Diskussion:Fleischerei
Lemma korrekt und sinnvoll?
BearbeitenAusgelöst durch eine Versuchte Lemma-Änderung (Schlachtplatte oder Schlachteplatte) drängt sich mir die Frage auf, ob das Lemma hier korrekt ist. Grob gesagt wird im Norden der Republik m.E. eher der Begriff Fleischerei verwendet, im Süden eher der Begriff Metzgerei, dazu kommt noch der Begriff Schlachterei, bei dem ich nicht so genau weiß, wo er regional zuzuordnen ist. Die Frage ist, welche Bezeichnung am besten als Lemma geeignet ist. Ich hab mal eine Google-Suche mit den drei Stichworten (Fleischerei, Metzgerei, Schlachterei) gemacht und mir die Anzahl der Google-Hits dazu angeschaut:
- Schlachterei: rund 858.000 Hits
- Fleischerei: rund 6.010.000 Hits
- Metzgerei: rund 9.260.00o Hits
In meinen Augen wäre es daher sinnvoll, denn Artikel auf das Lemma "Metzgerei" umzubenennen und die anderen Bezeichnungen mit Redirect hierher weiterzuleiten. Ich bitte um Feedback.--Squarerigger 10:21, 15. Dez. 2011 (CET)
Der bundesweite Berufsverband nennt sich immerhin "Deutscher Fleischerverband". Die österreichische Wirtschaftskammer spricht z. B. vom "Bundeslehrlingswettbewerb der Fleischer 2011". Der Schweizer hieß früher "Verband Schweizer Metzgermeister" (heute aufgegangen im Fleisch-Fachverband, dessen Name hier nichts zur Sache tut). Für Deutschland und Österreich würde ich damit Fleischer doch deutlich zu bevorzugen (obwohl ich selbst als Süddeutscher das Wort nie verwenden würde). In der Schweiz ist das Wort "Fleischer" wohl tatsächlich ungewöhnlich, aber das ist in Norddeutschland "Metzger" auch. Verstehen wird aber wohl jeder Deutschsprachige aller Länder sowohl "Fleischer" wie "Metzger", daher ist es eigentlich völlig egal, wie der Artikel heißt, solange man gut von allen Synonymen hinfindet und diese auch dargestellt werden. --AndreasPraefcke 11:04, 15. Dez. 2011 (CET)
- Okay, das mit dem Verband könnte man als Argument pro Lemma Fleischer ansehen, allerdings bitte ich zu bedenken, daß wir bei mehrereren gleichwertig genutzten Begriffen doch sinnvollerweise den weitverbreitetsten nutzten sollten.--Squarerigger 11:20, 15. Dez. 2011 (CET)
- Auch ich halte den Begriff "Metzgerei" für verbreiteter als "Fleischerei". Der Vollständigkeit halber ist zu der obigen Aufstellung noch zu ergänzen, dass auch im deutschsprachigen Teil Belgiens, in Liechtenstein und Südtirol der Begriff "Metzgerei" üblich ist. Grüße--Plantek (Diskussion) 15:12, 21. Okt. 2021 (CEST)
Fleischerei vs. Wurstfabrik
BearbeitenGibt es da eine Abgrenzung, außer dass Fleischerei Vertrauen genießen und die Lebensmittelindustrie böse ist? --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 11:50, 29. Aug. 2016 (CEST)
- Als Fleischerinenkel muß ich sagen, daß auch die Arbeit von Fleischern stark angezweifelt wird durch den Verbraucher. Egal ob es um das Alter von Fleisch geht, Marinaden, Wasser- oder Fettanteil, der aufgeklärte Kunde weiß heute vermeintlich alles besser, weil er es ja bei Gallileo gesehen hat. In Berlin kommt es mir so vor, als ob durch die Zugereisten eher sowas wie Vertrauen durch Heimatkolorit aufkommt, wenn es Metzger oder Schlachter und nicht Fleischerei heißt. Die angebliche Renaissance betrifft ja auch nur ein sehr kleines Marktsegment, und der Preis geht über Kriterien wie böse oder gut.Oliver S.Y. (Diskussion) 12:59, 29. Aug. 2016 (CEST)
