Delingsdorf
Delingsdorf (niederdeutsch Deinsdörp) ist eine Gemeinde im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 42′ N, 10° 15′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Stormarn | |
Amt: | Bargteheide-Land | |
Höhe: | 46 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,09 km2 | |
Einwohner: | 2210 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 273 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 22941 | |
Vorwahl: | 04532 | |
Kfz-Kennzeichen: | OD | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 62 014 | |
LOCODE: | DE 57G | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Eckhorst 34 22941 Bargteheide | |
Website: | www.delingsdorf.de | |
Bürgermeisterin: | Nicole Burmeister[2] (WGD) | |
Lage der Gemeinde Delingsdorf im Kreis Stormarn | ||
Geografie
BearbeitenLage und Ortsgliederung
BearbeitenDas Gebiet der Gemeinde Delingsdorf erstreckt sich zwischen den Städten Ahrensburg und Bargteheide im Bereich des Naturraums Hamburger Ring (Haupteinheit Nr. 697), eines der südholsteinischen Geestgebiete.[3][4] Im Gemeindegebiet fließt der Bach Strusbek.[5]
Siedlungsgeografisch ist die Gemeinde nicht weiter untergliedert; einziger Ortsteil ist das namenstiftende Dorf.[6]
Nachbargemeinden
BearbeitenDas Gemeindegebiet wird direkt umlagert von jenen der Gemeinden und Städte:[3]
Bargteheide | ||
Jersbek, Ammersbek |
Hammoor | |
Ahrensburg |
Geschichte
BearbeitenIm Mittelalter war das Gebiet um Delingsdorf überwiegend von Wald und Bruchwald bedeckt. Im Lauf der Zeit wurde immer mehr Wald gerodet. Etwa 600 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung war der Delingsdorfer Wald verschwunden.
Im Jahre 1327 wurde Delingsdorf erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Johann der Milde von Holstein und Stormarn Landbesitz mit dem Kloster Reinfeld tauschte. Bei der Grenzbeschreibung des Gebietes wird auch ein „Dedelmestorpe“ genannt. Das Dorf wechselte häufig seinen Namen. Der Ortsname entstand wahrscheinlich aus einem Personennamen „Dedelow“, wie es zur Zeit der fränkischen Besiedelung im 12 und 13. Jahrhundert häufig war. 1389 wurde Delingsdorf dem Hamburger Domkapitel abgabenpflichtig. 1475 kaufte es die Tremsbütteler Adelsfamilie Heest. Auf der ältesten Delingsdorfer Flurkarte von 1774 ist die planmäßige Anlage eines Angerdorfes erkennbar. Auf der erwähnten Flurkarte sind die Schulkate, heute der Delingsdorfer Kindergarten, sowie der bis heute existierende „Bauernteich“ eingezeichnet.
Im Jahr 1686 ist die örtliche Schule erstmals nachweisbar. Sie bestand bis 1966.
Im Jahre 1855 betrug die Einwohnerzahl 320, und die Schule hatte 80 Schüler. Es waren Voll-, Halb-, Drittel- und Viertelhufner (Grundbesitzer) ansässig.
Delingsdorf gehörte zum landesherrlichen Amt Tremsbüttel und kam 1867 als Landgemeinde zur Kirchspielvogtei Bargteheide, 1889 zum Amtsbezirk Bargteheide. Seit der Kommunalreform nach dem Zweiten Weltkrieg gehört Delingsdorf zum Amt Bargteheide-Land.
Die beiden Weltkriege und deren Folgen brachten für Delingsdorf große Veränderungen mit sich. Viele Flüchtlinge und ausgebombte Hamburger brauchten eine Unterkunft. Belief sich die Einwohnerzahl 1936 auf 426, so stieg sie nach Ende des Zweiten Weltkrieges sprunghaft auf 1026 an. Das Dorf wandelte sich – auch durch die günstige Verkehrsanbindung – vom Bauerndorf zur Wohngemeinde der Metropolregion Hamburg.
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenBei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 13 Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Wählergemeinschaft Delingsdorf sieben Sitze, die CDU vier Sitze und die SPD zwei Sitze.[8]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Grün auf goldenem, beiderseits eingebogenem Hügel, der mit einem grünen Wagenrad belegt ist, ein dreiblättriges silbernes Eichenbäumchen.“[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenÖffentliche Einrichtungen
Bearbeiten- Feuerwehrhaus (1970 eingeweiht)
- Mehrzweckhaus (1980 eingeweiht)
- Kindergarten
- Bürgerhaus
Bildung
BearbeitenIn der Gemeinde Delingsdorf besteht heute noch ein Kindergarten.
Verkehr
BearbeitenDurch den Ort Delingsdorf führt die schleswig-holsteinische Landesstraße 82.
Im ÖPNV ist Delingsdorf mittels der Buslinie 8110 im Hamburger-Verkehrsverbund auf der Relation Ahrensburg–Bad Oldesloe erreichbar. Der Schienenpersonen-Nahverkehr erfolgt am beiderseitigen Ende dieser Linie in Ahrensburg und Bad Oldesloe an der Bahnstrecke Lübeck–Hamburg.
Bildergalerie
Bearbeiten-
Die Friedenslinde aus 1871
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Der Dorfteich
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Hamburger Straße (L 82)
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Die Heisterbek
Literatur
Bearbeiten- Waltraud Strobach: Delingsdorf – Die Geschichte eines Dorfes in Stormarn. Buchverlag Otto Heinevetter GmbH, Kiel 1992, ISBN 3-929171-23-6.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ https://www.delingsdorf.de/seite/Politik
- ↑ a b Relation: Delingsdorf (453747) bei OpenStreetMap (Version #7). Abgerufen am 26. Juli 2023.
- ↑ Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 2, abgerufen am 26. Juli 2023.
- ↑ Verwaltungsbezirk Delingsdorf (01062014) - [Gemeinden] auf Topographische Karten im Digitaler Atlas Nord. Abgerufen am 26. Juli 2023 (Hervorhebung der Gemeindegebietsfläche bei Auswahl nach Sucheingabe von Gemeindename zzgl -kennziffer (GKZ)).
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. 1992, S. 198 (statistischebibliothek.de [PDF; abgerufen am 26. Juli 2023]).
- ↑ wahlen-sh.de
- ↑ Gemeindevertretung. Gemeinde Delingsdorf, abgerufen am 6. Dezember 2018.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein