Cryptodifflugia ist eine Gattung beschalter (Testater[2]) Amöben der Ordnung Arcellinida. Sie enthält alle Arten, die früher in der Gattung Difflugiella zusammengefasst waren (jetzt ein Synonym von Cryptodifflugia).[3][4]

Cryptodifflugia

Tests einer Cryptodifflugia oviformis

Systematik
Domäne: Eukaryota
ohne Rang: Amoebozoa
ohne Rang: Tubulinea
Ordnung: Arcellinida
Familie: Cryptodifflugiidae
Gattung: Cryptodifflugia
Wissenschaftlicher Name
Cryptodifflugia
Penard, 1890[1]
LM-Aufnahme von C. oviformis, Balken: 10 µm.
C. operculata

Beschreibung

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Die Cryptodifflugia-Arten zeichnen sich durch eine ovale, eiförmige Schale (englisch Test, früher auch als Theca bezeichnet) mit einem kurzen „Hals“ (engl. neck) aus. Ihre Oberfläche ist entweder glatt oder mit anhaftenden Fremdpartikeln versehen. Die Schale kann farblos, gelb oder braun sein und besteht aus einem äußeren proteinhaltigen Material. Es gibt eine endständige Öffnung (engl. aperture), die entweder eine runde oder ovale Form hat. Die Zellen zeigen Pseudopodien (Scheinfüßchen) in Form von ektoplasmatischen, anastomosierenden Retikulopodien – d. h., dass sie aussehen wie feine Fäden, die sich verzweigen, aber auch wieder zusammenwachsen (anastomosieren) können, und so ein dichtes Netz zu bilden.[1]

Systematik

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In der 2017 von Brobov und Mazei überarbeiteten Klassifizierung der Gattung wurden 23 Arten und einige Unterarten aufgeführt;[1] einige der Arten werden derzeit (Stand 15. September 2024) auch in Online-Datenbanken geführt:

(N) – National Center for Biotechnology Information (NCBI)[5]
(T) – Tree of Life Web Project (ToL)[3]
(W) – World Register of Marine Species (WoRMS)[4]

Gattung Cryptodifflugia Penard, 1890[1](N,T,W)

[Difflugiella Cash 1904(W)]
Illustrationen zu C. leachi
Zelle mit Scheinfüßchen
Zyste (Dauerform)

Ausschlüsse

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Mehrere Arten bzw. Unterarten, die zuvor Cryptodifflugia oder Difflugiella zugeordnet waren, wurden bei der Revision 2017 ausgeschlossen bzw. anderen Gattungen zugeordnet:[1]

  • Difflugiella heynigi Schönborn, 1965 und Cryptodifflugia lamingerae Chardez, 1977
– diese entsprechen nicht der Beschreibung der Gattung, da sie größer sind und sich durch ein apikales (an der Spitze befindliches) aborales (von der Öffnung weg gelegenes) Ende der Schale und einen markanten langen Hals mit Kragen auszeichnen; es ist möglich, dass diese beiden Arten stattdessen der Gattung Chardezia[7] angehören.
  • Cryptodifflugia sakotschawi und Cryptodifflugia kelensis
– diese wurden 1945 von Tarnogradsky erwähnt, ihre Beschreibungen wurden jedoch nie veröffentlicht.
  • Cryptodifflugia turfacea Zacharias, 1903 und Cryptodifflugia vanhoornei Beyens & Chardez, 1987
– diese zeichnen sich retortenförmige Schale und werden daher eher zu einer anderen Gattung klassifiziert.
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Anatoly Bobrov, Yuri Mazei: A review of testate amoeba genus Cryptodifflugia Penard, 1890 (Phryganellina: Cryptodifflugiidae) with a key to species. In: Zootaxa, Band 4282, Nr. 2, 26. Juni 2017, S. 292–308, doi:10.11646/zootaxa.4282.2.4 (englisch).
  2. Edward Mitchell, Otto Wildi: Testate Amöben: Geheimnisvolle Lebewesen dienen der Umweltforschung. In: Informationsblatt des Forschungsbereiches Landschaft, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Band 71, 2008. Dazu:
    • Kurzfassung (PDF; 0,1 MB). In: Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, Band 156, Nr. 3/4, 2011, S. 78, 88, 98.
  3. a b ToL: Cryptodifflugia Penard 1890. Memento im Webarchiv vom 21. April 2021 (englisch).
  4. a b WoRMS: Cryptodifflugia Penard, 1890 (Genus).
  5. NCBI Taxonomy Browser: Cryptodifflugia. Details: Cryptodifflugia Penard, 1890 (genus).
  6. WoRMS: Difflugiella collum Chardez (Species).
  7. WoRMS: Chardezia Golemansky, 1970 (Genus).