Diskussion:Islamische Musik
Habe gerade mal das "Dennis Mackel stinkt" unter "Musik für öffentliche religiöse Feiern" gelöscht. Wundert mich übrigens, dass sich das seit der ersten Version der Seite unbemerkt/unkorrigiert erhalten hat... --77.188.244.91 20:31, 12. Mai 2008 (CEST)
habe den link auf www.hipphopjazz.com entfernt, da er als spam bemängelt wurde. --(nicht signierter Beitrag von Hurone (Diskussion | Beiträge) 22:34,22.05.2007)
Seldschuken
Bearbeitendie seldschuken haben nicht das osmanenreich erobert. als türkische ethnie dringen sie von osten her im 10. jhd. in byzanz ein. erst im 13. jhd. erobern die osmanen wiederum ihr reich und beerben sie. --Fred.freds 23:34, 22. Mai 2007 (CEST)
- Das habe ich eben berichtigt, weil es mir auch aufstieß. Schon seltsam, dass das zwei Jahre lang niemand berichtigt hat. Das spricht nicht gerade für die Qualität dieses Artikels. Mir scheint eine Inhaltliche QS nötig - leider bin ich dafür nicht geeignet, denn ich kenne mich gar nicht mit islamischer Musik aus. --Mixia 17:33, 13. Apr. 2010 (CEST)
Outlandish
BearbeitenDie Mitglieder Gruppe Outlandish sind keine Afroamerikaner, sie leben in Dänemark! Es existiert ein Artikel hier bei Wikipedia! --(nicht signierter Beitrag von BerliNork (Diskussion | Beiträge) 04:06, 26.9.2007)
Generell Haram
BearbeitenDas ist erstens falsch und steht auch im Widerspruch zum Rest der Seite. --(nicht signierter Beitrag von 141.30.241.60 (Diskussion) 13:13, 12.10.2007)
- Weshalb soll es "falsch" sein? Bitte Quellenangabe. Dass es im "Widerspruch" zum Rest der Seite stand, lag daran, dass der Rest der Seite falsch war und subjektives Geschreibsel bzw. Werbung für Musiker und Plattenfirmen ohne eine einzige Quellenangabe zu einer islamischen Quelle ist (Koran oder Sunnah). --(nicht signierter Beitrag von HerrmannHelfer (Diskussion | Beiträge) 03:32, 15.3.2009)
"Eindeutig verboten" ist einfach total falsch. Wird auch in der unten angegeben Literatur anders dargestellt. Ziemlich komplexes und problematisches Feld mit hunderte Jahre alter Diskussionstradition. Wer sich da wohl ranwagen möchte? Aber so kann das ja eigentlich nicht stehen bleiben... --(nicht signierter Beitrag von 87.78.225.130 (Diskussion) 00:23, 06.12.2007)
- Deine privaten Ansichten sind nicht automatisch ein Beweis. In Wikipedia sollte mit Quellen gearbeitet werden, und im Islam sind die Sahih-Hadithbücher nach dem Koran die Primärquellen. Darin ist Musik und Musikinstrumente eindeutig, unter allen Umständen und - wie von allen Gelehrten des Islaams bestätigt - als haraam bezeichnet. Daher ist das Thema auch nicht komplex sondern eindeutig und bedarf lediglich der nunmehr hinzugefügten Quellenangabe zu der Hadithsammlung Sahih al Buhkari. --(nicht signierter Beitrag von HerrmannHelfer (Diskussion | Beiträge) 03:32, 15.3.2009)
Die Vier Imame
Bearbeitenim Absatz Ist Musik für Muslime haraam (verboten)?: Wer sind die "Vier Imame" ? Schön wär ein eigener Artikel oder eine Erläuterung... als nicht-Muslim steh ich etwas ratlos vor dem Satz :) --Fusselwurm 19:07, 10. Apr. 2008 (CEST)
Inhalt des Artikels
BearbeitenBei dem Artikel handelt es sich um Islamische Musik. Somit bezieht er sich auf Musik islamischen Inhalts und behandelt die Aussagen des Islaams zum Thema Musik. Werbungsartige und willkürliche Verweise auf verschiedenste Musiker und Plattenfirmen, die zum größten Teil keinen islamischen Bezug in ihrer Musik haben, sollen deshalb entfernt werden. Genauso wie der Wiki-Artikel "Rockmusik" auch nicht dazu da ist, um alle Rockbands aufzuzählen. --(nicht signierter Beitrag von HerrmannHelfer (Diskussion | Beiträge) 03:34, 15.3.2009)
Defekter Weblink: Geocities eingestellt
BearbeitenGeocities stellt seinen Dienst am 26. Oktober 2009 ein.
