Diskussion:Judensau/Archiv
2005
Editwar
Hi! Könnt Ihr mal den unkommentierten Editwar beenden und Euch erstmal hier einigen? Offenbar hat ja jeder Gründe für seine Formulierung. Wir sind hier nicht im Kindergarten! Also bitte erstmal hier die Argumente aufzählen. --Osch 16:42, 4. Apr 2005 (CEST)
Strafbarkeit
Es ist nicht strafbar, den Begriff über Menschen zu äußern, wenn das niemand sonst mitbekommt (z.B. Selbstgespräch). Deshalb muss die Äußerung gegenüber Dritten geschehen. Dabei habe ich den Ausnahmefall von vertraulichen Äußerungen im Familienkreis bzw. im "Raum persönlicher Kommunikation" noch gar nicht berücksichtigt, weil es sonst zu kompliziert würde.--Berlin-Jurist 01:29, 14. Apr 2005 (CEST)
- Ist das nicht immer so, dass Beleidigungen Zeugen brauchen, um strafrelevant sein zu können? Ist doch eigentlich klar, oder? Muss man das extra erwähnen? Jesusfreund 02:58, 14. Apr 2005 (CEST)
- Jede Beleidigung muss, damit sie strafrelevant ist, gegenüber mindestens einem anderem Menschen geäußert werden, richtig. Strenggenommen darf man nur eben keine Implikation formulieren, wenn die Voraussetzungen das Ergebnis nicht zwingend ergeben, weil weitere unausgesprochene (allgemeine) Voraussetzungen bestehen. Aber es kommt ja ungefähr hin, vermutlich muss ein Enzyklopädieartikel nicht ganz juristisch exakt sein.--Berlin-Jurist 09:56, 14. Apr 2005 (CEST)
- Wenn Du eine für Laien - und da kannst du getrost jetzt mal mich als Maßstab nehmen - verständliche juristisch wasserdichte Formulierung hinkriegst: Bitteschön! Jesusfreund 10:13, 14. Apr 2005 (CEST)
- Ist das ein Kompromiss, da ich finde, dass die jetzige Formulierung ganz schön holperig ist:
- Wer den Ausdruck heute gegenüber Menschen oder über sie äußert, begeht nach deutschem Strafrecht eine Beleidigung und macht sich damit strafbar. --Osch 10:24, 14. Apr 2005 (CEST)
- Vielleicht kann man den Paragraphen in Klammern noch anfügen. --Osch 10:24, 14. Apr 2005 (CEST)
- Ist das ein Kompromiss, da ich finde, dass die jetzige Formulierung ganz schön holperig ist:
So, die Formulierung sollte jetzt OK sein, juristisch ist sie nicht ganz exakt, aber ausreichend und der § 185 StGB ist auch erwähnt. Ein Link auf den Artikel wäre Unsinn, weil der Inhalt unter dem vorher verlinktem Lemma Beleidigung erläutert wird.--Berlin-Jurist 19:43, 14. Apr 2005 (CEST)
Link
- Über 500 Treffer in der Volltextsuche in jüdischen Zeitschriften Scheint aber meistens leider nix mit dem Thema zu tun haben.
Die Sache mit dem Volksaberglauben...
Nachdem ich den Satz "Der Volksaberglaube verband neutestamentliche und heidnische Motive oft zu Erzählungen, die Juden herabsetzen und verteufeln sollten" schon mal von dem problematischen Zusatz "Der von der Kirche geförderte Volksaberglaube" befreit habe, bin ich noch immer am Zweifeln: Für das Mittelalter ist es ausgesprochen schwer zu entscheiden, ob wir es mit Volksglauben oder Volksaberglauben zu tun haben. Ich denke mal, die Diskussion um Gelehrten- vs. Volkskultur oder -glauben ist noch lange nicht am Ende. Kurzum: Die Formulierung gefällt mir nicht, aber eine bessere habe ich auch nicht parat... mir wäre "Volksglaube" am angenehmsten, aber die Entscheidung überlasse ich dem geschätzten Hauptautor ;) Gruß --Henriette 14:43, 16. Apr 2005 (CEST)
Kritik
Bitte die Liste der Orte nicht wieder im Quelltext in Fliesstext umwandeln, ich fände es auch als Liste untereinander übersichtlicher, zumal wenn man die bei http://www.lomdim.de/md2003/02/022003md06.html genannten Daten ergänzt. Ich war doch sehr befremdet, auf diesen Artikel nachträglich zu stossen, aus dem die Literaturangaben und wohl auch Formulierungen (URV?) übernommen worden, ohne dass er angegeben wurde. Bitte auch Verschlimmbesserungen wie Deckblatt unterlassen, der Druck ist komplett, man braucht einfach ein wenig Übung um zu sehen, wie man an alle Seiten kommt. Den Einzelnachweis habe ich bewusst im Text gegeben (siehe Meinungsbild zum Verlinken). --Historiograf 16:30, 16. Apr 2005 (CEST)
- Henriette: Lösungsvorschlag: Volksfrömmigkeit, bereits eingebaut. Gruß! - Historiograf: Die Aufstellung ist ja wunderbar, ihre alphabetische Folge hatte ich ja vorher auch beibehalten und nur aus optischen Platzgründen zusammengezogen. Den Link im Fließtext hatte ich unter die Links verschoben, wie es m.E. regelkonform ist, aber egal. Bis jetzt hast Du keinerlei Grund, Dich über meine Mitarbeit zu beklagen, siehe Pro-Stimmenzuwachs trotz Deiner notorischen Unfreundlichkeit. Den letzten von Dir ergänzten Link finde ich hilfreich, Deine Unterstellungen dazu sind falsch: Die Literatur war aus vorher vorhandenen und dann von mir ergänzten Links. Schön, dass Du jetzt auch mal was tust für den blauen Punkt und nicht nur Leute anblaffst. Gruß, Jesusfreund 16:38, 16. Apr 2005 (CEST)
- Von wem wurde wann genau welches Motiv von welchem Gebäude in Frankfurt entfernt? Ging es dabei um dieselbe Darstellung, die weiter unten beschrieben wird? Dann bitte Bezug auch herstellen, denn mit Schlampigkeit kannst Du Dein Image als Oberkritikaster schlecht aufrecht erhalten. ;-) Jesusfreund 16:52, 16. Apr 2005 (CEST)
Weder die Entfernung von Kelheim noch die von Frankfurt sind auf meinem Mist gewachsen. Die Retourkutsche Schlampigkeit ist so billig, dass es sich darauf nicht einzugehen lohnt. Ich werd Frankfurt mal rausnehmen, da ich keine genauen Informationen habe, wann die Darstellung beseitigt wurde. Regelkonforme Links: Nimm zur Kenntnis, dass dazu ein Meinungsbild läuft. Ich tue genug für dieses projekt Jesusfreund und vielleicht qaulifizierteres als du. --Historiograf 01:26, 18. Apr 2005 (CEST)
Regensburger Inschrift
„Die Skulptur als steinernes Zeugnis einer vergangenen Epoche muss im Zusammenhang mit ihrer Zeit gesehen werden. Sie ist in ihrem antijüdischen Aussagegehalt für den heutigen Betrachter befremdlich.“ (Folgt noch ein Satz zum heutigen guten Verhältnis von Kirche und Judentum, der nicht genau zitiert zu finden ist, da daran die Medien nicht interessiert sind.) Nach http://sti1.uni-duisburg.de/aktuell/index.xml#p2 Zu Kunstaktionen von Kastner siehe auch http://www.peterpich.de/Kastner/wk-sauerei.htm Abbildungen Bayreuth http://www.stadtkirche-bayreuth.de/index.php?pageID=17 --Historiograf 17:52, 16. Apr 2005 (CEST)
- Nach dem 2. Link - Bericht Kastner 2002 - hat die Nürnberger Kirchengemeinde sowohl eine Gedenktafel als auch die Entfernung des JS-Motivs abgelehnt. Das sollte man dann auch erwähnen, wenn´s noch stimmt. Auch in der dortigen Liste tauchen Städtenamen (und Details) auf, die im Artikel fehlen: nachtragen? Oder ist die Liste dort nicht mehr aktuell? Wer weiß Genaueres? Jesusfreund 22:09, 17. Apr 2005 (CEST)
Diskussion zu Kandidaten für Lesenswerte Artikel
"Exzellenter Artikel"-Diskussion für Artikel Judensau, 12. April 2005
Weit von Exzellenz entfernt, aber bereits ganz brauchbar, hoffe ich. Da Überarbeiter enthalte ich mich. --Historiograf 21:56, 12. Apr 2005 (CEST)
- scheint mir etwas provokativ, dem Artikel das Bapperl zu verleihen. Ich glaube, damit könnten wir anecken. --Kurt seebauer 23:35, 12. Apr 2005 (CEST)
- contra nicht nur dass mir dies zu provokativ erscheint, so lesenswert finde ich ihn wirklich nicht --Roger Zenner -!- 23:49, 12. Apr 2005 (CEST)
- das ist keine Begründung --Historiograf 00:00, 13. Apr 2005 (CEST)
- Ok. - a) siehe Kurt. - b) Der Artikel geht mir zu wenig auf die Zeit zwischen Mittelalter und Nationalisozialmus ein, um nicht zu sagen "nicht". - c) Welche Motive außer dem einen Bild gibt es denn? Gibt es zu dem Motiv (oder sind es gar mehrere?) nicht mehr zu sagen? - d) "interessanter Artikel != lesenswerter Artikel - e) Vom Ausland steht so gut wie nix drin. - f) Das Lemma "Judensau" und die Überschrift "Vorkommen" erscheinen mir zusammen nicht wirklich passend oder "eher unglücklich gewählt" - g) ... - reicht das als Begründung? kurz (für mich) "nicht besonders lesenswert, verdient kein Bapperl" --Roger Zenner -!- 00:42, 13. Apr 2005 (CEST)
- ad b) das 16. Jh. kommt zweimal vor. Von nicht kann keine Rede sein. c) verstehe ich nicht. e) J. scheint auf den dt.sprachigen Raum beschränkt. f) konstruktiv wäre, Alternativvorschläge zu machen, g) nein. --Historiograf 18:11, 13. Apr 2005 (CEST)
- b) Was war vor 900? Wie war die Lage z.B. um 1700? und 1800? Kontinuerlich ist die Geschichte keinesfalls. c) Es existiert ein Bild einer Darstellung - sehen alle Darstellungen so aus? Worin liegen die Unterschiede an den vielen Bauwerken, die dort aufgelistet sind (lang und unvollständig)? Was verstehst du an den Fragen nicht? d) scheint wohl anerkannt zu sein. e) "scheint" das so oder ist es so? Wieso gibt es den Artikel dann auch im Englischen? Wurde der Begriff ausschließlich in Deutschland verwendet oder nur geprägt und dann übernommen? Von wem? f) (Obwohl ich nicht vor hatte den Artikel zu verbessern, da das nicht das Thema der Abstimmung ist) Wie wäre es mit "Ursprung"? "Verbreitung des Motivs?" oder sonstetwas... g) sollte eine Fortführung sein, da mir noch weitere Fragen einfallen. So ziemlich jedem reicht diese Begründung, außer dir, tut mir Leid falls du den Artikel gerne hier hättest, aber das macht ihn für mich nicht lesenswerter. --Roger Zenner -!- 23:44, 13. Apr 2005 (CEST)
