Diebach am Haag

Stadtteil von Büdingen

Diebach am Haag ist ein Stadtteil von Büdingen im hessischen Wetteraukreis. Seinen Beinamen hat er vom Herrnhaag, einer Siedlung, die im 18. Jahrhundert von der Herrnhuter Brüdergemeine auf einer Anhöhe gegründet wurde.

Diebach am Haag
Stadt Büdingen
Koordinaten: 50° 15′ N, 9° 4′ OKoordinaten: 50° 15′ 15″ N, 9° 4′ 24″ O
Höhe: 167 m ü. NHN
Fläche: 4,25 km²[1]
Einwohner: 506 (2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 63654
Vorwahl: 06048
Karte
Übersichtskarte von Diebach

Geographische Lage

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Diebach liegt 4,5 km südwestlich von Büdingen.

Geschichte

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Überblick über Diebach. Im Hintergrund rechts der Pfaffenwald in Büdingen und der Hoherodskopf. Standort: Bergfried der Burg Ronneburg

Ortsgeschichte

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Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung erfolgte am 13. September 1269 als Diepach. Ludwig von Isenburg und seine Frau Heilwig bekannten an diesem Tage, dass sie den Nonnen zu „Haug“ Güter in Diebach am Haag und Büdingen verkauft haben.[3] Allerdings existiert auch eine Urkunde vom 6. September 1260.[4] Das Datum wird tw. angezweifelt, weil der Inhalt gleich sei.[5]

Diebach bestand ursprünglich aus zwei Teilen: Ober-Diebach und Unter-Diebach, das zu Eckartshausen (Gemarkungen Eckartshäuser Gerichtswald, Diebach am Haag, Ronneburg und Altwiedermus) gehörte. Mitten durch Unter-Diebach führte die „alte Straße“ Fulda–Frankfurt.

Diebach am Haag, Lorbach und Vonhausen bilden seit langer Zeit das Kirchspiel auf dem („Haugk“) Haag. Fortsetzung siehe unter Evangelische Kirche Herrnhaag.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Diebach am Haag im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Stadt Büdingen eingegliedert.[6][7] Für Diebach wurde ein Ortsbezirk errichtet.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Diebach angehört(e):[9][10][11]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Diebach am Haag 501 Einwohner. Darunter waren 18 (3,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 84 Einwohner unter 18 Jahren, 214 zwischen 18 und 49, 123 zwischen 50 und 64 und 84 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 201 Haushalten. Davon waren 45 Singlehaushalte, 72 Paare ohne Kinder und 60 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 144 Haushaltungen lebten keine Senioren.[15]

Einwohnerentwicklung
Diebach am Haag: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
  
265
1840
  
390
1846
  
381
1852
  
395
1858
  
339
1864
  
344
1871
  
317
1875
  
289
1885
  
295
1895
  
292
1905
  
298
1910
  
305
1925
  
276
1939
  
270
1946
  
389
1950
  
385
1956
  
348
1961
  
337
1967
  
339
1970
  
322
1980
  
?
1990
  
402
2000
  
531
2011
  
501
2014
  
530
2022
  
506
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[9]; Stadt Büdingen;[16] Zensus 2011[15]
Historische Religionszugehörigkeit
• 1961: 298 evangelische (= 88,43 %), 38 katholische (= 11,28 %) Einwohner[9]

Für Diebach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Diebach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[8] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 57,21 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Diebach am Haag“ an.[17] Der Ortsbeirat wählte Waldemar Steinbring zum Ortsvorsteher.[18]

Kulturdenkmäler

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Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Diebach am Haag

Literatur

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  • Hans Georg Ruppel, Karin Müller: Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen = Darmstädter Archivschriften 2. Historischer Verein für Hessen, Darmstadt 1976, S. 72.
  • Baudenkmale in Hessen. Denkmaltopographie Wetteraukreis I. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1982, ISBN 3-528-06231-2, S. 138–142.
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Commons: Diebach am Haag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Infolge der Befreiungskriege.
  4. Mediatisierung infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Durch Staatsvertrag mit Österreich und dem Königreich Preußen sowie Einigung zwischen Großherzogtum Hessen und Kurhessen.
  6. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Büdingen) und Verwaltung.
  7. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  8. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. Familienstadt Büdingen: Diebach am Haag. Abgerufen am 10. September 2023.
  2. Wetteraukreis: Bevölkerung: Einwohner/-innen nach Ortschaften. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2023; abgerufen am 11. September 2023.
  3. Ludwig Baur: Hessische Urkunden. Bd. 1–5. Darmstadt 1860–1873, Bd. 1, S. 94, Nr. 350.
  4. Friedrich Battenberg: Isenburger Urkunden I. Regesten zu Urkundenbeständen und Kopiaren der fürstlichen Archive in Birstein und Büdingen 947–1500. Darmstadt/Marburg 1976, S. 33, Nr. 115.
  5. Werner Wagner: Die Dörfer und Städte des 1972 aufgelösten Landkreises Büdingen und die Ersterwähnung jedes einzelnen Ortes. In Büdinger Geschichtsblätter XXII, 2011, S. 225–241, S. 229.
  6. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 38 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 353 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. a b Hauptsatzung. (PDF; 150 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Büdingen, abgerufen im Juni 2024.
  9. a b c Diebach am Haag, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. Dezember 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  10. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 411, 415 (online bei Google Books).
  13. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 181 ff. (online bei Google Books).
  14. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  15. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 102, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  16. 2014: Haushaltsplan 2016. Vorbericht: Statistische Angaben. Stadt Büddingen, archiviert vom Original; abgerufen im Juni 2024.
  17. Ortsbeiratswahl Diebach. In: Votemanager. Stadt Büdingen, abgerufen im Juni 2024.
  18. Ortsbeirat Diebach. In: Ratsinfosystem. Stadt Büdingen, abgerufen im Mai 2024.