Lemma: Markthalle VII

Die Martkhalle (markiert durch den blauen Kreis) in ihrem Umfeld 1896
Die Markthalle VII mit Haupteinfang um 1890

Die Halle VII wurde nach Plänen des Architekten und Stadtbaurates Hermann Blankenstein und August Lindemann gebaut und am 23. Mai 1888 eröffnet. Das Bauwerk erstreckte sich nördlich vom Berlin-Kreuzberger Oranienplatz zwischen der Dresdener Straße 27, dem Luisenufer 15/16 (heute Legiendamm 30/32) und der Buckower Straße 15 (heute Waldemarstraße). Im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und 1959 abgebrochen existieren heute nur zwei denkmalgeschützte Teile in der Dresdener Straße und am Legiendamm.

Legiendamm, Restaurant „Zur kleinen Markthalle“
Fassade an der Dresdener Straße
Grundriss

Das ehemalige Wohnhaus der Markthallenleitung an der Dresdener Straße 27 wird heute als normales Wohnhaus genutzt. Der viergeschossige Bau wird durch drei Rundbögen im Erdgeschoss geprägt, von denen der mittlere als Durchfahrt mit Tonnengewölbe als Eingang ausgebildet ist. Die Inschrift Markthalle VII über dem Portal zeigt die ehemalige Zweckbestimmung des Gebäudes. Die rote Klinkerfassade wird durch reichhaltige Ornamente und Friese aus Werkstein gegliedert.

Das nicht mehr vorhandene Haupteingangsportal wurde ebenfalls durch einen Rundbogen gebildet, der von zwei achteckigen Ecktürmen eingefasst wurde. Die eingeschossige Fassade am Legiendamm/Waldemarstraße war durch jeweils acht Spitzgiebel mit großen Rundbogenfenstern darunter gegliedert. Terrakotta-Rosetten links und rechts der Rundbogenfenster sowie die horizontale, in den Bogenzonen der Fenster und des Tores diagonal gekreuzte Bänder ("Rautenmuster") aus gelblichen Klinkern belebten die rote Klinkerfassade.

Die Markthalle wurde auf einem quadratischen Eckgrundstück gebaut. Das Mittelschiff führte vom Hautteingang an der Ecke diagonal ins Innere des Grundstücks, die Seitenschiffe führten fächerförmig in schiefen Winkeln zu den Aussenfasaden. Schlanken gußeisernen Säulen, auf denen die Dachkonstruktion ruhte, erlaubte wiederum eine maximale Ausnützung des Platzes und gliederte gleichzeitig den Raum. Das Mittelschiff war mit Holz gedeckt, die Seitenschiffe erhielten Sheddächer für eine gute Beleuchung.

Das erhaltene zweistöckige Restaurant am Legiendamm 32, der neben der Grünanlage des ehemaligen Luisenstädtischen Kanal verläuft, beherbergt das Restaurant Zur kleinen Markthalle. Das Haus mit seiner reichen rötlichen Klinkerfassade war bereits bei der Anlage der Halle eine Gaststätte mit Wohnraum in der ersten Etage für den Wirt und seine Angestellten und direkt mit der Markthalle verbunden. Auf dem Hinterhof befand sich eine Schlächterei, die zur Gaststätte gehörte. Vom ursprünglichen Interieur sind das Tresenbüffet und das 1,50 Meter hohe Holzpaneel an den Wänden erhalten. Historische Fotos an den Wänden zeigen den Gesamtkomplex der Markthalle VII.

  • Terrakotta mit Marktangebot analog Ackerstrasse, allerdings bescheidener (einstellen in Commons, ev. als Deko)
  • Lisenen an Hauptfassade mit Terrakottaplatten: welche
  • Halleninneres besser beschreiben, Plan
  • einzige Martkhalle auf Eckgrundstück - spezielle Erschliessung durch das diagonal das Grundstück durchziehende Mittelschiff mit den fächerförmig abstrahlenden Seitenhallen mit ihren Schildmauern
  • Eröffnung 23. Mai 1888
  • im Zweiten Weltkrieg zuerstört

Literatur

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  • August Lindemann: Die Markthallen Berlins. 1899, Verlag Springer, Berlin
  • Jochen Boberg [Herausgeber]Exerzierfeld der Moderne - Industriekultur in Berlin im 19. Jahrhundert, Verlag C.H.Beck 1984, ISBN 3406302017, Seiten 106 - 113, 166-168
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Commons: Markthallen in Berlin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 30′ 18″ N, 13° 24′ 58″ O