Der Gauchsbach ist ein kleines ganzjähriges Fließgewässer im Lorenzer Reichswald südöstlich von Nürnberg. Er prägt das Ortsbild von Feucht und war auch in einem alten Wappen von Feucht angedeutet: als blaue Wellenlinie zwischen grün und gelb (für Wald und Feld).

Seinen Namen hat er vom Gauch, der alt- / mittelhochdeutschen Bezeichnung des Kuckuck. Dieser Waldvogel war wohl typisch für dieses Gebiet und ist auch heute noch manchmal hier zu hören.

Er fließt in Ost-West-Richtung und ist über eine Gesamtstrecke von ca. 15-20 km der Sammler aller Wald- und Wiesengräben innerhalb einer Hügelkette, die sich nördlich vom Hohen Bühl / Teufelsbackofen (Muna-Gelände), Feuchter Höhe, Hutberg, Büchleinsberg, Kreuzstein - also etwa entlang der A6 – und südlich weiter über Kanzelschlag (bei Weinhof), Auf dem Berge (Grünsberg / Altenthann), Dreibrüderberg (Rummelsberg), Kirchbühl (Schwarzenbruck) hinzieht und zum Sandsteinfelsen des Schwarzachtales (bei Gsteinach) hin ausläuft.

Quellen und Verlauf

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Mit einer „richtigen“ Quelle wie die Grünsberger Sophienquelle kann er offenbar nicht (mehr) aufwarten, der Bau der Autobahn A3 hat wohl eine Unterwasserader abgedrückt, man findet beim Schild „1000m bis Ausfahrt Burgthann“ an einer Böschung etwa 50 m abseits der Fahrbahn im Frühjahr eine Sickerstelle, die eine Quelle gewesen sein könnte. So könnte man jetzt als Ursprung wohl das Sumpfwaldgelände beim Kanzelschlag (49°23’07“ N - 11°19’23“ O - 458 m NN) nahe dem Vereinsheim Weinhof sehen. Nachdem andere Gräben dazu kommen, sieht man bald deutlich einen tief eingekerbten Graben im moorigen Mischwald, in dem lustig das kleine Rinnsal plätschert und östlich von Penzenhofen die Staatsstraße Feucht-Altdorf quert. Es umfließt und speist dort zwei von der Straße sichtbare Weiher, umfließt diesen Ort südlich und durchquert das Wiesengelände, ehe es nach abermaliger Unterquerung der Straße in den dichten Wald Rabenholz eintaucht.

Dort heißt das Bächlein dann Ebenbach und wird zeitweise auch in einen Fischteich eingeleitet. Von Nordosten kommt die (wasserreichere) Röst aus Winkelhaid dazu, die sich aus dem Feuchtwiesengebiet unterhalb des Kanzelschlag speist.

Nach dem Zusammenfluss (49°22’55“ N - 11°16’44“ - 408 m NN) bei Weiherhaus führt der Bach seinen Namen Gauchsbach, der dann nach dem Durchfließen des Weihers zunächst südlich an Hahnhof vorbei fließt, in Moosbach den ebenfalls von Nordost zuströmenden Hennertsbühlgraben aufnimmt, bei der Gauchsmühle – bis kürzlich einem traditionsreichen Wirtshaus – wieder die Straße in südlicher Richtung kreuzt und im teilweise dichten Auwald verschwindet. Am östlichen Ortsrand von Feucht tritt er nach dem Durchfließen eines weiteren Weihers beim Freibad schließlich aus dem Wald heraus, quert die Straße abermals, schlängelt sich durch renaturierte Wiesenflächen bis zur Bahnstrecke Nürnberg-Regensburg und beim Zeidlerschloss vorbei, wo er das Schwarzwasser vom Büchleinsberg aufnimmt.

Im Ortskern Feucht ist er seit 1928 in eine breite Betonwanne gefasst, die ab ca. 1975 von der Hauptstraße bis zur Reichswaldhalle / Pfinzingschloss überdeckelt ist. Um Überflutungen zu verhindern, wurde dort ein großes Regenrückhaltebecken gebaut, auf dem jetzt immer mittwochs ein Direktvermarktungs-Bauernmarkt stattfindet. Weiter durch Wiesengelände – zeitweise Landschaftsschutzgebiet, die neuerliche Widmung unterblieb mit Rücksicht auf Nutzungsmöglichkeiten der Anlieger – nimmt er jetzt beim Alten Friedhof das vom Dreibrüderberg kommende Lechle auf. Ursprünglich mäanderte der Bach weiter nördlich an jetzt noch teilweise vorhandenen Weidenbäumen vorbei, doch wie damals üblich hat man ihn um 1928 mit mehreren Staustufen begradigt. Als Ausgleich für ICE-Flächenbedarf wurde der „Gauchsbachgrund“ hier nun kürzlich wieder mit Mäandern renaturiert. Westlich von Autobahn A9 und ICE-Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München wendet er sich vor den Krugsweihern wieder dem Wald zu und nimmt nach dem Jägersee über einen Graben etwas Wasser vom Muna-Waldgebiet auf. Ein breiter Auwald-Gürtel beidseits der A73 bildet die Rampe für einen meterhohen Wasserfall beim Friedhof Röthenbach/St. Wolfgang, wo der Bach unter einer Brücke den Ludwigskanal quert, das Schloss Gugelhammer (bzw. Kugelhammer) umfließt und schließlich hinter dem Werksgelände Heinrich-Müller-Straße in Röthenbach/St.Wolfgang (49°21’41“ N - 11°10’25“ O - 337 m NN) in die sich von Süden heranschlängelnde Schwarzach mündet.

In seinem unteren Teil, der ein beliebtes Refugium für Wildenten und Reiher ist. findet man zeitweise auch Fische wie Forellen.

Lokale Hinweise

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  • Muna: Abk. für Luftmunitionsanstalten im 3.Reich, hier jetzt teilweise als Gewerbepark Nürnberg-Feucht (GNF) genutzt
  • Altenthann: östlicher Ortsteil von Schwarzenbruck
  • Weinhof: westlicher Ortsteil von Altdorf bei Nürnberg
  • Hahnhof: Ortsteil von Feucht
  • Moosbach: Ortsteil von Feucht
  • Weiherhaus: östlichster Ortsteil von Feucht
  • Pfinzingschloss: eines von drei ehemaligen Patrizier-Herrensitzen in Feucht
  • Sophienquelle: „die größte gefasste, barocke Quellanlage nördlich der Alpen“ (Wikipedia), das Wasser fließt in südlicher Richtung zur Schwarzach bei Burgthann
  • Ebenbach: südlicher Ursprungsteil des Gauchsbach
  • Röst: nördlicher Ursprungsteil des Gauchsbach
  • Hennertsbühlgraben: Waldgraben aus nordöstlicher Richtung, mündet bei Gauchsmühle/Moosbach in den Gauchsbach
  • Schwarzwasser: Waldgraben aus nordöstlicher Richtung, mündet hinter dem Zeidlerschloss Feucht in den Gauchsbach
  • Lechle: Waldgraben aus südlicher Richtung, mündet nach Untertunnelung bei der Talstraße in Feucht in den Gauchsbach
  • Krugsweiher: ehemalige Fischteiche, jetzt renaturiert als Ausgleichsmaßnahme für die nahe ICE-Strecke
  • Jägersee: zwei ehmalige Sandabbau-Mulden, jetzt gern als Badeseen benutzt