Benutzer Diskussion:Salino01/Artikelbaustelle/Schiffahrts- und Schiffbaumuseum Wörth

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Stadt und Geschichte Wörth

Die Stadt Wörth liegt am linken Ufer des Mains. Der Fluss trennt hier zwei Mittelgebirge: an seiner linken Seite breitet sich der Odenwald aus, an seiner rechten der Spessart. Die wechselvolle Geschichte Wörths lässt sich nicht nur theoretisch rekonstruieren, man kann vielmehr die einzelnen Phasen der wichtigsten Epochen bei einem gemütlichen Stadtrundgang anhand von Zeugnissen besichtigen. Die ältesten Spuren menschlichen Lebens im Wörther Stadtgebiet stammen möglicherweise aus einer jungsteinzeitlichen Siedlung der Bandkeramiker auf dem "Schneesberg" (ca. 3000 bis 2000 v. Chr.). Die Menschen dieser Epoche betrieben schon eine einfache Land- und Viehwirtschaft. Römische Soldaten haben wohl in der Zeit Kaiser Domitians (81 bis 96 n. Chr.) ein einfaches Holz-Erde Kastell und einige Jahrzehnte später ein massives Steinkastell am Odenwaldlimes errichtet. Zum Lager gehörten ein Bad, eine zivile Ansiedlung und ein Friedhof. In fränkischer Zeit seit dem 6. Jahrhundert war Wörth ein Zentrum königlicher Herrschaft und mit der Martinskapelle im heutigen Friedhof Ausgangspunkt christlicher Missionierung für das Odenwald-Hinterland.

Die erste urkundliche Erwähnung von Werde (Wörth) stammt aus dem Jahre 1291 und bestätigt der Siedlung das Stadtrecht. Der Name deutet schon auf die Lage am Fluss hin. "Werde" bedeutet soviel wie "Insel, Ufer". Der Marktort stand unter der Landesherrschaft des Erzbischofs von Mainz. Wörth entwickelte sich zu einem regional bedeutenden Zwischenhandelsplatz, der vor allem den Holzumschlag begünstigte. Viele Schiffer waren zusätzlich Holzhändler. Auch für den Holzschiffbau war eine günstige Ausgangssituation geschaffen, denn Baumaterial und Handel lagen vor Ort. Aus diesen Zeiten ging auch die mittelalterliche Stadtbefestigung hervor, die noch zu einem großen Teil vorhanden ist (Stadtmauer, Tannenturm, Oberes Tor). Das ehemalige Rathaus, nun Bürgerhaus, wurde im Jahr 1600 errichtet und befindet sich im Herzen der Altstadt. Seit 1652 ist der Schiffsbau, teilweise auf drei Werften, nachgewiesen. Gebaut wurden hölzerne Mainschiffe, Schelche und kleinere Nachen. Die Stadt steht zu ihrer Tradition und hat deshalb in der ehemaligen Wolfgangskirche in der Altstadt ein Schifffahrts- und Schiffsbaumuseum eingerichtet.

Die bedeutendste politische Veränderung für Wörth war der Übergang an Bayern im Jahre 1816. Die Bevölkerung stieg im 19. Jahrhundert stark an und die Altstadt platzte aus allen Nähten. So entschlossen sich die Bewohner, eine Neustadt zu gründen. Nach 1883 legten sie in einer Baulücke zwischen Altstadt und Bahnhof "Neu-Wörth" an. Der dritte und jüngste Stadtteil ist die so genannte „Siedlung“, die jenseits der Bahnlinie ausgebaut wurde. An ihrem Rande bezeugt der aus dem Jahre 1754 erhaltene Galgen die ehemalige eigene Gerichtsbarkeit Wörths.

Wörth liegt im bayerischen Teil des Naturparks Bergstraße- Odenwald. Beeindruckend ist die Kulturlandschaft mit steilen Weinbergen am gegenüberliegenden Mainufer, vielen Biotopen, Wiesen Sandbuchten und Inseln am Main, aufgelassenen Buntsandsteinbrüchen Streuobstbeständen und bewaldeten Höhenlagen, die man auf gut ausgebauten Wegen erwandern kann. Der Wörther Stadtwald besitzt ein beschildertes Wanderwegenetz von über 50 km. Herrliche Mischwaldbestände, Naturdenkmäler und ungewöhnlich viele Arten von Vögeln und Insekten machen den Aufenthalt zum Erlebnis. Neben Wandern bietet sich sportlich Ambitionierten mit Hallenbad, Tennis- und Badmintonhalle, Angel- und Wassersportanlagen und vielen anderen Freizeiteinrichtungen ein weites Feld an Betätigungsmöglichkeiten. Kultur wird von den örtlichen Vereinen, aber auch von auswärtigen Künstlern in breiter Vielfalt angeboten.

Sehenswertes

Pfarrkirche St. Nikolaus

Die neue katholische Pfarrkirche St. Nikolaus im Stadtteil Neu-Wörth ist eine basilikale Anlage in rheinisch-romantischen Formen. Sie wurde 1897 nach Plänen von Joseph Schmitz erbaut. Die Innenausstattung ist überwiegend zeitgenössisch. Aber auch ältere, wertvolle Kunstschätze sind zu bewundern. Im Querschiff befindet sich ein spätgotischer Flügelaltar aus der Zeit um 1470. Er stammt wahrscheinlich vom Mittelrhein. Das figurenreiche Mittelbild stellt die Kreuzigungsszene dar. Auf den Innenseiten sind Szenen der Kreuzlegende zu sehen. Darunter erkennt man die Stifter, Reinhard III. von Hanau-Münzenberg und seine Gattin. Am Chorbogen befindet sich eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe. An der Nordseite ist an der Außenwand eine überlebensgroße Ölberggruppe aus Sandstein angebracht.