Die Webseite wurde in einem Archiv gespeichert. Bitte verlinke gegebenenfalls eine geeignete archivierte Version.
MerlLinkBot 15:46, 17. Okt. 2009
- Wurde bereits entfernt--Trockennasenaffe 13:14, 29. Jan. 2010 (CET)
Qualität des Artikels
BearbeitenWenn im 2. Satz steht, dass islam. Musik nicht mit Koranrezitationen zu verwechseln sei, frage ich mich schon, was eine lange Liste mit weblinks zu ebensolchen hier zu suchen hat. Auch sonst ist der Artikel grausig. Statt all der Listen wäre eine Begriffsabgrenzung am Anfang hilfreich. -- Bertramz 16:50, 19. Dez. 2009 (CET)
- der Artikel ist generell äußerst fragwürdig, da er versucht, völlig verschiedene Musiktraditionen unter ein gemeinsames religöses Dach zu pressen. "Christliche Musik", die meint, alle "nicht direkt mit der christlichen Religionsausübung verbundene" Musik in allen mehrheitlich christlich geprägten Staaten zusammenfassend (also "nciht-muslimischen" Rock, Pop, Klassik, "alte Musik", "zeitgenössische Musik" etc. ) wäre im übrigen genauso unsinnig. Somit ist der Text nicht mehr oder weniger als religöser muslimischer POV und in einer Enzyklopädie generell falsch. - andy_king50 (Diskussion) 22:15, 16. Feb. 2014 (CET)
- Es gibt zwischen Marokko und Indonesien eine Vielzahl explizit "islamischer Musikstile", die strikt von der weltlichen Unterhaltungsmusik abgegrenzt werden. Es gibt auch Musikinstrumente, die im Ruf stehen "islamisch" zu sein und eigens für eine bestimmte islamische Musik verwendet werden. Das Lemma ist schon in Ordnung, nur was darunter kommt nicht. -- Bertramz (Diskussion) 22:48, 16. Feb. 2014 (CET)
Paar Gedanken zum Inhalt
BearbeitenHallo Muruj, wegen deiner Anfrage auf meiner Disk.: Aus dem Stegreif bringe ich nur eine vage Vorstellung zustande, wobei ich jetzt nicht darauf achte, was bereits im Artikel vorhanden ist:
1. Begriffsdefinition Musik. 2-3 Sätze, was unter "Musik" zu verstehen ist, ohne all zu viel Musiktheoretisches, sondern alltagstauglich und für die nachfolgende Verwendung ausreichend. Im Kontext wichtig die Abgrenzung Musik und Sprache, also: Macht der Muezzin Musik (unabhängig davon ob er islamische Musik macht)? Musik ist nur im Abendland auf die Musiker-Zuhörer-Rolle im Konzert fixiert, ansonsten steht sie untrennbar im Zusammenhang mit Ritualen, Tänzen. Oft gibt es nicht mal ein eigenes Wort für Musik. Außerhalb des Westens mündliche Traditionsvermittlung von Lehrer zu Schüler. Ausdruckskraft der Musik.
2. Historisches Verhältnis Islam und Musik. Im Koran kommt Musik nicht vor, aber Bilal gilt als der erste Muezzin und Sänger. Unterschiedliche, sich widersprechende Aussagen in den Hadithen. Was lesen die aus dem Koran heraus? Argumente für (wenige, meist nur gewisse Tolerierung) und gegen (Gleichsetzung Musik-Alkohol-Singmädchen-Unzucht) Musik. Dem gegenüber die mittelalterliche Musizierpraxis bei den Kalifen, teilweise völlig unabhängig von den Verboten.
