Cliff Thorburn/Erfolge

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Diese Liste führt die Erfolge des Snookerspielers Cliff Thorburn auf. Der Kanadier Thorburn war von 1972 bis 1997 Profispieler und gewann in dieser Zeit zwei Ranglistenturniere, darunter auch die Snookerweltmeisterschaft 1980. Des Weiteren siegte er unter anderem dreimal beim Masters, ist aber mangels eines Sieges bei der UK Championship nicht Mitglied der sogenannten Triple Crown.

Cliff Thorburn (2010)

Thorburn wurde 1948 in Victoria (British Columbia) geboren. Nach einer recht schweren Kindheit und einer Zeit als herumziehender Poolbillardspieler (hustler) wurde er Anfang der 1970er-Jahre Kanadas führender Snookerspieler. Nach einigen Erfolgen in Nordamerika wurde er 1972 Profispieler, gewann aber in den folgenden Jahren mehrfach die kanadische Snooker-Meisterschaft. Als Profi stieg er binnen weniger Jahre in die Weltspitze auf und wurde bereits im Rahmen der Snookerweltmeisterschaft 1977 Vize-Weltmeister. Erfolge feierte er auch bei den Canadian Open sowie beim Masters 1978, wo er das Finale erreichen konnte. Ab 1979 gelangen ihm diese Erfolge regelmäßig und er schied nur selten vor dem Viertelfinale eines Turnieres aus. Bei der Snookerweltmeisterschaft 1980 feierte er den größten Erfolg seiner Karriere, als er gegen Alex Higgins mit 18:16 im Endspiel siegte und Snooker-Weltmeister wurde. Eine Saison später stand er auf Platz 1 der Snookerweltrangliste.

Sein Niveau konnte Thorburn in den folgenden Saisons halten, auch wenn er bereits nach einer Saison von Platz 1 der Weltrangliste verdrängt wurde. Regelmäßig konnte er in ein Endspiel einziehen, ungefähr bei der Hälfte dieser Endspiele gelang ihm auch der Turniersieg. Mehrere Erfolge feierte er beim prestigeträchtigen Masters, das er in dieser Zeit dreimal gewinnen konnte. Hervor stach zudem auch die Snookerweltmeisterschaft 1983, wo er nicht nur sein erstes Maximum Break spielte – das erste im Crucible Theatre –, sondern auch nach einer Finalniederlage gegen Steve Davis Vize-Weltmeister wurde. Weitere Erfolge feierte er unter anderem bei Teamwettbewerben wie dem World Cup. Allerdings wurde Thorburn bei den British Open 1988 positiv auf Kokain getestet und deshalb bestraft, unter anderem mit einer Sperre für zwei Turniere. Auch wenn er sich danach noch mit einem Maximum Break bei der Matchroom League 1989 zurückmeldete, wurden die Erfolge anschließend seltener und er schied immer früher aus. Abgerutscht auf Platz 91 der Weltrangliste, zog sich Thorburn 1996 weitgehend und nach dem Seniors Pot Black im März 1997 vollständig vom Profisnooker zurück. Wenige Monate später beendete er offiziell seine Karriere.

Als Amateur konnte Thorburn, der während seiner Karriere für seine langsame, defensive und zermürbende Spielweise bekannt war, 2001 noch einmal kanadischer Meister werden. Zusätzlich spielte und spielt Thorburn regelmäßig bei Senioren-Turnieren und bei Exhibitions mit. Nebenher hat er mehrere Bücher veröffentlicht und arbeitet als Billardtrainer. Thorburn wurde auf verschiedenen Wegen geehrt und unter anderem zum Member of the Order of Canada ernannt sowie in die Hall of Fame des kanadischen Sports und in die Snooker Hall of Fame aufgenommen.

Ranglistenpositionen und Erfolge bei der Triple Crown

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Die folgende Tabelle zeigt Thorburns Weltranglistenpositionen sowie seine Ergebnisse in den jeweils verlinkten Ausgaben der Triple-Crown-Turniere.[1][2]

Turnier

1972/
73
1973/
74
1974/
75
1975/
76
1976/
77
1977/
78
1978/
79
1979/
80
1980/
81
1981/
82
1982/
83
1983/
84
1984/
85
1985/
86
1986/
87
1987/
88
1988/
89
1989/
90
1990/
91
1991/
92
1992/
93
1993/
94
1994/
95
1995/
96
1996/
97

Gesamt
TS / TN
Weltrangliste WRL AP
EP
k. R. 10 13 6 5 5 2 1 3 3 3 2 2 4 6 7 18 36 36 41 54 41 91

Triple-Crown-Turniere
UK Championship nicht ausgetragen AF HF AF VF VF VF R2 R1 R1 QR QR QR QR

0 / 13
Masters n. a. R1 R1 F VF VF HF VF S AF S S HF VF VF AF

3 / 15
Weltmeisterschaft

AF R1 VF AF F VF AF S HF R1 F VF VF HF R1 HF R1 VF QR QR QR R1 QR QR

1 / 24

Legende
S Sieger
F Finalist
HF Halbfinalist
VF Viertelfinalist
AF Achtelfinalist
LX Niederlage in der Runde der letzten X
RX Niederlage in Runde X
WR Niederlage in der Wildcardrunde
QR Niederlage in der Qualifikation
NQ Nicht qualifiziert
nicht teilgenommen
keine Weltranglistenplatzierung
n. a. nicht ausgetragen
k. R. keine Rangliste
TS / TN Turniersiege / Teilnahmen
AP Ranglistenposition am Saisonbeginn
EP Ranglistenposition am Saisonende
WRL 
Bis zur Saison 2009/10 wird die Ranglistenplatzierung am Saisonbeginn angegeben, ab der Saison 2010/11 sind die Platzierungen am Saisonbeginn und am Saisonende angegeben.
ET 
Das Turnier war ein Einladungsturnier.
MR 
Das Turnier war ein Minor-ranking-Turnier.
NR 
Das Turnier war ein Non-ranking-Turnier.
PT 
Das Turnier war ein Minor-ranking-Turnier im Rahmen der Players Tour Championship.

Übersicht über die Finalteilnahmen

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Als Profispieler konnte Thorburn bei 37 Turnieren das Endspiel erreichen, wobei er 20 Mal gewann. Hinzu kommen mindestens zehn Turniersiege bei mindestens 13 Finalteilnahmen bei (wichtigen) Amateurturnieren.

Ranglistenturniere

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Bei Ranglistenturnieren, also solchen Turnieren mit Einfluss auf die Snookerweltrangliste, konnte Thorburn zehn Mal ein Endspiel erreichen, aber nur zwei Mal gewinnen.[3]

Farbbedeutungen: Turnier der Triple Crown

Ergebnis Jahr Turnier Gegner im Finale Endstand
Finalist 1977 Snookerweltmeisterschaft England  John Spencer 21:25
Sieger 1980 Snookerweltmeisterschaft Nordirland  Alex Higgins 18:16
Finalist 1983 Snookerweltmeisterschaft England  Steve Davis 6:18
Finalist 1983 International Open England  Steve Davis 9:4
Finalist 1984 Grand Prix Nordirland  Dennis Taylor 2:10
Finalist 1985 Classic England  Willie Thorne 8:13
Sieger 1985 Matchroom Trophy England  Jimmy White 12:10
Finalist 1986 Classic England  Jimmy White 12:13
Finalist 1986 International Open England  Neal Foulds 9:12
Finalist 1987 International Open England  Steve Davis 5:12

Einladungsturniere

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Bei Einladungsturnieren, also Turniere ohne Einfluss auf die Weltrangliste, für die eine Einladung zur Teilnahme notwendig ist, konnte Thorburn bei elf Finalteilnahmen sieben Turniersiege erringen.[4]

Farbbedeutungen: Turnier der Triple Crown

Ergebnis Jahr Turnier Gegner im Finale Endstand
Finalist 1978 Masters Nordirland  Alex Higgins 5:7
Finalist 1979 Bombay International England  John Virgo 7:13
Sieger 1981 Pot Black Kanada  Jim Wych 2:0
Finalist 1981 Tolly Cobbold Classic England  Graham Miles 1:5
Finalist 1981 Scottish Masters England  Jimmy White 4:9
Sieger 1983 Masters Wales  Ray Reardon 9:7
Sieger 1983 Australian Masters Kanada  Bill Werbeniuk 7:3
Sieger 1985 Masters Wales  Doug Mountjoy 9:6
Sieger 1985 Scottish Masters England  Willie Thorne 9:7
Sieger 1986 Masters England  Jimmy White 9:5
Sieger 1986 Scottish Masters Nordirland  Alex Higgins 9:8

Non-Ranking-Turniere

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Bei sogenannten Non-Ranking-Turnieren stand Thorburn neun Mal im Finale, wobei er alle Endspiele für sich entscheiden konnte. Ein Non-Ranking-Turnier ist grob gesagt ein Turnier, bei dem es für eine Teilnahme keine Einladung braucht, das aber trotzdem kein Einfluss auf die Weltrangliste hat.[5]

Ergebnis Jahr Turnier Gegner im Finale Endstand
Sieger 1974 Canadian Open Nordirland  Dennis Taylor 8:6
Sieger 1978 Canadian Open England  Tony Meo 17:15
Sieger 1979 Canadian Open Wales  Terry Griffiths 17:16
Sieger 1980 Canadian Professional Championship Kanada  Jim Wych 9:6
Sieger 1980 Canadian Open Wales  Terry Griffiths 17:10
Sieger 1984 Canadian Professional Championship Kanada  Mario Morra 9:2
Sieger 1985 Canadian Professional Championship Kanada  Bob Chaperon 6:4
Sieger 1986 Canadian Professional Championship Kanada  Jim Wych 6:2
Sieger 1987 Canadian Professional Championship Kanada  Jim Bear 8:4

Teamwettbewerbe

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Bei Teamwettbewerben stand Thorburn mit einem oder zwei Teamkollegen sieben Mal im Finale, wobei er zwei Mal zusammen mit seinen Teamkollegen gewinnen konnte.[6]

Ergebnis Jahr Turnier Teampartner Gegner im Finale Endstand
Finalist 1980 World Challenge Cup Kanada  Kirk Stevens
Kanada  Bill Werbeniuk
Wales  Terry Griffiths
Wales  Doug Mountjoy
Wales  Ray Reardon
3:12
Sieger 1982 World Team Classic Kanada  Kirk Stevens
Kanada  Bill Werbeniuk
England  Steve Davis
England  Tony Knowles
England  Jimmy White
12:8
Finalist 1984 World Doubles Championship England  Willie Thorne Nordirland  Alex Higgins
England  Jimmy White
2:10
Finalist 1986 World Cup Kanada  Kirk Stevens
Kanada  Bill Werbeniuk
Nordirland  Alex Higgins
Irland  Eugene Hughes
Nordirland  Dennis Taylor
7:9
Finalist 1987 World Cup Kanada  Kirk Stevens
Kanada  Bill Werbeniuk
Nordirland  Alex Higgins
Irland  Eugene Hughes
Nordirland  Dennis Taylor
2:9
Finalist 1987 World Doubles Championship Nordirland  Dennis Taylor England  Mike Hallett
Schottland  Stephen Hendry
8:12
Sieger 1990 World Cup Kanada  Bob Chaperon
Kanada  Alain Robidoux
Nordirland  Dennis Taylor
Nordirland  Alex Higgins
Nordirland  Tommy Murphy
9:5

Amateurturniere

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Als Amateur konnte Thorburn bei mindestens dreizehn Turnieren das Endspiel erreichen und zehn davon gewinnen.[7]

Ergebnis Jahr Turnier Gegner im Finale Endstand
Sieger 1971 Nordamerikanische Snooker-Meisterschaft unbekannt
Sieger 1972 Nordamerikanische Snooker-Meisterschaft
Sieger 1972 Kanadische Snooker-Meisterschaft
Sieger 1974 Kanadische Snooker-Meisterschaft Kanada  Julien St Dennis 13:11
Sieger 1975 Kanadische Snooker-Meisterschaft Kanada  Bill Werbeniuk unbekannt
Sieger 1976 Kanadische Snooker-Meisterschaft Kanada  Bill Werbeniuk 11:1
Sieger 1977 Kanadische Snooker-Meisterschaft Kanada  Robert Paquette 10:6
Finalist 2000 World Seniors Masters England  Willie Thorne 8:84 (Punkte)
Sieger 2001 Kanadische Snooker-Meisterschaft Kanada  Tom Finstad 4:3
Finalist 2002 Kanadische Snooker-Meisterschaft Kanada  Kirk Stevens 1:6
Finalist 2003 Kanadische Snooker-Meisterschaft Kanada  Alain Robidoux 2:6
Sieger 2018 Seniors Masters England  Jonathan Bagley 2:1
Sieger 2019 Kanadische Senioren-Meisterschaft Kanada  Floyd Ziegler 4:2

Einzelnachweise

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  1. Ron Florax: Ranking History For Cliff Thorburn. CueTracker.net, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
  2. Chris Turner: Historical World Rankings. Chris Turner’s Snooker Archive, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Juni 2012; abgerufen am 8. März 2021 (englisch).
  3. Ron Florax: Winner Finishes By Cliff Thorburn In All Professional 1 Events. CueTracker.net, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
    Ron Florax: Final Finishes By Cliff Thorburn In All Professional 1 Events. CueTracker.net, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
  4. Ron Florax: Winner Finishes By Cliff Thorburn In All Professional 5 Events. CueTracker.net, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
    Ron Florax: Final Finishes By Cliff Thorburn In All Professional 5 Events. CueTracker.net, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
  5. Ron Florax: Winner Finishes By Cliff Thorburn In All Professional 3 Events. CueTracker.net, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
  6. Chris Turner: World Doubles Championship – Non Ranking Event. Chris Turner’s Snooker Archive, 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Februar 2012; abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
    Chris Turner: World Cup / World Team Classic / Nations Cup – Team Events. Chris Turner’s Snooker Archive, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Februar 2012; abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
  7. Chris Turner: Player Profile: Cliff Thorburn CM. Chris Turner’s Snooker Archive, 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2012; abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
    CBSA Past Champions. Canadian Billiards & Snooker Association, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
    Ron Florax: Winner Finishes By Cliff Thorburn In All Non-professional 9 Events. CueTracker.net, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
    Ron Florax: Final Finishes By Cliff Thorburn In All Non-professional 9 Events. CueTracker.net, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
    Chris Turner: Masters / Seniors Snooker (Over 40s). Chris Turner’s Snooker Archive, 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. März 2012; abgerufen am 11. März 2021 (englisch).
    David Caulfield: Cliff Thorburn Triumphs in Seniors Masters. SnookerHQ, 13. April 2018, abgerufen am 11. März 2021 (englisch).