Kleine Freuden

Herausragende Werke der Kölner Malerschule

Wenige Tage nach der Konferenz "Provenance Loves Wiki 2024", in dem wir uns mit dem Thema Provenienzforschung auseinandergesetzt hatten, aber auch wie wir die Geschichte von Kunstwerken in unseren Wikimediaprojekten abbilden können, kam mir das Buch von Volker Lässing "Das Kunstdepot auf der Burg Hohenzollern - Wie Kunstschätze aus drei Kölner Museen den Krieg überlebten" in die Hände. In seiner Schlussbemerkung schreibt er:

"Im Jahr 2021 ist das Kölner Kunstdepot auf der Burg Hohenzollern seit 75 Jahren Geschichte. Eine Rückkehr auf die Burg wäre prinzipiell aber möglich, in digitaler Form versteht sich. Ein geeigneter Raum lässt sich bestimmt finden.[...] In einer PowerPoint-Präsentation könnte man die knapp 4 Jahre währende Episode Revue passieren lassen: Mit allen hier im Buch erwähnten Protagonisten, vor allem aber mit den Kunstschätzen aus den 3 Kölner Museen."

Diese Kleine Freunde, dachte ich mir, könnte man ihm machen. Wir machen hier kein PowerPoint, wir können mehr. Anhand der Listen und des Archivmaterials das Lässing in seinem Buch erwähnt, ließ sich in der Tat eine Liste der auf die Burg verbrachten Kunstwerke erstellen. Dank dem Projekt Sum of all Paintings haben wir schon sehr viele Gemälde erfasst und so können schon sehr viele dieser bedeutenden Werke in dieser Liste dargestellt werden. Mit einer Abbildung, mit in Wikidata gesammelten Metadaten und in vielen Fällen auch mit eigenen Artikeln.

Bei Skulpturen sind wir noch nicht so weit. Gemeinfreie Abbildungen mit geeigneter Lizenz sind im Netz weniger leicht zu finden, da eben auch das Urheberrecht des Photographen zu beachten ist. Und selbst wenn es Aufnahmen auf Commons gibt, dann hängt das Auffinden und Zuordnen zu den Werken in der Liste davon ab, wie gut die Uploads beschrieben und kategorisiert sind. Hier wäre zu überlegen, ob man das Projekt Sum of all Paintings nicht zu einem Projekt Sum of all Artwork erweitert.

Weihekamm aus dem Heribertschrein

Am schwierigsten wird es bei Objekten der Angewandten Kunst. Im Sinne von Wikipedia, wo liegt die Relevanz eines einzelnen Gegenstandes? Wenn es in einer Beschreibung heißt "Weihekamm aus dem Schrein des Heiligen Heribert zu Deutz", was verbirgt sich wohl dahinter? Als passionierter Museumsfotograf, aber kunsthistorischen Laie, fällt es mir schwer in einer Museumsvitrine die Bedeutung einzelner Objekte zu erkennen. Wenn solche Schmuckplatten vom Iburger Tragaltar dann in einer großen Einzelausstellung auftauchen, dann erschließt sich auch dem Laien dieser Wert. Aber auch hier hilft es beim Finden und Zuordnen solcher Objekte, dass irgendjemand, und sei es man selbst, schon eine differenzierte Unterkategorisierung vorgenommen hat. Beim Heribertschrein konnte ich mich daran erinnern, dass eine Kollegin der Arbeitsgemeinschaft Kulturwissenschaften + Wikipedia und ihre Studentinnen und Studenten den entsprechenden Artikel verfasst hatten und der Kamm ist dort ebenfalls besonders hervorgehoben. Für die Museumsmenschen im Jahr 1942 war die Relevanz hingegen eindeutig. Für sie handelte es sich bei allen Objekten um schützenswertes Kulturgut, das vor potentieller Kriegseinwirkung bewahrt werden musste.

Eine kleine Freude hat es mir bereitet, dass einige Menschen aus der Kölner Community sehr schnell auf den Artikel aufmerksam wurden. Vielleicht ist es ja möglich deren örtliche Vernetzung mit den Museen zu nutzen, die noch weißen Flecken in der Auflistung zu füllen. An unsere Fotografen in den Museen habe ich die Bitte, wenn Ihr Bilder hochladet, setzt zumindest die Infos, die die Museen beim Objekt angebracht haben in die Bildbeschreibung. Die etwas fortgeschritteneren Kollegen und Kolleginnen möchte ich bitten, nutzt das Artwork-Template. Damit macht Ihr all jenen eine kleine Freude, die Eure Uploads mit Wikidata verknüpfen wollen und so auch zu einer leichteren Weiternutzung dieser Uploads beitragen, was wiederum Euch eine kleine Freude bereiten könnte.

Für den Moment hoffe ich jetzt auf die Schwarmintelligenz der hier Mitlesenden. Und vielleicht fühlen sich die Museumsmenschen in den drei Kölner Museen getriggert eines unserer GLAM-Formate, ob klein, oder groß, ob vor Ort oder digital zu nutzen um ihre Präsens in unseren Projekten weiter auszubauen.