Camino Primitivo

spanischer Jakobsweg

Der Camino Primitivo gilt als älteste Wegführung des Jakobsweges. Er führt von der alten asturischen Hauptstadt Oviedo auf 310 Kilometer in anspruchsvoller Weise über Lugo nach Santiago de Compostela.

Kathedrale von Oviedo

Geschichte

Bearbeiten
 
Alfons II., erster Pilger auf dem Camino Primitivo
 
Pilger auf dem Camino Primitivo
 
Kathedrale von Santiago de Compostela

Camino Primitivo bedeutet „ursprünglicher Weg“. Nachdem Alfons II., der Keusche, die Mauren zurückgedrängt hatte, pilgerte er als erster um etwa 830 von seiner Hauptstadt Oviedo zu dem wenige Jahre zuvor entdeckten Grab Jakobus des Älteren. Er ließ hier ein Heiligtum errichten, um das sich der Ort Santiago de Compostela als Ziel langer Pilgerfahrten entwickelte.

Doch über den Camino Primitivo führten nie die großen Pilgerströme. Noch vor dem Aufstieg Santiagos zu einem der wichtigsten Pilgerziele verlor diese Wegführung ihre Bedeutung bald an den Camino de la Costa und den Camino del Norte, sowie später den Camino Francés, als León als Hauptstadt des Königreichs León zum Zentrum des christlichen Spaniens wurde. Er wurde nur noch gelegentlich als alternative Route genutzt.

Einbindung

Bearbeiten

Die heutigen Pilger auf dem Camino Primitivo starten entweder direkt in Oviedo an der Kathedrale von Oviedo oder biegen bei Gijon vom Küstenweg über einen Verbindungsweg hierhin ab. Der Camino Primitivo führt sie dann über Lugo zum Schlussabschnitt des klassischen Camino Francés, der dann von Melide nach Santiago führt. Der Anteil der Pilger, die sich für diesen Weg entscheiden, ist mit drei bis vier Prozent nur gering, was an seiner anspruchsvollen Topografie und trotzdem langen Etappen liegt.[1]

Um 2010 wurde die 228 Kilometer lange Strecke bis Melide mit einigen Varianten durch das Engagement der Jakobusvereinigung von Oviedo und mit Unterstützung der asturischen Landesregierung ausführlich beschildert und mit Herbergen versehen.

Der Camino Primitivo führt von Oviedo über Grado, Salas, Tineo, Lago, Grandas de Salime, A Fonsagrada und Castro Verde nach Lugo. Dabei werden verschiedene Pässe mit bis zu 1200 m Höhe überquert. Von Lugo führt ein Zubringer von 49 Kilometer über San Román bei Melide auf den Camino Francés. Es kann auch über Santa Eulalia de Bóveda nach Sobrado dos Monxes gegangen werden (56 Kilometer), um von dort aus den letzten Teil des nördlichen Weges zu beschreiten.[2]

Literatur

Bearbeiten
  • Raimund Joos, Michael Kasper: Nordspanien: Jakobsweg Camino Primitivo (= Outdoorhandbuch; 141: Der Weg ist das Ziel). Stein, Welver, 2022, ISBN 978-3-86686-482-5.
  • Cordula Rabe: Camino Primitivo – Jakobsweg: Von der Atlantikküste über Oviedo nach Santiago de Compostela und weiter bis Finisterre und Muxia (= Rother Wanderführer). Bergverlag Rother, 2018, ISBN 978-3-7633-4532-8.
Bearbeiten
Commons: Camino Primitivo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Christoph Küstenweg: Camino Primitivo. In: jakobsweg.de. 5. Juli 2021, abgerufen am 14. August 2024.
  2. Björn Papenhagen: Camino Primitivo – Der ursprüngliche Jakobsweg. In: jakobsweg-pilgern-spanien.de. Archiviert vom Original am 23. Oktober 2018; abgerufen am 14. August 2024.
Navigationsleiste Jakobsweg „Camino Primitivo

← Vorhergehender Ort: Oviedo | Camino Primitivo | Nächster Ort: Palas de Rei →