwig dem Frommen verbunden.

Das Kloster wurde aufgrund der reichen Stiftung wohl bald zu einer Bildungseinrichtung ausgebaut. Megingaud und seine Frau übergaben auch Bücher, sodass man eine Schreibschule einrichten konnte. In diesem Zusammenhang wurde „frater Teutgarius“ in der älteren Literatur als zweiter Abt bezeichnet. Neuere Forschungen nennen ihn als Benedikts Stellvertreter.

Nach dem Tod Benedikts von Anianes 821 kam es zu Streitigkeiten zwischen Ludwig dem Frommen und seinen Söhnen Lothar mit Pippin, in die auch das Kloster Megingaudshausen hineingezogen wurde. Allerdings ist unklar, in welchem Zusammenhang die Abtei dabei eine Rolle spielte. Innen wurde das Kloster von einem Feuer verheert, das die Baulichkeiten aus Holz weitgehend zerstörte. Konflikte zwischen den Mönchen prägten die folgenden Jahre. Unter Abt Hartwig sollen die Klostergüter verschleudert worden sein.

Das Eingreifen des Würzburger Bischofs rettete das Kloster vor seiner Auflösung, wobei es vom Diözesan abhängig wurde. Megingaud hatte es versäumt, die Gründung dem Heiligen Stuhl zu offenbaren oder das Königshaus stärker einzubeziehen. Deshalb ergriff Bischof Arn von Würzburg, selbst ein Verwandter von Megingaud, die Initiative und befahl den Mönchen, sich in die leerstehenden Gebäude des Klosters Frauenschwarzach an der Stelle des heutigen Münsterschwarzach zu begeben.

Das Kloster Megingaudshausen wurde nach der Verlegung um 877 nicht mehr urkundlich erwähnt. Stattdessen übernahm das Männerkloster Schwarzach seine Traditionen.

Genealogische Nachrichten

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Grafen von Henneberg

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Text der Überschrift
Name Eigenschaft Quelle Bildnis
Juliana a) Tochter von Manto Graf von Rothenburg
b) Schwester von Megingaudus Bischof zu Würzburg
c) Mutter von Gottwald I. Graf von Hennenberg
d) Äbtissin im Kloster Schwartzach, welches ihr Vater gestiftet hat.
Zedler: Bd. 20, Spalte 246, „Megingaud“[50]
Gotwaldus oder auch Godebold/Godewald bzw.
Gottwald I. Graf von Henneberg † 20. September 855[51]
a) Graf und Herr von Henneberg
b) Sohn von Juliana, der Schwester von Maingurt/Maingut, das ist Megingaud/Megingaudus, der dritte (wenn man Kilian mit zählt) Bischof zu Würzburg, von dem er auch erzogen wurde.
c) seit 1.April 842 Bischof zu Würzburg
.
zu b) Lorenz Fries: Chronik der Bischöfe zu Würzburg[52]
 
Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel
Beispiel Beispiel Beispiel Beispiel

Grafen zu Castell

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  • Megingaudus oder auch Maingut, Graf von Rothenburg, Castell und Endsee, Stifter des Klosters Megingaudshausen, hinterließ zwei Söhne:
    • Arnulf, den späteren Grafen von Rothenburg
    • Marquard, der durch das Erbe von Castell der Stammvater der Grafen von Castell wurde.[53]

Nachweis zu Endsee (Entse)

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  • 1341 Dezember 10, Friedrich von Seldeneck (Seldenecke), Ritter, und dessen Ehefrau Elisabeth beurkunden, daß sie Herrn Götz Lesch von Endsee (Entse), Ritter, und Bruder Konrad, Meister des neuen Spitals (nuwen spitals), das außerhalb der Mauern von Rothenburg [ob der Tauber] gelegen ist, und der Allgemeinheit der kranken (samenunge der siechen) eben dieser Spitals Einkünfte von der Adelgersmühle, die unterhalb von Seldeneck am See (am Sewe) gelegen ist, um 100 Pfund Heller verkauft haben, wobei ein Wiederkaufsrecht der A. vereinbart wurde. Bürgen sind: Herr Luipold Küchenmeister von Nordenberg (chuechinmeister von Nortenberg), Ritter, Rudolf von Bemberg (Bebenberg), Heinrich und Luipold von Seldeneck.[54]

Es führten die alten Grafen zu Rotenburg / in ihrem Wappen / oben uffm Schild / eine weisse Tauben / mit außgespannten Flügeln / zwischen zweyen Büffelhörnern / unten / in einem blauen Schild / ein vergüldten Löwenkopff / mit zweyen gelben Sporn zwerchs auß dem Mund gehend; die Helmdecke war gelb / und roth.[55]

Man hat sie auch die Herren von der Tauben / oder Columba, das ist / von dem Wasser / so hernacher von den Innwohnern die Tauber genannt worden / geheissen.

Die Taube als Helmzier – Wurde hier Kunibert von Köln als früher Angehöriger des Geschlechts im Wappen verewigt?

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Es scheint einmütig, dass der Fluss „Tauber“ seinen Namen von den Herren Columba, so auch der Fluss früher hieß, erhalten hat. Aber warum hießen sich die Grafen und Herren von Francken bzw. von Rothenburg „de Columba“ oder „von der Tauben“ und warum führten sie die Taube als Helmzier? Die Taube steht auch heute noch für den Heiligen Geist. Dieser aber kann in mannigfaltiger Eingebung, Darstellung oder Auswirkung sich zeigen, wie es zum Beispiel bei Bischof Kunibert von Köln der Fall war. Kurz nach seiner Wahl soll ihm eine Taube bei der Messe in der St.-Ursula-Kirche die Grabstätte der Heiligen Ursula offenbart haben. Nun ist Kunibert von Köln allerdings nicht einfach irgendwer, dessen Eingebung durch Hinzufügung einer Taube zum Haupt seiner Denkmäler zum Ausdruck gebracht wurde:

Cunibertus / Kunibert a) * um 590/600 an der Mosel im Bistum Trier † 12. November 663
b) Sohn des Herzogs Crallo von Lothringen und der Regina
c) Kunibert wurde am damaligen Hof des Königs Theudebert II. von Austrasien in Metz erzogen.
d) Ratgeber bei König Dagobert I. und Erzieher von dessen Sohn Sigibert III., den er ab 634 zusammen mit Herzog Adalgisil auch als Regent vertrat, solange dieser noch Kind war.
e) Kunibert wirkte dann als Archidiakon in Trier
f) 25. September 623 zum Bischof von Köln geweiht, welcher er blieb, bis er am 12. November 663 in die wohlverdiente ewige Ruhe einging.
g) Am bedeutendsten und nachhaltigsten wurde seine Wirksamkeit, als er nach dem Abtreten des heiligen Arnulph von Metz im Jahr 628 Ratgeber des jungen Königs Dagobert I. wurde. In Verbindung mit Pipin von Landen regierte er jetzt, während Dagobert im Königreich Neustrien residierte, Austrasien gerecht und kräftig, und verblieb in dieser hohen Stellung auch später, als Dagobert im Jahr 633 die Krone des mit ihm unzufriedenen Austrasien an seinen erst dreijährigen Sohn Siegbert III. abgegeben hatte. Kunibert erzog den jungen Fürsten in der Furcht Gottes, in Tugend und Frömmigkeit, so dass er später unter die Heiligen versetzt worden ist.
h) Im Jahr 656 siegte Chlodwig II., König von Neustrien, der Oheim des vom Hausmeier Grimoald nach Irland verbrachten und für tot erklärten Knaben Dagobert II., über den Thronräuber und vergab jetzt anno 658, Austrasien an seinen Sohn Childerich II. Kunibert, obgleich hochbetagt, musste auch die Leitung dieses jungen Prinzen wieder übernehmen.
i) Sein Leichnam wurde in der Klemenskirche, die er selbst für die Bequemlichkeit der Schiffer am Rheinufer erbaut hatte, feierlich beigesetzt, und bald begann man, ihn als einen Heiligen zu verehren und benannte die Kirche St. Clemens in St. Kunibert um.
zu a) heiligen-legende.de[56]
zu b) Koelhoff, Kölnische Chronik[57]
zu c) heiligen-legende.de[56]
zu d) heiligenlexikon.de[58]
zu e) heiligenlexikon.de[58]
zu f) heiligen-legende.de[56]
zu g) heiligen-legende.de[56]
zu h) heiligen-legende.de[56]
zu i) heiligen-legende.de[56]
Koelhoff, Kölnische Chronik[57]

Grafen und Herren von Franken, Grafen von Rothenburg a. d. T – Bindeglied der Franken zwischen West-Frankenreich und Ost-Frankenreich

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  • König Theodebertus I. von Austrasien (6.Jh.), Sohn Theoderichs I., Vater von Sigibert I., trägt das Wappenbild auf seinem Waffenrock (siehe Abbildung oben)
    • Theodobertus, Childeberti, Austrasie Regis, filius, Brunichildis aviae artificijs exorto inter ipsum et Theodoricum fratrem odio, tandem post varia fortune ludibria, Coloniam aufugit nec tamen ibi quietam vitam egit, quin a familiaribus suis caput ei recisum Theodorico fratri allatum est miserrimo humanae viteo exemplo. Obijt Anno 600. --

Theodobertus, Sohn von Childebert (Anm.: Childebert I. hat Theodebert I. zwecks Erbverbrüderung adoptiert), König von Austrasien, Kunsthandwerker von Brunichildis Großmutter, floh nach verschiedenen Glücksspielen schließlich nach Köln und lebte dort kein ruhiges Leben, sondern sein eigenes Seine Verwandten schlugen ihm den Kopf ab und brachten ihn zu seinem Bruder Theoderich, einem erbärmlichen Beispiel menschlichen Lasters. Er starb im Jahr 600.

Filios habuit sigibertum, gunthramum et lotharum: e quibus Gunthramus, et Lotharius a Brunichilda ad Metim ingulati, ipso adhuc uimente: Sigibertus uero. quorundam auxilio, ad cognatos suos , Gothfridum, et Genebaldum , Francorum Duces, in Franconiam confugit ubi usque ad Theodorici patrui obitu adlituit. -- Er hatte die Söhne Sigibertus, Gunthramus und Lotharus: von denen Gunthramus und Lotharius von Brunihilda in Metim verschlungen wurden, noch am Leben: Sigibertus vero. Mit Hilfe einiger floh er zu seinen Verwandten, den Herzögen der Franken, Gothfrid und Genebald, nach Franken, wo er bis zum Tod seines Onkels Theoderich litt.

  • Megingaud, 753-795 Bischof von Würzburg, wird im ausgehenden Mittelalter mit Allianzwappen der Könige von „Gallia“ aus dem Reich der West-Franken dargestellt (Abbildung siehe oben). Unverheiratet würde dies die Herkunft seiner Mutter, verheiratet die Abkunft seiner Gemahlin zeigen. In beiden Fällen zeigt es aber für die Zeit nach dem weltlichen Ende der Herzöge Ost-Frankens, von denen die Grafen von Rothenburg die direkten Nachfahren sind, die weiter bestehende familiäre Bindung zu den Königen des West-Frankenreiches.