- Hmmh, das beantwortet meine Frage nur bedingt. Mich würde interessieren ob eine Wurstfabrik wie Rügenwalder Mühle oder Herta (Fleischwaren) einfach eine Großmetzgerei ist, die ebenfalls Fleischermeister hat und ebenso Gesellen ausbildet oder ob es da eigene Ausbildungsgänge gibt. Ebenso die Frage ob die auch im DFV sind etc. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 14:49, 29. Aug. 2016 (CEST)
- Also hier in Berlin sind in der Innung nur Fleischermeister bzw. deren juristische Personen. Glaube nicht das nach außen die Zuordnung zum DFV oder BVDF für jeden Kunden erkennbar ist. Vor allem wenn es Industrieprodukte in Einzelhandelsgeschäften neben der eigenen Ware gibt. Kenne es nur von Birkenhof, dort findest Du sogar noch die Handwerkstypischen Stellenbezeichnungen Meister und Geselle, und natürlich bilden die aus. Der Chef von Rügenwalder Rauffus ist studierter Diplom-Kaufmann und Fleischermeister! Soweit ich weiß, findet in Berlin die theoretische Ausbildung in der Fachschule für Lebensmitteltechnik statt, egal welchen Ausbildungsbetrieb ein Fleischerazubi hat.Oliver S.Y. (Diskussion) 16:32, 29. Aug. 2016 (CEST)
- Das mit dem DFV versus BVDF ist ein guter Hinweis. Mir ist hier der Satz aufgefallen Abwanderung der Kunden zu Supermärkten. Das klingt eben nach der Strom kommt aus der Leitung. Eine genaue Trennung ist wohl nicht möglich, zumal die Supermärkte unter anderem auch von Fleischern beliefert werden. Eine Statistik, wieviel Prozent der Fleischwaren von "handwerklich" und wieviel "industriell" hergestellt werden habe ich nicht gefunden, was wohl daran liegt, dass dies durch die Unschärfe der Begriffe nicht möglich ist. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 09:20, 30. Aug. 2016 (CEST)
- Also hier in Berlin sind in der Innung nur Fleischermeister bzw. deren juristische Personen. Glaube nicht das nach außen die Zuordnung zum DFV oder BVDF für jeden Kunden erkennbar ist. Vor allem wenn es Industrieprodukte in Einzelhandelsgeschäften neben der eigenen Ware gibt. Kenne es nur von Birkenhof, dort findest Du sogar noch die Handwerkstypischen Stellenbezeichnungen Meister und Geselle, und natürlich bilden die aus. Der Chef von Rügenwalder Rauffus ist studierter Diplom-Kaufmann und Fleischermeister! Soweit ich weiß, findet in Berlin die theoretische Ausbildung in der Fachschule für Lebensmitteltechnik statt, egal welchen Ausbildungsbetrieb ein Fleischerazubi hat.Oliver S.Y. (Diskussion) 16:32, 29. Aug. 2016 (CEST)
- Vor ein paar Jahren sah ich mal dazu ne Statistik, muß mal grübeln wo. Wesentliches Detail für Dich vieleicht, daß dort zwischen Fleisch als Rohware inklusive Innereien, Fleischwaren (Hackbraten, Schinken) und Wurstwaren unterschieden wurde. Einige Produkte wie luftgetrockneter Schinken und Rohwürste waren ja noch nie im Standardsortiment von Fleischern, sondern meist nur wenige regionale Spezialitäten oder mit kurzer Reife, während so gut wie jede Koch- und Brühwurst hergestellt werden könnte.Oliver S.Y. (Diskussion) 10:11, 30. Aug. 2016 (CEST)
- Bezüglich dieses Artikels sind diese interessanten Themen ausgeklammert. Es scheint eher die Perspektive dieses DFV-Fachbuchs :-) --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 12:39, 30. Aug. 2016 (CEST)