3. Begriffsdefinition Islamische Musik. Bei den Kalifen gab es weltliche Musik. Ab wann wird die Musik islamisch? Für die Frage steht der erste Satz, den ich neulich in den Artikel geschrieben habe. Also nur Ritualmusik oder von der muslimischen Mehrheitsgesellschaft tolerierte, gepflegte Musik. Letztere Musik mit islamischer Bedeutung kommt z.B. bei Hochzeiten, Beschneidungen und Begräbnissen vor. Das Wort "die islamische Musik" zurechtstutzen. Es sollte genau genommen nur in einem Zusammenhang vorkommen, wenn erklärt wird, dass es keine definierbare Islamische-Musik-Stilrichtung gibt, weil Musik eine regional-kulturelle Ausdrucksform ist und nicht eine universal-religiöse. Die Vorgaben des Islam werden regional angepasst umgesetzt. Gegenseitige Beeinflussung islamische und weltliche Musik.
Die Abgrenzung islamische - weltliche Musik ist nicht einheitlich festzulegen, auch nicht innerhalb eines Landes, einer Musikkultur. a) Sufigesänge werden von der einen religiösen Gruppe praktiziert, von der anderen abgelehnt. b) Soziales Phänomen: Unterschichten praktizieren volksislamische Rituale mit Musik, die bei höheren Schichten verpönt sind. c) Situativ/zeitlich: Ein bestimmter Musikstil ist ganzjährig verboten, gehört aber zum Ritualprogramm eines islamischen Feiertages.
4. Musikinstrumente. Eine Liste ist aus dem bisher Gesagten sinnlos. Einzelne erwähnen als anschauliche Beispiele. Wer spielt zu welchem Anlass welchen Musikstil mit einem Instrument? Beispiel, weshalb ich in meinem Zusammenfassungskommentar "Gong?" geschrieben habe: Im islamischen Raum kommen Gongs nur in Malaysia, Indonesien, Südphilippinen vor. Gongs, genauer Buckelgongs und Metallophone, sind in der islamischen Musik dort verpönt. Nun gibt es einmal im Jahr mit dem en:Gamelan Sekaten eine Ausnahme (bischen was hier). Wenig bekannt sind die islamischen Flachgongs (dulang) von Sumatra, die nicht aus der südostasiatischen Tradition stammen, sondern aus Südarabien importiert wurden. Also: Die (gedachte oder tatsächliche) Herkunft eines Instruments aus dem arabischen Raum ist für dessen islamischen Charakter maßgeblich. In Indonesien sind das Rahmentrommeln, gambus und Violine.
5. Musikstile. Können nur ausgewählte Beispiele sein, bei denen die Abgrenzung zur weltlichen Musik gezeigt werden sollte, jeweils nach sozialen, kulturellen Zusammenhängen aufgeteilt. Maghreb (gnawa) / Ägypten / Westafrika / Sudan / Pakistan (qawwali), Nordindien / Südostasien / Zentralasien / China. Hinzu kommen moderne Popstile in Europa und USA: Das endet dann beim Hiphop der Black Muslims und dem Naschid (anasheed, nasyid), der als Soundtrack Dschihad-Videos unterlegt wird. Gruß -- Bertramz (Diskussion) 11:51, 3. Mär. 2014 (CET)
- Hallo Bertramz,
- das, was Du eine „vage Vorstellung“ nennst, wird mir in jedem Fall eine sehr große Hilfe bei der weiteren Bearbeitung dieses Artikels sein! Herzlichen Dank für Deine ausführliche und kundige Darstellung; ich werde mich so weit als möglich danach richten.
