Dieck (Selfkant)
Dieck ist eine Siedlung in der Gemeinde Selfkant im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg.
Dieck Gemeinde Selfkant
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Koordinaten: | 51° 2′ N, 5° 58′ O |
Höhe: | [1] 54 (51–54) m |
Einwohner: | 10 (30. Juni 2016)[2] |
Postleitzahl: | 52538 |
Vorwahl: | 02456 |
Lage von Dieck in Selfkant
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Wohnhäuser am Diecker Weg
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Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenDieck liegt im östlichen Gebiet der Gemeinde Selfkant in der Nähe der Ortschaften Saeffelen zwischen Höngen und Broichhoven, am Naturschutzgebiet Höngener- und Saeffeler Bruch.[3]
Gewässer
BearbeitenBei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Dieck über den Saeffeler Bach in den Rodebach (GEWKZ 281822)[4] und dann weiter in die Maas. Der Rodebach hat eine Länge von 28,918 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 173,385 km².[5]
Nachbarorte
BearbeitenHeilder | Saeffelen | Bocket |
Stein | Broichhoven | |
Höngen | Großwehrhagen | Kleinwehrhagen |
Siedlungsform
BearbeitenDieck ist eine Einzelsiedlung im Saeffelbachtal mit einer mehrteiligen Hofanlage. Noch 1828 jedenfalls bestand die Siedlung nur aus dem Gehöft Dieck.
Geschichte
BearbeitenOrtsname
Bearbeiten- 14. Jahrhundert Dyke
- 1570 Dicker Hof
- 1846 Dieck
Der Ortsname entstammt dem Niederfränkischen bzw. dem Rhein-Maasländischen und bezeichnet eine Geländeaufschüttung, die im Rahmen der Urbarmachung und des Hochwasserschutzes dazu dient, eine feuchte Niederung zu entwässern bzw. ein Gelände als Bauland, als Verkehrsfläche und für die Landwirtschaft zu gewinnen.
Ortsgeschichte
BearbeitenDas Gehöft Dieck gehörte früher zum jülicher Amt Millen. Der Hof war im 14. Jahrhundert als Heinsberger Lehen im Besitz der Lisa von Etzenrath (Etzenrode). Seit dem 16. Jahrhundert erscheint der Hof als Lehen der Mannkammer Millen und dürfte im 13. Jahrhundert mit der Herrschaft Millen an Heinsberg gekommen sein.
Das Gehöft Dieck hatte 1828 insgesamt 17 Einwohner und bildete mit Biesen, Großwehrhagen, Kleinwehrhagen sowie Höngen die Bürgermeisterei Saeffelen.
Vom 23. April 1949 bis zum 31. Juli 1963 stand der Selfkant und damit auch Dieck unter niederländischer Auftragsverwaltung. Am 1. August 1963 erfolgte nach Zahlung von 280 Millionen D-Mark die Rückführung.[6]
Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[7] wurden am 1. Juli 1969 die Gemeinden Havert, Hillensberg, Höngen, Millen, Süsterseel, Tüddern, Wehr (Amt Selfkant) und die Gemeinde Saeffelen (Amt Waldfeucht) zur neuen amtsfreien Gemeinde Selfkant zusammengeschlossen.
Kirchengeschichte
BearbeitenDie Pfarre St. Lucia bestand aus Saeffelen mit Dieck und Heilder und war eine eigenständige Kirchengemeinde. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.
In einer Urkunde aus 1276 wird eine Kapelle in Saeffelen benannt. Die Kirche stammt aus dem Jahre 1510 und hat 1770 einen Anbau erhalten. Seit 1925 gehört die Pfarre zum Dekanat Gangelt.
Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Lucia Saeffelen in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Servatius Selfkant eingegliedert.[8]
Politik
BearbeitenGemäß § 3 (1) der Hauptsatzung der Gemeinde Selfkant ist das Gemeindegebiet in Ortschaften eingeteilt. Dieck ist mit Höngen eine Ortschaft und wird nach § 3 (2) von einer Ortsvorsteherin in der Gemeindevertretung vertreten. Ortsvorsteherin der Ortschaft Höngen ist Ruth Deckers. (Stand 2013)
Infrastruktur
Bearbeiten- Es existiert ein Betrieb mit Pferdehaltung und ein Steuerberater.