- Nun ist SKoop als Hauptautor ja nicht irgendwer, sondern unser aktueller Fachmann für alles was die bundesdeutsche Gegenwart angeht. Ich sehe mich da ja lediglich bei der Warenkunde und deren Geschichte auf Augenhöhe mit ihm. Und durch meine DDR-Lehrbücher, könnte ich Dir was über Produktionsmittel und Grundsätze erzählen, aber ich fürchte, Deine Ausgangsparameter sind leider falsch. Rügenwalder mag zwar als Wurstfabrik ohnen Direktverkauf ein gutes Beispiel sein, aber ich kann Dir da Mago in Berlin ans Herz legen mago" Kohn & Kempkes GmbH & Co. KG natürlich gewachsen durch Fusionen verschiedener Einzelfleischereien sind sie für viele Berliner mit 30 Einzelfilialen präsent, ohne das Jedermann weiß, ob das nun ein Fleischer mit 3 Filialen oder eben ein mittelständisches Unternehmen ist. Schon die Herstellung von Feinkost stellt ja ein Merkmal gegenüber simplen "Wurstfabriken" dar. Und ich kenne auch Gegenbeispiele. Eine Fleischere wie Kohl-Kramer [1] ist zwar unternehmergeführt, aber 30 Mitarbeiter sprechen eindeutig für eine industrielle Massenfertigung. Zur Statistik, bis 49 MA zählen diese Betriebe sogar als "kleine Unternehmen", davon gibt es noch 269. Echte "Großfleischer" mit mehr als 500 MA gibt es 28, das Mittelfeld dazwischen sind 184 Unternehmen. Da stellt sich natürlich schon die Frage, wen die Leute als "ihren Fleischer" vs. der Wurstindustrie sehen. Jemand wie Robert Müller ist sympatisch, aber hat mehr als 110 Filialen in 3 Bundesländern.Oliver S.Y. (Diskussion) 14:45, 30. Aug. 2016 (CEST)
Ich lasse das einfach mal als Denkanstoß hier stehen. Es sind wohl zahlreiche Parameter wie Mitarbeiterzahl, Umsatz, Eigenvertrieb, Mitgliedschaft im DFV vs. BVDF etc. Die aktuelle Definition handwerklicher Gewerbebetrieb, der weiterverarbeitet und verkauft entspricht der gängigen Vorstellung, wirft aber die Fragen auf: Wo endet das Handwerk und wie lassen sich die Mischformen wie zugekaufte Produkte oder Fremdvertrieb einordnen. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 15:05, 30. Aug. 2016 (CEST)
Und noch was, die Unterscheidung zwischen DFV und BVDF scheint mir recht brauchbar. Unter http://www.bvdf.de/verband/alle_mitglieder finde ich auch alle Großmetzger, die mir so auf Anhieb einfallen, Rügenwalder, Herta, HoWe, Brandenburg. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 15:12, 30. Aug. 2016 (CEST)
- Im Artikel steht:
- Eine Fleischerei ist ein handwerklicher Gewerbebetrieb
- Das kommt nicht von mir, es steht schon seit 2005 so im Artikel. Man wird sicher keine allgemeinverbindliche Definition finden, die Wörterbücher (deren Maßgeblichkeit in Sachfragen man ja auch bezweifeln kann) legen sich da nicht so fest. Der Duden schreibt beispielsweise: Betrieb eines Fleischers. Klingt eher nach Handwerk. Das Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache schreibt: Betrieb, der Fleisch- und Wurstwaren herstellt und verkauft, Fleischerladen. Das könnten nun auch Industriebetriebe von sich behaupten.
- Nehmen wir diese Definition als gegeben, stellt sich die Frage, woran man einen handwerklichen Betrieb festmacht. Da wird man ebenfalls keine verbindlichen Definitionen finden. Die Handwerksordnung bezieht sich bspw. auf Betriebe, die „handwerksmäßig“ betrieben werden, aber was das bedeutet, steht da nicht. Schauen wir uns an, was die IHK dazu zu sagen haben, werden als etwaige Kriterien genannt: Geringer Mechanisierungsgrad, geringe Arbeitsteilung, Dominanz des Inhabers, Besetzung mit Fachkräften, kleine Betriebe, Fertigung in geringen Stückzahlen und auf Bestellung. Daraus ergibt sich ziemlich eindeutig, daß Rügenwalder Mühle oder Wilhelm Brandenburg keine Handwerksbetriebe sind. Grenzfälle sind eben Grenzfälle. Allerdings sind diese im Schlachtergewerbe ja anscheinend geringer ausgeprägt als bspw. bei den Bäckern, denn während große Filialbäckereien ganz Deutschland mit Läden zupflastern, kenne ich das von Schlachtereien kaum, es gibt allerdings solche Betriebe auch, z. B. Vinzenz Murr.