Literatur

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  • Friedrich Lucae: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal; Johann Bauer, Franckfurt am Mayn 1711
  • Theophilus Franck: Kurtzgefasste Geschichte des Franckenlandes und dessen Haupt-Stadt Würtzburg; J. A. Raspe, Franckfurth am Mayn 1755
  • Johann Heinrich von Falckenstein: ANTIQUITATUM NORDGAVIENSIUM CODEX DIPLOMATICUS oder PROBATIONUM; Vierter Theil, Band 4; Verlag Jacob Samuel Friedrich Riedel, Neustadt an der Aisch und Leipzig 1788
  • Lorenz Fries: Chronik der Bischöfe von Würzburg
    • Lorenz Fries (1489/91 – 1550), Sekretär, Kanzleivorstand, Archivar, Rat und Reichstagsgesandter unter den Würzburger Fürstbischöfen Konrad von Thüngen (1519-1540), Konrad von Bibra (1540-1544) und Melchior Zobel von Giebelstadt (1544-1558), gilt als der bedeutendste fränkische Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts. Seine fast ausschließlich in deutscher Sprache verfassten Werke, die aus eigener Verwaltungstätigkeit und unmittelbarer Aktenkenntnis erwuchsen, sind eine wichtige Quelle für die Geschichte der Stadt und des Hochstifts Würzburg in Mittelalter und früher Neuzeit. Die Würzburger Bischofschronik reicht in ihrem von Fries autorisierten Kern von den Anfängen bis 1495.
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Einzelnachweise

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  1. Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, S. 1083
  2. Theophilus Franck: Geschichte Franckens…
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Lorenz Fries: "Geschichte, namen, geschlecht, leben, thaten und absterben der bischöfe von Würzburg und herzoge zu Franken …", Band 1 von Geschichte, Namen, Geschlecht, Leben, Thaten, und Absterben der Bischöfe von Würzburg und Herzoge zu Franken: auch was während der Regierung jedes Einzelnen derselben Merkwürdiges sich ereignet hat - books.google.de -
  4. Zedler: Universallexikon, Bd. 20, Spalte 246, "Megingaud"
  5. DAS FRANKFURTER KONZIL VON 794 - DIE KÖNIGIN FASTRADA VON FRANZ STAAB - S.214
  6. Franconica > Fries-Chronik > 66v
  7. Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon oder Handbuch über die historischen, genealogischen und diplomatischen, zum Theil auch heraldischen Nachrichten vom hohen und niedern Adel, besonders in den deutschen Bundesstaaten, so wie von dem österreichischen, böhmischen, mährenschen, preussischen, schlesischen und lausitzischen Adel / 2, : (1826) L - Z. S. 345 (Online).
  8. Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, Seite 1081 ff.
  9. Claudia Zey: Mathilde von England. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Regensburg 2011, S. 161–180, hier: 165.
  10. Marjorie Chibnall: Matilda. In: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB), 2004, Bd. 37, S. 322
  11. Karl Rudolf Schnith: Kaiserin Mathilde. In: Derselbe (Hrsg.): Frauen des Mittelalters (1997), S. 195–196.
  12. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as familypedia.fandom.com/wiki/
  13. Theophilus Franck: Geschichte des Franckenlandes, S.12
  14. a b c d Christian Friedrich Pertsch: Gründlicher Auszuge, Aus Juristisch Und Historischen Disputationibus, Welche Auf Den Hohen Schulen Sonderlich in Teutschland Gehalten Worden, Des Dritten Bandes Erstes Stück … Stück. Leipzig 1739
  15. a b c d e f g h i j k Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, Seite 1081 ff.
  16. Gründlicher Auszüge, aus juristisch und historischen Disputationibus, welche auf den Hohen Schulen sonderlich in Teutschland gehalten worden, … Stück (Bd. 3 = St. 1/6 (1739/41))
  17. Theophilus Franck: Geschichte des Franckenlandes, Erstes Capitel, S.13
  18. a b Französische Wikipedia zu Theodebert I.
  19. Düsseldorf Universitäts- und Landesbibliothek, urn:nbn:de:hbz:061:1-106423, Quelle: Terzio, Francesco : Austriacae Gentis imaginum, Theodobertus I. Rex Austrasia
  20. A. A. von Lersner: “Der” Weitberühmten Freyen ReichsWahlund HandelsStadt Franckfurt am Mayn Chronica… , 1706
  21. manfred-hiebl.de
  22. a b c d e f g h i j k l m n o p Johann Heinrich von Falckenstein: ANTIQUITATUM NORDGAVIENSIUM CODEX DIPLOMATICUS oder PROBATIONUM: 1788
  23. a b wuerzburgwiki.de
  24. Theophilus Franck: Geschichte Franckens…
  25. Johann TRITHEIM: Eyn schone Cronica vō Erstem vrspruk vn vfwachsen der Frācken, wie sie in …
  26. Lorenz Fries: Chronik der Bischöfe von Würzburg, 102(20v)
  27. Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste, Band: 59 (1749), Spalte: 1239–1346.
  28. Zedler: Universallexikon, Bd. 20, Spalte 246, "Megingaud"
  29. landschaftsmuseum.de, Hartrat-Text.pdf, S. 58 Abs. 2
  30. Zedler: Universallexikon, Bd. 20, Spalte 246, "Megingaud"
  31. wuerzburgwiki.de
  32. germania-sacra-datenbank.uni-goettingen.de/Würzburger Bischofsreihe, S.50
  33. de.wikisource.org/wiki/Zedler:Würtzburg,_Bischoffthum
  34. heiligenlexikon.de
  35. Friedrich Stein: Geschichte des Königs Konrad I, von Franken und seines Hauses, Seite 111
  36. zedler-lexikon.de, bandnummer=32, Spalten 1503+1504
  37. franconica.uni-wuerzburg.de, fries, 155
  38. a b c d e f [[s:Zedler:Würtzburg, Bischoffthum|de.wikisource.org Nr. 15]]
  39. franconica.uni-wuerzburg.de/ub/fries/pages/fries/187.html
  40. wuerzburgwiki.de
  41. a b Samuel Lenz: Historische Abhandlung von den ehemaligen Grafen von Rothenburg und jetzigen Herren von Rothenburg, 1752"
  42. Franconica > Fries-Chronik > 66v
  43. a b c d e Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, Frankfurt /M. 1702
  44. Samuel Lenz: Historische Abhandlung von den ehemaligen Grafen von Rothenburg und jetzigen Herren von Rothenburg, 1752
  45. wuerzburgwiki.de
  46. wuerzburgwiki.de
  47. wuerzburgwiki.de
  48. Deutsche Biographie: Friedrich IV. von Rothenburg, Herzog von Schwaben
  49. Büll, Franziskus: Das Frauenkloster Münsterschwarzach. S. 24.
  50. Zedler: Universallexikon, Bd. 20, Spalte 246, "Megingaud"
  51. germania-sacra-datenbank.uni-goettingen.de, Alfred Wendehorst, Das Bistum Würzburg 1: Die Bischofsreihe bis 1254 (Germania Sacra N. F. 1), Berlin 1962.
  52. franconica.uni-wuerzburg.de/ub/foliomagnifier.html?book=8&page=138 - "Gotebaldus"
  53. zedler-lexikon.de, Bd. 20, Spalte 247, "Megingaudus"
  54. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, B 249 Deutscher Orden: Kommende Mergentheim I
  55. books.google.de
  56. a b c d e f heiligen-legende.de/kunibert-von-köln/
  57. a b Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf: Kölnische Chronik, Johann Koelhoff, Köln 1499
  58. a b Ökumenisches Heiligenlexikon, Kunibert von Köln

[[Kategorie:Deutsches Adelsgeschlecht (Hochadel)]] [[Kategorie:Franken (Region)]] [[Kategorie:Franken (Volk)]] [[Kategorie:Geschichte]] [[Kategorie:Fränkisches Reich]] [[Kategorie:Würzburger Geschichte]]


Herren von Rothenburg

Datei:Stammwappen von Rothenburg.JPG.png
Wappen derer von Rothenburg
 
Wappen der v. Norttenberg und der Seldenacker

Christian Ludwig Fromm beschreibt 1848 die seit Mitte des 11. Jahrhunderts vorkommenden Rotenburger Freie als die Küchenmeister von Rotenburg und Nortenberg, die unter dem Titel Coquinarius, Butiglarius oder Dapifer als Ministeriale der Kaiser aufgeführt werden und wohl nicht nur der Sage nach schon Hausbeamte der salischen Herzöge von Franken in Rotenburg waren.[1]

Dieser Artikel befasst sich mit dem Geschlecht der Küchenmeister von Rotenburg und Nortenberg, wie sie ab der Mitte des 11. Jahrhunderts auftreten.

Es geht hier also nicht um die ehemaligen Herzöge von Franken und Grafen zu Rotenburg an der Tauber (alte Schreibweise), die ersten greifbaren Regenten dieser Gegend. Ihr Vorfahr, Pharamundo, Sohn des Marcomiri und Enkel des Clode, Herzog in Franken, ließ die Burg Rotenburg Anno 418 errichten. Letzter dieses uralten Geschlechtes war laut Lucae, Bernhardus, Graf zu Rotenburg und Bischof zu Hildesheim. Er verstarb 1153. Mit ihm erlosch das alte Fränckische Herzogliche Geschlecht. Kaiser Heinrich der IV. ließ daraufhin alle Güter der ehemaligen fränkischen Herzöge und Rotenburger Grafen als erledigte Lehen einziehen. Sein Sohn, Kaiser Heinrich V., schenkte die Grafschaft Rotenburg dann dem Sohn seiner Schwester, Herzog Conrad III. in Schwaben. Dieser vermachte die Grafschaft seinem Sohn Fridrich, der daraufhin Herzog von Rotenburg genannt wurde.[2] Dieser Fridrich ist identisch mit dem weiter unten im Abschnitt „Geschichte“ benannten Herzog Friedrich, Sohn des König Konrads und Neffe des Kaisers Friedrich I. Barbarossa. Herzog Friedrich starb Anno 1168 ohne Erben und so erbte Kaiser Friedrich I. Barbarossa das Herzogthum Franken, der es dem Bischoff zu Würzburg als Lehen übergab. Die Grafschaft Rotenburg aber, übergab Kaiser Friedrich I. Anno 1172 dem Reich.[3]

Geschichte

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Im Aufsatz „Friedrich Barbarossa und Herzog Friedrich (IV.) von Schwaben / Staufisches Königtum und schwäbisches Herzogtum um die Mitte des 12. Jahrhunderts“ von Thomas Zotz findet sich einer der Gründe, warum die Küchenmeister von Rothenburg nicht nur der Sage nach schon bei den Saliern in exponierter Stellung standen, als diese noch Herzöge in Franken und Schwaben waren: Zotz gibt auf Seite 304 unter Verwendung mehrerer Quellen an, dass der Ministeriale Arnold von Rothenburg als Vertrauter des Sohnes König Konrads, des Herzogs Friedrich, in derselben Kirche des fränkischen Zisterzienserklosters Ebrach, wie der Herzog und dessen Mutter beigesetzt wurde.[4]

Stammvater aller Angehörigen dieser zahlreichen und weit verzweigten Familie der Küchenmeister von Rotenburg und Nortenberg, deren Mitglieder sich wohl stets nach ihren Wohnsitzen, wie Nortenberg, Habelsee, Entsee, Weiltingen, Bebenburg, Kirchberg, Sulz, Seldenek, Insingen, Hornburg bei Rotenburg und Hornberg bei Kirchberg, Bielrieth, Neuenburg und Stolberg, nannten, ist der um 1144 urkundlich auftretende Arnold, Vogt von Rotenburg.[5]

Siebmacher führt die Angehörigen der Rothenburger im Jahre 1906 in seinem Großen und allgemeinen Wappenbuch unter dem „abgestorbenen bayrischen Adel“ als Kuchenmeister von Neuburg, Wächtersbach und Gamberg, die 1316 als Lehensmänner des Stifts Würzburg, aber auch 1381 als Domherren zu Würzburg, 1400 als Deutschordensritter und Stiftsherren zu Fulda sowie 1472 nach Vermittlung durch Hamann v. Stettenberg zu Gamberg als Lehensmänner von Kurmainz, allesamt unter dem Wappen der Kuchenmeister von Rothenburg, auftreten.

