Danny Trejo

amerikanischer Schauspieler

Danny Trejo [ˈtɾexo] (* 16. Mai 1944 in Los Angeles, Kalifornien als Dan Trejo[1]) ist ein US-amerikanischer Schauspieler mexikanischer Abstammung und vorwiegend Darsteller von Bösewichten und Antihelden. Als Schauspieler hat er in über 350 Produktionen mitgewirkt. Die Genres, in denen er sich bewegt, sind vorwiegend Komödie, Action- und Horrorfilm.

Danny Trejo (2017)

Danny Trejo wurde als Sohn des Bauarbeiters Dan Trejo und dessen Frau Alice Rivera im Stadtteil Echo Park von Los Angeles geboren.[2]

Trejo wuchs in einem kriminellen Umfeld auf. Sein Onkel Gilbert, ein drogenabhängiger bewaffneter Schwerstkrimineller, war sein Mentor und Vorbild, der ihm alles beibrachte, was er „auf dem Weg“, den er damals einschlug, „wissen musste“. So habe er mit zwölf Jahren sowohl das erste Mal Heroin genommen als auch jemanden mit einem Baseballschläger zusammengeschlagen. Laut eigener Aussage begleitete ihn „von klein auf“ eine „unglaubliche Wut“. Rückblickend erklärte er, dass er glaube, damals die Fähigkeit verlernt zu haben, verärgert zu sein. Er sei nie ängstlich oder verärgert gewesen, wenn ihn etwas störte. „Da war sofort pure Wut, rasender Zorn.“[3] Den Großteil seiner Jugend verbrachte Danny Trejo aufgrund diverser Raub- und Drogendelikte (eigener Aussage zufolge war er „als Jugendlicher in ausnahmslos alle Häuser“ seiner Straße eingebrochen) hinter Gittern, über einen Zeitraum von elf Jahren war er mehrmals in verschiedenen Gefängnissen inhaftiert, unter anderem im Folsom Prison.[4][5] Bei einem fünfjährigen Aufenthalt im San Quentin State Prison überlebte er eine Messerattacke[3] und entdeckte sein Talent fürs Boxen. Er gewann die Leichtgewichts- und Weltergewichts-Meisterschaft des Gefängnisses. Seine Hoffnungen auf eine Profikarriere als Boxer wurden jedoch durch seine langen Haftstrafen zunichtegemacht.

Nach der fünfjährigen Haftzeit begann Trejo zunächst auf einem Schrottplatz zu arbeiten. Dadurch kam er in Kontakt mit einem Werkzeugverkäufer, wodurch er selbst zu einem wurde.[3]

Nachdem er ein Rehabilitierungsprogramm für Drogensüchtige abgeschlossen hatte, arbeitete Trejo weiter zur Unterstützung dieses Programms und hielt Vorträge über seine Vergangenheit. Bei einem dieser Vorträge traf er einen Mitarbeiter eines Filmstudios, der ihn später um seine Unterstützung bei dem Film Runaway Train bat. Eigentlich sollte Trejo nur als Statist für den Film arbeiten. Da ihn jedoch einer der Drehbuchautoren, Edward Bunker, aus seiner Zeit in San Quentin kannte und von seinem Boxtalent wusste, wurde er als Boxtrainer für den Hauptdarsteller Eric Roberts eingestellt. Dabei wurde Andrej Konchalovsky, der Regie führte, auf Trejo aufmerksam und bot ihm eine Rolle als Roberts’ Boxgegner in diesem Film an.[3] Dies brachte Trejo auf den Geschmack, und er ließ sein kriminelles Leben endgültig hinter sich, um im Filmgeschäft Fuß zu fassen. Seitdem hat er mit einigen der bekanntesten Hollywood-Größen zusammengespielt. Sein vernarbtes Gesicht, sein Schnurrbart und seine Tätowierungen sind zu seinem Markenzeichen geworden. Trejo zufolge ist „niemand in Hollywood häufiger vor der Kamera umgebracht worden“. Sein Schaffen als Schauspieler umfasst mehr als 350 Film- und Fernsehproduktionen, darunter vor allem B-Movies. In den meisten davon sei er umgebracht worden.[3] Gleichzeitig diente Trejo als inhaltlicher Berater für Filmprojekte. In Bezug auf den Actionfilm Heat von Regisseur Michael Mann von 1995 war Danny Trejo zuerst Berater für die Raubüberfälle in der Handlung, bevor ihm der Regisseur eine Nebenrolle darin anbot.[6]

In der Vergangenheit hielt Trejo häufig Vorträge in Schulen, um die dortigen Jugendlichen auf die Gefahren von Alkohol, Drogen und Gewalt hinzuweisen. In diesem Zusammenhang erklärte er in einem Interview mit dem deutschen Filmmagazin Cinema im November 2022 aus Anlass der Veröffentlichung seiner Autobiografie Mein Leben: Verbrechen, Erlösung und Hollywood: „Bildung ist der Schlüssel zu allem, was du tun willst, allem. Und zehn Jahre später kommen dann Männer auf mich zu und sagen, sie hätten mir damals zugehört, und hier seien ihre Kinder. Das ist ein Segen. Genauso wie Menschen ein Autogramm zu geben und ihnen dadurch den Tag zu verschönern.“[7]

Danny Trejo war viermal verheiratet und hat drei Kinder.[8] Er ist ein Cousin des Regisseurs Robert Rodriguez, der ihn auch regelmäßig in seinen Filmen als Darsteller einsetzt. Für Rodriguez spielte Trejo unter anderem den Machete Cortez in allen vier Spy-Kids-Filmen sowie in den aus der Figur entstandenen Filmen Machete und Machete Kills. In Machete hatte er seine erste Hauptrolle.

