Diskussion:Gerhard Wurzbacher
Anklageschrift "Wikipedia"
BearbeitenWenn in der vita renommierter Wissenschaftler "Befremdlichkeiten" entdeckt wurden, dann muss nach den wikipedia-Regeln nach wie vor die Neutralität gewahrt bleiben. Der aktuelle Eintrag wird massiv dominiert von möglichen Verquickungen zum NS-Regime. Das wissenschaftliche Lebenswerk in Lehre und Forschung von Prof. Dr. Gerhard Wurzbacher war m.E. frei von braunen Untertönen. Zum Schutz des Lebenswerks plädiere ich für die Qualitätssicherung.--Stuttgart1950 (Diskussion) 20:18, 14. Apr. 2019 (CEST)Stuttgart1950
- Moin Stuttgart1950, ich sehe das nicht so. Der Qualitätsmangel vor meinen Bearbeitungen bestand darin, dass es keinerlei Quellen gab. Was ich einfügte, ist belegt. Trotzdem, trotz fehlenden Belegs, habe ich den Satz Ihm fiel die schwierige Aufgabe zu, die Reputation eines Lehrstuhls zurückzugewinnen, welche durch den hochkarätigen NS-Rassisten Karl Valentin Müller, wie ihn Theodor W. Adorno in einem Memorandum nannte, beschädigt worden war drin gelassen. Zu Wissenschaftlicher Ansatz und zu Forschungsschwerpunkte könnte mehr kommen, stimmt, wenn, dann aber bitte mit Quellen. Solche Ergänzungen würden mich sehr freuen. Die von Dir gewählte Überschrift des Diskussionsabschnitts halte ich für unangemessen. Beste Grüße --Jürgen Oetting (Diskussion) 16:11, 15. Apr. 2019 (CEST)
- Ja, da fehlt noch einiges. Ich nehm es mal auf meine virtuelle To-Do-Liste, kann aber nicht versprechen, dass ich zeitnah dazu komme. Literatur müsste es genug geben. Grüße --h-stt !? 17:25, 16. Apr. 2019 (CEST)
- Danke für die konstruktive Diskussion. Freundliche Grüße --Stuttgart1950 (Diskussion) 22:16, 16. Apr. 2019 (CEST)
- In Wilhelm Bernsdorf und Horst Knospe (Hrsg.): Internationales Soziologenlexikon, Band 2, Beiträge über lebende oder nach 1969 verstorbene Soziologen, 2., neubearbeitete Auflage, Stuttgart: Enke, 1984, ISBN 3-432-90702-8 gibt es auf den Seiten 939 ff. von H. G. Rasch einen Eintrag zu Wurzbacher mit Hinweisen zum Werk, auch auf seinen Bezug zu den Tönnies’schen Begriffen Gemeinschaft und Gesellschaft und mehr. Bevor ich das aber einarbeite, sollte Stuttgart1950 mit seinen Ergänzungen durch sein – oder die Quelle auswerten. Ist nie so günstig, wenn mehrere Bearbeiter quasi zeitgleich in einen Artikel rein packen, was sie gerade gefunden haben. --Jürgen Oetting (Diskussion) 17:01, 17. Apr. 2019 (CEST)
- Ach wenn du das vorliegen hast, dann überlasse ich die Ehr^H^HArbeit gern dir. Denn mehr als das Soziologenlexikon hätt ich vermutlich auch nicht verwendet. Grüße --h-stt !? 21:18, 18. Apr. 2019 (CEST)
- In Wilhelm Bernsdorf und Horst Knospe (Hrsg.): Internationales Soziologenlexikon, Band 2, Beiträge über lebende oder nach 1969 verstorbene Soziologen, 2., neubearbeitete Auflage, Stuttgart: Enke, 1984, ISBN 3-432-90702-8 gibt es auf den Seiten 939 ff. von H. G. Rasch einen Eintrag zu Wurzbacher mit Hinweisen zum Werk, auch auf seinen Bezug zu den Tönnies’schen Begriffen Gemeinschaft und Gesellschaft und mehr. Bevor ich das aber einarbeite, sollte Stuttgart1950 mit seinen Ergänzungen durch sein – oder die Quelle auswerten. Ist nie so günstig, wenn mehrere Bearbeiter quasi zeitgleich in einen Artikel rein packen, was sie gerade gefunden haben. --Jürgen Oetting (Diskussion) 17:01, 17. Apr. 2019 (CEST)
- Danke für die konstruktive Diskussion. Freundliche Grüße --Stuttgart1950 (Diskussion) 22:16, 16. Apr. 2019 (CEST)
- Ja, da fehlt noch einiges. Ich nehm es mal auf meine virtuelle To-Do-Liste, kann aber nicht versprechen, dass ich zeitnah dazu komme. Literatur müsste es genug geben. Grüße --h-stt !? 17:25, 16. Apr. 2019 (CEST)
Der Satz: Ihm fiel die Aufgabe zu, die Reputation eines Lehrstuhls zurückzugewinnen, welche durch den hochkarätigen NS-Rassisten Karl Valentin Müller, wie ihn Theodor W. Adorno in einem Memorandum charakterisierte, beschädigt wurde müsste belegt werden. Ohne Quelle ist er dauerhaft nicht haltbar, weil Theoriefindung. --Jürgen Oetting (Diskussion) 08:37, 19. Apr. 2019 (CEST)
- Ich habe Deine Kritik aufgegriffen, den Text modifiziert und mit einem Beleg versehen. Hoffe, dass es soweit okay ist. Schönen Abend. --Stuttgart1950
- Moin Stuttgart1950, danke für Deine Bearbeitungen, sie haben dem Artikel gutgetan. Einige kritische Anmerkungen zu manchen Einzelnachweisen habe ich noch. Doch erst einmal grundsätzlich: Das was Dir anfangs als „massiv dominiert von möglichen Verquickungen zum NS-Regime“ vorkam, habe ich nie so gelesen und auch nie so beabsichtigt. Aus soziologiehistorischer Sicht ist es aber interessant zu wissen, wie jemand 1939 in Deutschland mit einem sozialwissenschaftlichen Thema promovieren konnte. Das war im NS-Deutschland nicht gerade üblich, siehe dazu den von mir angelegten Artikel Soziologie im Nationalsozialismus. Jetzt zu den Aussagen und Einzelnachweisen:
- Dass Karl Valentin Müller, dem Wurzbacher auf dem Erlanger Lehrstuhl nachfolgte, ein eugenisch orientierter Soziologe und Rassentheoretiker war, belegst Du mit der Angabe eines einschlägigen Buchtitels von Müller. Das ist nach meiner Meinung kein korrekter Beleg, er lädt allenfalls zu einer Ableitung ein. In diesem Fall finde ich einen Beleg aber nicht notwendig, denn wer und was Müller war, ist im verlinkten Personenartikel zu ihm ausführlich und belegt dargestellt. Der inzwischen von Dir entfernte Satz Ihm fiel die Aufgabe zu, die Reputation eines Lehrstuhls zurückzugewinnen, welche durch den hochkarätigen NS-Rassisten Karl Valentin Müller, wie ihn Theodor W. Adorno in einem Memorandum charakterisierte, beschädigt wurde war sehr interessant, hätte aber belegt werden müssen. Wer hat das über Wurzbacher geschrieben? Aber wenn die Quelle nicht zu finden ist, kann man es nur entfernen. Hier schlage ich vor, den Einzelnachweis mit der Angabe des Müller-Buchs Der Aufstieg des Arbeiters durch Rasse und Meisterschaft ebenfalls zu entfernen.
- Die Aussage Wurzbacher untersuchte im Kontext der Sozialstrukturanalyse die Lebenslage sozialer Randgruppen, die im 3. Reich verfolgt und stigmatisiert wurden belegst Du nach dem ersten Halbsatz mit dem Titel eines entsprechenden Buches, dessen Co-Autor Wurzbacher ist. Dass es um Randgruppen geht, die im 3. Reich verfolgt wurden, ist klar. Aber was ist der Zweck der Aussage und wer betonte das?
