Emil Stejnar (*10. Oktober 1897 in Wien; † 30. Oktober 1983 ebenda) war ein österreichischer Architekt, der vor allem durch seine kreative Innenarchitektur internationale Bekanntheit erlangte. Als staatlich geprüfter und beeidigter Diplom-Architekt sowie Sachverständiger für Architektur und Hochbau zeichnete er sich durch seine innovative Herangehensweise und sein feines Gespür für Raumgestaltung aus.
Leben und Werke
BearbeitenEmil Stejnar absolvierte von 1912 bis 1915 im Betrieb seines Vaters Josef Stejnar die Tischlerlehre. Er wurde am 30. Juli 1915 freigesprochen und mit der bronzenen Schülermedaille für ausgezeichnete Schüler von der Handels- und Gewerbekammer belobigt. 1919 bis 1921 besuchte er die Wiener Kunstgewerbeschule, wo Carl Witzmann, bei dem er später seine erste Anstellung als Architekt fand, einer seiner prägenden Lehrer war.
1935 bis 1938 studierte er Architektur an der Akademie für bildende Künste in Wien in der Meisterschule von Clemens Holzmeister und legte die Staatsprüfung in der Zeit vom 25. Mai bis 16. Juni 1938 ab. Nach dem Studium arbeitete er bei Carl Witzmann und danach als selbständiger Architekt und im Architekturbüro Carl Appel, wo er als Oberbauleiter für die Ausschreibungen und die Errichtung der von Carl Appel geplanten Gebäude, wie das Hotel Intercontinental, das alte Haas Haus, den Opernringhof, das Kaufhaus Neumann (Steffl) usw. verantwortlich war.
Große Aufmerksamkeit sowohl in Architektenkreisen als auch beim Wiener Publikum weckte er 1955 mit seiner interessanten architektonischen Lösung für dem Umbau des "Ohne Pause Kinos" Am Graben 29 in Wien. Auf einer Fläche von nur nur 51 Quadratmetern schuf er ein modernes, behagliches Imbisslokal, das seither beliebte "Ohne Pause Espresso" mit 50 Sitzplätzen und einem direkten Zugang zum Graben. Emil Stejnar hinterließ ein reiches architektonisches Erbe, das durch seine innovativen Designs und seinen Beitrag zur Wiener Architekturgeschichte fortlebt.
Emil Stejnar war mit Margarete Stejnar, geborene Hain, verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder: eine Tochter, Susanne, die als Gartenbauarchitektin tätig war, und einen Sohn, Emil Stejnar (* 21. Januar 1939 in Wien) der als Goldschmied, Astrologe und Autor esoterischer Werke bekannt wurde.