- Sorry, aber "'Was war vor 900" ist eine obsolete Frage: Von vor 900 haben wir kaum schriftliche Aufzeichnungen (jedenfalls im deutschen Sprachraum) und nur auf Schriftzeugnisse können wir uns stützen! --Henriette 15:31, 16. Apr 2005 (CEST)
- Das stimmt für die Karikaturen; bei den Skulpturen scheint das ganze so ab 1200 aufzutreten, laut weblinks. Jesusfreund 17:04, 16. Apr 2005 (CEST)
- Sorry, aber "'Was war vor 900" ist eine obsolete Frage: Von vor 900 haben wir kaum schriftliche Aufzeichnungen (jedenfalls im deutschen Sprachraum) und nur auf Schriftzeugnisse können wir uns stützen! --Henriette 15:31, 16. Apr 2005 (CEST)
- pro. Mir fiel der Artikel einmal wg. des ungewöhnlichen Lemmas auf und ich dachte mir nach der Lektüre: "das war jetzt aber wirklich mal lesenswert", dabei gab's da das Bapperl noch gar nicht. Also: klar dafür. --AndreasPraefcke ¿! 00:39, 13. Apr 2005 (CEST)
contra Der Titel stört mich so sehr, aber der Inhalt ist mir ein bisschen zu blabla (ohne dabei jemanden kränken zu wollen) ist es mE noch überarbeitugnswert; von Roger sehr gut zusammengefasst (nein ich hatte meine Meinung auch schon vorher). Vor allem Übergänge zu den verschieden Punkten (die noch mehr sein könnten) fehlen. Am Layout ist auch noch ein bisschen zu arbeiten. --Telcontar ~ 01:17, 13. Apr 2005 (CEST)An dem Artikel hat sich einiges getan. Ich bin nicht sicher ob ich ihn für lesenswert halte, aber contra bin ich nicht mehr --Telcontar ~ 17:41, 16. Apr 2005 (CEST)- contra. Roger Zenner hat alles gesagt, was es an dem Artikel zu kritisieren gilt. Außerdem sollten wir die "Nummern", die sich ab und zu auf den Disk-Seiten von Holocaust, Holocaustleugnung, Verwendung des Begriffs Holocaust u.s.w. (es gibt mehr Beispiele) austoben, nicht mit so etwas bedienen. --Nocturne 09:42, 13. Apr 2005 (CEST)
- Die Bedienuung der Nummern sehe ich als kein Problem an. Im Gegenteil finde ich es wichtig, dass potentiell rechtsgefährdete Artikel möglichst weit im Blickfeld möglichst vieler Wikipedianer stehen und eine "feindliche" Übernahme dadurch auch entdeckt wird, sie zugleich aber auch möglichst viele interessierte Leser sachlich aufklären können (ich träume immer noch von Adolf Hitler und Konsorten in den Exzellenten). Gruß -- Achim Raschka 10:12, 13. Apr 2005 (CEST)
- Mein Einwand zielt nicht auf ein "Unterdrücken" des Artikels ab. Da laufen wir in unserer Ansicht völlig konform. Aber ich kenne die "Herrschaften" aus der rechten Szene. Die würden sich unbändig freuen, wenn so ein Artikel, der übrigens, wie Roger schon anmerkte, nicht gerade als das Thema umfassend beleuchtend daherkommt, bei uns ausgezeichnet wird. Die Nachricht würde in jeder Verbandszeitschrift und in jedem Internetforum wie ein Lauffeuer verbreitet. --Nocturne 10:27, 13. Apr 2005 (CEST)
- Ich kann weder dem politisch korrektem Argument noch dem Einwand, das Problem werde nicht umfassend beleuchtet, etwas abgewinnen. Lesenswerte Artikel sind keine exzellenten Artikel und auch bei denen habe ich den Eindruck, dass die wenigsten ein Problem wirklich fachkundig und auf hohem Niveau umfassend beleuchten. Ich würde mir wünschen, hier würden die Kritiker ein wenig Hand anlegen und die unbestreitbaren Mängel zu beseitigen helfen statt sich räsonnierend auszulassen. --Historiograf 18:08, 13. Apr 2005 (CEST)
- Ja bitte lieber Klaus, dann geh mal mit gutem Beispiel voran und mach genau das beispielsweise beim von Dir, teils zu Recht, kritisierten Beitrag Dauerwaldvertrag bei den Exz.-Kandidaten. --Lienhard Schulz 18:20, 13. Apr 2005 (CEST)
- Ich soll also auf Dauerwaldvertrag Berlin verschieben? Alles andere müssen Juristen machen. --Historiograf 18:35, 13. Apr 2005 (CEST)
- Ich würde das sicherlich ausbauen, allerdings arbeite ich mich nicht in das Thema ein, dafür kenne ich mich wirklich zu wenig damit aus. Die Mängel die von mir angesprochen wurden (es sind noch nicht alle, nur eine "beispielhafte Auswahl") sollten einfach nur als Begründung dienen, warum ich den Artikel nicht für lesenswert halte. Sicherlich ist das Lemma interessant und "man sollte wenigstens wissen worum es geht", aber das macht den Artikel nicht lesenswert. Und nur weil er nicht exzellent ist macht ihn das ebenfalls nicht lesenswert. Die Messlatte soll auch hier nicht bei 0 liegen, und damit der Artikel IMO lesenswert ist, fehlen einfach zu viele Informationen (siehe die Fragen oben, bei bedarf stelle ich noch mehr) --Roger Zenner -!- 23:38, 13. Apr 2005 (CEST)
- Ja bitte lieber Klaus, dann geh mal mit gutem Beispiel voran und mach genau das beispielsweise beim von Dir, teils zu Recht, kritisierten Beitrag Dauerwaldvertrag bei den Exz.-Kandidaten. --Lienhard Schulz 18:20, 13. Apr 2005 (CEST)
- Ich kann weder dem politisch korrektem Argument noch dem Einwand, das Problem werde nicht umfassend beleuchtet, etwas abgewinnen. Lesenswerte Artikel sind keine exzellenten Artikel und auch bei denen habe ich den Eindruck, dass die wenigsten ein Problem wirklich fachkundig und auf hohem Niveau umfassend beleuchten. Ich würde mir wünschen, hier würden die Kritiker ein wenig Hand anlegen und die unbestreitbaren Mängel zu beseitigen helfen statt sich räsonnierend auszulassen. --Historiograf 18:08, 13. Apr 2005 (CEST)
- Die Messlatte soll auch hier nicht bei 0 liegen *plonk* Mit dir diskutiere ich nicht mehr. --Historiograf 22:41, 14. Apr 2005 (CEST)
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- Der Artikel war in seinem Ursprungszustand sicherlich ein guter Artikel, aber so gut, dass er ein Bapperl verdient hat wohl eher nicht. Und dies ist das erste Mal, dass ich einem "Troll" Recht gebe. Tut mir Leid dass du dir meine Kritik so zu Herzen nimmst, vielleicht solltest du auch mal da darüber lesen. ein nicht ganz verständnisvoller Roger Zenner -!- 02:34, 15. Apr 2005 (CEST)
- contra - im Artikel heißt es: In den Augen der christlichen Umwelt hat sich das Bild des Juden im Verlauf des Mittelalters wesentlich gewandelt. Es folgt eine reine Beschreibung dieser Tatsache, es fehlt jede Begründung. Auch von einem "lesenswerten" Beitrag erwarte ich eine historische Analyse, warum sich das Bild gewandelt hat und wandeln konnte, zumal es sich laut Artikel um eine wesentliche Wandlung handelt. --Lienhard Schulz 18:15, 13. Apr 2005 (CEST)
- Der Artikel heisst nicht: Geschichte der Wandlung des Judenbilds. Da es keine einfache Antwort auf die Warum-Frage gibt und die Forschung dazu im Fluss ist, musst du auf die Analyse noch länger warten. --Historiograf 18:35, 13. Apr 2005 (CEST)
- Auch der exzellente Beitrag Fettmilch-Aufstand heißt nicht "Geschichte der Wandlung des Judenbilds" und löst genau diese Frage im Rahmen des Lemmas in der Tiefe angemessen und inhaltlich hervorragend. --Lienhard Schulz 19:30, 13. Apr 2005 (CEST)
Contra. Ganz nett, aber imho zu wenig lesenswert. -- Carbidfischer Kaffee? 18:44, 13. Apr 2005 (CEST)
- Pro. Wurde gemäß der hier geäußerten Einwände ergänzt (vor allem: Herkunft, Geschichte) und überarbeitet. Ist aber auch als Thema interessant. Dass ein blauer Punkt Nazis anlockt, glaube ich kaum; es wäre auch kein echter Hinderungsgrund, da wir uns nicht von denen vorschreiben lassen, was wir lesenswert finden dürfen. Und falls doch, dann müssen wir sie eben verschärft rauswerfen. So viel Selbstvertrauen darf sein! Jesusfreund 03:59, 14. Apr 2005 (CEST)
- Hier oder hier oder hier könnte jemand freundlicherweise noch das Bild von der Wittenberger Stadtkirche runterladen, das im Text ohnehin der Aufhänger ist. Sollte daher auch gezeigt werden. Jesusfreund 06:47, 14. Apr 2005 (CEST)
- Hallo? ich glaube, es hakt. Bitte mal Bildrechte verinnerlichen. --Historiograf 22:41, 14. Apr 2005 (CEST)
- Hier noch eine sehr anschauliche Grafik aus dem Mittelalter: http://www.kscr.de/kscr/juden/juden1.htm (runterladen möglich?) Jesusfreund 07:11, 14. Apr 2005 (CEST)
- ich werde gelegentlich Schouwink Abb. 13 scannen, die gleiche Vorlage, aber ohne abgeschnittene Texte. --Historiograf 22:41, 14. Apr 2005 (CEST)
- @Jesusfreund Der Artikel enthält nach wie vor eine reine Deskription und nicht mal ansatzweise (bis auf die eine Luther-Erwähnung) eine Erklärung - der von Dir letzgenannte Link enthält doch bereits eine Fülle an Erklärungen. Warum nicht zwei, drei erläuternde Sätze zu den Gründen der Wandlung des Judenbildes eingefügrt werden, will mir nicht in den Kopf. --Lienhard Schulz 08:42, 14. Apr 2005 (CEST)
- Ja Mann Lienhard, dann mach´s doch! Schau mal, ich hab die ganze Nacht gegoogelt und getan, und dann finde ich morgens so einen ermutigenden Kommentar, vielen Dank auch...Schon gut, ich mach´s selber; habe ich übrigens längst, weil das was unter dem o.g. Link steht, schon drin ist. Der Verweis auf Antijudaismus, wo die größeren Zusammenhänge detailliert erklärt werden, müsste dann eigentlich reichen, sonst wird zuviel gedoppelt, fürchte ich. Gruß,
- @Jesusfreund Der Artikel enthält nach wie vor eine reine Deskription und nicht mal ansatzweise (bis auf die eine Luther-Erwähnung) eine Erklärung - der von Dir letzgenannte Link enthält doch bereits eine Fülle an Erklärungen. Warum nicht zwei, drei erläuternde Sätze zu den Gründen der Wandlung des Judenbildes eingefügrt werden, will mir nicht in den Kopf. --Lienhard Schulz 08:42, 14. Apr 2005 (CEST)