Mit dreigeteiltem Wappen treten laut o. g. Siebmacher die Kuchenmeister von Nordenberg, Seldeneck, Bielriet, Herren von Rothenburg, Weiltingen und Horneck auf.[6]

Bis zur Erneuerung oder Bestätigung dieses Hofamtes mittels der Goldenen Bulle im Jahr 1356 wurden sie „Küchenmeister“ (magistri coquine), ab diesem Zeitpunkt aber „des Heiligen Römischen Reiches Küchenmeister“ geschrieben[7] und bekamen bei Lehensgabe von Reichsgut an die Fürsten des Reiches vom Hofmeister zehn Marck. (Quelle: Goldene Bulle Kaiser Karl IV., XXIX. Capitel Von Berechtigung der Beampten in Empfahung der Chur- und andern Fürsten / ihrer Lehen von dem Kayser oder Röm. König. § 2 „...Auch soll der Hofmeister geben dem Schencken von Limburg / von dem angeregten Geld / zehen Marck / dem Küchenmeister von Nordenberg auch zehen Marck / dem Marschalck von Pappenheim auch zehen Marck / oder wer Unter-Marschalck ist / und dem Cämmerer von Falckenstein auch zehen Marck / verstehe also / ob sie alle in solchen hochzeitlichen Höfen selber sind gegenwärtig / an ihren Ampten und Diensten.“)[8]

Historische und durch Wappen erläuterte Nachrichten, von dem altfränkischen Geschlecht, der Herrn von Nordenberg, des Heil. Röm. Reichs ehemaligen Erbküchenmeistern und ihren Blutsfreunden, und Anverwanten, zu mehrerer Vollständigkeit der fränkisch- und schwäbischen Geschichte, auch zu weiterer historischer Erläuterung der goldenen Bulle, herausgegeben von Carl Friedrich Colland im Jahr 1777
  • Ende des 8. Jh. kauft der Hofkürschner des Herzogs in Franken und Grafen von Rotenburg a.d.T. in seinem Haus in Rotenburg ein Pelz-Konvolut von den Raubrittern von Burleswagen und entdeckt wenig später, dass sich unter Pelzen das Gold und Silber der bestohlenen Kaufleute befand.

Der Kürschner, der ob des unerwarteten Reichtums seine Arbeit vernachlässigt, fiel beim Herzog in Ungnade. Auf Fürsprache der herzoglichen Räte, die dem Herzog die ritterliche Ausbildung der sechs wohlgeratenen Kürschnerssöhne an´s Herz legten, wird der wieder arbeitsame und fromme Kürschner mit einem Wappen begnadigt und als Küchenmeister an den Herzoglichen Hof berufen. Wegen seiner viel beachteten Geschicklichkeit in seinem neuen Amte verhalf ihm sein Herr u. a. zu Schloss Nordenberg bei Rothenburg. Der Küchenmeister und seine ritterlich ausgebildeten Söhne waren den anderen Edelleuten nun ebenbürtig, nannten sich fortan nach dem Schloss Nordenberg, hatten ihren Sitz und Besitzungen in und um Rothenburg und wurden durch die Burggrafen an den Kaiserlich-Königlich Böhmischen Hof empfohlen. – Dies alles geschah zur Zeit, als Karl der Große der Tochtermann Herzog Rudolfs, des Grafen von Rothenburg war.

  • Vom Kaiser zu Rittern geschlagen, wurden die von Nordenberg unter Kaiser Karl IV. zu „Des Heiligen Römischen Reichs Küchenmeister“ an- und aufgenommen und zählten dieser Zeit zu den mächtigsten und angesehensten Edelleuten in Francken und Schwaben und schrieben sich „Burggräflich-Rothenburgische und nachmalige Reichsküchenmeister, Herren von und zu Nortenberg“, mitunter aber auch „von Rothenburg“. (Arnoldus de Rothenburg, Dapifer)

Den Angehörigen des ritterlichen Geschlechtes der „von Nordenberg – Küchenmeister des Heil. Röm. Reichs“ gehörten außer Nordenberg, welches Anno 1408 zu Grunde ging, folgende Besitzungen, nach denen sie sich auch benannten:

Achtung! Die hier genannten Billried nicht mit den von Biebelrieth (miles de Bibelrid) verwechseln. Es gibt wissentlich keinerlei Zusammenhänge.

Urkundliche Erwähnungen

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  • 1146. November 21. – In einer Urkunde Konrad III. (HRR) wird Arnoldus de Rothenburc noch vor Ludowicus comes de Wirteneberc als Zeuge des Kaufs des Allodialbesitzes von Mose von Berthold im Jahr 1136 genannt. Kaiser Konrad III. bestätigt in dieser Urkunde dem Stift Oberzell den Besitz dieses Eigengutes.[9]
  • 1172. April 19. – Kaiser Friedrich (I.) nimmt das von seinem Neffen, Herzog Friedrich von Rothenburg gestiftete und samt dessen Besitzungen erblich auf ihn übergegangene Frauenkloster Schäftersheim mit genannten Gütern und Rechten in seinen Schutz und verleiht ihm einige weiter ausgedrückte Begünstigungen. Unter den Zeugen: Arnoldus, advocatus de Rotenburg et filii eius Arnoldus et Walterus et Cůnradus.[10]
  • 1182 – Bischof Reinhard von Würzburg beurkundet, dass der Freie Albert von Hohenlohe behufs der von Kaiser Friederich (I.) geplanten Errichtung einer Kirche und eines Spitals für Fremde und Arme in Reichardsroth die Trennung dieses Filials von der Mutterkirche zu Steinach bewirkt und letztere dafür mit 2 Mansen zu Adolzhausen entschädigt habe. Unter den Zeugen: Conradus dapifer de Rotenburg[11]
  • Heinrich von Nordenberg, der in einer Urkunde König Heinrichs VII. unterschrieben angetroffen wird, übergab gemeinschaftlich mit dem Herrn Ludwig von Stollberg, die Buchheimische Kapelle, mit allen damit verknüpften Gerechtsamen, dem Johanniter-Hospital der itzigen Reichsstadt Rotenburg, in dem Jahr 1227.[12]

J. Siebmachers großes und allgemeines Wappenbuch – Der abgestorbene Bayerische Adel – Band VI. 1. Teil Heft 13 – Nürnberg 1899, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen – Die Küchenmeister von Rotenburg und Nortenberg

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Seyler, Gustav Adelbert: Geschichte der Heraldik – Wappenwesen, Wappenkunst, Wappenwissenschaft; Neustadt a. d. Aisch, Bauer & Raspe, 1970

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Colland, Karl Friedrich: Historische und durch Wappen erläuterte Nachrichten, von dem altfränkischen Geschlecht, der Herrn von Nordenberg, des Heil. Röm. Reichs ehemaligen Erbküchenmeistern..., herausgegeben im Jahr 1777

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Colland versteht sein Werk als Korrektur zu all den bisherigen Irrungen der Scriptoren vor ihm und mit ihm. So zeigt er auch die bislang den Küchenmeistern von Nordenberg vielfach zugesprochene Wappenbilder und begründet die Zugehörigkeit zu den wahren Schildträgern. So wurden beispielsweise die v. Northeim häufig mit den v. Nordenberg verwechselt oder deren Stamm zugeordnet, was allerdings falsch ist. Weder die v. Northeim noch die v. Lupprechtszell oder die v. Tullaw haben mit dem Stamm der Küchenmeister v. Nordenberg etwas gemein.

Genealogische Nachrichten

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  • M. Schäfer auf seiner Internetseite[13]
  • J.P.J. Gewin hat bereits vor Jahren die These aufgestellt, dass die einst im Freiburger Raum beheimatete Familie Geben vom Reichsküchenmeister Heinrich I. von Rothenburg abstammen muss. Bei seinen Forschungen stellte ich Lücken und Fehler fest, welchen den von ihm erstellten Stammbaum in einigen Punkten widerlegt. Dennoch scheint seine Theorie im Ansatz richtig zu sein, obgleich dies ganz anders ablief als es von ihm dargestellt wird.
    • Wichtig dabei scheint mir den Zusammenhang mit den Herren von Klingenberg darzustellen. Dieses Geschlecht expandierte in den ersten drei Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts außergewöhnlich stark, indem sich Zweige der Familie in anderen Teilen des Reichs niederließen. Eine Schlüsselrolle bei der sehr komplizierten Zuordnung spielen dabei die sehr seltenen Vornamen Iring und Gebeno.
    • Auf die Iringer wurde M. Schäfer durch eine Urkunde vom 1. Juni 1201 aufmerksam, worin Iring eindeutig als der Bruder des Reichsküchenmeisters Heinrich von Rothenburg genannt wird.
    • Ein Eintrag zu den Klingenbergern mit Genealogie des Ahnherrn, Wappenbeschreibung und Hinweis auf Ahnenprobe daselbst, befindet sich auf Seite 54 (Tafel VII Nr. 116) in der Wappenrolle von Zürich; Walther Merz: „Wappenrolle von Zürich“ (Nachbildung), Zürich, Füssli 1930

Ähnlich lautend: Die Herren von Rothenburg waren ein weit verzweigtes, süddeutsches Adelsgeschlecht, welches nach Gebwin von den Robertinern abstammte und sich mit dem staufischen Küchenmeister Heinrich gegen Ende des 12. Jahrhunderts nach Burg Rothenburg ob der Tauber benannte. Auf ihn gehen die Linien von Rothenburg, Gebwin (Heilbronn), Geben (Freiburg im Breisgau) sowie Gewin (in Rothenburg, in Mittelfranken und der bayerischen Oberpfalz) zurück.

