Cycloheptin ist eine organische Verbindung aus der Gruppe der Cycloalkine.

Strukturformel
Strukturformel von Cycloheptin
Allgemeines
Name Cycloheptin
Summenformel C7H10
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 6577-09-9
PubChem 10887832
Wikidata Q56103329
Eigenschaften
Molare Masse 94,15 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Herstellung und Reaktionen

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Cycloheptin kann ausgehend von N,N’-Diisopropylcycloptan-1,2-diimin hergestellt werden. Durch Umsetzung mit Ammoniak und Hydroxylamin-O-sulfonsäure in Methanol und anschließender Umsetzung mit Silber(I)-oxid wird dieses in eine Spiroverbindung mit zwei Diazirin-Ringen umgewandelt. Erhitzung oder Bestrahlung dieser Verbindung führt zur Abspaltung von zwei Molekülen Stickstoff unter Bildung von Cycloheptin. Eine alternative Synthesemethode geht von Cycloheptanon aus. Dieses wird zunächst mit Lithiumdiisopropylamid und para-Tolyl-para-toluolthiosulfonat umgesetzt, um eine Sulfid-Einheit einzuführen. Anschließend wird mit Kaliumhexamethyldisilazid und Bis(trifluormethansulfonyl)anilin ein Enoltriflat gebildet und die Sulfid-Gruppe mit meta-Chlorperbenzoesäure zum Sulfoxid oxidiert. Durch Reaktion mit einer Grignard-Verbindung wie Phenylmagnesiumbromid, Methylmagnesiumbromid, Ethylmagnesiumbromid oder Isopropylmagnesiumchlorid kommt es zur Substitution der Sulfoxid-Einheit gegen ein Metallatom. β-Eliminierung der Triflatgruppe ergibt Cycloheptin. Dieses kann mit Benzylazid abgefangen werden und eine Cycloaddition eingehen.[2] Freies Cycloheptin ist bei normalen Bedingungen nicht stabil. Es kann jedoch als Metallkomplex stabilisiert werden. Ein Platinkomplex kann durch Eliminierung von Bromwasserstoff aus 1-Bromcyclohepten mit Kalium-tert-butanolat in Gegenwart von Tris(triphenylphosphin)platin(0) erhalten werden.[3]

Einzelnachweise

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  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Suguru Yoshida, Fumika Karaki, Keisuke Uchida, Takamitsu Hosoya: Generation of cycloheptynes and cyclooctynes via a sulfoxide–magnesium exchange reaction of readily synthesized 2-sulfinylcycloalkenyl triflates. In: Chemical Communications. Band 51, Nr. 42, 2015, S. 8745–8748, doi:10.1039/C5CC01784J.
  3. Zheng Lu, Khalil A. Abboud, W. M. Jones: Platinum(0) complexes of cyclic alkynes and allenes from base-induced dehydrohalogenation of bromocycloalkenes. In: Organometallics. Band 12, Nr. 4, April 1993, S. 1471–1474, doi:10.1021/om00028a079.