Chadasch (Partei)
Chadasch (hebräisch חד״ש) ist eine Listenverbindung von sozialistischen Parteien in Israel. Chadasch ist Hebräisch und heißt „neu“, ist jedoch auch das Akronym für HaChasit haDemokratit leSchalom uleSchiwjon (hebräisch: החזית הדמוקרטית לשלום ולשוויון), was Die Demokratische Front für Frieden und Gleichberechtigung bedeutet. Die vollständige arabische Bezeichnung lautet al-Dschabha ad-Dīmuqrātiyya li-s-Salām wa-l-Musāwāh / الجبهة الديمقراطية للسلام والمساواة / al-Ǧabha ad-dīmuqrāṭīya li-s-Salām wa-l-Musāwāh, die allgemein gebrauchte Kurzform ist al-Dschabha (die Front).
hebräisch החזית הדמוקרטית לשלום ולשוויון arabisch الجبهة الديمقراطية للسلام والمساواة Die Demokratische Front für Frieden und Gleichberechtigung | |
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Parteivorsitzender | Ayman Odeh |
Gründung | 1977 |
Hauptsitz | Haifa, Israel |
Ausrichtung | Kommunismus Sozialismus Ökosozialismus Zweistaatenlösung |
Farbe(n) | Rot, Grün |
Website | www.hadash.org.il |
Geschichte
BearbeitenChadasch in ihrer heutigen Form wurde 1977 vor der Knesset-Wahl gegründet und bestand hauptsächlich aus der pro-sowjetischen und mehrheitlich palästinensisch-arabischen Neuen Kommunistischen Liste.
Chadasch spricht sich für die Räumung aller jüdischen Siedlungen sowie den Rückzug aus den 1967 im Zuge des Sechstagekriegs von Israel besetzten Gebieten aus. Chadasch unterstützt außerdem die Rechte von Arbeitern. Die Wählerbasis von Chadasch bilden vorwiegend jüdische und arabische Kommunisten. Die Partei unterhielt trotz eines offiziellen Verbots vor 1993 enge Verbindungen zur PLO.
1992 unterstützte Chadasch die Regierung von Jitzchak Rabin, ohne jedoch offiziell Teil der Regierungskoalition zu sein. 1996 bildete Chadasch eine gemeinsame Liste mit Balad. Das Wahlbündnis mit der arabisch-nationalistischen Ta'al bei der Wahl 2003 hat der Partei insbesondere von der jüdisch-kommunistischen Minderheit den Vorwurf eingebracht, den Koexistenz-Grundsatz der Partei zu beschädigen.
Zur Knesset-Wahl 2015 schloss Chadasch sich mit der Vereinigten Arabischen Liste, Balad und Ta'al zur Vereinten Liste zusammen.[1] Das Wahlbündnis errang zusammen dreizehn Parlamentssitze.
Zur Knesset-Wahl im April 2019 bildete Chadasch mit Ta'al eine gemeinsame Liste, die sechs Sitze erhielt, davon vier von Chadasch.[2] Zur Wahl im September 2019 trat wieder eine gemeinsame Liste der vier arabischen Parteien Balad, Ra'am, Ta'al und Chadasch an.[3] Dies blieb bei den folgenden beiden Wahlen so. Bei der Wahl 2022 trat Chadasch erneut wieder nur gemeinsam mit Ta'al an.[4]
Wahlergebnisse bei Knesset-Wahlen
Bearbeiten- 1992: 3 Sitze
- 1996: 5 Sitze (gemeinsam mit Balad)
- 1999: 3 Sitze
- 2003: 3 Sitze (gemeinsam mit Ta'al)
- 2006: 3 Sitze
- 2009: 4 Sitze
- 2013: 4 Sitze
- 2015: 5 Sitze
- April 2019: 6 Sitze (gemeinsam mit Ta'al)
- September 2019: 5 Sitze
- 2020: 5 Sitze
- 2021: 3 Sitze
- 2022: 5 Sitze (gemeinsam mit Ta'al)
Die Knesset hat 120 Sitze.
Sitze in der Knesset
BearbeitenBei den Wahlen zur Knesset 2022 wurden 4 Sitze gewonnen:
- Maki: 3 Sitze
- Unabhängige: 1 Sitz
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hana Amoury, Yossi Bartal, Tsafrir Cohen: Gemeinsam anders – Die Gemeinsame Liste und progressive Politik in Israel. In: Rosa-Luxemburg-Stiftung Israel Office. 20. September 2016, abgerufen am 21. April 2017.
- ↑ Hadash-Ta’al, Israel Policy Forum, abgerufen am 9. März 2019.
- ↑ Gil Hoffman, Ezra Taylor: All 4 Arab parties to run together in September elections. In: Website der Jerusalem Post. 29. Juli 2019, abgerufen am 1. September 2019 (englisch).
- ↑ Carrie Keller-Lynn: Balad splits from Joint List, throwing Arab electorate into disarray. In: The Times of Israel. 15. September 2022, abgerufen am 1. März 2024 (englisch).