Jesusfreund 10:23, 14. Apr 2005 (CEST)
- Wer ist Lienhard? Jcr 10:30, 14. Apr 2005 (CEST)
- Na der über Dir, wer sonst. Es gilt als unhöflich, Beiträge dazwischenzuschreiben, daher habe ich mich unten angestellt. Jesusfreund 10:47, 14. Apr 2005 (CEST)
- Dann war ich jetzt unhöflich. Jcr 11:36, 14. Apr 2005 (CEST)
- @Jesusfreund. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Resistenz der meisten Juden gegen den christlichen Bekehrungszwang, bröckelnde Kirchenmacht, sozialpsychologische Ventile angesichts von Seuchen und Not, ökonomische Entlastung von Verschuldung (Juden war das Kreditwesen zugewiesen worden) spielten zusammen (näheres siehe Antijudaismus). - m. E. wunderbar so und in der Länge angemessen; falls der Text schon heute früh so drin gewesen sein sollte, sorry. --Lienhard Schulz 12:47, 14. Apr 2005 (CEST)
- Dann war ich jetzt unhöflich. Jcr 11:36, 14. Apr 2005 (CEST)
- Na der über Dir, wer sonst. Es gilt als unhöflich, Beiträge dazwischenzuschreiben, daher habe ich mich unten angestellt. Jesusfreund 10:47, 14. Apr 2005 (CEST)
- Wer ist Lienhard? Jcr 10:30, 14. Apr 2005 (CEST)
Hab diesen Text raus, da mir das alles andere als gesichert erscheint. Das Ganze lässt sich nicht auf Baumschulniveau abhandeln, auch wenn Lienhard das gern lesen würde. --Historiograf 22:41, 14. Apr 2005 (CEST)
- Pro Für ein (kunst)historisches Kuriosum ein durchaus guter und lesenswerter Artikel, auch wenn die moralinsauren Sittenwärter hier wieder Probleme haben... Jcr 09:10, 14. Apr 2005 (CEST)
- Sittenwärter? Was hatte meine Kritik damit zu tun? "Hauptsache mal was gesagt." --Roger Zenner -!- 12:44, 14. Apr 2005 (CEST)
- Lienhard: Neee, hab´ ich erst nach Deinem Einwand eingebaut, dann meinen Nachsatz (...) eingebaut (ertappt, schäm ;-)); hattest ja doch Recht! Jcr: Mit dem kunsthistorischen Kuriosum liegst Du voll daneben, da es sich um die in Stein gehauene plastische Form der Entmenschlichung handelt, die äußerst wirkungsmächtig war und immer noch latent wirksam ist. Und genau deswegen ist es gut, sich das mal genauer anzuschauen. Ohne Moralin. Jesusfreund 15:39, 14. Apr 2005 (CEST)
- "liegst Du voll daneben" - Nein. Jcr Ihr Spam hier? 20:56, 14. Apr 2005 (CEST)
- pro allerdings das eines laien. man könnte aber noch mehr verbessern: Das Motiv in der Zeit des Nationalsozialismus könnte man ausbauen und mit einem stern versehen. stichpunkt bilder (sie liegen mir immer sehr am herzen): ein bild von einem hakennasigen juden und einem judenhut wären gar nicht schlecht. und man könnte auch noch den oben erwähnten Fettmilch-Aufstand erwähnen, oder ich lass da klaus und jesusfreund u.a. freie hände Schaengel89 @me
- Schaengel89, solche Bilder sollten eher in andere Artikel. Schöner wäre es, punktgenau ein Judensau-Bild aus der NS-Zeit zu finden. --Historiograf 22:41, 14. Apr 2005 (CEST)
- pro: hab einiges gelernt, interessanter Artikel, der Anfangs durch sein Lemma etwas erschrecken läßt. Richardfabi 20:20, 14. Apr 2005 (CEST)
- Pro: Ein Bild finde ich etwas mager, aber immerhin. Der Artikel ist lesenwert!--Florian K 20:33, 14. Apr 2005 (CEST)
Zwischenbilanz: Die Arbeit am Artikel, den ich gerade ein wenig überarbeitet und ergänzt habe, beweist, dass diese Seite bei einigermaßen attraktiven Themen recht gut als Instrument der Qualitätsverbesserung funktioniert. Zwei gemeinfreie Abbildungen kann ich aus dem Buch von Schouwink scannen. Ob Xantener noch unter uns weilt und evtl. ein Foto aus dem Xantener Dom (Chor) auftreiben kann? Wir brauchen dann natürlich auch ein einwandfrei lizenziertes Bild aus Wittenberg. (Übrigens befindet sich an der Johanniskirche von Schwäbisch Gmünd ein anderes Judenspottbild: Teufel packt Juden mit spitzem Hut an der Nase, alte Zeichnung bei [1]). --Historiograf 22:41, 14. Apr 2005 (CEST) PS: Ich hatte mir soviel Arbeit gemacht, die alphabetische Liste der Darstellungen an Kirchen usw. übersichtlich untereinander anzuordnen, das wurde rückgängig gemacht. Warum nur, warum? Können wir bitte ein Meinungsbild veranstalten? --Historiograf 22:46, 14. Apr 2005 (CEST)
contra Gavin - [†] - 22:49, 14. Apr 2005 (CEST)
Pro: Ich war überrascht ob des provokant erscheinenden Lemmas, - dachte erst, das kann doch nicht sein, sollte gelöscht werden. Beim Lesen erschlossen sich aber interesssante und wichtige Hintergrundinfos zur Geschichte des Antisemitismus des letzten Jahrtausends, der sich eben nicht nur auf die Zeit zwischen 1933 und 45 (und unmittelbar davor) beschränken lässt. Gerade, weil sich das Lemma so provokant "anfühlt" und deswegen leicht auch Nazis anlocken kann, erfahren diese beim Lesen sicherlich andere Dinge als ihnen sonst geläufig sein dürften. Ich für meinen Teil würde fast schon zu exzellent tendieren (P.S.: wo liegt eigentlich der qualitative Unterschied zwischen einem exzellenten und einen lesenswerten Artikel. IMO kann beides einfach unter lesenswert (oder einfach "gut" o.ä. zusammenlegen. Jedenfalls: Es gibt viele als lesenswert eingestufte Artikel, die ich für besser halte als manche Exzellente - sogar viele Unbewertete ... aber gut, das gehört wohl nicht hierher) --Ulitz 23:20, 14. Apr 2005 (CEST)
pro: Macht einen ausgesprochen gut recherchierten Eindruck, liest sich gut und ist sehr informativ. Sollte der mal in den Review gehen, würde ich die Reihenfolge der Absätze ändern, momentan aber hat dieser Artikel das Prädikat "Lesenswert" mehr als verdient. Bedenkenträgerischen Argumenten a la "was sagen die Rechten dazu" würde ich keine Beachtung schenken: Was kümmern uns die Unbelehrbaren? --Henriette 15:31, 16. Apr 2005 (CEST)
- Pro. Ich konnte mich nun doch zu einem Pro durchringen, weil die versteckte Liste bei der Verbreitung etwas schöner gestaltet wurde. -- Carbidfischer Kaffee? 07:57, 17. Apr 2005 (CEST)
contra: Es ist zwar nicht schlecht geschrieben, und das über die Darstellungen an den Kirchen ist interessant (war mir neu). Aber ich halte den ganzen Ansatz, hier überhaupt einen eigenen Artikel anzulegen für verfehlt. Es ist doch nichts neues in der Geschichte und Gegenwart, unliebige Nationen, Völker, Gruppen, politische Richtungen, etc. durch die Gleichsetzung mit "negativ besetzten" Tieren (Schwein, Ratte, Ungeziefer, Geier, etc.) zu entmenschlichen. Es wird doch auch gesagt: "Franzosenschwein, schwule Sau, Türkensau, Kommunistenschwein, du blöde Sau, etc.". Da ist doch auch keine Beziehung zur Tora da. Bildliche Zeugnisse für sowas müssten doch auch existieren. Ausserdem wurden doch Juden auch mit Ratten und Ungeziefer gleichgesetzt (Soviel ich weiss, gibt es doch einen Nazi-Film, in dem erst Juden und im nächsten Schnitt eine Rattenhorde rumläuft). Warum also extra ein Artikel zu "Judensau", warum dann nicht auch "Jüdisches Ungeziefer" ? Ich meine, es wäre interessanter, einen etwas weiter gefassten Artikel zu bauen, in dem die Entmenschlichung des Juden/oder auch anderer Gruppen durch Vergleiche mit negativ besetzten Tieren behandelt wird. Das würde auch vielmehr Möglichkeiten geben, Ähnlichkeiten und Unterschiede herrauszuarbeiten.
Gruss Boris Fernbacher 19:21, 16. Apr 2005 (CEST)
- Uh sorry: Aber das ist ein wirklich schlechtes Argument zu sagen, daß man das ja auch allgemeiner behandeln könnte. Dann bräuchten wir auch keine Artikel über die mittelalterlichen Dichter, denn das kann man ja auch in mittelhochdeutsche Literatur unterbringen. --Henriette 07:52, 17. Apr 2005 (CEST)
- Uh, uh. Es ist durchaus einer Überlegung wert, ob man in einem Lexikon einen speziellen Unterbegriff ohne eigenen Artikel belässt, und irgendwo eingebaut behandelt. Das ist wohl auch etwas Ansichtssache. Aber von mir aus kann es auch zu jedem Schimpfwort einen eigenen Artikel geben. Boris Fernbacher 09:50, 17. Apr 2005 (CEST)
- 1. hier ist ein Wiki und jeder kann den Artikel anlegen, der ihm gefällt: Wenn jemand lieber ein Unterthema ausführlich beschreibt, als den Oberbegriff, dann ist das OK und 2. ist Judensau ganz sicher nicht nur ein Schimpfwort, sondern - wie der Artikel sehr schön zeigt - ein Wort mit einer langen Geschichte (die übrigens uns heutige Menschen auch noch einiges zu lehren hat). Es ist absoluter Quatsch zu fordern, daß erstmal das Oberthema ausführlich - womöglich exzellent - beschrieben sein muß, bevor die speziellen Unterthemen behandelt werden dürfen. Wenn Du einen Artikel schreiben kannst, der "Entmenschlichlichung von Personengruppen durch Vergleiche mit allgemein als ekelhaft empfundenen Tieren" zum Thema hat: Nur zu!! Oh übrigens: Die WP ist kein Lexikon, sondern eine Enzyklopädie ;) --Henriette 10:19, 17. Apr 2005 (CEST)
- Ist ja okay. Ich will hier keinen Streit. Jeder kann hier einen Artikel anlegen. Habe ich das jemand verwehrt ? Nur darf ich ja auch eine pro oder contra Meinung haben (dafür ist die Abstimmungsseite wohl gedacht. Oder ? ). Wenn Sie damit ein Problem haben, dass ich ein contra gegeben haben, ist das nicht mein Ding. So: und jetzt höre ich auf mit der sinnlosen Diskussion, ist mir zu blöd. Danke auch für die kluge Belehrung mit der Enzyklopädie.Boris Fernbacher 12:28, 17. Apr 2005 (CEST)
"Die dortige Judensau trug das Datum 1519."
Muss das sein? Kann man nicht wenigstens Anführungsstriche einfügen oder "antisemitische Skulptur" schreiben? Tut ja weh...