- Gruß,
- Hallo ihr, jetzt bin ich zufällig auf diesen Artikel gestoßen und finde eure Diskussion vor allem in diesem Abschnitt recht interessant. Und ich bin, wie ja auch du, lieber Bertramz, der Meinung, dass der Begriff „Islamische Musik“ generell äußerst ambivalent ist, denn „islamische“ Musik ist eine Frage der subjektiven, daher regional und (islamisch-) weltanschaulich-theologisch durchaus unterschiedlich interpretierbaren Einstellung. Es fragt sich also, ob wir unter "Islamische Musik" die Musik der islamischen Länder verstehen oder ob wir religiöse Musik damit meinen. Im letzteren Fall spricht man beispielsweise in Persien (Iran) von „religiöser Musik“ (mūsīqī-ye maẕhabī موسيقى مذهبى). Hier spielen in den unterschiedlichen Regionen durchaus auch sehr alte traditionelle Musikformen eine Rolle, wie z. B. zār in Būšehr am Persischen Golf, wo auch etliche Instrumente einen sakralen Nimbus besitzen: die Trommel Dammām, die Zimbel zenǧ und sogar der Dudelsack ney-anbān. Sonst kenne ich eigentlich keine „religiösen“ Instrumente, denn das einzige Instrument, das Gott preisen kann, ist die menschliche Stimme. Auch das persische Wort für „Musik“ generell, mūsīqī (موسيقى) – in arabischer Aussprache mūsīqā – ist ein griechisches Lehnwort, da es der traditionelle arabische Begriff ṭarab (طرب) war, der mit „Heiterkeit“, aber manchmal auch mit „Frivolität“ gleichgesetzt wurde. Deshalb wird dort auch die singend vorgetragene Koranlesung mit qarā’at (arab. qirā’a قراءة) und der ebenfalls singend vorgetragene Gebetsruf mit aẕān/aḏān (اذان) wiedergegeben und nicht unbedingt als „Musik“ definiert. Allerdings gibt es da allmählich einen Paradigmenwechsel, da man sich auch im Orient immer mehr an der westlichen Musikwissenschaft ausrichtet. Das ist das eine, doch andererseits gibt es eben die „religiöse“ Musik, und hierzu zähle ich auf jeden Fall die Ṣūfī-Gesänge, ob ẕikr/ḏikr (von ḏikru'llāh = „Erwähnung Gottes“) oder eben auch die qawwālī auf dem Indischen Subkontinent. Und selbstverständlich würde ich auch volksislamisch verwurzelte musikalische Riten hinzuzählen. Dann gibt es noch explizit religiös orientierte Lieder, die u. a. einst von der jungen Umm Kulṯūm gesungen wurden und die ich ebenfalls als „religiöse“ Lieder etikettieren würde. Ein sehr kompliziertes Feld ... Grüße--Imruz (Diskussion) 17:59, 3. Mär. 2014 (CET)
- Hallo Imruz, da hatte ich mir noch überlegt, dich per Echo zu rufen, jetzt hast du schon hergefunden. Du umschreibst den Bereich, den ich einbeziehen würde, also die streng religiöse Ritualmusik im engeren Sinn (Musik beim Dhikr) und dazu im weiteren Sinn Musik mit einer religiösen Bedeutung und zugleich sonstwie kulturellen oder unterhaltenden Funktion. ("Musik der islamischen Länder" hast du vermutlich nicht so gemeint, so eindimensional sind deren Einwohner nicht.) Wegen dem adhān aus dem Lautsprecher noch: Auch wenn der in der Außenwahrnehmung musikalische Qualitäten haben kann, würde ihn ein Gläubiger wohl nicht als Musik auffassen. Spannend wird's bei einer gesungenen Koranlesung, wie sie in der Moschee zu hören ist, wenn diese bei den Minangkabau in Sumatra die Eröffnung zu einem nachfolgenden Schamanengesang darstellt, der mit Begleitung einer Flöte (saluang) die magische Kraft eines Tigers heraufbeschwören soll (CD Muslim Music of Indonesia. Aceh and West Sumatra. Aufnahmen Margaret Kartomi). Das Eröffnungsgebet soll die Orthodoxen zufrieden stellen, damit sie gegen das Ritual keine Einwände haben. Da wird das Gebet zur Ritualmusik. Gruß -- Bertramz (Diskussion) 21:40, 3. Mär. 2014 (CET)
