Friedhelm Schulz (als Friedrich Wilhelm Schulz * 1933 in Kasulu, Tanganjika; † Weihnachten 2020 in Berlin) war ein deutscher Maler, Porträtmaler, Autor, Mail-Art-Künstler und Autodidakt.

Friedhelm Schulz wurde in Kasulu, einer Stadt im Nordwesten des heutigen ostafrikanischen Staates Tansania, geboren, wo seine Eltern als Missionare tätig waren. 1938 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und lebte fortan im Ruhrgebiet. Schulz besuchte verschiedene Schulen, an denen er nach eigener Aussage nur schlechte Grundkenntnisse erwarb. In seiner Familie erfuhr er eine christliche Erziehung. Zunächst schlug er eine technische Laufbahn ein, die ihn bis zur Aufnahme in die Ingenieurschule in Wuppertal führte. Seine weitere Bildung gestaltete er selbst. Anschließend begann eine Zeit, in der er eigener Aussage zufolge durch Europa und Afrika reiste. Dabei entstanden bis 1961 Gedichte, Essays und Veröffentlichungen. 1961 gründete er eine eigene Zeitschrift: "eine duisburger prosa", die für ihm neben seinen Bildern als Lebensunterhalt diente.[1][2]

Auch nach 1961 bestritt er seinen Leben durch das Malen von Porträts. 1969 erhielt er laut eigener Aussage einen internationalen Preis für Malerei in der Stadt Sassari. Zwischen 1971 und 1979 beteiligte er sich an der jährlichen Ausstellungen in Berlin, die er meist selbst auch organisierte. Gelegentlich entstanden kritische Veröffentlichungen zu Kunsttheorie, Stadtpolitik und Philosophie.

Seit 1980 gab es Schwierigkeiten auszustellen, es entstanden keine Veröffentlichungen mehr. Stattdessen wendete er sich der Mail Art zu. 1984 beteiligte er sich nach eigener Aussage an einer Mail-Art Ausstellung in New-York. Ebenfalls 1984 gründete er in seinem damaligen Wohnort, dem niedersächsischen Dorf Wenzen das Mail-Art-Museum zur billigen Erstarrnis.[3][4]

Er betrieb das Internetportal Important artists[5] und veröffentlichte seit 1995 fast ausschließlich im Internet.

Er war aktives Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler*innen Berlin[6] und engagierte sich besonders für die copy-art. Er kämpfte darum Copy Art als Grafik-Kunst anzuerkennen und eine Fachsektion innerhalb des BBK zu gründen.[7]

Friedhelm Schulz starb an einem Weihnachtstag im Dezember 2020 in Berlin.[8]

Ausstellungen

Bearbeiten

Einzelausstellungen

Bearbeiten
  • Bettina-von-Arnim-Bibliothek, Berlin, Prenzlauer Berg im Oktober 2000[9]
  • Galerie-Cafe „Kiryl“, Berlin, Prenzlauer Berg im September 2000[9]

Gruppenausstellungen

Bearbeiten
  • Mail-Art-Ausstellung in New York, 1984[10]
  • Mann sieht Frau. Einbecker Bierdorf, Einbeck, Dezember 1986[11]
  • copy-art 83 Berlin 1983[7] in den Galerien:
    • Galerie „el“ Lübecker Straße vom 1.-6. Mai
    • Copy Shop 18 Triftstraße vom 1.-30. Mai
    • Copy-in Knesebeckstraße vom 1.-30. Mai
    • Galerie Pegasus Emser Straße 18. Mai - 18. Juni
  • Ausstellung im Arbeitskreis für Gestaltung gemeinsam mit Kerstin Raidel, Berlin-Steglitz, Februar und März 1981[12]

Publikationen

Bearbeiten
  • Wie sie leben, was sie fühlen: Gedichte. Plakaterie, Nürnberg 1981, ISBN 3-88469-021-3.
  • Heidegger, der Geist am Wege. Eine Einführung in die Existenzphilosophie für Kinder ab 6 Jahren. Mit zahlreichen Abbildungen Text französisch/deutsch – gewidmet Claude Berat. 1. Auflage. Marion Hildebrand Verlag, Berlin 1980.
  • A A K 99 - Afrika Aktion 99 „NIGERIA - BIAFRA“ Flugblätter und Texte (geheftet), Kommune 99, Berlin 1969[13]
  • copy-art 83 Sammlung von 40 Originalkopien[14]
  • Einbecker Kunstblatt – Informationsmagazin für die Kunst[15][16]
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Exemplar 1960 im Nachlass von Friedhelm Schulz
  2. Friedhelm Schulz, Jürgen Schröder, Ute Erb, Friedrich Karl: eine Zeitung als Literatur. Hrsg.: Friedhelm Schulz. Froschkönig Verlag, Repelen Kr. Moers 1960.
  3. Museum zur billigen Erstarrnis. In: flikr. 13. Februar 2009, abgerufen am 29. Januar 2022.
  4. Friedhelm Schulz: Mail-Art. In: flikr. flikr, 2009, abgerufen am 29. Januar 2022.
  5. Friedhelm Schulz: Important artists. In: Important artists. Mail-Art-Museum, abgerufen am 6. Februar 2022.
  6. Berufsverband bildender Künstler Berlin e. V. In: BBK Berlin. Abgerufen am 3. Februar 2022.
  7. a b copy art 83, Broschierte Sammlung von 40 Originalkopien, Exemplar Nr. 91 im Nachlass von Friedhelm Schulz
  8. „Kurze Biographie des Künstlers“ kurzer Text als Selbstauskunft im Nachlass von Friedhelm Schulz
  9. a b Kunsttheorie zu meinen Bildern. Abgerufen am 28. Januar 2022.
  10. Vereint in Mail Art. Hans Braumüller, 28. Januar 2022, abgerufen am 28. Januar 2022.
  11. Ausstellungsankündigung im Einbecker Kunstblatt
  12. Plakat der Ausstellung aus dem Nachlass des Künstlers
  13. Exemplar im Nachlass von Friedhelm Schulz
  14. Exemplar Nr. 91 im Nachlass von Friedhelm Schulz
  15. Exemplar im Nachlass von Friedhelm Schulz
  16. Peleg, Galerie El (Hrsg.): Einbecker Kunstblatt. Peleg, Galerie El, 3352 Einbeck 16, Wenzen 2, Einbeck 1986.


Kategorie:Autor Kategorie:Porträtmaler Kategorie:Maler (Deutschland) Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1933 Kategorie:Gestorben 2020 Kategorie:Mann