Google Print
http://print.google.com/print?ie=UTF-8&q=judensau&btnG=Search --Historiograf 19:05, 10. Mai 2005 (CEST)
Bildbeispiel Colmar
http://www.sdv.fr/judaisme/histoire/document/oteheim/oteh2.htm Gefunden über die Google-Suche truie juif --Historiograf 20:05, 10. Mai 2005 (CEST)
Siehe dazu auch Freddy RAPHAEL, “ La représentation des juifs dans l'art médiéval en Alsace. La " truie aux juifs " de la Collégiale Saint Martin de Colmar et le " diable aux juifs " de l'église paroissiale de Rouffach ”( = Revue des Sciences Sociales de la France de l'Est, Strasbourg, I 1972, pp. 26-42 ), Revue des Etudes Juives CXXXIII 1974, pp. 349-350. --Historiograf 20:07, 10. Mai 2005 (CEST)
bildindex.de
Die 5 Bildbeispiele sind besonders wichtig und müssen daher verlinkt werden. Durch die Schnellsuche werden sie auch rasch gefunden. --Historiograf 20:23, 10. Mai 2005 (CEST)
- ah, du läßt dich doch zu einer (halben) erklärung herab. was ist an den bildern denn besonders wichtig? -- ∂ 20:32, 10. Mai 2005 (CEST)
das ist eine ganze erklärung. nachdem wir hier wg bildrechte probleme der illustration haben, müssen wir wichtige bilder eben verlinken und sowohl das magdeburger kapitell als auch das späte flugblatt als auch die rückseiet des geldscheins sind sonst im netz nicht präsent und für den artikel als bildbelege wichtig. --Historiograf 20:37, 10. Mai 2005 (CEST)
- einverstanden. unser kleiner editwar hat sich damit wohl erledigt. -- ∂ 20:41, 10. Mai 2005 (CEST)
Ist schon lesenswert, kann und soll aber noch besser werden. Ich hab aber derzeit wohl keine Möglichkeit, mir das Standardwerk zu besorgen. --Historiograf 23:42, 19. Apr 2005 (CEST)
- Ich nehme an, Du meinst Isaiah Shachar. Ich könnte über die Fernausleihe der Uni Osnabrück da ran kommen, kann aber etwas dauern (vielleicht nicht fristgerecht für den Review). - Kastner habe ich zu seiner Webseite (Nürnberg) angefragt, da kommt wohl bald Antwort. Jesusfreund 05:38, 20. Apr 2005 (CEST)
Ja meine ich. Wir brauchen aber auch ein (einwand)freies Pic aus Wittenberg. --Historiograf 17:49, 20. Apr 2005 (CEST)
Tja, vergleichen wir mal die Debatte in den Lesenswerten mit der Nullresonanz hier. Jesusfreund und ich als Hauptautoren können uns auch auf der Disku zum Artikel austauschen. --Historiograf 20:25, 24. Apr 2005 (CEST)
- Trotz armseligem Review: noch was ergänzt. NS-Teil verdient auch weitere Präzisierung; Shachar ist jetzt Dein Job, Kastner antwortet leider nicht. Gruß, alter Haudegen ;-) Jesusfreund 14:43, 28. Apr 2005 (CEST)
Kannst du bitte ein paar Leute (falls einer nicht reagiert wie Kastner) in Sachen Wittenberg-Pic anmailen, ich kümmere mich dann bald um Sh. --Historiograf 20:57, 28. Apr 2005 (CEST)
- So in der Art wie bei Charlie Parker? Will ich gern versuchen, z.B. bei der ev. Kirche Wittenberg. Schaun mer mol. Jesusfreund 23:10, 28. Apr 2005 (CEST)
Mein pro hätte er im Prinzip schon, aber noch ein bißchen Kleinkrams: die Liste, wo man Judensäue an Kirchen finden kann, wirkt da wo sie steht etwas deplaziert und Layout-zerreissend. Kann man nicht entweder noch ein bißchen Text zu den einzelnen Darstellungen schreiben (was haben sie gemein, welche sind verschieden, wo sind sie etc.) oder sie zumindest anders gestalten? Das "siehe auch" finde ich unnötig, da ja alle Punkte schon im Text angesprochen und verlinkt wurden. Und zuletzt das "Aktuelles" wirkt mir ein bißchen arg essayistisch aus der Hüfte geschossen - gibt es dazu keine wissenschaftliche Literatur mehr? -- southpark 13:58, 6. Mai 2005 (CEST)
Die Liste bei Verbreitung sollte in Teilen in Fließtext umgearbeitet werden, nämlich zumindestens da, wo ein Kommentar dahintersteht. Das kann man auch als Sätze formulieren: Im Domkreuzgang des Brandenburger Doms befindet sich die älteste Darstellung einer Judensau, sie stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert.. Zudem ist die Verlinkung irreführend, sie zeigt nicht auf die jeweiligen Kirchen, sondern auf die Städte. Das ist auch teilweise falsch, so ist im genannten Beispiel eigentlich Brandenburg an der Havel und nicht Brandenburg gemeint. Die siehe-auch-Liste sollte in den Text eingearbeitet werden, passt der Begriff nicht in den Text, ist er auch als assoziativer Verweis falsch. -- Dishayloo [ +] 01:45, 25. Mai 2005 (CEST)
- Die Gliederung wurde nochmal überdacht; der Teil "Umgang" wurde mit "Aktuelles" zusammengeführt, weil beides Gegenwart ist und es die Darstellungslogik verbessert. So kann künftig dort, wo jetzt noch die Liste steht, Erläuterndes zu Einzelbeispielen ergänzt werden. Der Naziteil wurde präzisiert; "Stürmer"-Bilder wurden gesichtet, aber eine eindeutige "Judensau" war nicht dabei. Leider war es nicht möglich, die Herkunft eines Fotos mit der Wittenberger Judensau-Skulptur zu klären, so dass wir wohl bis auf weiteres darauf verzichten müssen (siehe aber die Links). Jesusfreund 02:18, 29. Mai 2005 (CEST)
Im Teil zu den mittelalterlichen Darstellungen steht, dass da Urin aus dem After spritze, was ja eine anatomische Unmöglichkeit ist, die den Zeitgenossen auch bekannt gewesen sein muss. Das wäre also noch von fachkundiger Seite entweder zu erklären oder zu korrigieren. 87.123.130.95 20:43, 14. Jan 2006 (CET)
Rathenau
Über den genauen Wortlaut des Verses, mit dem zum Mord an Rathenau aufgerufen wurde, kursieren verschiedene Versionen. Gibt es eigentlich irgendwo eine zeitgenössische Quelle, die den Versanfang belegt? --Seidl 12:07, 30. Mai 2005 (CEST)
- Nach dieser an sich zuverlässigen Biografie lautete das Gesamtzitat: "Auch R., der Walther, erreicht kein hohes Alter, knallt ab den Walther Rathenau, die gottverdammte Judensau". Wo das schriftlich belegt ist, weiß ich nicht; es war ja eine Art "Gassenhauer" von rechtsradikalen Studenten. Jesusfreund 12:28, 30. Mai 2005 (CEST)
Lemma
ich werde irgendwie nicht warm mit dem Lemma, kann das nicht zu etwas harmloserem/allgemeinerem verschoben werden? Beispielsweise Judenverspottung? --WikiWichtel Cappuccino? 15:54, 18. Jul 2005 (CEST)
Es ist nun einmal der Fachausdruck, der z.B. auch den Titel der maßgeblichen Monographie schmückt. Wir betreiben hier keine Zensur historischer Gegenstände. Judenverspottung ist nicht präzise das, worum es geht, nämlich um um bildliche Darstellungen, die Juden mit Schweinen in Verbindung bringen. Dafür ist seit vielen Jahrhunderten der Begriff Judensau üblich. Basta --Historiograf 18:10, 18. Jul 2005 (CEST)
- Es ist natürlich kein schönes Lemma, es geht ja auch um einen höchst unschönen Sachverhalt, aber das Lemma bezeichnet genau den Inhalt und sollte darum beibehalten werden! Durch die äußerst präzise und mustergültige NPOV-Darstellung des Themas im Artikel ist die Verwendung des Lemmas dann gerechtfertigt. Besser so, als Verschiebung unter etwas "Neutraleres" mit der Folge, das das dann freigewordene Lemma von Demagogen besetzt wird. Einzige Alternative wäre für mich etwa Verunglimpfung als Judensau mit Redirect vom jetzigen Lemma, aber wirklich schöner ist das auch nicht. Gruß, Dominik Hundhammer Nachricht 15:28, 1. Aug 2005 (CEST)
Umstellung
Hallo Historio, Deine Änderungen unter IP kamen gerade, als bei mir der Server abstürzte; ich wollte eigentlich den Revert noch gar nicht speichern, nachher war er gleich zweimal gespeichert. Ich habe Deine Änderungen per Hand wieder nachgetragen und nur die Zwischenüberschriften noch weggelassen, weil ich sie eigentlich nicht so nötig finde. Die Artikelstruktur sollte jetzt klarer sein; der Wittenberger Teil passt in der Tat besser in die chronologische Geschichtsdarstellung, dann entfällt auch die Verdoppelung. Den Rest habe ich so gelassen, ich hoffe es ist OK für Dich. Jesusfreund 01:13, 23. Jul 2005 (CEST)
Aus dem Review
Wurde schon einmal bei den exzellenten Kandidaten behandelt, aber von mir jetzt überarbeitet. Die Gliederung des Artikels war nicht gut (keine stringente Abfolge) und auch nicht die Vermischung von Darstellung des Bildmotivs und der Beleidigung. Im Rahmen des Reviews sollten diese Punkte weiter optimiert werden. --Historiograf 00:53, 23. Jul 2005 (CEST)
- Großes Kompliment und kaum was zum meckern gefunden. Im historischen Teil gar nichts mehr, im NS-Teil geht mE die Trennung zwischen "Judensau" und Holocuast-Allgemein verloren indem da alles irgendwie zusammenhängt ohne dass deutlicher wird, wie denn nun genau. Der Kastner-Anteil am Ende scheint mir übertrieben. -- southpark 20:03, 24. Jul 2005 (CEST)
- Vielen Dank. Vielleicht kannst du im NS-Teil mal etwas umformulieren, da ich deine Kritik nicht nachvollziehen kann. Kastner ist der prominenteste Judensau-Aktivist, der dieses Thema immer wieder aufgreift. Wenn es um Erinnerungskultur geht, darf er nicht nur nicht fehlen, sondern muss auch vergleichsweise ausführlich erwähnt werden, meine ich. --Historiograf 03:07, 25. Jul 2005 (CEST)
Gefällt mir schon sehr gut, nur den Zusammenhang zwischen den Kreuzzügen und den damit einhergehenden zunehmenden Diskriminierungen und Verfolgungen würde ich mir noch etwas ausführlicher wünschen. Im Naziteil läßt sich wohl die allgemeine Verfolgung vom Lemma dieses Artikels nicht trennen. --Geos 17:22, 26. Jul 2005 (CEST)
- Vielen Dank, aber es geht hier ja nicht um eine allgemeine Darstellung des Verhältnisses Juden/Christen, sondern um das spezifische Thema Judensau. Da bei der Judensau kein direkter Zusammenhang mit den Kreuzzügen besteht, frage ich mich, was diese ausführlichen Informationen in DIESEM Artikel sollen. In einem AUFSATZ ist es sinnvoll und geboten, den größeren Kontext ausführlich zu berücksichtigen, aber in einem Artikel in einer Enzyklopädie muss man sich meines Erachtens auf eine knappe Skizze des Kontextes beschränken. Es ist dir aber unbenommen 1-2 entsprechende Sätze einzufügen. --Historiograf 17:30, 26. Jul 2005 (CEST)
Ich finde den Artikel auch sehr gut inzwischen; ich finde auch nichts auszusetzen an den Teilen zu Hintergründen und Gebrauch in der NS-Zeit, das Gesagte erscheint mir ausreichend für den konkreten Themenbezug. Ich habe nur noch nicht ganz die Gliederung verstanden:
- 1. Hauptteil thematisiert das Motiv und seine Verbreitung;
- der 2. die NS-Zeit.
Heißt das, 1. Teil = Verwendung als Bildmotiv, 2. Teil = Verwendung als Beleidigung? So legt es der 2. Satz der Einleitung und die erste Hauptüberschrift nahe.
Mir scheint aber, dass auch die Nazis beides, sowohl das Bildmotiv wie den beleidigenden Terminus für ihre antisemitische Propaganda benutzten. Beides war im "Stürmer" und in der NS-Rhetorik untrennbar. Daher erscheint mir eine andere Aufteilung logischer:
- 1. "Das Bildmotiv und seine Deutung" (das wäre der kleine Absatz, der jetzt vor "Verbreitung" steht, + der folgende Teil "Deutung"),
- 2. "Verbreitung",
- 3. "Geschichte" als Hauptüberschrift für die folgenden Unterteile, deren Reihenfolge so bleiben könnte. Die NS-Zeit könnte als letzter Unterteil davon einsortiert werden.
- 4. Gegenwart (mit eventuell 2 Unterteilen: Fortwirkung als Beleidigung + Andenken).
Mag aber auch sein, dass ich bloß den Sinn der jetzigen Überschriften falsch verstehe. Jesusfreund 19:04, 31. Jul 2005 (CEST)
- Hallo, also ich habe den Artikel auch gerade durchgearbeitet und sehe den Artikelaufbau als logisch an. Beim Lesen konnt eich keinen Bruch feststellen sondern habe es quasi als historische Abhandlung vom Mittelalter bis heute gesehen. M.E. müsste da nix umsortiert werde, auf die Überschriften habe ich zugegebenermassen nicht so genau geachtet. Gruß --Finanzer 19:12, 31. Jul 2005 (CEST)
Ende der Kopie --Historiograf 22:04, 1. Aug 2005 (CEST)
POV raus
Am 22. November 1999 forderte der als Schänder des Grabes von Ignatz Bubis ín Israel bekannte Meir Mendelssohn bei einem "Kameradschaftsabend" in der Berliner Volksbühne das Publikum auf, "das Wort Judensau zu sagen, ganz normal und ganz natürlich". Veranstalter des als ironische Selbstentlarvung gedachten Theaterabends war Christoph Schlingensief.
Durch den Kontext, in dem das steht, insbesondere den Anschluß des nächsten Satzes wird eine Position gegen Schlingensief ergriffen. Wir haben hier aber nicht politisch korrekt im Sinne von Jesusfreund zu urteilen, sondern sachlich zu berichten. So ist diese Ergänzung nicht akzeptabel. --Historiograf 14:53, 3. Aug 2005 (CEST)
- Der Satz zu Schlingensief sollte gerade das Gegenteil aussagen, nämlich die ironische Absicht Schlingensiefs abrücken von dem ganz und gar nicht ironisch gemeinten Versuch der Normalisierung von Antisemitismus durch den Bubishasser Mendelssohn. Der POV ist hier im Kopf des Lesers, der so urteilt wie Historiograf. Jesusfreund 17:41, 3. Aug 2005 (CEST)
Zu überprüfendes
Für das folgendes bitte ich zu den einzelnen Aussagen genaue Nachweise zu liefern, ich kann davon nur einen Teil nachvollziehen. Ich halte nichts davon, eine zu allgemeine Darstellung vorzuschalten. --Historiograf 00:21, 4. Aug 2005 (CEST)
Zur Genese des Bildmotivs
Das Auftreten und der Wandel des mittelalterlichen Judensau-Motivs ist vor dem allgemeinen historischen Hintergrund des Antijudaismus im christianisierten Europa zu sehen. Dieser begann seit der Trennung des Urchristentums vom Judentum im 1. Jahrhundert und verstärkte sich mit dem allmählichen Aufstieg der Kirche zur Staatsreligion des Römischen Reiches.
Er beerbte in mancher Hinsicht die Antike Judenfeindschaft, die unter hellenistisch geprägten griechisch-römischen Oberschichten verbreitet war. Schon der Seleukide Antiochus IV. versuchte, die jüdische Religion auszurotten; im Kontext der makkabäischen Befreiungskriege in Palästina wurden verfolgte Juden gezwungen, Schweinefleisch zu essen, das ihnen ein „Gräuel“ war (2 Makk 7, 1 f.).