- Der Ort hat Anschluss an das Radverkehrsnetz NRW.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Kath. Pfarrkirche St. Lucia in Saeffelen, als Denkmal Nr. 12
- Buntverglasung Pfarrkirche[9]
Vereine
Bearbeiten- Freiwillige Feuerwehr Selfkant, Löscheinheit Höngen-Saeffelen
- St. Sebastianus Schützenbruderschaft Saeffelen
- Sozialverband VdK Deutschland – Ortsverband Selfkant betreut Dieck
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Vogelschuss der Bruderschaft in Saeffelen
- Patronatsfest und Kirmes in Saeffelen
Verkehr
BearbeitenAutobahnanbindung
BearbeitenBAB | Streckenabschnitt | Anschlussstelle | Entfernung |
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A46 | Heinsberg – Düsseldorf | AS Heinsberg | 15 km |
A44 | Aachen – Mönchengladbach | AS Aldenhoven | 30 km |
A4 | Aachen – Köln | AS Weisweiler | 40 km |
Bahnanbindung
BearbeitenAb Bahnhof Geilenkirchen (ca. 15 km Entfernung)
Linie | Linienbezeichnung | Linienverlauf |
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RE 4 | Wupper-Express | Aachen–Mönchengladbach–Düsseldorf–Dortmund |
RB 33 | Rhein-Niers-Bahn | Aachen–Mönchengladbach–Duisburg–Essen |
Busanbindung
BearbeitenDie nächstgelegene Bushaltestelle Saeffelen Schule liegt rund 400 Meter von Dieck entfernt und wird von den AVV-Linien 438 und 474 der WestVerkehr an Schultagen bedient.
Zudem verkehrt der Multi-Bus seit dem 9. Juni 2024 kreisweit erweitert und zu einheitlichen Bedienzeiten:
- Mo–Fr an Schultagen von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 14:00 Uhr bis 00:30 Uhr
- Mo–Fr an Ferientagen von 6:00 Uhr bis 00:30 Uhr
- samstags von 6:30 Uhr bis 00:30 Uhr
- sonn- und feiertags von 7:30 Uhr bis 00:30 Uhr
Es können Fahrten in alle Orte der Städte/Gemeinden:
- Hückelhoven
- Geilenkirchen
- Übach-Palenberg
- Wegberg
- Erkelenz
- Wassenberg
- Heinsberg
- Waldfeucht
- Selfkant
- Gangelt
gebucht werden.
Zudem sind zu bestimmten Zeiten grenzüberschreitende Verbindungen in die Niederlande möglich:
- Posterholt
- Echterbosch
- Sittard
- Onderbanken/Schinveld
Linie | Linienverlauf |
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438 | Saeffelen – Kleinwehrhagen – Großwehrhagen – Höngen – Stein – Havert – Millen-Bruch – Isenbruch – Schalbruch |
474 | Heinsberg Busbf – (Aphoven – Laffeld –) Selsten – (Braunsrath – Löcken – Schöndorf – Obspringen – Brüggelchen) / Hontem – Waldfeucht – Bocket – Saeffelen / Abzw. Nachbarheid ← Breberen – (Harzelt ← Langbroich ←) (Kievelberg – Hastenrath) / (Brüxgen – Schümm) / Vinteln – Gangelt |
Straßennamen
BearbeitenDiecker Weg
Literatur
Bearbeiten- Handbuch des Bistums Aachen. 3. Auflage. Kühlen, Mönchengladbach 1994, ISBN 3-87448-172-7, S. 693f.
- Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, ISBN 3-925620-13-3, S. 248
- Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Deutsche Grundkarte 1:5000
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 1. Juli 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/HS_011
- ↑ http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/wasser/pdf/Gewaesserverzeichnis%20GSK3C.xls
- ↑ Gebietsverzeichnis ( vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?print=1&anw_nr=2&gld_nr=%202&ugl_nr=2020&val=4036&ver=0&sg=0&menu=1&aufgehoben=N&keyword=&bes_id=4036
- ↑ St. Lucia, Saeffelen ( vom 1. Juli 2013 im Internet Archive)
- ↑ [1]
- ↑ MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.