- Hallo Bertramz, schön, von dir zu lesen! Und du hast natürlich völlig Recht: Die Menschen im Gebiet, das ich lieber „muslimisch geprägt“ als „islamisch“ bezeichnen würde (bis auf die „Kernländer“ des dāru'l-islām vielleicht) sind schon von alters her immer kulturell unterschiedlich geprägt gewesen und haben „den Islam“ schlichtweg für sich adaptiert. Und wenn man weiß, dass es Hadithe gibt, die ja explizit darauf hinweisen, dass man von fremden Ländern lernen solle - „und sei es von China“, wie es in einem Hadith von al-Buḫārī überliefert ist – darf es auch nicht verwundern, dass von Anfang an unterschiedliche Strömungen vorhanden waren. Dies gilt/galt für das Indien vor allem seit der Großmogulzeit und natürlich auch für ein Gebiet wie das heutige Indonesien sowieso, denn das hindu-buddhistische Reich von Madjapahit ist ja noch nicht so lange her ... Aber das alles gilt ja auch für andere Gebiete, selbst letztendlich für die Länder innerhalb des „Kerngebietes“. Außerdem sind die nicht nur weltanschaulichen Einflüsse seit den ersten Kolonialeroberungen der westlichen Mächte aus eben diesem Westen nicht unbeträchtlich. Das gilt auch für die Schrift, die in sehr vielen islamisch geprägten Ländern inzwischen lateinisch ist, was vielfach auch ein Bruch mit geistigen Traditionen und deren Symbolik bedeutet. So wissen beispielsweise die Türken nicht mehr, was der Frauenname „Elif“ bedeutet: „schön und schlank wie ein Alif (= der erste Buchstabe des arabischen Alphabets [ا])“. Oder sie wissen nicht (mehr) den Unterschied zwischen türk. sema (arab. samā‘ سماع = Musik beim Ḏikr) und türk. sema (von arab. samā’ سماء = Himmel). Ich finde dies ziemlich entsetzlich, weil da falsche Fährten gelegt und somit falsche Schlüsse gezogen werden – wobei in diesem Fall die Verbindung „Musik = Himmel“ natürlich toll klingt! Doch dies nur am Rande. Und so geht es schlichtweg um „religiöse Musik“ innerhalb der islamischen Geisteskultur, also nicht um „Islamische Musik“ selbst. Deshalb finde ich das gesamte „Lemma“ nicht besonders hilfreich. Aber dies gilt ja auch für andere Stichwörter. Gruß--Imruz (Diskussion) 22:29, 3. Mär. 2014 (CET)
- es freut mich sehr, dass sich hier eine doch so anregende Diskussion zu dem Thema entwickelt hat, daraus lässt sich gewiss für den Artikel einiges mitnehmen! Das Problem ist wohl einfach, dass das Adjektiv „islamisch“ nicht nur in Bezug auf Religion, sondern zu einem ganzen Kulturraum – wenn man davon bei einem solch großen Gebiet überhaupt davon sprechen kann – verwendet wird, was, wenn ich recht informiert bin, letztlich vollkommen singulär zu sein scheint. Im Englischen hat man mit islamicate zumindest theoretisch noch die Möglichkeit, hier begrifflich zu differenzieren, auch wenn das praktisch kaum genutzt wird, wie man ja allein am englischen Lemma erkennen kann, auf dem der hiesige Artikel offensichtlich ursprünglich basierte. Man kann das schön finden oder nicht, es macht aber in jedem Fall solche Artikel notwendig, weil es nicht darum geht, was die „Wahrheit“ ist oder man selbst darunter versteht, sondern was der Rest der Welt, oder ein nicht unerheblicher Teil davon, dafür hält. Andererseits hat diese Gleichsetzung ja auch viele Kritiker gefunden, und denen kann man hier ja auch an passender Stelle Raum geben.
- Zudem lässt sich das auf gewisse Weise auch sehr positiv sehen: Immerhin bietet ein solches Lemma potenziell den Raum, wechselseitigen Einfluss, Wissensströme, Mechanismen des Kulturtransfers über weite geographische Räume und Epochengrenzen hinweg darzustellen, wie man ihn in anderen Überblicksartikeln im Allgemeinen nicht hat. Man muss dieses Potenzial nur auch nutzen, und das war bislang leider nicht der Fall. Hoffentlich lässt sich das bald ändern.