Im Jahr 2022 veröffentlichte Trejo die Autobiographie Mein Leben. Verbrechen, Erlösung und Hollywood.[3] Stand 2022 unterstützt er weiterhin Suchtkranke bei der Rehabilitation.[3]

Filmografie (Auswahl)

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Filme und Serien

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Musikvideos

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Danny Trejo beim Training am Muscle Beach in Los Angeles
  • 1993: Prince Ital Joe Feat. Marky Mark: Happy People
  • 1995: Toto: I will remember
  • 2007: Mobb Deep & Lil Jon: Real Gangstaz
  • 2008: Rehab: Bartender Song
  • 2008: Jonas Brothers: Burnin’ Up
  • 2008: Tech N9ne: Like Yeah
  • 2013: Travis Barker feat. Yelawolf: Whistl Dixie
  • 2013: Dustin Tavella: Everybody Knows (Douchebag)
  • 2014: Train: Angel In Blue Jeans
  • 2015: Slayer: Repentless
  • 2016: Slayer: Pride in Prejudice
  • 2018: David Guetta & Sia: Flames
  • 2022: Rosalía: La Fama

Andere Medien

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  • 1993: Ground Zero Texas (Videospiel, Stimme)
  • 2002: Grand Theft Auto: Vice City (Videospiel, Stimme: Umberto Robina)
  • 2004: Def Jam: Fight for New York (Videospiel)
  • 2006: Grand Theft Auto: Vice City Stories (Computerspiel, Stimme: Umberto Robina)
  • 2010: Fallout: New Vegas (Computerspiel, Stimme: Raul Tejada)
  • 2012: Danny Trejo’s Vengeance: Woz with a Coz (Videospiel, Stimme)
  • Im Spiel Call of Duty: Black Ops erschien Trejo mit dem Escalation-DLC als spielbare Figur im Überlebenskampf-Modus.[9]
  • Im Spiel The Fight: Lights Out übernimmt er die Rolle des Trainers während der Tutorials.
  • Im Spiel Hitman: Absolution spielt er Sanchez, ein Testsubjekt, welches nun einen kolossalen Körper hat.
  • 2019: Werbefilm für „Salitos“
  • 2021: Far Cry 6 (Computerspiel)
  • 2022: Scum (Computerspiel, DLC, Charactermodel, Stimme)
  • 2023: Crime Boss: Rockay City (Videospiel, Stimme)[10]
  • 2024: Like a Dragon: Infinite Wealth (Videospiel)

Deutsche Synchronstimmen

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Trejo ist für die deutschen Fassungen seiner Filme im Laufe der Jahre von mehreren Sprechern synchronisiert worden.[11] Am häufigsten waren in den letzten Jahren Thomas Wolff[12] und Jan Spitzer[13] Trejos deutsche Stimme.

Buchveröffentlichung

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Commons: Danny Trejo – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Filmstarts: Danny Trejo. In: filmstarts.de. Abgerufen am 11. Juni 2020.
  2. Danny Trejo auf movies.yahoo.com (englisch) (Memento vom 29. Dezember 2011 im Internet Archive)
  3. a b c d e f g Juan Moreno: (S+) Danny Trejo: »Keiner ist in Hollywood häufiger gestorben als ich.« In: Der Spiegel. 17. September 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 17. September 2022]).
  4. 3 Men Who Found Fame Before, During, and After Their Time in Folsom Prison Johnny Cash Trail, aufgerufen am 7. Januar 2022
  5. Biography for Danny Trejo bei imdb.com, abgerufen am 27. Juli 2010
  6. Filmmagazin Cinema, Nr. 11/2022: „Es ging ums Überleben“ Interview mit Schauspieler Danny Trejo von Autor Scott Orlin mit sieben Archivfotos. TV Spielfilm Verlag GmbH, Hamburg. S. 52–55
  7. Filmmagazin Cinema, Nr. 11/2022: „Es ging ums Überleben“ Interview mit Schauspieler Danny Trejo von Autor Scott Orlin mit sieben Archivfotos. TV Spielfilm Verlag GmbH, Hamburg. S. 52–55
  8. Zak Wojnar: Danny Trejo & Donal Logue Interview: Trejo: My Life of Crime, Redemption, & Hollywood. 23. Juli 2021, abgerufen am 17. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  9. Escalation-DLC (Memento vom 30. Oktober 2011 im Internet Archive) auf bestofgamers.com
  10. Crime Boss: Rockay City (Videospiel 2023) auf imdb.com, abgerufen am 25. Dezember 2023
  11. Danny Trejo in der Deutschen Synchronkartei
  12. Thomas Wolff in der Deutschen Synchronkartei
  13. Jan Spitzer in der Deutschen Synchronkartei