Diskussion:Augustinus von Hippo/Archiv/2021
Zitat von Augustinus von Hippo
Dieses Zitat könnte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Viele glauben ja der momentane Stand der Erkenntnis würde sich nie ändern und sei auch die ultima ratio, weswegen man auch nicht an (vermeintliche) Wunder glauben will.
"Das Wunder ist nicht ein Widerspruch zu den Naturgesetzen, sondern ein Widerspruch zu dem, was wir von diesen Gesetzen wissen."
Als Vorwort für jegliche wissenschaftliche Publikation sicher auch nicht schlecht zu gebrauchen, oder?--Inspector Moriarty (Diskussion) 16:24, 21. Mai 2021 (CEST)
- Dass dieser Ausspruch von Augustinus stammt, bezweifle ich. Aner selbst wenn: Es gibt Hunderte, wenn nicht Tausende schlaue Zitate von ihm. Die gehören aber nicht in den Artikel, sondern wenn überhaupt nach Wikiquote. MfG --Φ (Diskussion) 16:55, 21. Mai 2021 (CEST)
Augustins Skeptisüberwindung
Guten Tag, möchte folgenden Sachverhalt zur Diskussion stellen. wie ich sehe, hat, wenn ich recht verstehe, wohl Georg Hügler rückgängig gemacht unter Anfrage, ob auch anderweitig dokumentiert sei, dass Augustin ´skepsisavers´ sei, folgende Ergänzung des Artikels unter dem Abschnitt "Kritik": "Der Bildungshistoriker und -theoretiker Roland Mugerauer (Literaturangabe, s.u.) bescheinigt Augustin als dem bedeutendsten lateinischen Kirchenvater wirkungsgeschichtlich einen besonders verhängnisvollen Einfluss. Dies gelte außer für das christlich-theologische Denken und die Philosophie (bes. Rationalitätsverständnis) insbes. bildungsgeschichtlich, nämlich im Blick auf Chancen skeptisch-kritischer Bildung (v.a. sokratischer Provenienz) (Exklusionswirkung Augustins durch vermeintliche Skepsisüberwindung (De Academicis)). Verantwortlich sei Augustins gewissheitstendierendes, skepsisaverses Glückssicherungsbestreben, das durchgängig ein Zentralmotiv seines Denkens sei und in Verbindung mit seinem ´Platonismus ohne Sokrates´ zu verengter Auffassung vom Glück (beatitudo) führe sowie zu Funktionalisierung philosophischer Erkenntnisbemühung, Erfahrungsweltabkehr durch Transzendenzorientierung, Wahrheitsbesitzansprüchlichkeit(en), Vernunftdepotenzierung und sogar zur Gefahr von Gewalttätigkeit. Dies trete infolge von Umgruppierungen im Verhältnis von Vernunft und Autorität beim späten Augustin besonders deutlich zutage. Das durch Augustin weitgehend verstellte ´skeptische Moment´ gelte es als ´sokratisch-problematische Vernünftigkeit´ für die Gegenwart wieder zu erschließen und fruchtbar zu machen." Mugerauer, Roland: Wider das Vergessen des Sokratischen Nichtwissens. 2 Bände, Tectum, Marburg 2007, ISBN 978-3-8288-9343-6 (Habilitationsschrift) hier: Band 1: 283-336.
Hierzu sind folgende Stellungnahmen erfolgt meinerseits (u.a. Verweise auf Augustinforschung und auf Wikipedia-Artikel ´Skeptizismus´ (Zitat)), die ich zu bedenken und zu bewerten bitte:
Guten Tag an alle, bin leider nicht wirklich firm mit den Funktionen von Wikipedia. Habe irgendwo (finde ich nun nicht wieder) entdeckt, dass die Frage aufgetaucht war, ob sich die ´Skepsisaversivität´ des Augustin auch anderswo in der Literatur finde: Jemand, der deutlich die Zusammenhänge von Glückssicherungsintention und Skepsisüberwindung für Augustin betont hat, ist z.B. der Augustinforscher Kurt Flasch (s. dessen Publikationen). Dass die Überwindung der (akademischen) Skepsis - die für ihn die Skepsis überhaupt ist - für Augustin grundlegend und dauernd bedeutsam ist, ist in der Augustinforschung aber auch allgemein unbestritten. Beste Grüße an alle! Augustin und Skepsis
Noch ein Nachtrag zu Augustins ´Skepsisaversivität´: Die Bedeutung der (vermeintlichen) Skepsisüberwindung durch Augustin (in Gestalt der ´akademischen Skepsis´, die ihm die Skepsis überhaupt ist), ist nicht nur akzentuiert in der genannten Habilitationsschrift (DFG-gefördert, 3fach begutachtet, 2fach rezensiert) und z.B. beim Augustinforscher Kurt Flasch (u.a. mehrere Augustinmonographien), sondern zeigt sich u.v.a. auch in Wikipedia selbst: im Wikipedia-Artikel ´Skeptizismus´, wo eingegangen wird auf Augustins Frühschrift ´De Academicis´ (bzw. "Contra Academicos"). Da wird meiner Erinnerung nach die Bedeutung dieser Schriftmit ihrer (so die Meinung Augustins:)´Skepsisüberwindung´ herausgestellt für die Folgezeit. Die Bedeutung der (vermeintlichen) Skepsisüberwindung für Augustin selbst - er hielt sie zeitlebens für gelungen, ´retraktiert´ hier auch nicht in seinen ´Retractationes´ - und für die Folgezeit steht eigentlich außer Frage. So weit mein ergänzender Hinweis. Beste Grüße nochmals an alle! Zitat aus dem Artikel ´Skeptizismus´ aus Wikipedia von heute ad Bedeutung von Augustins Ablehnung der Skepsis
Hier ein Hinweis auf Wikipedia selbst - Artikel ´Skeptizismus´ - ad Bedeutung der Ablehnung der Skepsis durch Augustin (Abschnitt ´Mittelalter´): "In der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Mittelalters war der antike Skeptizismus aus Ciceros Angaben, vor allem aber durch den außerordentlich einflussreichen spätantiken Kirchenvater und Schriftsteller Augustinus bekannt. Augustinus hatte in einer Schrift „Gegen die Akademiker“ (Contra Academicos), womit er die akademische Skepsis meinte, gegen den Skeptizismus polemisiert. Für mittelalterliche Philosophen kam der Skeptizismus als alternative Denkmöglichkeit kaum ernsthaft in Betracht; nicht nur die Autorität des Augustinus stand dem entgegen, sondern vor allem auch der Umstand, dass ein konsequenter Skeptizismus auch die christliche Lehre als eine Form von Dogmatismus in Frage gestellt hätte. Daher gab es im Mittelalter zwar methodischen Zweifel im Sinne des sokratischen Nichtwissens, das letztlich auf die Erlangung von Wissen abzielt, aber keinen echten Skeptizismus, der die Glaubensgewissheit erschüttert hätte." Besten Gruß an alle, insbesondere an den Sichter, der ´zurückgesetzt´ hat - ich bitte, dies noch einmal zu überdenken angesichts des Belegten. Freundliche Grüße (nicht signierter Beitrag von 95.223.74.252 (Diskussion) 16:12, 25. Dez. 2021 (CET) (nicht signierter Beitrag von 95.223.74.252 (Diskussion) 18:23, 25. Dez. 2021 (CET))