Fegefeuer | ||||
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Studioalbum von Eisregen | ||||
Veröffent- |
2018 | |||
Label(s) | Massacre Records | |||
Format(e) |
CD, | |||
Dark Metal | ||||
Titel (Anzahl) |
11 | |||
Besetzung |
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Studio(s) |
HcN-Studios (Tambach-Dietharz), Klangschmiede Studio E (Mellrichstadt) | |||
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Fegefeuer ist das dreizehnte Album der deutschen Dark-Metal-Gruppe Eisregen und erschien 2018 über die Plattenfirma Massacre Records.
Titelliste
Bearbeiten- Vorhölle
- Fegefeuer
- Knochentorte
- Oben auf dem Leichenberg
- Alice im Wundenland
- Axtmann
- Es lauert
- Opfer
- Die Bruderschaft des 7. Tages
- Fahlmondmörder
- Ich mach dich bleich
Hintergrund
BearbeitenGestaltung
BearbeitenBis auf den rot gesetzten Schriftzug mit dem Namen der Gruppe, dem Titel des Albums sowie einigen roten Flecken, ist das Cover der Veröffentlichung in schwarz-weiß gehalten. Es zeigt drei düster wirkende Nonnen, die jeweils mit einem hellen Nimbus versehen sind. Die links und rechte haben ihre Köpfe gesenkt und verweilen mit gefalteten Händen in einer betenden Haltung, während die mittlere den Betrachter anblickt und ihre Arme zur Seite hin ausgebreitet hat. Ihr zu Füßen sieht man einige Totenköpfe, zudem strecken sich ihre mehrere Hände entgegen, zwei Hände ruhen dabei auf Höhe ihres Beckens.
Das Cover könnte dabei an Horrorfilme wie Conjuring 2 (2016) oder The Nun (2018) angelehnt sein, die im gleichen Zeitraum erschienen und eine dämonische Nonne zum Handlungsmittelpunkt haben.[1]
Rezeption
BearbeitenIm Rock Hard wurde das Album – wie bereits seine beiden Vorgänger[2][3] – verrissen. Andreas Schiffmann vergab nur 4 von 10 Punkten und meinte, eine Stunde Eisregen zu hören sei Folter und „verstößt gegen das Genfer Abkommen, selbst wenn man nach einem Dutzend Alben abgestumpft ist gegen Michael Roths Afterpoesie und das anspruchslose Dunkelmetall, das die Instrumentalisten nach all den Jahren auf zumindest annehmbarem Niveau gießen können“. Die Genre-Lieder seien zweckmäßig ausgefallen und würden „wie gewohnt zwischen Landpomeranzen-Hauruck mit Rammstein-light-Pathos und austauschbarem Black-Metal-Schrammeln pendeln“ Positiv bemerkte Schiffmann zumindest, dass die sonst gewohnt komischen Elemente diesmal außen vor blieben. Er attestierte Eisregen eine stilistische Beschränktheit und bezeichnete die Musik insgesamt als „nunmehr harmloser, als es sich die Thüringer wohl wünschen“, die drei Cover-Lieder wertete er hingegen als Zeichen von Ideenlosigkeit.[4]
Die Seite metal.de gab dem Album 7 von 10 Punkten und wertete, dass Eisregen nun wieder entschlossener zupacken würden, man „für einige Songs einen fast schon erfrischend kruden, vor allem aber: metallischen Ansatz gewählt“ habe. Obwohl es in der zweiten Hälfte des Albums „ein bisschen Durchschnittsmaterial“ gab, bleibe der Eindruck des Albums unter dem Strich aber positiv. Vor allem „Fegefeuer“, „Oben auf dem Leichenberg“, „Alice im Wundenland“ und „Opfer“ seien sehr gelungen. Insgesamt befänden sich Eisregen mit dem Album wieder auf dem richtigen Weg.[5]