Sonstige verwandtschaftliche Beziehungen

  • Ende 13. Anfang 14. Jh. – Die Gemahlin des Fridericus de Seldenecke, Elsbette oder Elisabeth, war eine Schwester des Herrn Ludwigs von Elrichshusen aus dem berühmten altadelichen noch blühenden Reichsfreyherrlichen Geschlecht von Ellrichshausen.
  • 1314 Februar 11. – In einer Urkunde bezeichnet Heinrich der Küchenmeister von Nordenberg Margarethe von Bebenburg als seine Schwester.[14]
  • 13. Jh. – Die Küchenmeistern von Nordenberg-Billried waren sowohl mit den Schencken von Limburg, wie auch mit den Hohenloh aus dem Hause Brauneck verschwägert.[15]

Persönlichkeiten

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  • Sebald, von und zu Rotenburg (oder Nordenberg), des Röm. Reichs Küchenmeister und dessen Gemahlin Adelheid, stifteten in dem Jahr 1249 das Frauenkloster zu Rotenburg an der Tauber.[12]
  • Wolfram von Bielried, Abt in Comburg, 13. Jh.[16]
  • Heinrich, der Küchenmeister von Nordenberg, welcher Richter zu Rotenburg und des R. R. Landvogt zu Nürnberg war, gab in Strittigkeiten des Bischofs von Eychstett, in dem Jahr 1307, einen Bescheid.
  • Lupold (Leupolt) von Bebenburg († 28. Oktober 1363) wurde 1353 in Avignon durch Papst Innozenz VI. zum Bischof von Bamberg geweiht.[17]
  • Wolf von Seldeneck, Domherr des Stifts zu Würzburg, urkundlich 1431 und 1435

Literatur

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  • Justinus P. J. Gewin: Blüte und Niedergang hochadeliger Geschlechter im Mittelalter. H. L. Smits, ’s-Gravenhage 1955.
  • Justinus P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter. H. L. Smits, ’s-Gravenhage 1964.
  • Johann Balthasar Guth: Die Gräflich Oettingischen Schenken. In: 12. Jahresbericht des historischen Vereins Mittelfranken. Ansbach 1842, S. 51–81 (Digitalisat).
  • Johann Gottfried Biedermann: Geschlechts-Register Der Reichs-Frey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Francken, Löblichen Orts an der Altmühl. Dietzel, Bayreuth 1748 (Digitalisat).
  • Rudolf von Stillfried-Rattonitz: Kloster Heilsbronn. Ein Beitrag zu den Hohenzollerischen Forschungen. Heymann, Berlin 1877, S. 207 (Digitalisat).
  • Julius Kindler von Knobloch, Badische Historische Kommission (Hrsg.): Oberbadisches Geschlechterbuch. Band 1: A–Ha. Winter, Heidelberg 1898 (Digitalisat).
  • Heinrich Schreiber: Urkundenbuch der Stadt Freiburg. Band 1, Abtheilung 2. Herder, Freiburg i. Br. 1828 (Digitalisat).
  • Heinrich Schreiber: Urkundenbuch der Stadt Freiburg, 1829. Band 2, Abtheilung 2. Herder, Freiburg i. Br. 1829 (Digitalisat).
  • Zeitschrift des Historischen Vereins für das Württembergische Franken, Heft VII., 1853.
  • Akademie der Wissenschaften (Wien): Sitzungsberichte, Band 40, 1862, S. 483 (teilweise fehlerhaft) (Digitalisat).
  • Carl Friedrich COLLAND: Historische, und durch Wappen erläuterte Nachrichten, von dem altfränkischen Geschlecht der Herren von Nordenberg, Ellwangen 1777 (Digitalisat).
  • H. Bauer: Die Butigler von Weiltingen, die Herrn von Insingen und Rotenburg auch die Herrn von Seldeneck, Beilage IV., in Jahresbericht des Historischen Vereins für Mittelfranken, Band 35, S. 61ff Digitalisat
  • Heinrich Wilhelm Bensen: Die Küchenmeister von Rotenburg und Nortenberg, in Historische Untersuchungen über die ehemalige Reichsstadt Rotenburg: oder die Geschichte einer deutschen Gemeinde aus urkundlichen Quellen Nürnberg 1837, S. 432 ff Digitalisat
  • Bavaria: Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, Dritter Band Oberfranken. Mittelfranken, München 1865 Digitalisat
  • H. Bauer: Die Vögte und Truchsesse von Rotenburg, in Jahresbericht des Historischen Vereins Mittelfranken, Bd. 30 S. 102ff Digitalisat
  • Die Herren von Seldeneck und ihre Stammburg – in Zeitschrift des Historischen Vereins für das Württembergische Franken, Band 8, S. 367 ff Digitalisat
  • Karl Borchardt: „Vögte, Truchsesse, Küchenmeister: Stauferzeitliche Ministerialen zwischen Rothenburg und Würzburg“ in: Kirchen, Bürger und Bauern, Jahrbuch des Vereins Alt-Rothenburg 2016, S. 188 ff.

Einzelnachweise

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  1. Zeitschrift des Historischen Vereins für das Württembergische Franken: 10) Beiträge zur Ortskunde von Mergentheim, S. 59
  2. Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon oder Handbuch über die historischen, genealogischen und diplomatischen, zum Theil auch heraldischen Nachrichten vom hohen und niedern Adel, besonders in den deutschen Bundesstaaten, so wie von dem österreichischen, böhmischen, mährenschen, preussischen, schlesischen und lausitzischen Adel / 2, : (1826) L - Z. S. 345 (Online).
  3. Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, Seite 1081 ff.
  4. Thomas Zotz: Friedrich Barbarossa und Herzog Friedrich (IV.) von Schwaben Staufisches Königtum und schwäbisches Herzogtum um die Mitte des 12. Jahrhunderts, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Universität des Landes Baden-Württemberg in Heidelberg.]
  5. Bd. 1 Nr. 2 (1848): Zeitschrift des Historischen Vereins für das Württembergische Franken / Historische Abhandlungen und Miscellen; Christian Ludwig Fromm: Die Küchenmeister von Rotenburg und Nortenberg
  6. Siebmacher, Bd. 6, 1. Abteilung / 2. Teil, Nürnberg 1906, Seite 105
  7. Christian Ludwig Fromm: Die Küchenmeister von Rotenburg und Nortenberg, 1848
  8. WikiSource, Goldene Bulle (Neuhochdeutsche Übersetzung, 1713)
  9. MGH DD Ko III., Würzburg 21. November 1146
  10. Württembergisches Urkundenbuch, Band II., Nr. 398, Seite 168-169, Würzburg, 1172. April 19.
  11. Württembergisches Urkundenbuch, Band VI., Nr. NF, Seite 501-502, Ohne Ortsangabe 1182
  12. a b Karl Friedrich Colland: Historische und durch Wappen erläuterte Nachrichten, von dem altfränkischen Geschlecht, der Herrn von Nordenberg, des Heil. Röm. Reichs ehemaligen Erbküchenmeistern und ihren Blutsfreunden, und Anverwanten, zu mehrerer Vollständigkeit der fränkisch- und schwäbischen Geschichte, auch zu weiterer historischer Erläuterung der goldenen Bulle. 1777, S. 40 (Online).
  13. ränkische und Schwäbische Geschlechter, auf cronheim.org
  14. Landesarchiv Baden-Württemberg, Signatur B 186 U 27
  15. Karl Friedrich Colland: Historische und durch Wappen erläuterte Nachrichten, von dem altfränkischen Geschlecht, der Herrn von Nordenberg, des Heil. Röm. Reichs ehemaligen Erbküchenmeistern und ihren Blutsfreunden, und Anverwanten, zu mehrerer Vollständigkeit der fränkisch- und schwäbischen Geschichte, auch zu weiterer historischer Erläuterung der goldenen Bulle. 1777, S. 41 (Online).
  16. Karl Friedrich Colland: Historische und durch Wappen erläuterte Nachrichten, von dem altfränkischen Geschlecht, der Herrn von Nordenberg, des Heil. Röm. Reichs ehemaligen Erbküchenmeistern und ihren Blutsfreunden, und Anverwanten, zu mehrerer Vollständigkeit der fränkisch- und schwäbischen Geschichte, auch zu weiterer historischer Erläuterung der goldenen Bulle. 1777, S. 77 (Online).
  17. Anhäuser Mauer, Klosterruine Anhausen, auf welt-der-wappen.de


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Herren von Exen - wWappen von Dagsburg stammt nicht von mir. Nachschauen, ob es zum Inhalt passt und eine Quelle angegeben wurde

 
Wappen der Grafen von Eguisheim (Elsass)
 
Wappen der Grafen von Dagsburg

Die Herren von Exen sind ein elsässisches Adelsgeschlecht.

Aus dem Ober-Elsass stammende Abkömmlinge des Eticho, der im 7. Jh. Herzog des Elsass war. Im Stammesverband werden sie als Etichonen, als Grafen des Nordgaus im Unter-Elsass bzw. Grafen von Egisheim, Dagsburg und Metz als „Eberharde“, bezeichnet, die zwar durch Heirat mit den Eberhardingern verwandt sind, aber dennoch nicht mit diesen verwechselt werden dürfen. Bekanntestes Familienmitglied der „Eberharde“ ist Bruno von Egisheim, der 1049 als Leo IX. Papst wurde.

Mit diesem Artikel wird Hugo IV. Graf im Nordgau (Elsass) und von Egisheim als Gründer und Erbauer der ersten Burg in Hagenau ausgewiesen. Die Burganlage entstand auf einer von der Moder (Fluss) umflossenen Insel, die zusätzlich durch mehrere Sumpfringe einen natürlichen Schutz bot und später durch Friedrich Barbarossa zur mit Abstand beliebtesten Kaiserpfalz der Stauferzeit ausgebaut und im Jahr 1164 zur Stadt erhoben wurde.

Geschichte

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Der Name „Herren von Exen“ leitet sich vom elsässischen „Dri Egsa“ (französisch „les, trois tours d´Eguisheim“) ab und bedeutet: die Herren der drei Türme von Eguisheim. Die drei Türme auf einem Hügel über dem Dorf Eguisheim im Oberelsass stehen dabei für drei dort befindliche Burgen: die Dagsburg, die Wahlenburg und die Burg Weckmund. Alle drei wurden durch die Grafen von Eguisheim, den „Herren von Exen“, Stellvertreter des Kaisers und eine der mächtigsten Familien im Elsass, erbaut.

Graf Hugo der IV., der, auch nachdem er Graf des Nordgaues wurde, weiter auf seiner Burg in Egisheim (Eguisheim) residierte, war überaus angesehen. Er war der Vetter Kaiser Konrads II. sowie den Herzogen von Oberlothringen und dem Luxemburgischen Hause verwandt.

Von der Burge – aus dem alten Statutenbuch der Stadt Hagenau

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Eines Tages war Graf Hugo samt Jägern und Jagdhunden zur Jagd im Heiligen Forst. Unüblicherweise konnten sie in dem Hag keinerlei Wild fangen. Obwohl die Hunde eindeutige Spuren verfolgten, brachten auch sie keine Beute. Da ritt der Graf samt seinen Dienern dem Gekläff der Hunde hinterher und sah, wie diese vor dem Fluss, den man Moter nannte, stehen blieben. Das Wild aber stand, überaus zahlreich und wohl genährt, auf einer riesigen, zu beiden Seiten vom Fluss umspülten Insel. Graf Hugo erkannte die exponierte und uneinnehmbare Lage dieser Insel und besprach sich ob seines Auftrages als Gaugraf mit den Seinen wegen des Baues einer Kaiserlichen Burg. Daraufhin ließ Graf Hugo IV. in den Jahren 1027 bis 1035 eine Burganlage errichten, so groß, dass darinnen mehrere Ritter, wie zum Beispiel die von Liechtenberg oder von Ochsenstein, die ihr Lehen von der Burg erhielten, ein Haus nehmen konnten. Auch das Hohe Gericht und sämtliche Verwaltungsbehörden aus dem durch Herzog Ernst von Schwaben zerstörten Hof Schweighausen siedelte Graf Hugo innerhalb der Burganlage an. Danach wurde mit dem Bau der Stadt Hagenau, die wie die Burg ihren Namen vom Hag im Heiligen Forst bekommen hatte, um die Burganlage herum, begonnen.

Papst Leo IX., Sohn des Grafen Hugo IV., weihte während seiner Amtszeit 1048–1052 den Altar der Kapelle in der Burganlage.

Quellenangabe

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Sämtliche Angaben darüber, dass Hugo IV., Graf im Nordgau (Elsass) und von Egisheim, Gründer und Erbauer der ersten Burg in Hagenau ist, stammen aus:Das alte Statutenbuch der Stadt Hagenau. Buchdruckerei L. G. Ulrich-Gilardone, Hagenau 1900, S. XXIV, 277 S. (Staatsbibliothek Berlin, Public Domain Mark 1.0).