Die Beschimpfung von Juden als „Sau“ oder „Schwein“ ist jedoch erst seit dem 4. Jahrhundert bei Kirchenvätern wie Johannes Chrysostomos oder Gregor von Nyssa bezeugt, die dabei allerdings Juden und Heiden noch nicht unterschieden. Sie brachten Nichtchristen als „Schweine“ mit niederen Instinkten, mangelnder Hygiene und sexueller „Unzucht“ in Verbindung.
In Spanien im 7. Jahrhundert galten konvertierte – neugetaufte – Juden als marranos (Schweine) und wurden häufig trotz ihrer Taufe als Ketzer behandelt. Ihr Religionsübertritt wurde als „Schweinerei“ gesehen, da man ihnen keinen Glaubenswandel zutraute, sondern darin eine Verstellung sah.
Die mittelalterliche Volksfrömmigkeit verband neutestamentliche und heidnische Motive zu Legenden, die Juden herabsetzen und verteufeln sollten. Dabei wurde etwa der magische Bannfluch, der in der erzählerischen Fantasie Menschen in Tiere verwandelte, auf biblische Erzählungen projiziert. So wurde die Schweineherde, in die Jesus nach Mk 5,1–20 eine Legion von Dämonen fahren ließ, auf die Juden bezogen. Eine andere Geschichte erzählte von einer jüdischen Frau mit ihren Kindern, die Jesus zur Strafe für ihren Spott in eine Schweinefamilie verwandelte.
So erklärte man das jüdische Verbot des Verzehrs von Schweinefleisch dann als Abwehr eines angeblichen Kannibalismus. Zugleich aber traute man Juden genau diesen zu. Bei Rechtsstreitigkeiten mit Christen zwang man sie, so der Sachsenspiegel, ihren Eid vor Gericht barfuß auf der blutigen Haut einer Sau abzuleisten, die vierzehn Tage zuvor geferkelt hatte.
Diese Verachtung entwickelte sich aber erst allmählich. In der Karolingerzeit waren Juden noch weitgehend toleriert, respektiert und geschützt. Seit dem 9. Jahrhundert begann ihre Ausgrenzung aus der mittelalterlichen Gesellschaft. Sie wurden aus den meisten "ehrbaren" Berufen verdrängt und von sozialen Aufstiegschancen ausgeschlossen. Dennoch konnten sich in vielen Städten Europas zeitweise blühende jüdische Gemeinden entwickeln.
Im Kontext der Kreuzzüge seit Ende des 11. Jahrhunderts kam es dann zu systematischen Juden-Pogromen entlang der Routen der Kreuzfahrerheere. Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Isolierung der jüdischen Minderheit: Muslime und Juden mussten Erkennungszeichen (spitze Hüte, gelbe Kreise oder Ringe) tragen, letzteren wurden Ghettos zugewiesen. In den Jahren der Schwarzen Pest 1348-1350 erreichte der mittelalterliche Judenhass seinen vorläufigen Höhepunkt mit den bis dahin grausamsten Juden-Pogromen.
Judensau-Skulpturen an Kirchen, von denen die frühesten aus dem 13. Jahrhundert bekannt sind, traten nun vermehrt auf; sie erhielten ab dem 14. Jahrhundert immer aggressivere Züge und wurden später mit anderen antijudaistischen Motiven wie dem Ritualmord oder dem Hostienfrevel verknüpft. Sie erscheinen allerdings im Gegensatz zu diesen fast nur in deutschsprachigen Gebieten.
Aber auch in anderen Ländern Europas wurden die Juden zunehmend dämonisiert. Das zeigen Spottbilder, auf denen als Juden gekennzeichnete Menschen von Teufeln oder Dämonen ergriffen oder bedrängt werden (z.B. am Straßburger Münster). In Frankreich begegnet nicht das Bild des Schweins, sondern das des Skorpions. Er symbolisiert die Verbindung von Juden und Teufel.
Ältester Beleg?
Carstensen, Hans Thomas: Die Emmelsbüller Judensau : zur Ikonographie einer Steinritzung. In: Nordelbingen 1989, v. 58, p. 7-16, 7 fig. La representation caricaturale à l'égard des juifs sur une pierre du portail nord de l'église d'Emmelsbüll-Horsbüll, vers 1200 : il s'agit du thème de juifs s'alimentant aux mamelles d'une truie, témoignage de l'antisémitisme au cours du Moyen Age. (Nach Bibliography of the History of Art, die sonst nur Rezensionen von Sh. nachweist: Speculum LII/2 (Apr 1977) 435-436; Art Bulletin LVIII/1 (Mar 1976) 123-124.
Goethezitat
Und ob man gleich in der neuern Zeit besser von ihnen dachte, so zeugte doch das große Spott- und Schundgemälde, welches unter dem Brückenturm an einer Bogenwand, zu ihrem Unglimpf, noch ziemlich zu sehen war, außerordentlich gegen sie: denn es war nicht etwa durch einen Privatmutwillen, sondern aus öffentlicher Anstalt verfertigt worden. Dichtung und Wahrheit, Buch 4 --Historiograf 04:09, 4. Aug 2005 (CEST)
Shachar
http://en.wikipedia.org/wiki/Isaiah_Shachar --Historiograf 04:45, 4. Aug 2005 (CEST)
Wichtige Monografie
The Singular Beast: Jews, Christians, and the Pig, by Claudine Fabre-Vassas. Translated by Carol Volk. New York, Columbia University Press, 1997. x, 401 pp. $35.00. Robinson urteilt im Canadian Journal of History v. 34 no. 2 (August 1999) p. 272-3: On a mundane level, Jews were universally known not to consume the pig. This well-known peculiarity was joined with the widespread notion of the contiguity between pig and human nature and with the Christian metaphysical understanding of the nature of the Jew to construct a popular image of the Jew who is, himself, essentially a pig. This "fact" not merely explained why Jews would not consume pigs, but also bequeathed to European mythology the image of the Judensau, said to be the source of Jews' nourishment, as well as the persistent legend of the Jews' need for Christian blood to cure their peculiar ailments caused by God's curse upon them. In particular, the author's intertwining of the evidence of Catholic liturgies, para-liturgical activities, and popular customs makes a pursuasive case for the linking of Jews, pigs, and blood as a constitutive element in the construction of accusations of ritual murder against Jews. --Historiograf 05:04, 4. Aug 2005 (CEST) Kritischer äußert sich zu diesem Buch Horowitz, E., in: The New Republic v. 218 no. 23 (June 8 1998) p. 40, der u.a. anmerkt: Fabre-Vassas seems to have consulted not even the entry "Swine" in the old Jewish Encyclopedia, or "Pig" in the newer Encyclopaedia Judaica. S.a. ISBN 0231103670 Originalausgabe 1994 Fabre-Vassas, Claudine, La bête singulier. Les juifs, les chrétiens et le cochon Weiteres zum Schwein: http://www.hist.unizh.ch/sablonier/tiere/Biblio_Tier2.pdf --Historiograf 05:13, 4. Aug 2005 (CEST)
Definition von Antisemitismus
Auch wenn es kleinkariert klingt, so möchte ich doch (gerade weil der Artikel besonders gut ist) anmerken, dass streng genommen Judensau und Antisemitismus nicht zusammenpassen. Man muss unterscheiden zwischen Judenfeindlichkeit und Antisemitismus. Der Judenfeindlichkeit konnte ein Jude dadurch entgehen, dass er sich taufen ließ, Antisemitismus betrachtet die Juden als "Rasse" und dem kann kein Jude durch Taufe entkommen (siehe "Dittes Reich"). Der Antisemitismus kam aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts auf und da war die große Zeit der Judensau schon lange vorbei,
mit freundlichen Grüßen, --RoSchmid 14:26, 15. Aug 2005 (CEST)
- Das hast Du gut bemerkt, nur ist Dir entgangen, dass dieser Artikel die Unterscheidung genau leistet. Der Antisemitismus hat nun einmal eine lange Vorgeschichte im Antijudaismus. Und die Judensau zielte schon sehr deutlich auf die Verunglimpfung des ganzen Judentums. Deshalb konnten die Nazis daran ja auch anknüpfen. Diesen weiteren Hintergrund etwas eingehender darzustellen fehlt diesem Artikel zur Zeit, weil Historiograf den Teil dazu ausgelagert hat. Er hat zu Recht angemahnt, dass die Bezüge zum Thema Antijudaismus nicht ausufern und möglichst präzise - d.h. auf das Schweinemotiv bezogen - erläutert werden. Leider gibt es zur Herkunft des Judensaumotivs außer Shachar kaum überzeugende Forschung. Aber: kommt. Jesusfreund 14:49, 15. Aug 2005 (CEST)
Aus Wanders Sprichwörterlexikon
- 102. Bin kein Jud', leck' keine Sau. (Rott-Thal.)
Als Antwort auf die Einladung Ellenbogen 6, Hobel 5. [Sprichwörterlexikon: Jude, S. 32. Digitale Bibliothek Band 62: Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon, S. 22414 (vgl. Wander-DSL Bd. 2, S. 1039)] --Historiograf 03:14, 17. Aug 2005 (CEST)
"Exzellenter Artikel"-Diskussion für Artikel Judensau, 31. Juli 2005
Die Bezeichnung „Judensau“ bringt als Tiermetapher in extrem herabsetzender Weise Juden und Schweine in Verbindung. Zum einen geht es im folgenden um die bildliche Darstellung des Judensau-Motivs, zum anderen um die verbale Verwendung des Ausdrucks als Beleidigung. Nach Aufenthalt im Review steht der Artikel hier wieder zur Abstimmung. Als Hauptautor Enthaltung --Historiograf 00:00, 1. Aug 2005 (CEST)
- Parvati 13:54, 1. Aug 2005 (CEST) Kontra --
- Üblicherweise begründet der erste, der mit Contra stimmt, sein Votum. Danke --Historiograf 14:00, 1. Aug 2005 (CEST)
Nachtrag: Ich habe dem Lemma ein ungutes Gefühl. Dies wurde ja bereits unter Diskussion:Judensau#Lemma diskutiert.--Parvati 14:31, 1. Aug 2005 (CEST)
- Ich hatte den Artikel damals nur eröffnet. In der Zwischenzeit ist er von Euch sehr kompetent komplett neu bedeutend vertiefend geschrieben worden, außerordentlich informativ und historisch sehr gut eingeordnet. Die Quellenlage habt Ihr zuverlässig berücksichtigt. Was Ihr geschrieben habt, ist zweifellos exzellent. Danke schön! Osch 13:55, 1. Aug 2005 (CEST) Pro --
- Dominik Hundhammer Nachricht 14:09, 1. Aug 2005 (CEST) Pro Der Artikel besticht durch Tiefgang, sprachliche Präzision und gute Bebilderung.