Moritz Grütz vergab auf der Seite metal1.info 8 von 10 Punkten. Mit dem jüngsten Album würden sich Eisregen nun „zynisch und brutal wie lange nicht“ zeigen. Es werde zwar nicht auf einen gewissen Witz verzichtet, alles sei „Blödsinn“ wie auf früheren Alben nicht mehr vorhanden. Musikalisch sah er in dem Album eine erneute Reifung der Gruppe gegeben, Fegefeuer sei, wenn man das etwas aus der Reihe springende Album Fleischfilm außer Acht lasse, das bislang vielseitigste Album der Gruppe. Neben klassisch black-metal-lastigen Stücken könne auch mit „großer Melodik“ oder „ausladender Epik“ überrascht werden. Allerdings seien die „geradlinigeren, schwarzmetallenen Stücke“ im Vergleich zu den melodischen Stücken „merklich unspektakulärer“. Insgesamt sei Fegefeuer musikalisch und textlich wieder härter ausgefallen, laut Grütz dürfte das Album somit auch denjenigen Fans wieder mehr zusagen, die mit den beiden Vorgängern Marschmusik und Fleischfilm nicht mehr so viel anzufangen wussten.[6]
Pascal Staub vergab auf der österreichischen Seite stormbringer.at 3,5 von 5 Punkten. Seinem Urteil nach könnte alles „noch viel einfacher sein“, wenn Eisregen gänzlich auf den Klamauk auf ihren Werken verzichten und sich auf ihre Stärken konzentrieren würden. Auf dem jüngsten Album habe man „lyrisch weitestgehend auf die üblichen Peinlichkeiten“ verzichtet, was dem ganzen Album „einen seriöseren Rahmen“ verleihe, womit auch das Schaffen der Gruppe auf ein höheres Niveau gelange, sporadisch sei auch ein „Hauch der morbiden Atmosphäre von dereinst, also auch eine Spur Nostalgie“ möglich. Verglichen mit dem Vorgänger falle auf, „dass man die angedeutete Musikalität des Vorgängers ausgebaut und mit einer gewissen Rohheit und Härte vereint hat“. Das Album habe den Hörer insgesamt „mehr als ordentlich bespaßt“, allerdings sei es „das gefühlt hunderste EISREGREN Album“, wenngleich es viele gute Augenblicke auf ihm gäbe.[7]
Mario Dahl vergab auf der Seite powermetal.de 4 von 10 Punkte und urteilte, dass es ihm schwer falle, das Album überhaupt bis zum Ende durchzuhören, da es ihn zu keiner Zeit überzeugen könne. Die Titel würden zwar an die von Dahl geschätzten älteren Werke „Blutbahnen“ und „Wundwasser“ erinnern, dennoch würde sich bei ihm keine Begeisterung mehr einstellen. Für Dahl stehen die makaberen Texte auf dem Album im Vordergrund, während die Musik „lediglich eine passende Untermalung darstellen soll“. Die Musik könne dabei aber nur als durchschnittlich betrachtet werden. Objektiv betrachtet, so Dahl, gäbe es auf Fegefeuer „nicht wirklich viel, das Außenstehende veranlassen könnte, wieder oder gar ganz neuer Fan der Thüringer zu werden.“[8]
Auf der Seite time-for-metal.eu vergab René W. 7,4 von 10 Punkten für das Album. Er habe Eisregen schon seit ihrem Debüt-Album 1998 begleitet, seiner Meinung nach konnten nach Blutbahnen das Schaffen der Gruppe grundsätzlich nicht mehr fesseln. Fegefeuer falle nun wieder roher aus, allerdings liege kein wirkliches back to the roots vor. Dem Werk fehle es insgesamt an Vielfalt: Das Spektrum der Texte sei begrenzt und große Schockmomente blieben das ganze Album über aus, es würde „kein Kopfkino des Grauens“ geschaffen. Positiv sei allerdings, dass „die ganz platten Attitüden“ nun „zurück in dunkle Kammern“ gelangt seien. Das Niveau der neuen Scheibe würde sich zwischen Blutbahnen und Knochenkult bewegen, es hätte „schon deutlich schlechtere Werke“ der Gruppe gegeben. Insgesamt sei es ein solides Album der Gruppe, das durchaus auch seine Vorzüge besitze und auch an alte Werke anknüpfen könne. Gelobt wurde die Leistung von Sänger Michael Roth, „ der in den zwanzig Jahren kein Stück an Glanz verloren hat“.[9]