[[Kategorie:Elsässisches Adelsgeschlecht]]


Hagenau (Adelsgeschlecht)

 
Wappen der von Hagnow/Hagenau (Haguenau) im Wappenbuch des Aegidius Tschudy, Tafel 237

Das Adelsgeschlecht Hagenau ist ein elsässisches Adelsgeschlecht.

Im Jahrzeitbuch des Stiftes St. Leonhard in Basel steht unter den Gefallenen der Schlacht bei Sempach im Absatz Elsass folgendes: „Johannes et Walramus comites de Tierstein fratres. dictus Grünburger junior. dictus Hagnower.“ Die Brüder Johann und Walram Grafen von Tierstein, genannt Grünburg jr. und genannt Hagnower.[1] Johann und Walram sind laut Genealogischem Handbuch zur Schweizer Geschichte Söhne von Walram III. von Tierstein.[2]

22. August 1174 Kaiser Friedrich I. bestätigt dem Zisterzienserkloster Neuburg im Elsaß Güter zu Dalheim; unter den Zeugen: Rudegerus advocatus de Hagenowe[3]

8. Januar 1215 Siffredus de Hagenowe marescalcus unter den Zeugen der Urkunde Friedrichs II. zur Einsetzung von Wilhelm de Baucio als königliche Autorität des Königreichs Wien, das auch Arelatense genannt wird.[4]

8. Februar 1236 Engelhardus de Hagenowe ist Zeuge eines Vergleichs, den der kaiserliche Justitiar Albertus de Rossewach mit Sifrid, dem Abt des Klosters Mulenbrunn (Maulbronn) mit Fürsten, Adligen und anderen anwesenden Synodenmännern. Gegeben zu Hagenowe (Kaiserpfalz)[5]

6. Januar bis 11. Oktober 1273 Reinhardo de Hagenowe u. a. Zeuge der Vereinbarung zwischen Wernherus, Erzbischof des heiligen Reiches Maguntina (Mainz) und Erzkanzler in ganz Deutschland, Engelbert, dem Erzbischof von Köln und dem berühmten Fürsten Ludowicum, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern[6]

2. November 1347 König Karl sendet Johann von Lichtenberg, ausgestattet mit voller königlicher Gewalt, zur Unterweisung des Stifts Straßburg[7]

Ein Cuonrat von Hagenow und ein Burkart von Hagenow erschienen als Gründungsmitglieder der Freiburger Adelsgesellschaft von dem Stern 1370.[8] Dito: Burkart und Cuonrat von Hagenow als Gründungsmitglieder und Unterzeichner einer Bündniserklärung des Freiburger Adels (Gesellschaft von dem Stern / „Die Sterner“) am 23. August 1370 zu Freiburg[9]

9. Juli 1386 fiel Hans v. Hagenau in der Schlacht bei Sempach[10]

Persönlichkeiten

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  • Johannes von Hagenau, Bürger von Freiburg, bewilligte am 11. August 1311 Graf Egen von Freiburg den Wiederverkauf von 3 Mark Zinses.[11] Wohl dieser Johannes von Hagenowe und seine Ehefrau Katherine stifteten am 29. April 1325 die Hagenau-Pfründe im Münster in Freiburg.[12]

Genealogische Nachrichten

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  • Laut dem Artikel „Gesellschaft von dem Stern“ auf DeWiki[13] handelt es sich bei den „von Hagenau/Hagenow“ um eine Nebenlinie der „Herren Geben“. Als Quelle wird Heinrich Schreiber: Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau genannt.
    • Im Eintrag zu „Hagenau“ des Artikels auf o. g. DeWiki steht, dass der Edelknecht Heinrich Geben 1413 Konrad von Hagenau seinen Bruder nannte. Quelle: Julius Kindler von Knobloch: „Oberbadisches Geschlechterbuch“ (Band 2): He – Lysser, Heidelberg, 1905, Blatt: 427[14]
    • Gleichlautend: Der Edelknecht Heinrich Geben nannte 1413 Konrad von Hagenau seinen Bruder.[15]

Einzelnachweise

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  1. Die Schlacht bei Sempach. Gedenkbuch zur fünften Säcularfeier. Im Auftrage des h. Regierungrathes des Kantons Luzern by Liebenau, Theodor von, 1840-1914, veröffentlicht 1886 online
  2. Schweizerische Heraldische Gesellschaft, veröffentlicht 1908, Herausgeber Schulthes
  3. MGH DD F I. 3, Nr. 628
  4. MGH Const. 2, Nr. 54
  5. MGH Const. 2, Nr. 456
  6. MGH Const. 3, Rudolfi Regis Constitutiones
  7. MGH Const. 8, Nr. 316
  8. Urkundenbuch der Stadt Freiburg, 1829, Band 2, S. 4.
  9. Bündnis des Adels zu Freiburg vom 23. August 1370
  10. Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission, Hrsg. Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898, Seite 517
  11. ZGORh. 12, S. 81.
  12. Münsterbau Verein Freiburg im Breisgau, Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters, 1908, S. 29.
  13. DeWiki: "Gesellschaft von dem Stern" - Gründungsmitglieder
  14. Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission, Hrsg. Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898, Seite 427
  15. Julius Kindler von Knobloch: „Oberbadisches Geschlechterbuch“ (Band 2): He – Lysser, Heidelberg, 1905, Blatt: 427 online

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Schaler (Adelsgeschlecht)

 
Wappen der Basler Ritter Schaler (Scalarij)

Schaler war eine Ritterfamilie der Stadt Basel des 12.–16. Jahrhunderts, die ihren Namen von ihrem Sässhause zur Leiteren (scalarii) ableitete und erstmals mit Wernherus Scalarius (1194–1227) nachgewiesen ist.

Geschichte

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Seit der Gründung der beiden rivalisierenden Adelsgesellschaften von Basel, den Psittichern und Sternern in der Mitte des 13. Jh. gehörten die Schaler zu den führenden Mitgliedern der Psitticher und standen gemeinsam mit diesen dem Basler Bischof nahe, von dem sie die Reichsvogtei und das Schultheissenamt der Stadt Basel zu Lehen hatten.

Nach der Königswahl Rudolfs I. von Habsburg 1273 stellten sie sich an die Spitze derer, die für die Habsburger Partei ergriffen.

Teile der Familie waren Mitglieder im Deutschen Orden, wie auch im Johanniterorden.

  • Freies Eigentum (Allod)[1]
    • Burg Schalberg, Carl Roth (siehe Literaturquellen) vermutet, dass entweder Peter Schaler oder aber sein Sohn Rudolf die Burg im späten 13. Jh. erbaut hat. Der auf Schalberg wohnhafte Zweig der Schaler nannte sich „von Schalberg“.
    • Burg Engenstein, Anfang des 13. Jh. durch die Schaler erbaut
    • Burg Frohberg, Urkundlich wurde die Feste Frohberg im Jahr 1292 mit der Nennung von Konrad I. Schaler „de Vroberg“.
  • Lehen (Begriff s. o.)
    • von Österreich
    • Habsburg
    • Thierstein
    • Rappoltstein (in Ammerschweier und Kientzheim)
    • Bistum Strassburg und Basel
    • Abtei Murbach
 
Abgebildet sind drei Variationen von Wappen des Basler Geschlechts der Schaler

Das Wappen leiteten die Scalari von ihrem Namen = Treppe oder Leiter als Redendes Wappen ab. Die wis weken in roten schilten stilisieren hier Stufen.

Schild: In Rot ein weißer Wecken-Schrägbalken. Kleinod: fächerförmiges Schirmbrett mit Schildbild, außen mit Pfauenspiegeln besteckt. Das bischöfliche Wappen zeigt als Kleinod einen wachsenden roten Mönch mit gelbem Stab und gelber Schale.

Verschiedene Helmzierden (Kleinodien), den Siegeln ihrer Träger entnommen und mit einer Beschreibung versehen, sind im Wappenbuch des Aegidius Tschudi aus dem 16. Jahrhundert auf Tafel 543 dargestellt.[2]

Persönlichkeiten

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  • Werner Schaler († 18. März 1409) war von 1382 bis 1392 Bischof von Basel
  • Hainrich der Schaler, diczeit landrichter ym Achland, Dezember 1383[3]
  • Petrus et Otto, fratres (Brüder), milites (Ritter) 1241, jener 1253 Vogt von Basel, 1272 Bürgermeister; Otto 1253 Schultheiss
  • vorgenannten Ottos Sohn Conrad genannt Rumelher war 1284 Bürgermeister, 1302 Vogt
  • Söhne Ottos, Werner und Peter, waren 1331 und 1359 Bürgermeister
  • Rudolf, Sohn Peters, war ebenfalls Bürgermeister von Basel
  • Conrad Schaler, Erzpriester in Basel, verstarb 1306 an der Pest
  • Werner, ebenfalls Erzpriester, 1383 zum Bischof von Basel gewählt, wurde von Imer von Ramstein zum Verzicht gezwungen und erhielt dafür Burg Istein als Pfandlehen
  • Werner Schaler von Benken war 1357 Schultheiss von Mülhausen im Elsass
 
Das Wappen des Hans Schaler nach Oskar Göschen (alias Pusikan)
  • 1386 soll ein Hans Schaler in der Schlacht bei Sempach 1386 gefallen sein. Die Beschriftung eines Wappens in der Schlachtkapelle Sempach lautet Johann Schaller von Straßburg. Allerdings scheint die Zuordnung Name/Wappen dort fehlerhaft zu sein, da für die Schaler das dort zugeordnete Wappen völlig unüblich und auch nirgends sonst nachweisbar ist. Anders verhält es sich mit dem Namen: Pusikan (Pseud.: Oskar Goeschen) gibt in seinem Werk "Die Helden von Sempach" im Jahr 1886 tatsächlich unter dem Kapitel "Todtenverzeichnis - Ritterschaft von Basel" auf Seite 52 einen Hans Schaler an. Auch stimmt bei ihm die Wappenzuordnung, wie man aus der enthaltenen Wappentafel Nr. 4 entnehmen kann.[4]
  • Franz Schaler ist 1490 Vogt in Waldenburg. Mit seinem 1569 in der Schlacht von Moncontour gefallenen Urenkel Franz starb der Letzte des alten Stammes, der aber noch im Geschlecht der Scholer weiterblühen soll.

Literatur

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  • Walter Merz: Die Wappenrolle von Zürich: ein heraldisches Denkmal d. 14. Jahrhunderts in getreuer farb. Nachbildung d. Originals mit d. Wappen aus dem Hause zum Loch. Füssli, Zürich 1930.
  • Gerhart Marckhgott: Der niedere Adel des Machlandes im späten Mittelalter. Dissertation, Wien 1978.
  • Carl Roth: Die Burgen und Schlösser der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Birkhäuser, Basel 1932.
  • Veronika Feller-Vest: Schaler, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 8. Juli 2011 (online, konsultiert am 20. September 2023).
  • Julius Kindler von Knobloch: Der alte Adel im Oberelsass, Sittenfeld, Berlin 1882, S. 79 f. (uni-goettingen.de).

Einzelnachweise

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  1. Julius Kindler von Knobloch, Der alte Adel im Oberelsass, Berlin 1882
  2. Aegidius Tschudi, Wappenbuch 16. Jh., p543 auf e-codices.unifr.ch
  3. Waldhausen, ehem. Augustiner-Chorherren (1147-1826) 1383 XII 12. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research; (Hainrich der Schaler in einer Urkunde vom 12. Dezember 1383).
  4. Pusikan, Die Helden von Sempach

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Camburg (Adelsgeschlecht)

 
Schild des Domstifters Graf Wilhelm von Camburg im Naumburger Dom

Den Namen von Camburg führten mehrere Adelsgeschlechter.

