Bogatowo (russisch Богатово, deutsch Szargillen, 1936–1938 Schargillen, 1938–1945 Eichenrode (Ostpr.), litauisch Žargiliai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Polessk im Rajon Polessk.

Siedlung
Bogatowo
Szargillen (Eichenrode)

Богатово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Polessk
Erste Erwähnung 1495
Frühere Namen Sergillen (vor 1540),
Sargillen (nach 1564),
Szargillen (bis 1936),
Schargillen (1936–1938),
Eichenrode (1938–1946)
Bevölkerung 114 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 15 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40158
Postleitzahl 238641
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 230 000 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 51′ N, 21° 22′ OKoordinaten: 54° 51′ 22″ N, 21° 21′ 40″ O
Bogatowo (Kaliningrad, Polessk) (Europäisches Russland)
Bogatowo (Kaliningrad, Polessk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Bogatowo (Kaliningrad, Polessk) (Oblast Kaliningrad)
Bogatowo (Kaliningrad, Polessk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Bogatowo liegt 16 Kilometer östlich der Rajonstadt Polessk (Labiau) an der Kommunalstraße 27K-252, die westlich in Lomonossowka (Meyerhof) von der Regionalstraße 27A-014 (ex R512) abzweigt. Die südlich vom Ort an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit) liegende Bahnstation wird von Sosnowka (Groß Baum) auf der Kommunalstraße 27K-146 erreicht.

Geschichte

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Das vor 1540 noch Sergillen genannte Dorf[2] mit späterer Försterei wurde 1495 das erste Mal urkundlich erwähnt. Im Jahre 1874 wurde es in den neu errichteten Amtsbezirk Neu Sternberg[3] (heute nicht mehr existent) eingegliedert, der – 1931 in „Amtsbezirk Sternberg“ umgebildet – bis 1945 zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Am 9. April 1931 wurde Szargillen in den Nachbaramtbezirk Groß Baum[4] (heute russisch: Sosnowka) umgegliedert. Im Jahr 1936 wurde die Schreibweise des Ortes in Schargillen geändert und 1938 der Ort in Eichenrode umbenannt.

Im Jahre 1945 kam der Ort in Kriegsfolge aufgrund seiner Lage im nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Bogatowo und wurde dem Dorfsowjet Iljitschowski selski Sowet im Rajon Polessk zugeordnet.[5] Später gelangte der Ort in den Sosnowski selski Sowet. Von 2008 bis 2016 gehörte Bogatowo zur Landgemeinde Saranskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Polessk.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner[6]
1910 474
1933 429
1939 408
2002 96
2010 112

Mit seinen überwiegend evangelischen Einwohnern war Szargillen/Schargillen resp. Eichenrode bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Augstagirren eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Labiau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Bogatowo im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Polessk (Labiau), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Eichenrode
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Alt-, Neu Sternberg/Sternberg
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Baum
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Volkszählungsdaten
  7. propstei-kaliningrad.info: Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)