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Lemma: Markthalle VI
Redirect: Ackerhalle
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Die Markthalle VI, die „Ackerhalle“ mit Eingängen an der Ackerstraße 23-26 und an der Invalidenstraße 158, ist die einzige vollständig erhaltene Markthalle in Berlin-Mitte. Die unter Denkmalschutz stehende Durchgangspassage wurde von Hermann Blankenstein 1886 bis 1888 errichtet. Die Kosten zum Erwerb der Grundstücke betrugen seinerzeit 620,000 Goldmark, die Bau- und Einrichtungskosten beliefen sich auf 547,819 Mark.
Die ungefähr 70 Meter lange und 40 Meter breite Halle erstreckt sich parallel zur Invalidenstraße mit einem Eingang an der Ackerstraße und einen an der Invalidenstraße. Je zwei sechs Meter breite, niedrige Seitenschiffe mit Sheddächern begleiten auf beiden Seiten das ungefähr 15 Meter breite, 12 Meter hohe Mittelschiff. Gußeiserne Stützen tragen die Hallenkonstruktion und gliedern gleichzeitig die Halle. Die beiden Eingänge, zwei über Erd- und Obergeschosse reichende Rundbogenportale bekrönt von flachen Dreiecksgiebeln und darunter stehender Inschrift MARKTHALLE VI, dominieren die zweigeschossigen Klinkerfassaden in Formen der Neurenaissance. In den Bogenzwickeln nennen um Eichenzweige geschlungene Bänder die Baujahre 1886 links und 1887 rechts. Der Bogen des Portal an der Ackerstraße wird beidseitg durch einen zusätzlichen Pilaster eingefasst, den auf der Höhe des Rundbogens zwei Terrakottaplatten mit Renaissance-Rankenmustern und auf Höhe des Frieses zwei Rosetten schmücken. Die beiden Kugelnischenköpfe Merkurs als Gott des Handels (und der Diebe) und ??Floras??/??'Ceres' als Göttin des Ackerbaus?? in der Mitte der Terrakottaplatten gehören zum üblichen bauplastischen Repertoir.
Zwei Fensterachsen rechts des Portals an der Seitenfassade an der Invalidenstraße und je drei Fensterachsen links und rechts des Eingangs an der Ackerstraße gliedern die Straßenfronten. Die Umrahmungen der gekoppelten Fenster im Obergeschoss, die Friese unter den Gesimsen und die Gesimse selber sind Terrakotten mit aufwändigen Ornamenten. An der Hauptfassade an der Ackerstraße zeigen zwischen den Fenstern des Obergeschosses Terrakottamedaillons von Fisch, Geflügel, Gemüse und Obst das Angebot der Markthalle.
Die Markthalle wurde im Zweiten Weltkrieg kaum beschädigt und wurde bereits am 18. Mai 1945 wieder eröffnet. Man kann heute noch die Beschädigung erkennen, sie befindet sich in der Ackerstrasse auf der linken Seite des Eingangs. Klaus Pöschk modernisierte die Halle 1970. Bei der Erneuerung in den Jahren 1990/91 wurde die Halle jedoch in der ursprüngliche Gestalt rekonstruiert und frühere Modernisierungen rückgängig gemacht. Heute wird sie nicht mehr als Markthalle sondern als Verbrauchermarkt genutzt. Der Berliner Bär / Giebelaufsatz befindet sich nicht mehr an ursprünglicher Stelle auf dem Giebel in der Ackerstrasse, sondern ist im Keller -Labyrinth der Ackerhalle zusammen mit den 2 fehlenden runden Terracotta Einsätzen ( Giebelseiten / Längsachse )aus dem Innenraum der Ackerhalle eingelagert.
Literatur
Bearbeiten- August Lindemann: Die Markthallen Berlins. 1899, Verlag Springer, Berlin
- Jochen Boberg [Herausgeber]Exerzierfeld der Moderne - Industriekultur in Berlin im 19. Jahrhundert, Verlag C.H.Beck 1984, ISBN 3406302017, Seiten 106 - 113, 166-168
Weblinks
Bearbeiten- Markthalle VI, Edition Luisenstadt
- Eintrag zu ONAR/Text 26 (Obj.-Dok.-Nr. 09010137) in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
Koordinaten: 52° 31′ 55″ N, 13° 23′ 49″ O