Diskussion:Gerhard Markwald

Letzter Kommentar: vor 6 Monaten von Martin Beitz in Abschnitt Flucht

Flucht

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Die Angabe, dass Markwald die DDR 1953 verlassen habe, erscheint mir doch recht unwahrscheinlich. In einem Artikel der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) hieß es 2018, er habe den künstlerischen Zirkel im VEB Filmfabrik Wolfen bis in die 1960er Jahre hinein geleitet ([1]), was für eine Flucht in dieser Zeit sprechen könnte, wie sie im Artikel aktuell dargestellt wird. Für das Jahr 1973 wird aber in einem anderen Artikel der MZ erwähnt, dass Hans-Joachim Lüdke in den künstlerischen Plastik-Zirkel von Gerhard Markwald in der Filmfabrik einstieg ([2]). Auf der Seite des Kulturhauses Bitterfeld-Wolfen steht sogar ([3]): "1953 wurde der Verein als 'Plastikzirkel' der Filmfabrik Wolfen gegründet. Bis 1989 stand der Verein unter der Leitung von dem Bildhauer G. Markwald aus Raguhn und dem Maler Illie Streicher aus Wolfen." Das klingt eher nicht nach (dauerhafter) Flucht aus der DDR im Jahr 1953 oder später. Zudem lassen sich auch in den 1960er und 1970er Jahren Kunstwerke von ihm im Raum Bitterfeld nachweisen. Als "Republikflüchtling" hätte er derartige Aufträge kaum erhalten. Das späteste, das ich bisher finden konnte ist von 1987. Ich würde daher vorschlagen, den Satz "Im selben Jahr..." aus dem Artikel zu nehmen oder zumindest einzuordnen. Es muss ja einen Grund geben, warum Simpson und Eisold diese Behauptung aufstellen. Vielleicht war er kurzzeitig geflüchtet und kehrte dann zurück? Wir wissen es nicht genau, aber es spricht viel dafür, dass er weiterhin in der DDR lebte.

Was die späteren Werke angeht habe ich vorerst nur die eingefügt, die eindeutig zuzuordnen sind. Es gibt nämlich noch eine zweite Merkwürdigkeit: Im Denkmalverzeichnis (DVZ) vom Kreis Bitterfeld (Druckausgabe) finden sich mehrere Plastiken in der Gegend, die einem "Manfred Markwald" zugeordnet werden. Zu diesem lässt sich aber rein gar nichts finden (außer Interneteinträge, die auf dieser Angabe im DVZ basieren dürften). Das wäre schon ein großer Zufall, dass da zwei Bildhauer desselben - eher seltenen - Namens (Markwald) Werke in derselben Gegend (Bitterfeld-Wolfen) schufen, man zu dem einen Künstler aber rein gar nichts findet, oder?

Noch deutlicher, dass hier wohl ein Fehler im DVZ vorliegt, wird es dadurch, dass im DVZ auch Werke von Gerhard Markwald diesem "Manfred Markwald" zugeordnet werden. So wird die Chemiearbeiterin vor dem Rathaus in Wolfen im DVZ zeitlich recht grob mit "in den 1960er Jahren von Manfred Markwald" (S. 178) eingeschätzt, von der Stadt Bitterfeld-Wolfen ([4]) und anderen Seiten ([5]) aber im Bezug auf die Aufstelllungszeit sehr viel genauer mit 1964 und Gerhard Markwald angegeben. Das artmagazine ([6]), Grelak/Pasternak ([7]) und auch Jens Kastner nennen je Gerhard Markwald und ebenfalls je 1964 ([8]). Es wirkt also so als hätte man im DVZ den Vornamen falsch angegeben, zumal die vom Landkreis Anhalt-Bitterfeld betriebene Musikgalerie von Bitterfeld auch die anderen Werke, die das DVZ Manfred zuordnet, mit Gerhard angibt ([9]).

Ein weiterer Hinweis darauf, dass Manfred nur eine falsche Angabe des DVZ ist, liefert das Keramik-Wandbild auf dem Markt von Bitterfeld. Das DVZ gibt "Manfred Markwald" an, es ist aber mit "G. Markwald" signiert ([10]; das Bild mit der Signatur: [11] - die Signatur mit blau über dem Spruch unterhalb der Kutschen). --Martin Beitz (Diskussion) 19:14, 25. Mai 2024 (CEST)Beantworten