- Gruß,
Hallo Muruj, danke für deine Hinweise. Sicherlich darf man nicht an einem bestimmten Wort und dessen Bedeutung „festkleben“. Um noch größere Verwirrungen möglicherweise zu verhindern, so müssen wir uns dennoch eines Wortsinns bewusst bleiben: „islamische Musik“ meint etwas anderes als „Musik im geografischen Raum, wo der Islam vorherrscht“. Dasselbe gilt für alle anderen Religionen, also auch z. B. fürs Christentum: Wir nennen die aus dem (christlichen?) Westen stammende Schlager- oder Popmusik auch nicht „christliche Musik“, wohingegen ich die Orgelkonzerte von Bach oder die Kirchenlieder eines Michael Praetorius, aber selbstverständlich auch die byzantinischen, gregorianischen oder auch äthiopisch-orthodoxen Gesänge, um einige zu nennen, durchaus als „christlich“ verstehe. Da wir uns immer mehr auf eine Sprache als Vorbild- weil Welt-Sprache, nämlich das Englische, fokussieren, vergessen wir darüber, dass Englisch von allen westlichen Sprachen vielleicht mit die ambivalenteste Semantik besitzt und auf diese Art und Weise Missverständnissen Tür und Tor öffnet. Und dementsprechend heißt das englische islamicate eindeutig „islamisieren“ ... Was nun dieses „Islamisieren“ betrifft, so wurden als Allererste die Mekkaner und Medinenser „islamisiert“, so wie ja auch die ersten Jünger des Meisters aus Nazareth “christianisiert“ wurden. Ergo ist so etwas erst einmal nicht „schlimm“. Schlimmer ist es, wenn Menschen mit Gewalt in eine Religion gezwungen werden; aber das ist ein anderes Thema. Für eine Geisteskultur ist es tatsächlich von Bedeutung, wie sie mit Geist an sich umgeht: ob sie ihn unterdrückt oder ausrottet, wie in „Latein“-Amerika geschehen, oder ob sie fremde Traditionen einbindet und integriert, wie im orientalischen Christentum, im traditionellen Islam oder auch im Buddhismus zum größten Teil. Und dann kann man durchaus von einer „christlichen“, „islamischen“ oder eben auch „buddhistischen“ Kultur sprechen, da die Religion letztendlich die Grundlage für ein bestimmtes Denken bzw. eine bestimmte Geisteshaltung bildet. Wir sollten also mit Stichwörtern und ihren Bedeutungen, die bei Wikipedia mit Vorliebe nun „Lemma“ heißen, sorgsam umgehen. Deshalb auch meine Probleme mit dem Thema „Islamische Musik“. Herzliche Grüße--Imruz (Diskussion) 14:41, 4. Mär. 2014 (CET)
Theoriefindung und Löschantrag auf den Artikel
BearbeitenDas Lemma ist schlicht irreführende Theoriefindung! Es gibt keine Islamische Musik! Seriöse Musikwissenschaftler verwenden den Begriff nicht. Ich zitiere hier mal aus dem Buch Orientalische Musik von Hans Hickmann und Wilhelm Stauder:
- "Jeder Muslim wird bestätigen, dass es eine Musik des Islam an sich niemals gegeben hat oder jemals geben wird. Diese Haltung ist aus der Lehre des Propheten abzuleiten (...) Aus der Sicht des gläubigen Muslims gibt es also keine "Musik des Islam", sie gibt es ebenso wenig wie eine katholische, evangelische oder griechisch-orthodoxe schlechthin (...) So wie es eine "Musik des Christentums" nicht gibt, kann es auch keine Musik des Islam geben."
Auch andere Forscher meiden Formulierungen wie "Islamische Musik" und nennen ihre Bücher z.B. "Musik in der islamischen Welt" oder ähnlich. Amnon Shiloah nennt sein Buch z.B. "Music in the World of Islam". Henry George Farmer sieht den Begriff "Islamische Musik" sehr kritisch und Owen Right hält den Begriff für suspekt und schreibt:
- "And if the concept of a global Islamic music is as suspect as that of a global Islamic art, it becomes all the more difficult to establish parallels between them."