- Der derzeitige Einzelnachweis 12 lautet: Carsten Klingemann, a.a.O. S.276. Solche a.a.0.-Nachweise sind nicht zulässig, siehe diese Hilfeseite.
- Unter Forschungsschwerpunkte belegst Du die Angaben mit Wurzbacher-Schriften. Besser wäre Sekundärliteratur, in der Wurzbacher Thema ist.
- Allerlei Angaben sind dem Internationalen Soziologenlexikon (genaue Angaben weiter oben) zu entnehmen. Ich werde den Artikel heute, spätestens aber an den Osterfeiertagen, entsprechend überarbeiten und dann meine Anmerkungen hier mit einem Erledigt-Häkchen versehen. Beste Grüße und schöne Ostern. --Jürgen Oetting (Diskussion) 10:24, 20. Apr. 2019 (CEST)
- "Hochkarätiger NS-Rassist" stammt von Adorno; leider konnte ich die Quelle bisher noch nicht finden. Müller machte soziologische Studien zur "Umvolkung minderwertiger Rassen" nach Russland im Falle eines "Endsieges". Dass Wurzbacher in der Soziologie nach 1945 sich wissenschaftlich mit "Randgruppen" befasste, belegt sehr wohl, daß er mit NS-Gedankengut nichts zu tun hatte. Ich kenne Wurzbacher perönlich sehr gut. Er war ein hervorragender Hochschullehrer. Mit NS-Gedankengut hatte er nichts am Hut, im Gegenteil. Ebenfalls beste Grüße und schöne Ostern. --Stuttgart1950 (Diskussion) 11:50, 20. Apr. 2019 (CEST)Stuttgart1950
- Was Müller für einer war, ist mir sehr bekannt, hab' ja intensiv zum Thema recherchiert. Dass er aber im Personenartikel zu Wurzbacher genauer beschrieben werden muss, erkenne ich nicht. In den mir vorliegenden Nachweisen wird W. nicht einmal als Müller-Nachfolger benannt. Warum den Müller also nennen? Das machte doch nur Sinn, wenn eine deutliche Abgrenzung Wurzbachers zu belegen wäre (die ich nicht bezweifle aber keine Angaben dazu habe, leider). Es ist nicht wichtig, wie Adorno Müller nannte, es wäre wichtig zu belegen, wer gesagt hat, Wurzbacher fiel die Aufgabe zu, die Reputation eines Lehrstuhls zurückzugewinnen, .... Darum geht es. Wenn er jetzt, mangels Nachweis, nur noch als Nachfolger von Müller bezeichnet wird, ist eher eine Kontinuität zu vermuten als ohne Nennung seines Vorgängers. Ich habe die Angaben zu Leben entsprechend den vorhandenen Nachweisen gekürzt. Auch dass W. Zweitmitglied der Philosophischen Fakultät in Erlangen war und Angehöriger der Rotarier ist nicht belegt. Hab's entfernt.