Ehemalige Wolfgangskirche/Schifffahrt- und Schiffsbau-Museum

Die barocke St. Wolfgangskirche entstand zwischen 1729 und 1748 in der Altstadt von Wörth. Sie hatte zwei Vorgängerbauten aus dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit, deren Turm in den Neubau integriert wurde. Mit dem Bau der größeren Pfarrkirche St. Nikolaus verlor die Wolfgangskirche ihre Funktion als Stadtkirche und wurde 1903 von der Diözese Würzburg profaniert. Die Stadt benutzte das ehemalige Gotteshaus daraufhin zunächst als Lagerraum, Ersatzturnhalle und Abstellplatz. Der Umbau zum Museum rettete den Bau schließlich vor dem Verfall.

Das Museum will die Schifffahrt und den Schiffsbau am Main in den wesentlichen Entwicklungslinien aufzeigen. Dazu werden an Beispielen der Stadt Wörth die technischen Veränderungsprozesse in den Bereichen der traditionellen Schifffahrt, der großen Umwälzungen im 19. Jahrhundert und der modernen Entwicklung sichtbar gemacht. Die Ausstellung erstreckt sich über drei Ebenen. Sie umfasst diverse Schiffsmodelle, Schiffsteile und Zubehör, Werkzeuge, Geräte und schriftliche Quellen sowie Patente, Dienstbücher, Atteste, Schiffsbaupläne usw. Vor dem Museum liegt der Dieselmotorschlepper "Pax", der den Besuchern zugänglich gemacht werden soll.

Die Ausstellung im Erdgeschoss umfasst die Themenbereiche Schiffsbau, der Main als Schifffahrtsstraße, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die Ausstellung auf der ersten Empore befasst sich mit der Entwicklung und den Bereichen der Schifffahrt, der Dampfschifffahrt, der Schleppschifffahrt, der Motorschifffahrt und der Wörther Fähre. Die Ausstellung auf der zweiten Empore widmet sich dem Schifferleben.


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Die Mainstadt Wörth war seit ihrer Gründung im 13. Jh. eine Schifferstadt. Der Schiffbau ist hier spätestens seit dem 17. Jh. beheimatet. Die bis 1918 in Wörth ansässige Werft arbeitet heute am gegenüberliegenden Mainufer, in Erlenbach.

Zur Dokumentation der historischen Grundlagen ihrer Wirtschaft gründete die Stadt in Zusammenarbeit mit einem Förderverein 1991 ein Museum, eingerichtet in der 1903 profanierten Wolfgangskirche an der südwestlichen Stadtmauer, einem spätbarocken Saalbau. Im Kirchenschiff und auf einer Freifläche im Hof werden anhand von Bildzeugnissen und Dokumenten, Modellen, Geräten und Schiffsteilen die Bedeutung des Mains als Verkehrsweg, die Mainschiffahrt und die Schiffbautechnologie dargestellt.

Seit 2005 können Besucher im angrenzenden Vereinshaus eine in Wörth bis 1948 intensiv genutzte und im Original wieder aufgebaute Nagelschmiede besichtigen. Als weiterer Themenbereich werden die Entwicklung der Fischerei und die im Main aktuell vorkommenden Fischarten dokumentiert.

Im nahe gelegenen Bürgerhaus (Historisches Rathaus aus dem Jahr 1600) wurde eine Dauerausstellung über die Römerzeit in Wörth eingerichtet. Dabei werden die verschiedenen römischen Niederlassungen und Funde dokumentiert und die beiden ehemaligen Römerkastelle auf der Gemarkung Wörth und die bisherigen Forschungsergebnisse über einen computergestützten Film vermittelt. Nachdem der Limes zum Weltkulturerbe ausgerufen wurde, ist dies ein weiterer Mosaikstein über das Leben der Römer am bayerischen Untermain.



http://www.museen-in-bayern.de/pdf/veroeffentlichungsliste.pdf

Museum heute Fakten – Tendenzen – Hilfen Zeitschrift zu aktuellen Themen der Museumsarbeit. Zwei Hefte pro Jahr, Bezug über die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

Heft 3 / März 1992 Museumsporträt: Schiffahrts- und Schiffsbaumuseum Wörth a. Main

Heft 27/ Dezember 2004 Museumsporträt:Die Römer in Wörth am Main. Die neue römische Abteilung des Schifffahrts- und Schiffbaumuseums im Bürgerhaus Filmreihe Museen in Bayern

16: Von Schelchen, Schleppern und Schiffen – Schiffahrts- und Schiffbaumuseum Wörth a. Main (1996)

Bayerische Museen Reich bebilderte Museumsführer; Band 1 - 17 (1985-1992) Verlag Schnell + Steiner, München u. Zürich, ab Band 18 (1994) Weltkunst Verlag München, ab Band 27 (2001) Deutscher Kunstverlag München/Berlin

Bd. 19: Heidemarie Kirchner, Schiffahrts- und Schiffbaumuseum Wörth a. Main (1994)

Wörth. Bis 1948 hatte Theodor Junker als Nagelschmied in Wörth täglich bis zu 800 Schmiedenägel produziert, vor allem für den hier ansässigen Schiffbau. Jetzt wurde seine ehemalige Werkstatt im Schifffahrts- und Schiffbaumuseum wieder aufgebaut. Seit 1722 sind in Wörth Nagelschmiede nachgewiesen, ab 1724 gab es dort drei Werften. Bis 1914 bauten sie Holzschiffe, danach Eisenschiffe. 26. 10. - Main-Echo, Obernburg.


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