Eine Musik die mit der religiösen Praxis des Islam verbunden ist, gibt es gar nicht. Im Koran wird das Thema Musik in keiner einzigen Sure auch nur angerissen. Während eigens für den christlichen Gottesdienst im Laufe der Jahrhunderte viel Musik komponiert wurde (Gregorianische Gesänge, Antiphone, ganze Messen, Requiem, lutherische Kirchenlieder) und auch eigene Musikgattungen wie Messe, Organum und Geistliche Kantate entstanden, wurden seit Gründung des Islam nie Kompositionen speziell für den Gebrauch in der Moschee geschrieben. Auch gibt es keine von der islamischen Religion wesentlich geprägten Musikformen. Anders als in Kirchen und in liberalen Synagogen gibt es in Moscheen keine Orgel oder andere Musikinstrumente, und während des Gottesdienstes wird nicht gesungen. Zwar klingen der Gebetsruf und die Koranlesung melodisch, beides gilt im Islam jedoch auchdrücklich nicht als Musik sondern als Rezitation. Die Leistung des Islam im Bereich der Musik besteht im Gegenteil aus der Bekämpfung der Musik in muslimisch geprägten Gesellschaften. Nach weit verbreiteter islamischer Auslegung sind Musik und auch Tanz Sünde (haram) und ein Werk des Teufels, das vom "wahren Glauben" ablenke. In unzähligen Hadithen wird die Musik als sündig und satanisch bezeichnet. William O. Beeman, Antropologe und Nahost-Experte schreibt dazu:
- "The basic prohibition aginst music derives from three verses from the Qur`an, none of which specifically mentions music. Reading these verses, most Islam commentators agree that it is straining credulity to interpret them as prohibiting music. It should also be noted that there are no Qur`anic verses that can be unambigously interpreted as allowing music. In fact, prohibitions against music - and the exceptions to those prohibitions - are not based on the authority of the Qur`an but rather derived primarily from the hadith." (William O Beeman: Music at the Margins - Performance and Ideology in the Persianate World; im Buch Music and Conflict, University of Illinois Press, 2010, Seite 143)
In diesem Artikel wird alles was es in überwiegend islamischen Gesellschaften von Marokko über den Nahen Osten, bis Afrika, Pakistan und Indonesien an Musik gibt in einen Topf geworfen, auch wenn es mit dem Islam absolut gar nichts zu tun hat. Obwohl die Musik in Indonesien mit der Musik im Nahen Osten musikalisch nichts gemeinsam hat und die Musik in Afrika noch mal ganz was anderes ist. Auch mit einem Lemmawechsel "Musik in der islamischen Welt" wäre deshalb nicht viel gewonnen.
Kein einziges Fachbuch hat Titel wie "Islamic Music" oder "Music in Islam". Die Titel von Büchern sind vorsichtiger formuliert und differenzierter als die Wikipedia, und heißen u.a. "Music in Muslim civilization", "Music in the World of Islam", "Die Musik der Araber" oder "Music, Culture and Identity in the Muslim World". Nur die Wikipedia ist so dumm, falsche und theoriefindende Lemmata aufzubauen.
Man sollte diesen Artikel am besten ganz LÖSCHEN! Dieses unwissenschaftliche Sammelsurium und Geschwafel von allem möglichen an Musik von Indonesien bis Marokko ist Augenwischerei und Betrug am Leser.
Es wurde inzwischen Löschantrag auf den Artikel gestellt. Al-kitab (Diskussion) 15:56, 25. Nov. 2015 (CET)
- Deine Argumentation gründet auf einem Denkfehler und einer selektiven Zitatauswahl. Zitat 1 (bestenfalls von Hickmann, nicht von Stauder) handelt von der Sicht "des gläubigen Muslims", nach der es auch keine christliche Musik geben dürfte. Wikipedia schreibt aber nicht aus irgendeiner Binnensicht. Das Zitat ist eh unbrauchbar, weil es nicht "die muslimische Sicht" gibt. Zitat 2 so genommen, wie du es verstanden wissen willst, müssten auch sämtliche Artikel zur islamischen Kunst weg. Denkfehler: Wenn du etwas mit deiner Suchrichtung nicht findest, gibt es das nicht. (Der derzeitige Zustand des Artikels ist an der Stelle kein Thema.) Hast du dich eigens angemeldet, um hier deine Meinung kundzutun? Bist also neu und kennst schon Orientalist, obwohl der auf dieser Seite nie etwas geschrieben hat? -- Bertramz (Diskussion) 17:44, 25. Nov. 2015 (CET)
- Du wirst nirgendwo in der Forschung eine Definition von "Islamischer Musik" finden, weil es die einfach nicht gibt. Auch gibt es kein einziges Buch mit dem Titel Islamische Musik / Islamic Music. Das sagt schon alles. Al-kitab (Diskussion) 18:07, 25. Nov. 2015 (CET)
- Bitte hier die Diskussion vorerst beenden und stattdessen auf der LD weitermachen - die Doppeldiskutiererei führt zu nichts.--Lutheraner (Diskussion) 18:15, 25. Nov. 2015 (CET)
- Du wirst nirgendwo in der Forschung eine Definition von "Islamischer Musik" finden, weil es die einfach nicht gibt. Auch gibt es kein einziges Buch mit dem Titel Islamische Musik / Islamic Music. Das sagt schon alles. Al-kitab (Diskussion) 18:07, 25. Nov. 2015 (CET)
Sholawat
BearbeitenSo weit kann es kommen. -- Bertramz (Diskussion) 13:25, 5. Aug. 2016 (CEST)