- Fb78 ☼ 14:33, 1. Aug 2005 (CEST) Pro Das sollen Brockhaus und Co. erstmal nachmachen. Der Artikel ist vielleicht nicht sehr umfangreich, aber äußerst informationshaltig und lesbar. Schön finde ich, dass auf "Gelaber" verzichtet wurde und ein trockener und dichter Stil gewählt wurde. --
- pro vorbildliche wie in diesem Artikel das sehr schwierige Thema behandelt wird: Sprachlich sauber, präzise und fachlich fundiert. Mein Glückwunsch. --Finanzer 16:06, 1. Aug 2005 (CEST)
- Uwe 17:08, 1. Aug 2005 (CEST) Pro - Ich schließe mich Finanzer an. Nur eine kleine Anmerkung: ich erinnere mich irgendwo bei den Vorgaben zur Gestaltung von Artikeln gelesen zu haben, daß Zwischenüberschriften keine Links enthalten sollen, wie dies in der Überschrift "Verwendung durch die Nationalsozialisten" der Fall ist. Bin mir aber auch nicht 100%ig sicher, ob ich mich das richtig erinnere. --
- Hab den Link entfernt --Historiograf 20:42, 1. Aug 2005 (CEST)
- pro. @Uwe: Du erinnerst richtig, allerdings handelt es sich um eine Richtlinie und keine Regel. -- Achim Raschka 19:49, 1. Aug 2005 (CEST)
Neutral. An sich ein gelungener Artikel, nur leider deutschlandlastig. Wenn in der Einleitung das deutsche Strafrecht erwähnt wird, erwarte ich mir auch die Rechtssituation in A und CH- mfgpro --Bradypus 19:54, 1. Aug 2005 (CEST)
- Ich kann das nicht nachvollziehen. Der Schwerpunkt des Artikels liegt auf der bildlichen Darstellung, deren Schwerpunkt in Deutschland liegt. Soweit es außerdeutsche Beispiele gibt, werden diese nicht diskriminiert. Da die NS-Zeit nun einmal vorrangig Deutschland betrifft, weiß ich nicht, welchen Erkenntnisgewinn es bringen sollte, die vermutlich identische Rechtslage in Österreich und der Schweiz ebenfalls darszustellen. In jedem zivilisierten Land der Erde dürfte Judensau als Beleidigung verfolgt werden. Was bringt es, das für die deutschsprachigen Länder detailliert zu recherchieren? --Historiograf 20:17, 1. Aug 2005 (CEST)
- Ich habe ein wenig zur Schweiz ergänzt, vielleicht reicht das? --Historiograf 20:39, 1. Aug 2005 (CEST)
- Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Für die deutschen Leser gibt es bereits in der Einleitung die Nummer des Paragraphen, nach dem eine solche Wortwahl strafbar ist. Ich als Österreicher, wo meiner Meinung nach das Thema Aufarbeitung der NS-Zeit lascher gehandhabt wird als in Deutschland (das nur nebenbei, diese Diskussion gehört hier nicht her), würde mir ebenfalls die Paragraphennummer wünschen. Mfg--Bradypus 20:56, 1. Aug 2005 (CEST)
- Nachdem die österreichische Paragraphennummer wunschgemäß ergänzt wurde, würde ich mir wünschen, dass mitgeteilt wird, was ich hinsichtlich deiner Beanstandungen weiter ausräumen kann. --Historiograf 14:07, 3. Aug 2005 (CEST)
- pro Sehr schöner Artikel zu einem komplexen Thema. Mit der NS-Zeit bin ich wie gesagt, noch nicht ganz glücklich, aber das ist im Verhältnis nur ne Kleinigkeit und außerdem bin ich gestern abend selbst schon am Überarbeitungsversuch grandios gescheitert :-) -- southpark 20:20, 1. Aug 2005 (CEST)
- Tolmides 20:30, 1. Aug 2005 (CEST) Kontra Anscheinend kriegt jeder der nicht juhu ruft eines über den Deckel, aber ich probiere es trotzdem, obwohl ich hier neu bin ;-). Der Artikel ist IMO sehr gut verständlich und die Autoren sind offenbar in der Materie gut bewandert. Neben Kleinigkeiten stört mich eines aber doch sehr: wenn man schon den historischen Wandel anspricht (Verfolgungen in der Antike, Schutz im Karolingerreich, aber wiederum Verfolgungen im Hoch- und Spätmittelalter), dann hätte man das für mein Dafürhalten etwas ausführlicher behandeln müssen. So wirkt das doch etwas sehr knapp abgeharkt. Ich weiß, Judenverfolgungen sind nicht das Thema des Artikels, aber wenn man es schon selbst anspricht. --
- Kleinigkeiten darf man gern selbst verbessern. Hinsichtlich der Einbettung in größere Zusammenhänge: das kann man in einem Aufsatz leisten, das ist nicht das Thema eines Artikels Judensau. Wie sich der Wandel am Bild der Judensau bzw. im Medium der Skulptur festmachen lässt, ist ausgeführt. Ich halte es für vertretbar, den historischen Wandel in der gewählten skizzenhaften Form anzusprechen, aber kann diejenigen verstehen, die ganz auf diesen Abschnitt verzichten könnten. Hier gilt einmal mehr: allen rechtgetan ... --Historiograf 20:39, 1. Aug 2005 (CEST)
- pro Einen solchen Artikel erwartet man in der Wikipedia gar nicht zu finden - könnte im Brockhaus stehen! --Ulme 20:35, 1. Aug 2005 (CEST)
- ST ○ 21:00, 1. Aug 2005 (CEST) Pro --
- Pro. Drei Anmerkungen: 1. Ist es sinnvoll, die bei islamischen Antisemiten gebräuchliche Bezeichnung der Juden als "Affen und Schweine" (die sich auf Koran, Suren 2, 64-67; 5,61; 7, 161-167 berufen) - vgl. etwa [2] [3] [4] oder generell bei Google - noch zu erwähnen? Ich weiß nicht, ob es da schon vor der Moderne gegenseitige Beeinflussungen gab; jedenfalls scheint es sie aktuell zu geben. - 2. Die Weblink-Karikatur aus dem Stürmer ist zweifelsohne antisemitisch, scheint aber nicht speziell auf das "Judensau"-Motiv bezogen. Am ehesten paßt m.E. - von derselben Quelle - dieses Bild aus diesem widerwärtigen Buch, vielleicht findet jemand ein noch passenderes? - 3. Bei aller Vorliebe für den nüchternen Stil: der Satz "[Knallt ab den Walther Rathenau, die gottverfluchte Judensau!] - 1922 wurde diese Aufforderung in die Tat umgesetzt." ist mir zu lakonisch. Vielleicht "Tatsächlich wurde Rathenau 1922 ermordet."? - Lob an die Autoren!--Chef Diskussion 21:05, 1. Aug 2005 (CEST)
- Vielen Dank. Ich kann zu dem ersten Punkt leider auch gar nichts sagen, vielleicht kannst du ihn vorsichtig einzuarbeiten versuchen? 2. Obwohl ich sonst derzeit nicht viel von Jesusfreund halte, gebeut die Gerechtigkeit anzuerkennen, dass er doch erheblichen Anteil an dem Artikel hat. Anscheinend hat er am 21. Mai den "Stürmer"-Link eingefügt. Ich finde auch, dass er zu allgemein ist. Es kam dieses Frühjahr im SPIEGEL eine antisemitische Karikatur wohl aus dem Stürmer, wo jüdische Industrielle an einer grossen Sau saugen - dummerweise finde ich das Bild nicht mehr, außerdem müßte man dafür das längst trotz Hoch auf einem Baum sanft ruhende Meinungsbild Bildrechte wiederbeleben und eine Ausnahmevorschrift vorsehen, wenn aus politischen Gründen die Zustimmung der Erben eines Stürmer-Zeichners nicht einzuholen ist. In so einem Fall wäre mir unser Bildrechte-Eiertanz wurscht. 3. Das sehe ich so wie Finanzer. --Historiograf 21:57, 1. Aug 2005 (CEST)
- Ich bin zwar nicht der Autor, aber gerade das lakonische an dem Satz, macht es mE um so erschreckender, deshalb sollte er so bleiben. Gruß --Finanzer 21:30, 1. Aug 2005 (CEST)
- ad 1: Ich schaue mal. Es heißt ja immer, man soll mutig sein ...; ad 2. So etwas wäre optimal. Aus der Bildrechtsfrage halte ich mich heraus; ad 3. Was mich wahrscheinlich stört, ist das Wort "Aufforderung", das der unbedarfte Leser als Verharmlosung eines Mordaufrufs verstehen könnte. Ich weiß nicht, ob wir beim Leser die Fähigkeit voraussetzen können, lakonische Sprache als Stilmittel des Schreckens zu begreifen. Wenn ihr trotzdem bei der Meinung bleibt, OK.--Chef Diskussion 23:09, 1. Aug 2005 (CEST)
- pro - sehr gelungener Artikel. --BS Thurner Hof 21:16, 1. Aug 2005 (CEST)
Ich habe zwar mittlerweile gelesen, dass die Artikelüberschrift außer mich niemanden stört, aber ich finde einfach, dass die exzellenten Artikel in gewisser Weise das Aushängeschild der Wikipedia sind, und da machen sich Schimpfwörter wie Judensau, Niggerhure und Arschloch nicht gut, auch wenn man über die beideren letzteren zweifelsohne auch sehr gute, entsprechend illustrierte Artikel schreiben kann. Aus diesem Grunde fände ich "Judendiskriminierung" oder "Judendiskriminierung (Judensau)" als Überschrift und Lemma besser. Inhalt des Artikels (Text und Bilder) finde ich ansonsten sehr gut.--Parvati 12:37, 2. Aug 2005 (CEST)
- Es gibt nun mal hässliche Wörter und hässliche Dinge auf der Welt. Findest du es wirklich richtig, da ein gschamiges Feigenblatt davor zu hängen, auf dass sich keiner provoziert fühlt? --Fb78 ☼ 12:46, 2. Aug 2005 (CEST)
Brutus Brummfuß 01:17, 3. Aug 2005 (CEST) -- Kontra. Im ersten Überkapitel sind mir folgende Sachen aufgefallen: Der Artikel zeigt zu wenig Abstand zu Begriffen wie "Perversion" und "Obszönität", wie Zoophilie, im historischen Kontext. Hier schwingt noch zu wenig Abstand zu Konventionen vergangener Zeiten mit, genauso wenn von "Muttersau" ohne Anführungsstrichen geredet wird. Es gibt doch keine Vatersau..., oder vielleicht doch? Trotz allem, es ist ein schwieriges Thema. Desweiteren: Nach der sehr guten Zusammenfassung unter 1. folgt zu nächst das Mittelalter unter 1.1, 1.2 und 1.3: Verbreitung, Mittelalter und Kirche, letzlich 1.4 Neuzeit, schließlich erst unter 1.5 die größeren Zusammenhänge und später noch 1.6 "historischer Hintergrund". Das sollte noch chronologisch geordnet werden und dann kann man sich ja vielleicht darüber Gedanken machen, was eine Sau sonst noch bedeutet (muss aber nicht). Die Überschrift stört mich jedenfalls nicht.--Brutus Brummfuß 01:41, 4. Aug 2005 (CEST) Chronologisch fände ich aber immer noch am besten, weil es am leichtesten zu lesen ist. Wenn man sich eingehender damit beschäftigt, ist der Aufbau und Argumentation Historiografs zwar nachvollziehbar. Aber ob der Aufbau für den unbeleckten und unbeschwerten Leser auch sinnvoll ist, sei dahingestellt. --Brutus Brummfuß 01:41, 4. Aug 2005 (CEST)
pro --GS 01:21, 3. Aug 2005 (CEST)
- Vorerst contra: Der Artikel hat durchaus das Potenzial "exzellent" zu werden, aber da fehlt noch der letzte Schliff.
Erstens: Der einleitende Satz grenzt hart ans Tautologische. Dass der Begriff "Judensau" Juden mit Schweinen in Verrbindung bringt, versteht sich doch von selbst. Ich könnte mir eine Definition vorstellen, die zugleich deutlich macht, warum die Beschäftigung mit dem Begriff (und das Lesen des Artikels) interessant sein kann, etwa, weil sich an seiner Verwendung wechselnde Einstellungen zum Judentum ablesen lassen.