Geschichte

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Grafen von Camburg

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Die Grafen von Camburg waren ursprünglich von Karl dem Großen als Burggrafen für die Burg Camburg zur Bewachung des Limes Sorabicus angestellte Vasallen, die ab dem Sieg Heinrichs des Voglers über die Hunnen im Jahr 933 den Burgwart Camburg als Grafschaft Camburg zur Verwaltungseinheit umwandelten.[1]

 
Die Brüder Graf Dietrich v. Brehna u. Graf Wilhelm v. Camburg als Stifterfiguren im Naumburger Dom, 1950

Von Camburg hörte man zuerst, als eine Nebenlinie der Wettiner, die früh von ihrer Stammburg die Saale aufwärts gedrungen waren, hier ihren Sitz hatte:

Gero (* um 1020; † 1089), Marggraf zu Eulenburg, Burggraf zu Sorbeck, Graf zu Wethin / Brene und Camburg war laut „Lucae, Friedrich: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal“[2] der erste Graf von Camburg, auch wenn anderweitig sein zweiter Sohn Wilhelm († 1116) als erster Graf von Camburg („comes Wilhelmus de Kaemurch“[3]) genannt wird.

Nach dem Tode Wilhelms starb die Linie Camburg aus; die Grafschaft fiel an Markgraf Konrad von Meißen zurück.

Edle von Camburg

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1133–56 erscheint in den Urkunden ein Luof von Kamburg und war in dieser Zeit wohl Inhaber von Schloss Kirchberg. In einer Urkunde von 1196 wird erwähnt, dass dieser Luof von Kamberg einst die Weinberge um Kamburg, Jena, Kirchberg und Eisenberg angelegt habe.

In der Urkunde vom 13. Mai 1147 des Bischofs Udo von Naumburg zu Zeitz wird Luof von Kamburg ausdrücklich als Sohn des Markgrafen Konrad I. (Meißen) (* um 1098; † 5. Februar 1157) benannt, obwohl Luof sonst nirgends Erwähnung fand.[4]

Laut „Menk. III, 1016“ ergibt sich aus einer Urkunde des Klosters Bürgel aus dem Jahre 1133, dass Rupert von Kamburg ein Bruder des o. g. Luof von Kamburg ist.

Laut „Schriften des Vereins für Sachsen-Meiningsche Geschichte und Landeskunde“ von 1895 treten ein Luof oder Luf (Anm. des Autors: Verstümmelung von Ludolph) der Ältere und Luof bzw. Luf der Jünger von Camburg in einer Urkunde des Jahres 1140 zur Verpflanzung der Klosterbrüder von Schmölln nach Pforta auf.

Urkunden des Klosters Pforta nennen 1145 und 1154 einen Luf von Camburg.[5]

In einer Urkunde vom Jahre 1156 (in Schöttgens "Leben des Markgrafen Conrad 325) kommen als Zeugen vor: Luf von Camburc und sein Sohn gleichen Namens.[6]

Otto der Reiche, Nachfolger Konrads I. als Markgraf von Meißen tritt 1154 und 1156 als Zeuge in zwei Urkunden auf und wird dort Markgraf von Kamburg genannt. Sein Sohn Dietrich III. (Lausitz) nennt in der Stiftungsurkunde des Zisterzienserinnenkloster Eisenberg um´s Jahr 1205 Kamburg „aus unserem Besitz“.[7]

1133–90 erscheinen, besonders in bischl.-naumburgischen Urkunden, die Edlen von Camburg. Zur Burgmannschaft von Camburg gehörten vermutlich die Ministerialen von Hain-Camburg, die in Hainspitz bei Eisenberg saßen. Sie hatten die Untervogtei über das Kloster Lausnitz inne. Schon Gerhard (1132 bis vor 1185) wird als Ministeriale der Markgrafen bezeichnet, andere Angehörige der Familie sind wahrscheinlich in die Reichsministerialität übergewechselt. Sie werden meistens so bezeichnet und kommen fast stets mit Reichsministerialen vor. Sie besaßen Reichslehen auf dem Jenzig.[8]

1166 wird in einer Urkunde von Markgraf Otto dem Reichen ein Burgvoigt (Castellanum) Heinrich zu Kamburg genannt.[9]

1196 erscheint Henricus de Camburc als Zeuge einer Schenkung Dietrichs des Bedrängten an das Kloster Altzella

Urkunden von 1232 des Klosters Bürgel nennen die Brüder Volradus und Heinricus de Camburg[5]

Urkunden des Klosters Pforta von 1239 benennen Voltmar und Voldemar von Camburg und 1243 einen Volckmar von Camburg[5]

Grafschaft Camburg

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Wappenhaus in Camburg mit Wappen aller Ortschaften der ehemaligen Grafschaft Camburg

Urkundsnachweise der Grafen (bis 1116) und Edlen (ab 1133) von Camburg

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  • 1133 Rupertus de Kamburg et Frater eius (sein Bruder) Lut. (wahrscheinlich Lutoldus) Ripertus, Zeugen in der Stiftungsurkunde des Bischofs Udo zum Kloster Bürgel vom Februar 1133 in Naumburg[10]
  • 1140 Louf von Camburg als Zeuge in der Urkunde, in der Bischof Udo von Naumburg den von Papst Innocenz bestätigten Wechsel des Nonnenklosters zu Zmuolne nach dem Ort Pforte bekannt gibt.[11]
  • 1147 Luof von Camburg Zeuge für Bischof Uto von Naumburg betr. Errichtung eines Nonnenklosters in Zeitz[12]
  • 1150 Luf von Camburg als Zeuge einer Streitschlichtung Bischof Wichmanns, den Zehent in Würchwitz betreffend[13]
  • 1154 Luph von Kaynburg (Camburg) als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Wichmann zu Naumburg, den Weinbau des Klosters Pforta betreffend[14]
  • 1156 Luf von Camburc und sein Sohn gleichen Namens als Zeugen des Eintritts Conrads Markgraf zu Meißen und Lausitz in das Kloster zu St. Peter auf dem Lauterberge und der damit verbundenen Schenkung der Kirche zu Nimek nebst allen Zubehörungen an das Kloster Lauterberg[15]
  • 1156 Otto von Camburg, Zeuge für Markgraf Albrecht betr. Kloster Hustorff[16]
  • 1196 Heinrich von Camburg, Zeuge für Graf Theoderich von Wicenvels betr. die einst von Luovo von Camburg angelegten Weinberge[17]
  • 1198 Heinrich von Camburg als Zeuge für den Burggraf Albert zu Lyznich für eine Schenkung an das Marienkloster zu Eisenberg[18]
  • 1198/1199 Heinrich von Camburg, Zeuge des Landtausches von Markgraf Theoderich zu Meißen betr. Kloster Lausnitz[19]
  • 1205 Heinrich von Camburg als Zeuge für Berthold, Bischof in Naumburg, wegen Tausch und Zuschlag des Ortes Tribune zum Kloster Pforta[20]
  • 1253 Volcmarus de Camburg eignet dem Kloster Laußnitz etliche Hufen Landes[21]

Hauptmänner des Amtes Camburg

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  • Michaël Vitzdomb von Eckstädt
  • Apel Vitzdomb von Eckstädt
  • 1676 Hans Heinrich von Erffa, Amtshauptmann des Amtes Camburg[22]
  • 1702 August Gotthelf von Koßeritz, Amtshauptmann des Amtes Camburg[23]

Persönlichkeiten

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  • Wilhelm, Graf von Kamburg, war nach Joh. Tylichs Erzählung (in Chron. Misn. ap. Schannat l. c. p. 76) einer von den Stiftern des Klosters zu Naumburg. Er verteidigte mit seinem Bruder die Rechte der Sachsen wider Heinrich IV. und war 1116 verstorben, und Markgraf Konrad, Graf zu Wettin, erbte von ihm. Seine Gemahlin Geva soll nach Angabe des Monach. Gossec. im Kloster Goseck vom bösen Feinde befreit worden sein. S[iehe] Chronic Gossec ap. Hofmann Script. Rer. Lusat. Tom. III. „Coniux Wilhelmi Comitis de Camburch, quae Jene nuncupatur, in crypta nostra Dei genetricis illis clementissime succurente clementia a daemonio juratissime liberatur.“ Siehe Chronik von Goseck bei Hofmann, Scriptores Rerum Lusatiae {Schriftsteller der Lausitz} Bd. III.[24]

Genealogische Nachrichten

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  • Wolfgang Hartmann ehemaliger Kreisheimatpfleger und Kreisarchivpfleger im Landkreis Miltenberg am Main geht in seiner Forschungsarbeit zur Geschichte des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen von der Existenz eines „Ekberts von Gleißberg“ aus und sieht in ihm den Vater „Liutolds von Gleißberg“ und Bruder Berthas (der Gründerin des Klosters Bürgel und Gattin des Markgrafen Heinrich von Groitzsch). Diesem Zweig der Reginbodonen ordnet er auch die Edlen von Camburg, die Burggrafen von Kirchberg-Kapellendorf und weitere Familien der Umgebung zu.[25]
  • Graf Wilhelm von Camburg (einer der Stifter des Naumburger Doms), Sohn des Grafen Gero von Brehna und der Bertha von Schwarzburg; *1089 +1116[26]