Michi Winner gab dem Werk im Hellfire-Magazin 8 von 10 Punkten. Die Texte würden sich „wie erwartet irgendwo zwischen morbide und kurz vor der Ekelgrenze“ bewegen. Bei allen Liedern seien die Melodiebögen „schon fast zu ausgefeilt und rund“, durch den Gesang Michael Roths würden dieser aber noch die nötige Rohheit erhalten und somit einen „sehr guten Gegenpart“ bilden. Winner sah jedoch das „sehr hohe Niveau“ des Albums zu Beginn in der zweiten Hälfte jedoch abflachen. Manche der Lieder, so etwa Die Bruderschaft des 7. Tages würden „zu gewöhnlich“ klingen. Unter dem Strich würde das Album jedoch eine positive Überraschung bieten, da Eisregen auf ihrer bereits 13. Scheibe noch immer abwechslungsreich klängen. [10]
Sonstiges
BearbeitenAuf dem Album wurde als nächste Veröffentlichung ein Werk namens Scharfschütze angekündigt[11], der zwei Jahre später veröffentlichte Nachfolger trug dann aber den Titel Leblos. In dessen Beiheft wird für das nächste ein Werk mit entweder dem Namen Bitterböse oder erneut Scharfschütze angekündigt[12], unter ersterem Titel wurde dann 2021 ein Split-Album mit Goatfuneral veröffentlicht. Dort wurde als nächstes Album Grenzgänger angekündigt[13], was 2023 erschien. Roth sagte in einem Interview, dass aus Scharfschütze letztlich Heckenschütze geworden war, ein Lied mit diesem Titel wurde im Dezember 2022 auf einem Sampler veröffentlicht.[14] Im Oktober 2023 erschien Heckenschütze dann als Single, der eine Neuaufnahme des Titels Zeitenwende beigefügt wurde.
Netzverweise
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Sebi: Eisregen – Fegefeuer, heavystageforce.rocks vom 26. Oktober 2018, abgerufen am 24. Oktober 2023.
- ↑ Rock Hard, Besprechung von Marschmusik von Andreas Schiffmann, abgerufen am 13. November 2021
- ↑ Rock Hard: Besprechung von Fleischfilm von Simon Dümpelmann, abgerufen am 21. Oktober 2021
- ↑ Andreas Schiffmann: Eisregen – Fegefeuer, Rock Hard, abgerufen am 7. Februar 2023.
- ↑ Michael: Eisregen – Fegefeuer, metal.de vom 21. Oktober 2018, abgerufen am 7. Februar 2023.
- ↑ Moritz Grütz: Eisregen – Fegefeuer, metal1.info vom 23. November 2018, abgerufen am 7. Februar 2023.
- ↑ Pascal Staub: EISREGEN – Fegefeuer, stormbringer.at, 25. Oktober 2018, abgerufen am 21. Oktober 2023.
- ↑ Mario Dahl: EISREGEN – FEGEFEUER, powermetal.de vom 27. Oktober 2018, abgerufen am 21. Oktober 2023.
- ↑ René W.: Eisregen – Fegefeuer, time-for-metal.eu, 27. Oktober 2018, abgerufen am 21. Oktober 2023.
- ↑ Michi Winner: Eisregen – Fegefeuer, hellfire-magazin.de vom 10. November 2018, abgerufen am 22. Oktober 2023.
- ↑ Beiheft von Fegefeuer
- ↑ Beiheft von Leblos
- ↑ Beiheft von Bitterböse
- ↑ Jannik Kleemann: Eisregen: "Handtücher hat man nie genug.", metal.de vom 25. Januar 2023, abgerufen am 7. Februar 2023.