Zweitens und wichtiger: Der Aufbau des Texts ist alles andere als optimal. Da es sich um einen Artikel über einen Begriff handelt, sollte m.E. zuerst die Herkunft dieses Begriffs abgehandelt werden, bevor man auf die bildlichen Darstellungen eingeht, zumal dieser zeitlich vor jenen entstanden sein dürfte. Derzeit stehen diese Informationen noch dort, wo sie nicht hingehören, in den Kapiteln "Einordnung in größere Zusammenhänge" und "Historischer Hintergrund" unter dem Oberpunkt "Das Bildmotiv und seine Verbreitung". Das ist einfach schlecht gegliedert. Ich würde vorschlagen, unter einem ersten Oberpunkt Entstehung und Geschichte des Begriffs von den Römern bis zum Nationalsozialismus zu behandeln und dann in einem zweiten Oberpunkt auf die Aspekte der bildlichen Darstellungen einzugehen. Mit freundlichen Grüßen Stefan Volk 01:29, 3. Aug 2005 (CEST)
Zur Kritik an der Gliederung. Ich habe die Überschriften etwas präzisiert. Die Gliederung sieht nun wie folgt aus:
- 1 Das Bildmotiv, seine Verbreitung und Deutung
- 1.1 Verbreitung mittelalterlicher Judensau-Skulpturen
- 1.2 Deutung
- 1.3 Kirche versus Synagoge
- 1.4 Frühe Neuzeit: papierene Zeugnisse
- 1.5 Einordnung der mittelalterlichen Bildzeugnisse in größere Zusammenhänge
- 1.6 Historischer Hintergrund der Entstehung des mittelalterlichen Bildmotivs: Wandel des Judenbilds
- 2 Verwendung der Beschimpfung durch die Nationalsozialisten
- 3 Aktualität und Gedenken
- 3.1 Umgang mit historischen Judensau-Darstellungen
Stefan Volk hat den Schwerpunkt des Artikels nicht verstanden. Der Schwerpunkt liegt auf den bildlichen Darstellungen und ihrer Rezeption seit der frühen Neuzeit. Es gibt den Begriff Judensau eben nicht bereits seit den Römern. Er erscheint nicht im sonst so umfassenden Grimmschen Wb. (1877). Ich sehe diesen Begriff (des 20. Jahrhunderts!!) als Rezeption des Vorstellungskomplexes, der wesentlich geprägt wurde durch die bildlichen Darstellungen. Falls es jemand anderes schafft, dies prägnanter (aber nicht unvorsichtiger unter Zugrundelegung unbewiesener Behauptungen) in den Artikel einzubringen: it's a wiki. --Historiograf 15:09, 3. Aug 2005 (CEST)
- Die Kritik von Brummfuß wurde durch ergänzende Sätze zur sozialpsychologischen Funktion des Motivs aufgegriffen,
- die Verwendung des Motivs durch den "Stürmer" ist jetzt durch ein konkretes Bildbeispiel belegt,
- die schlechte Gliederung wurde schon im Review bemängelt. Ich verstehe auch nach der jetzigen Änderung der Überschriften nicht, warum das Bildmotiv und seine Deutung durch Verbreitung auseinandergerissen, Herkunft und Genese nicht nacheinander dargestellt werden und die NS-Zeit angeblich nur auf die Beschimpfung (nicht auch auf das Bildmotiv) bezogen ist. Auch diese Anfrage wurde schon im Review gestellt. Am Schwerpunkt würde eine Umstellung ja nichts ändern, aber zur Klarheit der Darstellung beitragen. Jesusfreund 15:20, 3. Aug 2005 (CEST)
Diese Kritik an der Gliederung ist teilweise zurückzuweisen. Im Rahmen des ersten Kapitels zum Bildmotiv wird zunächst einmal das Phänomen kurz vorgestellt und dann eine Verbreitungs-Liste geboten. Das erscheint mir schlüssig. Es folgt dann 1.2 zur allgemeinen Deutung, wobei 1.3 dies anhand bildlicher Darstellungen vertieft. Angeschlossen wird die frühe Neuzeit. Sodann folgen Materialien zum mittelalterlichen Deutungshintergrund, die alles andere als eine präzise und valide Darstellung der Genese bieten, sondern (nicht von mir beigesteuerte!) Aspekte, die die Einordnung in größere Zusammenhänge betreffen. 1.6 hat eher exkursartigen Charakter. Man kann hier natürlich mit Umstellungen experimentieren. Bis zur Einfügung des Bildbelegs heute durch Jesusfreund hatte der NS-Abschnitt (den ich nicht zu verantworten habe, sondern Jesusfreund) tatsächlich einen vagen und sehr allgemeinen Charakter, ohne dass deutlich wurde, wie das Bildmotiv konkret in der NS-Zeit verwendet wurde. Es dominierten Aussagen zur verbalen Beschimpfung Judensau. Die Zusammenarbeit mit Jesusfreund, der heute POV-Bestandteile eingeführt hat und sprachlich gern mit dem politisch korrekten Vorschlaghammer des Tons wohlfeiler Empörung operiert, ist nicht ganz einfach. Er wird dies mit Bezug auf meine Person nicht anders sehen. --Historiograf 15:42, 3. Aug 2005 (CEST)
- Ich komme mit Dir bestens klar ;-). Durch deinen richtigen Hinweis auf den Spiegel habe ich die Herkunft der Stürmer-Abbildung (Ausgabe 19/2005) herausgekriegt, insofern kooperieren wir ja gut.
- Ich verstehe ja auch, dass Du die vagen Teile, die nicht von Dir stammten, nicht chronologisch einordnen magst. Aber optimal ist das wirklich noch nicht, wie sich ja auch an der wiederholten Kritik zeigt. Dann wären die Teile eventuell zu präzisieren und dann in einen Hauptteil "Herkunft und Wandel" einzusortieren, wie es glaube ich ungefähr schon mal war. Ich will es versuchen, wenn ich darf.
- An Stefan Volk nochmal: Das Bildmotiv ist in der Tat älter als die Beschimpfung, es sei denn, man zählt Chrysostomos schon zu den Wurzeln des Bildmotivs (was nicht eindeutig ist). Menschen zu "vertieren" ist natürlich ein uralter Topos, aber gerade deshalb kommt es hier auf die genaue Differenzierung an, da gebe ich Historiograf unumwunden Recht. Jesusfreund 15:52, 3. Aug 2005 (CEST)
Pro. Es mag noch ein paar Kleinigkeiten in der Reihenfolge/Gliederung zu ändern geben, aber "exzellent" heißt ja nicht sakrosankt und es darf ja noch weiter geschliffen werden. Grundsätzlich ist dies ein durchaus exzellenter Artikel, der alle sich bei dem gewöhungsbedürftigen Lemma aufwerfenden Fragen sachlich beleuchtet und ganz sicher um Längen besser ist als das, was andere Nachschlagewerke zum Thema zu bieten haben, so der Begriff überhaupt irgendwo anders auftaucht... ---AndreasPraefcke ¿! 16:05, 3. Aug 2005 (CEST)
laien-pro. Allerdings geht's mir in einem Punkt ähnlich wie Benutzer Chef: Die Passage "Knallt ab den Walther Rathenau, die gottverfluchte Judensau! 1922 wurde diese Aufforderung in die Tat umgesetzt." finde ich völlig verunglückt, da sie m.E. eine ziemlich verschrobene Logik beinhaltet: Die "Aufforderung", eine "gottverfluchte Judensau" abzuknallen, wurde "in die Tat umgesetzt" - das impliziert in meinen Augen (zumindest zwischen den Zeilen, und ganz sicher ungewollt), dass Rathenau tatsächlich eine "gottverfluchte Judensau" war, was ja vom Autor sicher nicht so gemeint ist. --Juesch 16:16, 3. Aug 2005 (CEST)
- Knallt ab den Walther Rathenau... ist die Aufforderung, die umgesetzt wurde. Der Rest ist die Hetze, die dahin führte; wer das nicht versteht... Jesusfreund 17:18, 3. Aug 2005 (CEST)
- @Historiograph: Ich habe schon verstanden, dass der Schwerpunkt des Artikels die bildliche Darstellung des Motivs ist. Aber: Der Artikel versucht ja - was ich gut finde - das Gesamtphänomen des Denkmusters "Jude = Schwein", darzustellen, also auch dessen Wirkung in der Nazizeit, seine strafrechtliche Relevanz heute etc. Die bildliche Darstellung ist aber nur eine, im Mittelalter entstandene Manifestation dieses Denkmusters, die deshalb von Bedeutung ist, weil sich von ihr das Wort "Judensau" herleitet.
Dieses Bildmotiv wiederum ist nicht zufällig entstanden, sondern hat eine Genese, die bis in römische Zeit zurückreicht. Diesen historische Prozess der Entwicklung eine Begriffs - seiner Wandlungen, seiner Manifestationen zu verschiedenen Zeiten und seiner Wirkungen bis heute - sollte man wie jeden historischen Prozess chronologisch darstellen. Das gebieten die innere Textlogik, die Lesbarkeit und die Verständlichkeit. Im Moment ist das Ganze alles andere als "Brockhaus-reif", sondern ein gedanklich wildes Hin und Her. Und weil Form und Inhalt sich nun mal nicht ungestraft voneinander trennen lassen, bleibt eine schlechte Gliederung für mich allemal ein Contra-Punkt. Stefan Volk 17:47, 3. Aug 2005 (CEST)
Stefan: Wie würdest Du die Teile umordnen und überschreiben? Jesusfreund 17:58, 3. Aug 2005 (CEST)
- Hab da jetzt mal was umgestellt und denke, dass die ganze Chose jetzt etwas runder wird. Stefan Volk 23:44, 3. Aug 2005 (CEST)
- Das schon, nur ist "Genese des Begriffs" nicht ganz treffend. Es ging eher um die Vorgeschichte und den zeitlich parallelen Hintergrund des Bildmotivs. Vermutlich gefällt das Historiograf nicht unbedingt, dass der "vage", allgemeine Teil nun am Anfang steht. Immerhin ist er jetzt weniger vage und deutlicher auf die Entwicklung des Motivs nach Shachar bezogen. Jesusfreund 23:52, 3. Aug 2005 (CEST)
Ich habe die Änderungen teilweise zurückgesetzt und auf der Diskussionsseite genaue Belege angefordert. Mir ist es lieber, Stefan Volk bleibt bei seinem Contra als dass er während der Abstimmung den Artikel in einer Weise umschreibt, die dem Hauptautor ganz und gar nicht passt. --Historiograf 00:26, 4. Aug 2005 (CEST)
- Zement 17:11, 4. Aug 2005 (CEST) Pro - m. E. umfassend, sehr interessant und gut bebildert.
- Delos 17:57, 4. Aug 2005 (CEST) Kontra - Stefan Volk hat recht: Der Artikel ist ein schlecht gegliedertes Sammelsurium. Er ist teils interessant und lesenswert, teils eine simple Auflistung, teils PC aber belanglos und im Ganzen nicht stringent und wenig durchdacht
- SteffenG 00:05, 5. Aug 2005 (CEST) Kontra Nach dem oben angeführten Brockhaus-Vergleich war ich ganz neugierig auf den Beitrag, fand ihn dann aber eher enttäuschend. Das Ding ist einfach nicht ordentlich sortiert
- Ekkenekepen 08:39, 7. Aug 2005 (CEST) PS: Ich erwarte schon wieder ein paar mails mit dem Kommentar du rechte Sau. Kontra Nee Danke brauchen nicht noch mehr davon. Aber mit Historiograf als Zugtier wirds schon ein exellenter Artikel werden. ( Vergangenheitsbewältigung sieht für mich anders aus.--
- contra: Die Einleitung ist für so einen relativ kurzen Artikel zu lang und sollte besser in den Text integriert werden. Die Liste mitten im Artikel stört, ebenso die Mischung von typografischen Anführungszeichen und Ersatzzeichen. Phrood 08:57, 7. Aug 2005 (CEST)
- Ich habe alle Anführungzeichen vereinheitlicht, habe ich welche vergessen? Die Einleitung ist im Augenblick meines Erachtens nicht zu lang, sondern gibt einen erwünschten Gesamtüberblick über den Artikel und seine Themen. --Historiograf 19:19, 7. Aug 2005 (CEST)
- Andreas Werle 13:10, 7. Aug 2005 (CEST) Pro. Begründung: Einmal hab ich mit dem Lemma kein Problem, und zwar deshalb, weil es einfach eine Selbstverständlichkeit ist, das wir über solche Themen verantwortlich und mit ausreichender Sensibilität sprechen. Dann hab ich noch was gelernt, was ich vorher nicht wußte. Schließlich: Der Artikel lädt dazu ein über den Stellenwert des christlichen Antisemitismus neu nachzudenken. Arbeitet da jemand dran? Gruß --
- Dafür Die in der bisherigen Diskussion genannten formalen Mängel (Gliederung; Einleitung zu lang) lassen sich bei der Vielzahl der Änderungen im Verlauf der Exzellenzdebatte nurmehr schlecht überblicken und nachvollziehen. Inhaltlich – ebenso wie stilistisch – ist an dem Text (beim jetzigen Stand) meiner Ansicht nach nichts auszusetzen. Im Abschnitt zum Deutschen Kaiserreich wären ergänzende Abbildungen als Beispiele für die genannten antisemitischer Karikaturen wünschenswert. Insgesamt finde ich persönlich, daß der Hauptautor mit diesem Artikel eine bemerkenswerte Leistung vollbracht hat, die das Prädikat „Exzellent“ auf jeden Fall verdient. Besonders hervorzuheben ist hierbei die kritische Distanz, die den Artikel vor vielen anderen (und insbesondere vor dem Hintergrund des schwierigen Themas) auszeichnet. Eine weitere, kontinuierliche Verbesserung des Textes – in Zusammenarbeit des Hauptautors mit den bisherigen Kritikern – ist durch die Aufnahme des Artikels in die Liste der Exzellenten natürlich nicht ausgeschlossen ;-) --Frank Schulenburg 19:15, 7. Aug 2005 (CEST)
- Hoss 19:33, 7. Aug 2005 (CEST) Kontra Ein lesenswerter aber nicht exzellenter Artikel. --
- Captaingrog 10:07, 8. Aug 2005 (CEST) Pro Ein sehr guter und ausführlicher Artikel, schön strukturiert was noch zu verbessern wäre ist, dass man das Fragezeichen beim letzten Absatz von "Verbreitung" entfernt also hier "älteste bekannte Darstellung (um 1230?)"