Einzelnachweise

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  1. Historische Beschreibung der Grafschaft Camburg von C. Hölzer, Camburg 1876
  2. Friedrich Lucae: Des Heil. Römischen Reichs Uhr-alter Graffen-Saal, S. 768
  3. Camburg | Kulturgeschichtliche Sehenswürdigkeiten in der Jenaer Umgebung, auf biancahoegel.de
  4. Geschichte der Kirchberg'schen Schlösser auf dem Hausberge bei Jena, 1830, von Eduard Schmid, S. 20
  5. a b c Verein für sachsen -meiningische geschichte u. landeskunde, 1895, S. 35
  6. Geschichte der Kirchberg'schen Schlösser auf dem Hausberge bei Jena, 1830, von Eduard Schmid, S. 138
  7. S. Geschwend, Eisenberg´sche Chronik (1758) 647 Nr. 9
  8. [1] geo.viaregio.org Ortsgeschichte Camburg
  9. Entwurf einer urkundlich-pragmatischen Geschichte des Marggrafthums Osterland, Band 1 von Karl August Limmer, 1834
  10. Burgelinensis Abbatiae primitiae oder kurtze historische Beschreibung der vormahligen berühmten Abtey und CLoster Burgelin von Hanss Basilius von Gleichenstein, Jena 1729, S. 18
  11. Ludwig August Schultes: Directorium diplomaticum oder chronologisch geordnete Auszüge von sämmtlichen über die Geschichte Obersachsens vorhandenen Urkunden / 2 , S. 12, auf .org
  12. Ludwig August Schultes: Directorium diplomaticum oder chronologisch geordnete Auszüge von sämmtlichen über die Geschichte Obersachsens vorhandenen Urkunden / 2, S. 70, auf archive.org
  13. Ludwig August Schultes: Directorium diplomaticum oder chronologisch geordnete Auszüge von sämmtlichen über die Geschichte Obersachsens vorhandenen Urkunden / 2, S. 80, auf archive.org
  14. Ludwig August Schultes: Directorium diplomaticum oder chronologisch geordnete Auszüge von sämmtlichen über die Geschichte Obersachsens vorhandenen Urkunden, Teil 2, Urk.-Nr. 243
  15. Ludwig August Schultes: Directorium diplomaticum oder chronologisch geordnete Auszüge von sämmtlichen über die Geschichte Obersachsens vorhandenen Urkunden / 2, S. 118, archive.org
  16. Ludwig August Schultes: Directorium diplomaticum oder chronologisch geordnete Auszüge von sämmtlichen über die Geschichte Obersachsens vorhandenen Urkunden / 2, S. 124, auf archive.org
  17. Ludwig August Schultes: Directorium diplomaticum oder chronologisch geordnete Auszüge von sämmtlichen über die Geschichte Obersachsens vorhandenen Urkunden / 2 , S. 394, auf archive.org
  18. Ludwig August Schultes: Directorium diplomaticum oder chronologisch geordnete Auszüge von sämmtlichen über die Geschichte Obersachsens vorhandenen Urkunden / 2, S. 412, auf archive.org
  19. Ludwig August Schultes: Directorium diplomaticum oder chronologisch geordnete Auszüge von sämmtlichen über die Geschichte Obersachsens vorhandenen Urkunden / 2, 1825, auf archive.org
  20. Gottfried August Benedict Wolff: Chronik des Klosters Pforta, 1843, S. 258 ff.
  21. Valentin König: Genealogische Adels-Historie oder Geschlechts-Beschreibung derer im Chur-Sächsischen und angräntzenden Landen zum Theil ehemahls, allermeist aber noch ietzo in guten Flor stehenden ältesten und ansehnlichsten adelichen Geschlechter und aus selbigen entsprungenen verschiedenen Freyherrlichen und Hoch-Gräflichen Häuser. Teil 2, S. 339 im Artikel über Canitz
  22. Valentin König: Genealogische Adels-Historie oder Geschlechts-Beschreibung derer im Chur-Sächsischen und angräntzenden Landen zum Theil ehemahls, allermeist aber noch ietzo in guten Flor stehenden ältesten und ansehnlichsten adelichen Geschlechter und aus selbigen entsprungenen verschiedenen Freyherrlichen und Hoch-Gräflichen Häuser. Teil 2, S. 384
  23. Valentin König: Genealogische Adels-Historie oder Geschlechts-Beschreibung derer im Chur-Sächsischen und angräntzenden Landen zum Theil ehemahls, allermeist aber noch ietzo in guten Flor stehenden ältesten und ansehnlichsten adelichen Geschlechter und aus selbigen entsprungenen verschiedenen Freyherrlichen und Hoch-Gräflichen Häuser. Teil 2, S. 612
  24. Geschichte der Stadt und Grafschaft Brehna, auf grin.com
  25. Wanderung zur Ruine der Kunitzburg, Burg am Gleißberg, auf alaturka.info
  26. Stifterfigur des Grafen Wilhelm, auf akg-images.de

[[Kategorie:Thüringer Adelsgeschlecht]]


Vögte von Straßberg

Die Vögte von Straßberg, Strassberg, Strazberc, aber auch von Voigtsberg und von Landeck[1] genannt, im Egergebiet gesessen, schon seit dem 12. Jh. vorkommend.[2]

 
Wappen der Voigte von Voigtsberg, 13. Jh.
 
Wappen der Von Raschau, vogtländischer Altadel

Straßberg und Voigtsberg im Heiligen Römischen Reich

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Straßberg (Plauen) und Voigtsberg (Oelsnitz/Vogtl.) liegen im Gau Dobena, auch als Dobna-Gau bekannt. Der Dobna-Gau ist ein Unter-Gau des Gaues Sorawe und liegt innert diesem.[3]

Anno 861 schenkt Tachulf († 873), sein Eigenland, den Gau Sorawe[4] (der Name geht auf Dorf und Flüsschen Syrau zwischen Mehltheuer und Plauen zurück), der Abtei Fulda.[5]

  • Thakulf ist der erste nachweisbare Markgraf der Sorbenmark, comes de Boemia (Graf von Böhmen), dux limitis Sorabici (Führer des Heerbannes in der Sorbenmark). In einem Brief des Abtes Hatto I. von Fulda (842–856) an Papst Leo IV. wurde er als Herzog der Thüringer betitelt.[6]
  • Seine Schenkung wurde am 16. Dezember 1012[7] durch Heinrich II. in seiner Eigenschaft als König des Ostfrankenreiches für das Kloster Fulda im Beisein dessen Abtes Erkanbald unter Verbot der Wegnahme, Verkleinerung oder Abnutzung mit königlichem Siegel bestätigt.[8]

So lang keine weiteren Nachrichten vorliegen, liegt die Vergabung des Dobna-Gaues durch die Abtei Fulda als Lehen an die Grafen von Everstein nahe.

Die Grafen von Everstein vergaben den Gau Dobene zunächst als Lehen zur gesamten Hand an die Lobdeburger und die Vögte von Plauen. (siehe dazu den Abschnitt „Straßberg Besitzende (auch anteilig)“).

Am 25. Mai 1278 überträgt Graf Konrad von Eberstein (Everstein), mit Zustimmung seiner Verwandten, alle Lehen innerhalb der Grenzen des Gaues Dobene (Dobna) an Heinrich, Vogt von Plauen.[9]

Am 6. Dezember 1328 stellt Hermann Graf von Everstein eine Urkunde aus, in der er sich -unter Zustimmung seines Bruders Otto- mit Heinrich dem Aelteren Vogt von Plauen dahingehend vergleicht, dass Heinrich, der bisher die Lehne im Gebiet Dobene (Dobna) von ihnen, den Eversteins empfing, diese künftig von Johann König von Böhmen empfangen solle.[10]

Straßberg Besitzende (auch anteilig)

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Straßberg gehörte zum Herrschaftsbereich der Grafen von Everstein[11], die es gemeinsam mit dem Dobna-Gau als Lehen zur gesamten Hand an die Lobdeburger und die Vögte von Plauen reichten.

  • Die Kapelle zu Straßberg wurde ao. 1284 durch Otto von Lobdeburg, von Arnshaug genannt, dem Deutschen Ordenshause zu Plauen verliehen.[12]
    • Diese Belehnung haben folgende Arnshaugische Landsassen mit unterzeichnet: [13]
      • Hippold und Trützschler von Straßberg (es gab also damals in diesem Dorffe verschiedene Besitzthume)
      • Arnold von Dobeneck, Heinrich von Neuenhoven, Poppo von Lunzen, Heinrich genannt Aßmann, Popo von Lünewazs
  • 1280-Apr-1 – In der Bestätigungsurkunde Landgraf Albrechts von Thüringen zwecks Lehen der Vögte von Plauen und Gera an den Deutschen Orden, wird die Burg Straßberg als „castrum destructum“ bezeichnet. (Urk.Nr. 201)[14]
  • 1298 – Kunigunde, geborene Von Everstein[15], Gemahlin Heinrich I. „Ruthene“[16] (* um 1226; † nach 7. März 1303), Vögtin von Plauen, schenkt dem Kloster Cronschwitz all ihre Allodial-Güter in Strazberc

Urkundliche Erwähnungen der Herren von Straßberg

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  • 1194-März-18 – Urkunde Heinrich VI. bestätigt der bischöflichen Kirche zu Bamberg das ihr auf dem Hoftag zu Saalfeld durch seine Hand übergebene Allodialgut des Edelfreien Otto von Lobdeburg in Hausen, Schonungen, Ottelmannshausen, Bardorf und Theinfeld.
    • Unter den Teilnehmern des Hoftages zu Saalfeld werden direkt nach Heinrico de Wida, Ecgehardo et Heinrico de Strazberc genannt.[17]
  • 1209 – Urkunde des Vogtes von Weida und seiner Brüder zur Bestätigung der Schenkungen an das Reglerkloster Mildenvorda
    • Erster der Zeugenreihe ist Henricus advocatus de Straszberg[14]
  • 1214-Febr-11 – Heinricus de advocatus de Strazburc als letzter in der Zeugenreihe einer Urkunde Kaiser Friedrichs (Urk.Nr. 40)[14]
  • 1236-Mai-1 – Reimbot und Erkenbert, Brüder de Strazberc, Zeugen in einer Urkunde Heinrich des Älteren, Vogt von Weida (Urk.Nr. 64)[14]
  • vor 1279 – Erkenbert von Straßberg
    • In einer Urkunde vom 28. Dezember 1279, verpfänden Heinrich, Vogt von Plauen und seine Söhne die Hälfte des Forstes in Straßberg, so wie er einst Erkenbert de Straßberg, dem Verwandten (cognati) in freundlicher Erinnerung, gehörte. (siehe unter „Genealogische Nachrichten“)

Auf Voigtsberg Gesessene

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  • Heinricus de Raschau, 1209 als Advocatus unter den Zeugen der Urkunde zu Kloster Mildenfurth
    • Im 13. Jh. nennt sich das Geschlecht von Raschau nach der Burg Straßberg (Voigte von Straßberg).
  • Mitte 14. Jh. – Heinrich, dominus in Voitsberg
    • Heinrich ist der Bruder von Heinrich „Ruthenus“ und Heinrich senior dominus in Plauen[19]
    • Es kann sich bei oben erwähntem Heinrich, dominus in Voitsberg, nur um Heinrich „Ruthene“ handeln. Allerdings würde dazu nur die Angabe „Mitte 13. Jh.“ und nicht „Mitte 14. Jh.“ passen.
  • 1412-März-29 Conrad von Tettau, Amtmann des Landgrafen Friedrich der Jüngere in Thüringen (siehe „Urkundliche Erwähnungen“)

Urkundliche Erwähnungen der Herren von Voigtsberg

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  • 1248-Feb-7, Eberhardus de Voitesberk, Zeuge in einer Urkunde König Wenzeslaus IV. von Böhmen. Er steht in der Zeugenreihe vor den Vögten von Plauen und Gera. (Urk.Nr. 92)
  • 1276-März-29, Eckenbertus de Voitsperch, Zeuge in der Urkunde zur Bestimmung des Leibgedinges für Kunigunde, Gemahlin Heinrichs Vogt von Plauen
  • 1302-Jan-1 Eberhard von Vogtsberg und seine Brüder, Ludwig und Heinrich, verleihen dem Kloster Cronschwitz 1 1/2 Mark jährlichen Zinses in Ölsnitz zur Ausstattung ihrer den Schleier nehmenden Schwester, doch sollen zunächst davon der Gertrud von Elsterberg 12 Mark abgezahlt werden. Testes huius rei sunt Cunradus miles de Nitberc, Ulricus dictus Saccus miles, frater Waltherus prior fratrum praedicatorum et frater Nicolaus de Bel. (Urk.Nr. 342)[14]
    • Gertrud von Elsterberg ist die nachgelassenen Witwe Godebolds von Elsterberg. Sie lebte noch zu Anfang des 14. Jahrhunderts.
    • Ihr schuldeten die Ritter Eberhard, Ludwig und Heinrich von Voigtsberg 12 Mark Silber, zu deren Abtragung diese am 1. Januar 1302 1½ Mark jährlichen Zinses dem Nonnenkloster zu Cronschwitz überwiesen. Das so gesicherte Geld sollte sodann durch den Schutzherrn (tutor) Eberhard Thoß der domina Gertrudis de Elsterberc zugeleitet werden.[20]
  • 1303-Juli-3 Die Brüder Eberhard, Erkenbert, Ludewic und Heinrich von Voytesberc [Voigtsberg, Stadt Oelsnitz, Vogtlandkreis, Sachsen] beenden durch Vermittlung der Äbte von Volkolderode [Volkenroda, Gde. Körner, Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen] und von Valle Sancti Georgii [Georgenthal, Lkr. Gotha, Thüringen] einen Streit zwischen sich und dem Kloster Waldsassen um Ansprüche auf Güter in Cullm [?] dahin gehend, dass sie auf alles Recht und auf Klage gegen das Kloster Waldsassen verzichten und zur Vergütung des diesem Kloster zugefügten Schadens von den jährlichen Einkünften ihrer Eigengüter einen Teil dem Kloster bezahlen werden. Für den Fall der Nichtleistung wird Einlager des Eberhard von Widersberc und Corws, genannt von Mechthildegvne [Mechelgrün, Gde. Neuensalz, Vogtlandkreis, Sachsen], in der Stadt Plauen [Vogtlandkreis, Sachsen] vereinbart.SignaturStAAM, Kloster Waldsassen Urkunden 165ErscheinungsortKloster Waldsassen UrkundenErscheinungsjahr3. Juli 1303[21]
  • 1311-Nov-1, Ritter Eberhard von Voitsperch u. a. urkunden für das Kloster Waldsassen[22]
  • 1412-März-29 zu Dresden: Landgraf Landgraf Friedrich der Jüngere in Thüringen bestätigt den Vertrag, den sein Amtmann zu Vogtsberg, Conrad von Tettau, mit dem König von Böhmen geschlossen hat[23]