- "Hochkarätiger NS-Rassist" stammt von Adorno; leider konnte ich die Quelle bisher noch nicht finden. Müller machte soziologische Studien zur "Umvolkung minderwertiger Rassen" nach Russland im Falle eines "Endsieges". Dass Wurzbacher in der Soziologie nach 1945 sich wissenschaftlich mit "Randgruppen" befasste, belegt sehr wohl, daß er mit NS-Gedankengut nichts zu tun hatte. Ich kenne Wurzbacher perönlich sehr gut. Er war ein hervorragender Hochschullehrer. Mit NS-Gedankengut hatte er nichts am Hut, im Gegenteil. Ebenfalls beste Grüße und schöne Ostern. --Stuttgart1950 (Diskussion) 11:50, 20. Apr. 2019 (CEST)Stuttgart1950
- Moin Stuttgart1950, danke für Deine Bearbeitungen, sie haben dem Artikel gutgetan. Einige kritische Anmerkungen zu manchen Einzelnachweisen habe ich noch. Doch erst einmal grundsätzlich: Das was Dir anfangs als „massiv dominiert von möglichen Verquickungen zum NS-Regime“ vorkam, habe ich nie so gelesen und auch nie so beabsichtigt. Aus soziologiehistorischer Sicht ist es aber interessant zu wissen, wie jemand 1939 in Deutschland mit einem sozialwissenschaftlichen Thema promovieren konnte. Das war im NS-Deutschland nicht gerade üblich, siehe dazu den von mir angelegten Artikel Soziologie im Nationalsozialismus. Jetzt zu den Aussagen und Einzelnachweisen:
- Dass Wurzbacher in der Soziologie nach 1945 sich wissenschaftlich mit "Randgruppen" befasste, belegt überhaupt nicht, dass er nichts mit NS-Gedankengut am Hut hatte. Da gibt es auch andere Fälle, die mit wenigen Veränderungen fortschrieben, was sie vor dem Krieg behauptet hatten. Das unterstelle ich Wurzbacher nicht, doch ich erwarte Sekundärquellen, die den Inhalt seiner Randgruppenforschung darstellen. Vielleicht finde ich welche und trage das dann unter Werk ein. --Jürgen Oetting (Diskussion) 12:18, 20. Apr. 2019 (CEST)
- Stuttgart1950, den Satz, um den es schade ist, weil wir keine Quelle haben, Wurzbacher fiel die schwierige Aufgabe zu, die Reputation eines Lehrstuhls zurückzugewinnen, welche durch seinen Vorgänger, den hochkarätigen NS-Rassisten Karl Valentin Müller, so Theodor W. Adorno in einem Memorandum, verletzt worden war, stammt von Dir. Du fügtest ihn am 11. März 2007 um 3:05 Uhr ein und schriebst dazu den den Bearbeitungsvermerk: Gesa Büchert, Harald Fuch, Peter Löw (Hg.) Kleine Geschichte einer großen Fakultät. Nürnberg 1994. S. 101. Das könnte eine gute Quelle sein. Hast Du das Buch noch? --Jürgen Oetting (Diskussion) 12:44, 20. Apr. 2019 (CEST)
Überarbeitung
BearbeitenIch habe den Artikel nun überarbeitet: im Intro darauf hingewiesen, in welchen Bereichen der Soziologie W. besondere Verdienste erworben hat und das im Abschnitt „Soziologisches Werk“ belegt ausgeführt. Dabei sind die bisherigen Versuche (die unzureichend belegt waren) des Nachweises der Nicht-NS-Verbundenheit entfernt worden, sie waren überhaupt nicht notwendig. Wurzbacher hat im Nationalsozialismus als Soziologe promoviert, darauf wird unter „Leben“ hingewiesen und dann nach 1945 ganz was anderes gemacht. Die Impulse für seine Beschäftigung mit der Familien- und Jugendsoziologie mögen von Helmut Schelsky ausgegangen sein, dessen Schwerpunkte waren anfangs ähnlich. Grundlage meiner Überarbeitung ist der Wurzbacher-Eintrag im Internationalen Soziologenlexikon, dessen verwendete Auflage (1984) zwar noch zu Wurzbachers Lebenszeiten erschien aber nach seiner Emeritierung und somit sein wissenschaftliches Wirken wohl umfassend erfasst. Die einzige Angabe, die noch unbelegt ist, ist das Bundesverdienstkreuz (jetzt zusammen mit der Tätigkeit für das Bundesministerium unter „Leben“), das müsste aber eine Quelle zu finden sein. --Jürgen Oetting (Diskussion) 08:36, 22. Apr. 2019 (CEST)
- Der spätere Wurzbacher war auch in der "Soziologie der Entwicklungsländer" namhaft engagiert. Ich werde darauf hinweisen.--Stuttgart1950 (Diskussion) 00:32, 24. Apr. 2019 (CEST)Stuttgart1950