- ist die Darstellung tatsächlich sicher um 1230? Hinsichtlich der ältesten Darstellung spricht im übrigen alles dafür, dass die Darstellung in Emmelsbüll etwa 30 Jahre älter ist (siehe Disku), ich habe aber noch keine näheren Angaben dazu bekommen und wollte diese abwarten, bis ich den Text ändere. --Historiograf 12:05, 8. Aug 2005 (CEST)
- ich meinte natürlich, dass es abgeklärt werden soll, ob dieses Datum wirklich korrekt ist und es dann zu ändern. Captaingrog 12:35, 8. Aug 2005 (CEST)
Üblicherweise ist bei kunsthistorischen Datierungen (und nur um solche geht es hier) mehr als ein Fragezeichen angebracht. --Historiograf 01:50, 9. Aug 2005 (CEST)
- Judensau ist wirklich exzellent. ••• ?! 01:36, 11. Aug 2005 (CEST) Ich werd mal einen Ausflug zum Xantener Dom machen und ein Foto knipsen Pro Ich stimme hier selten ab, aber
- Imladros 13:28, 11. Aug 2005 (CEST) Pro Ich finde den Artikel beeindruckend ausführlich und klar; die Diskussion um das Lemma finde ich ehrlich gesagt bedenklich - unter all den Schimpfwörtern, die man sich seit jeher für die Minderheiten dieser Welt ausgedacht hat, ist "Judensau" sicherlich eines der übelsten, und deshalb finde ich, es sollte auch unter diesem Namen behandelt werden. Das hat nichts mit Pietätlosigkeit zu tun, sondern mit Aufrichtigkeit gegenüber der Geschichte. --
Spalt (Stadt)? Sind in der ganzen Stadt Judensau-Darstellungen zu finden oder nur an einzelnen oder einem Gebäude/n? Nur ein kleiner Hinweis, aber von einem exzellenten Artikel erwarte ich, dass derartige Fragen nicht offen bleiben. --Torinberl 09:13, 12. Aug 2005 (CEST) Nach Änderung jetzt Kontra. Was ist unter "Verbreitung" mit dem Hinweis auf Pro. --Torinberl 12:54, 13. Aug 2005 (CEST)
- Ich kann diese Kritik nicht nachvollziehen, da niemand perfekt ist, auch alle hier als exzellent bewerteten Artikel nicht. Ich habe die gewünschte Angabe (Privathaus) ergänzt und darf darauf hinweisen, dass während der Exzellenzkandidatur vielfältige Änderungen von anderen vorgenommen wurden, die ich nicht zeitnah anhand meiner Beo nachvollziehen konnte. Spalt (Stadt) war einfach der faule Link auf die Stadt. In Webquellen wird bei Spalt die Chorherrenstiftskirche genannt, aber laut Shachar S. 38 handelt es sich um ein Relief an einem Privathaus. Bitte die Bewertung überdenken --Historiograf 21:08, 12. Aug 2005 (CEST)
Bei deiner weitestgehend doch immer berechtigten Kritik in häufig sehr bissiger Weise wundert es dich Kritik zu bekommen. Alles eine Frage der Kausalität. Wenn Mensur aus anderen Gründen abgeklatscht wurde frage ich gibt es nicht sinnvollere Neuartikel als diesen ganzen Antisemitismus "Scheiss" einfach mal brach liegen zu lassen. Und jetzt hört mir alle auf mit Vergangenheitsbewältigung. Inhaltlich ist er wirklich profunde Dargestellt die Fakten sind ordentlichst gegliedert und die Orthografie ist auch hervorragend. Aufgrund von anhaltend wachsender Politisierung NEIN. Exellent JA--Ekkenekepen 07:11, 19. Aug 2005 (CEST) Olaf Klenke
- ercas 21:15, 12. Aug 2005 (CEST) Pro Dieser Artikel hat höchste Qualität - meinen Glückwunsch an alle Autoren! Ich finde übrigens auch den Titel perfekt, er provoziert geradezu, zu klicken und zu lesen (mit Sicherheit auch diejenigen, die etwas ganz anderes dahinter vermuten). Wenn's nur ein deutlich mehr solcher Beiträge gäbe ... --
- Dafür - Sehr solider Artikel, man könnte höchstens noch die eine oder andere Formulierung leicht glätten. Das Bemängeln der Gliederung kann ich nicht ganz nachvollziehen, darüber hinaus ist eine etwas längere Einleitung meiner Meinung nach durchaus sinnvoll. --Dylac 22:21, 12. Aug 2005 (CEST)
- Türkenlouis 13:23, 14. Aug 2005 (CEST) Pro Der ARtikel ist richtig gut, ich bin beeindruckt. --
- Rafl 14:36, 16. Aug 2005 (CEST) Pro Sehr informativer Artikel über ein wenig beachtetes Thema. --
- Marriex 17:16, 16. Aug 2005 (CEST) Pro auf dem Niveau eines Fachlexikons, zahlreiche Belege, hist. Entwicklung verständlich skizziert. Bravo!
Cui bono, wem nützt das Spektakel?
Interessanterweise wird niemals öffentlich erörtert, warum Menschen dazu kommen, antijüdisch bzw. antisemitisch zu werden. Das "Warum" bzw. "Wieso" würde dem interessierten Beobachter so manches erklären können - und vielleicht sogar künftige Generalisierungen und Verteufelungen etwas eindämmen helfen.
- Aus dem gleichen Grunde, wie Türkenhass, Negerhass, Apartheit und Rassenhass. Die simple primitive Intolleranz, den Schuldigen immer in anderen, möglichst fremden Gruppen, ja Minderheiten oder auch bedrohlich empfunde Mehrheiten zu projezieren. Aber ja doch: "Die Juden sind ja selber schuld". Auch das ein uralter Hut, seit dem Mittelalter bekannt.--Löschfix 14:52, 14. Jan 2006 (CET)
Fatalerweise sagen selbst Juden, daß zionistische Kreise einen vorhandenen oder künstlich selber geschürten Antisemitismus, der meist nur ein Antizionismus ist, für eigene Zwecke, nämlich die der Landnahme in Palästina, instrumentalisieren mögen. Ein über den Tellerrand des "Judensau"-Gedankens Hinausreichen würde Ursache, Vermittlung und Folge besser ausleuchten, und bestimmte Instrumentalisierungen künftighin, in beiderseitigem Interesse, ausschließen können. Die altrömische Frage: "Cui bono", wem nützt das?, bleibt tagesaktuell. Wer profitiert, unter dem Strich, letztlich davon! Wer wird dadurch zum beaufsichtigenden Objekt herabgewürdigt. Das sind weiterführende Ansätze. 84.44.138.59 16:15, 25. Aug 2005 (CEST)
- Soso, "selbst Juden" sind in der Lage, schlechte oder falsche Politik zu kritisieren, wer hätte das gedacht. Eigentlich muss ja aber der Zionismus für die Judensau verantwortlich sein. Sonst hat man ja gar keine plausible Erklärung für diesen Judenhass. Bloß nicht auf den eigenen Teller schauen, lieber "darüberhinaus" die Juden selber ins Visier nehmen. Nicht Vergangenheit erforschen, lieber zur Tagesordnung übergehen, das ist viel reizvoller, weil es so schön entlastet von der empfundenen Last der eigenen Geschichte.
- Cui bono? Wohl denen, die die Erinnerung an Ursachen des Holocaust nicht ertragen, um sich menschenwürdig zu fühlen zu können. Immer in die gleichen ausgetretenen Pfade des Nichtnachdenkens einbiegen, jawoll ja, wo kämen wir sonst hin. Ein schönes Beispiel für sekundären Antisemitismus. Jesusfreund 16:35, 25. Aug 2005 (CEST)
Verleumdung versus Tiermetapher
Hallo Gianni Facini, ich habe Deine Meinung revertiert, nicht weil sie falsch ist, sondern weil dieser Artikel sein Thema so sachlich wie möglich darstellt. Es wird auch so sehr deutlich, welche sozialpsychologische Funktion die historischen Darstellungen einer "Judensau" hatten. Von heute aus gesehen ist das natürlich eine "Verleumdung", aber das Wort ist eigentlich noch viel zu schwach, um den Punkt zu erfassen. Es ging in der Tat ab 1400 um kollektive Verhöhnung einer ganzen Religion, Auslieferung einer ohnehin unterdrückten Minderheit an die Sündenbockrolle und nachträgliche Rechtfertigung und Vorbereitung von weiteren Pogromwellen, wie sie seit den Kreuzzügen im deutschen Sprachraum immer wieder geschahen. - Vorher war es allgemein üblich, religiöse Gegner auch mit Tiervergleichen zu beschimpfen, das war geradezu normal und nichts spezifisches, was sich nur gegen Juden richtete. Es wäre falsch, den sachlichen Ausdruck "Tiermetapher" zu ersetzen, weil die Definition das ganze Thema abdecken muss, nicht nur einen Teilaspekt, der uns Heutigen natürlich am meisten aufstößt. Der Artikel stellt ja die Projektion ja durchaus dar. Anliegen in etwa klar geworden? Gruß, Jesusfreund 19:41, 5. Sep 2005 (CEST)
Deine Beleidigung „Stell Dich also bitte nicht dümmer als Du bist.“ behalte bitte für dich selbst
Zu deiner Nachricht an mich in meiner Diskussionssteite, welche ich hier unten abschreibe:
Anfang des Zitates ------------->
Tiermetapher
Hallo Gianni, Du bist noch nicht lange dabei, scheint´s aber Du solltest trotzdem wissen, dass man Änderungen diskutiert und nicht einfach bereits begründet abgelehnte Änderungen wiederherstellt.
Die Metapher ist doch klar. Menschen werden als Schweine bezeichnet und dargestellt. Das ist zunächst der Fakt. Wozu, wird in der Einleitung auch längst gesagt (Demütigung, Spottbilder, bösartige Karikatur...). Stell Dich also bitte nicht dümmer als Du bist. Dass Menschen, die diesen Ausdruck verwenden, damit ihrer eigenen miese Grundhaltung offenbaren, ist so selbstverständlich, dass es auch nicht unbedingt als glorreiche enzyklopädische Information gelten kann. Jedenfalls lohnt sich darum kein edit war. Siehe auch Finanzers Versionszusammenfassung. Jesusfreund 22:22, 5. Sep 2005 (CEST)
<-------------- Ende des Zitates
Wenn du mir nicht die Adresse von "Finanzers Versionszusammenfassung" sagst, finde ich sie nicht. Wie du richtig gesagt hast, bin ich nicht so lange hier wie du. Bitte also um Verständnis, wenn ich all eure Bezeichnungen nicht kenne.
Zum Kern der Auseinandersetzung:
Das Wort "Tiermetapher" ist eine unzulässige Bagatellisierung der kriminellen Verleumdungen, welche die Israeliten so lange ertragen mußten.
Bereits mehrere andere Mitarbeiter von Wikipedia haben ihre Abneigung gegen den Inhalt des Lemmas klar ausgedruckt. Klare Worte würden dieses Mißbehagen abschwächen.
Warum soll man nicht sagen, daß es sich um eine Verleumdung gehandelt hat?
Das Wort "Tiermetapher" gibt es nicht einmal im Wiktionary!
Es gibt auch nicht in den Internet Wörterbüchern, welche ich untersucht habe!
Es gibt auch nicht in der CD-Encarta-Enzyklopädie!
Ich habe es auch mit der Internet-Version von Encarta versucht. Ergebnis:
« Encarta durchsucht nach "Tiermetapher"
Für Ihre Suche wurden keine Ergebnisse gefunden in: Encarta . »
Also bitte hört auf mit dem Edit-Krieg und laßt die klare Worte mindestens solange stehen, bis ihr eine Angabe geben könnt, wo dieses Wort zu finden ist. Außer natürlich in der Definition in Wikipedia welche ihr selbst – offensichtlich ad hoc – fabriziert habt.
--Gianni Facini 23:29, 5. Sep 2005 (CEST)
Als Hauptautor habe ich eine akzeptable Fassung wiederhergestellt. Da Herr Facini Argumenten nicht zugänglich ist, sondern eher herumtrollt, empfiehlt sich eine zeitweilige Sperre des Artikels, bis er wieder ein wenig zur Ruhe gekommen ist. