Conters im Prättigau
Conters im Prättigau (im höchstalemannischen Ortsdialekt Cuntersch, rätoromanisch ) ist eine politische Gemeinde in der Region Prättigau/Davos des Schweizer Kantons Graubünden.
Conters im Prättigau | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Prättigau/Davos |
BFS-Nr.: | 3881 |
Postleitzahl: | 7241 |
Koordinaten: | 779177 / 195894 |
Höhe: | 1110 m ü. M. |
Höhenbereich: | 838–2454 m ü. M.[1] |
Fläche: | 18,40 km²[2] |
Einwohner: | 228 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 12 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
7,5 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.conters.ch |
Conters im Prättigau
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Lage der Gemeinde | |
Wappen
BearbeitenBlasonierung: In Blau stehendes silbernes Lamm.
Der Pfarrer und Chronist Nicolin Sererhard berichtet, im Jahre 1622 sei in der Kirche zu Conters ein schönes schneeweisses Lämmlein erschienen, was die Bevölkerung zum Aufstand gegen die österreichische Herrschaft veranlasst habe.
Geographie
BearbeitenConters im Prättigau liegt an der südlichen Talseite des mittleren Prättigaus rund zwei Kilometer östlich von Küblis. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von der Landquart über den grossteils bewaldeten, durch mehrere Wildbäche gegliederten Hang bis zu den ausgedehnten Alpweiden am Durannapass (2116 m ü. M.), der als Saumpfad ins Schanfigg hinüber führt. Den höchsten Punkt markiert der Chistenstein (2473 m) ganz im Südwesten des Territoriums.
Die Gemeinde besteht aus dem erhöht über dem Zusammenfluss von Schwarzbach und Wissbach gelegenen kompakten Haufendorf Conters im Prättigau (1110 m) und dem Weiler Brunnen (982 m) an der Strasse nach Küblis. Daneben gibt es zahlreiche Einzelhöfe und Maiensässe.
Vom gesamten Gemeindegebiet von 1840 ha sind 909 ha landwirtschaftliches Nutzgebiet. Der Grossteil davon sind Alpwirtschaften. Daneben sind 827 ha von Wald und Gehölz bedeckt, 81 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge) und 23 ha Siedlungsfläche.
Conters im Prättigau grenzt an Arosa, Fideris, Klosters-Serneus und Küblis.
Geschichte
BearbeitenDer 1290 als Cunters erwähnte Ort gehörte in den Drei Bünden zum Gericht Klosters des Zehngerichtenbundes. Durch die von Klosters her einwandernden Walser erfolgte im 15. Jahrhundert der Wechsel von der rätoromanischen zur deutschen Sprache.
Bevölkerung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | |||||||||
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Jahr | 1850[5] | 1900 | 1941 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000 | 2004 | 2020 |
Einwohner | 195 | 184 | 234 | 219 | 179 | 201 | 194 | 217 | 220 |
Von den Ende 2004 217 Bewohnern waren 206 (= 94,93 %) Schweizer Bürger.
Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeindepräsident ist Christian Mathis (Amtsperiode 2023/2024).
Wirtschaft und Verkehr
BearbeitenIn der ländlich geprägten Gemeinde spielen Viehzucht und Forstwirtschaft nach wie vor eine grosse Rolle. In touristischer Hinsicht hat Conters im Prättigau Anteil an der Skiregion Parsenn: Das Dorf liegt unmittelbar an der Parsennabfahrt mit Ziel in Küblis, und die Talstation der Gondelbahn Schifer–Weissfluhjoch befindet sich nur wenige Meter östlich der Gemeindegrenze nahe dem Maiensäss Conterser Schwendi. Es gibt einen Gasthof im Dorf und mehrere Berghäuser in der Schwendi.
Die Gemeinde ist seit 1947 durch eine Postautolinie nach Küblis ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Anfangs der 1980er-Jahre wurde die Verbindungsstrasse ausgebaut.
Im Rahmen der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit der Zürcher Gemeinde Embrach.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenUnter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.
Sonstiges
BearbeitenDer mit einer Conterserin verheiratete Nicolin Sererhard erwähnte 1742 in seiner Einfalten Delineation… auch die traditionell am Karfreitag servierte Fastenspeise «Conterser Bock». Obwohl das Rezept heute noch bekannt ist, wird das Gericht, das den modernen Essgewohnheiten weniger entspricht, nur noch selten zubereitet. Ein hartgekochtes Ei wird in einen Omelettenteig getaucht und im Fett schwimmend ausgebacken. Darauf wird das Ei erneut im Teig gewendet und frittiert. Dies wird so lange fortsetzt, bis der «Bock» die gewünschte Grösse erreicht hat. Dazu reicht man eine Weinsauce.
Literatur
Bearbeiten- Otto Clavuot: Conters im Prättigau. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Januar 2005.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden II. Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937.DNB 811066703.
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website der Gemeinde Conters im Prättigau
- Conters im Prättigau auf praettigau.info
- Conters im Prättigau auf eLexikon
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Otto Clavuot: Conters im Prättigau. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Januar 2005.