Genealogische Nachrichten

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Allgemein

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  • Otto von Arnshaug (Lobdeburg-Arnshaug) († 1289) erscheint oft als Zeuge in den Urkunden der Markgrafen Heinrich von Meißen und Dietrich von Landsberg, die ihn und seinen Bruder Blutsverwandte nennen.
    • Aus einigen dieser Urkunden geht hervor, dass die Markgrafen noch die gleichen Rechte wie Otto und sein Bruder Herman von Elsterberg († 1273) an den Gütern der Herren von Lobdeburg-Leuchtenburg hatten.[12]
      • Heinrich III., genannt der Erlauchte (* um 1215; † 1288) war seit 1221 als Heinrich III. Markgraf von Meißen und als Heinrich IV. Markgraf der Lausitz, Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen aus dem Hause Wettin.
      • Dietrich von Landsberg war der zweite Sohn Markgraf Heinrichs III. von Meißen und der Constantia von Österreich
  • Otto von Arnshaug war mit Elisabeth, der Tochter erster Ehe von Heinrich dem Oberhofrichter zu Plauen vermählt. Die Ehe blieb ohne männliche Nachkommen. Otto war somit der Letzte des Hauses Arnshaug (Lobdeburg-Arnshaug).[24]
  • In erster Ehe war Heinrich I. „Ruthene“ mit einer Adelheid von Lobdaburg zu Leuchtenburg (urkundlich 1253) verheiratet.
  • Kunigunde von Everstein, 2. Gemahlin Heinrich I. „Ruthene“[16][25]
    • Schwester: Jutta de Strazberc[25]
    • Sohn des Bruders der Jutta de Strazberc: Jordan (Neffe der Jutta de Strazberc)[25]
  • Heinrich der I. „Ruthene“, Vogt von Plauen, Gemahl der Kunigunde von Everstein[25]
    • Sohn: Heinrich II. „Bohemus“ (* um 1254, † 1302), Vogt von Plauen[25]
    • Sohn: Heinrich „Ruthenus“ († vor 1295)
  • In einer Urkunde vom 28. Dezember 1279, verpfänden Heinrich, Vogt von Plauen und seine Söhne die Hälfte des Forstes in Straßberg, wie er Erkenbert de Straßberg, dem Verwandten (cognati) in freundlicher Erinnerung, war.[26]

Von Raschau

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George Adalbert von Mülverstedt stellt in J. Siebmachers großem und allgemeinem Wappenbuch beim Ausgestorbenen Adel der Saechsischen Herzogthümer Stammesverwandtschaft der von Raschau mit den von Milin, von Strassberg und den von Voigtsberg im Vogtland fest und begründet dies mit der Wappengleichheit, dem Adler, der von einem durch den ganzen Schild gehenden Schrägrechtsbalken überdeckt ist. Er verweist auf eine Sacksche Urkunde aus dem Jahre 1338, die ein Siegel mit dem ursprünglichen Wappen der von Milin trägt. (Anm. Das spätere Wappen der von Milin ist geteilt und zeigt in der vorderen Hälfte einen aufsteigenden Wolf, während die hintere Hälfte zweifach in den Farben rot weiß rot geteilt ist.)[27]

Stammsitz: Raschau – gehörte früher denen von Selbitz (Selbitz)[28]

  • 1143 – Leuther v. Raschouwe[28]
  • 1347 – Leuthold v. Raschouw im Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera, Plauen[14]
  • 1357 – Nicl. v. Raschau[28]
  • 1. Hälfte 18. Jh. – Johann Andreas von Osten, Herr auf Raschau und Dürnthal[29]

Leich-Bestattung Des weiland Hoch-Edelgebornen und Gestrengen, Hoch-Gräffl. Hohenloischen wohlverordneten Stallmeisters zu Weickersheim[30]

  • Herrn Wolffgang Henrichs von Raschau auf Wechmar
  • Von dem Alten Hoch-Adelichen Hause und Geschlechte derer von Raschau ehlich erzielet und geboren worden auff dem Adelichen Hause Gumperda in Thüringen, Anno 1650. den 29. Martii und den daruffolgenden 4. Aprilis durch seine allseits Hoch-Edle und Hoch-Edel-Geborne Tauffpathen (sind in der Quelle benannt) zur geistlichen Wiedergeburt befördert und Wolffgang Henrich benannt worden.
  • Den 2. November 1679 zu Mittag zwischen 12 und 1 Uhr zu Weickersheim entschlafen und am 6. des selben Monats in der Stadt-Kirche ebenda beygesetzt worden
    • Sein Herr Vater ist der Hoch-Edel-Geborne Herr Wolfgang David von Raschau auf Tromlitz.
      • Die Großmutter vom Herrn Vater die weiland Hoch-Edel-Geborne Frau Maria Magdalena von Raschau geborne von Watzdorff aus dem Hause Glüder.
      • Der Groß-Herr Vater von der Frau Mutter ist gewesen der weiland Hoch-Edel-Geborne Herr Georg Henrich von der Pforten auff Reinstett aus dem Hause Reinstett.
      • Die Groß-Frau Mutter von der Frau Mutter ist die Hoch-Edel-Geborne Frau Ottilia von der Pforten geborne von Harras aus dem Hause Eichenburg.[31]
      • Der Elter-Herr Vater väterlicher Linie ist gewesen der weil. Hoch-Edel-Geborne Herr Heinrich von Raschau aus dem Hause Nieder-Pelnitz.
      • Die Elter-Frau Mutter dieser Linie, die weil. Hochedel-Geborne Frau Anna Maria von Raschau geborne von Rungen aus dem Hause Altengeses.
      • Der Elter-Herr Vater mütterlicher Linie ist gewesen der weil. Hoch-Edel-Geborne Dietrich von Harras aus dem Hause Eichenburgk (s. o.).
      • Die Elter-Frau Mutter dieser Linie, die weil. Hochedel-Geborne Frau Benigna von Harras geborne von der Sachsen aus dem Hause Isseroda.
  • In o. a. Quelle ist angegeben, dass Herr Wolffgang Henrich von Raschau sich wegen langiweriger Krankheit zu Straßberg aufhielt und diese dort auskurierte. D. h., noch im 3. Viertel des 17. Jh. gab es Verbindungen der von Raschau nach Straßberg, ihrem einstigen Sitz als Lobdeburgische Vögte.

Einzelnachweise

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  1. GOV :: Landek, Landeck, Otročín, Ostročín. Abgerufen am 24. März 2024.
  2. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 1. Abt., T. 1: Abgestorbener Bayerischer Adel, 1. Teil, Nürnberg 1884, 57.
  3. Liste mittelalterlicher Gaue
  4. Historischer Verein zu Bamberg: Bericht über das Wirken und den Stand des Historischen Vereins zu Bamberg : im Jahre .... 26. 1862/63. - 1863 26
  5. Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Alterthumskunde, Neue Folge Erster Band, Der Ganzen Folge Neunter Band, Jena 1878
  6. https://www.stammler-genealogie.ch/index.php
  7. Dobenecker, Otto: Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae Teil: Bd. 1 (ca. 500 - 1152), Jena 1896
  8. Codex diplomaticus Fuldensis, herausg. von E.F.J. Dronke by Fulda abbey
  9. Favorite Share Flag textsUrkundenbuch der Vöge von Weida, Gera und Plauen, sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und Z.H. Kreuz bei Saalburg .., Urkunde Nr. 185
  10. Spilcker, Burchard Christian von: Beiträge zur älteren deutschen Geschichte. 3: Urkundenbuch [zur Geschichte der Grafen von Everstein], 1833
  11. Felix Rosenfeld: Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg Teil 1, Magdeburg 1925
  12. a b Schmid, Eduard: Die Lobdeburg bei Jena
  13. Limmer, Karl August: Entwurf einer urkundlichen Geschichte des gesammten Voigtlandes. 2, S. 348
  14. a b c d e f Berthold Schmidt: textsUrkundenbuch der Vöge von Weida, Gera und Plauen, sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und Z.H. Kreuz bei Saalburg ..
  15. Julius Alberti: Die ältesten Herren von Weida
  16. a b Julius Alberti: Die ältesten Herren von Weida, S. 10, *Anm.
  17. Monumenta Germaniae Historica (MGH): Vorab-Editionen Urkunden Heinrichs VI. für deutsche, französische und italienische Empfänger in den Regionen Ligurien, Lombardei, Friaul-Julisch Venetien und Venetien (PDF, Stand: 16.02.2020)
  18. DIGITALE SAMMLUNGEN SLUB Dresden: Die Stiftungs-Urkunde der Parochie Mylau vom 2. Juli 1271, Erste Anmerkung auf Seite 13
  19. B. Schmidt: Urkundenbuch der Vögte..., Urkunde Nr. 922, "Registrum dominorum et nobilium in terra Orientali"
  20. Chronik Elsterberg/V., Band III
  21. https://www.portafontium.eu/contents/charter/amberg/kloster-waldsassen-urkunden?page=4&language=de - Urkunde mit Siegel der Voigtsberger
  22. Staatsarchiv Amberg: Urkunden Kloster Waldsassen
  23. Geschichte der Stadt und Burg Elsterberg i. V., Erster Band
  24. Limmer, Karl August: Entwurf einer urkundlichen Geschichte des gesammten Voigtlandes. 2
  25. a b c d e Schmidt, Berthold: Urkundenbuch der Vöge von Weida, Gera und Plauen, sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und Z.H. Kreuz bei Saalburg .., 1. Bd. 1122-1356, Urkunde Nr. 327
  26. Urkundenbuch der Vöge von Weida, Gera und Plauen, sowie ihrer Hausklöster Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und Z.H. Kreuz bei Saalburg .., Urkunde Nr. 196
  27. J. Siebmacher: Grosses und allgemeines Wappenbuch, Ausgestorbener Adel der Sächsischen Herzogthümer
  28. a b c August Schumann: Vollständiges Staats- Post und Zeitungslexikon von Sachsen
  29. Johann Gottfried Biedermann: Geschlechts Register der löblichen Ritterschafft im Voigtlande, LXII A.
  30. Wolffgang Christoph Seybold, Pfarrer der Stadtkirche zu Weickersheim, ao. 1680
  31. Gutshaus Eichenberg