- Mir ist auch nicht klar, was dich an dem Satz stört, daß der Rückgang der Betriebszahlen u.a. daran liegt, daß die Kunden zu Supermärkten und Discountern abwandern. Dazu muß man nicht irgendeine „Abgrenzung“ von Supermärkten und Discountern zu handwerklichen Fleischereien finden (was allerdings leicht wäre), denn es ist ja auch sonst gang und gebe, daß Betriebszahlen zurückgehen, weil die Kunden zu anderen (größeren) Anbietern von der gleichen Sorte wechseln. --SKopp (Diskussion) 20:02, 30. Aug. 2016 (CEST)
- Der Trend von der Metzgerei zum Supermarkt und von Kleinbetrieb zum Großen ist sicher vorhanden. Was mir fehlt ist eine übergreifende Betrachtung der Fleischwirtschaft, soll heißen, wenn der Umsatz der Fleischereien, also der DFV-Mitglieder, sinkt, dann steigt ja vermutlich der Umsatz der BVDF-Mitglieder. Dazu gibt es aber keinen Artikel. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 08:52, 31. Aug. 2016 (CEST)
- Für sowas gilt mittlerweile der Fleischatlas der grünen Böllstiftung als Referenzwerk [2]. Schau Dir die breite Quellenlage an, und trotzdem finden sich diese Angaben nicht. Ich vermute einfach, daß dies keine statistische Festgröße ist. Was wie gesagt auch daran liegen kann, das viele "Fleischereien" gar nicht direkt dem Wirtschaftszweig 10.1 Fleischerei [3] zugeordnet werden, sondern 47.22 dem Einzelhandel mit Fleisch und Fleischwaren [4], bzw. 47.29 ergänzt um den Bereich des Großhandel und dem Imbissangebot 56.1 und Catering 56.2. Viele Fakten, nur keiner verknüpft diese mehr.Oliver S.Y. (Diskussion) 09:44, 31. Aug. 2016 (CEST)
- Ja, ich denke auch, dass die Daten gar nicht auswertbar sind. Es ist eine angenehme Vorstellung, dass der Landmetzger die Schweine vom Bauern im Dorf kriegt und ausschließlich diese Produkte in der Auslage liegen. Tatsächlich verkaufen auch viele Metzger zusätzliche Fleischprodukte der "Industrie", ebenso wie manche Supermärkte, beispielsweise Edeka unter anderem lokale Fleischprodukte vertreiben. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 09:59, 31. Aug. 2016 (CEST)
- Für sowas gilt mittlerweile der Fleischatlas der grünen Böllstiftung als Referenzwerk [2]. Schau Dir die breite Quellenlage an, und trotzdem finden sich diese Angaben nicht. Ich vermute einfach, daß dies keine statistische Festgröße ist. Was wie gesagt auch daran liegen kann, das viele "Fleischereien" gar nicht direkt dem Wirtschaftszweig 10.1 Fleischerei [3] zugeordnet werden, sondern 47.22 dem Einzelhandel mit Fleisch und Fleischwaren [4], bzw. 47.29 ergänzt um den Bereich des Großhandel und dem Imbissangebot 56.1 und Catering 56.2. Viele Fakten, nur keiner verknüpft diese mehr.Oliver S.Y. (Diskussion) 09:44, 31. Aug. 2016 (CEST)
Warum leitet Schlachterei hierher?
BearbeitenWäre es nicht sinnvoller, dass Schlachterei auf Schlachthof weitergeleitet wird? --2A02:908:C31:B780:997F:9DD8:E9D:61B3 11:00, 29. Mär. 2018 (CEST)
- Hallo! In vielen Regionen Deutschlands werden die Begriffe synonym verwendet, so wie es auch der Duden angibt [5]. Dagegen kenne ich keinen einzigen Schlachthof, der offiziell oder inoffiziell Schlachterei genannt wird. Wenn Du Beispiele hast, müßten wir also eine Begriffsklärung einrichten, nicht die Weiterleitung umbiegen. Oliver S.Y. (Diskussion) 11:48, 29. Mär. 2018 (CEST)
Einzelnachweise
BearbeitenViele nicht mehr aktuell /Links funktionieren nicht mehr.--Merlin1960 (Diskussion) 17:48, 5. Dez. 2021 (CET)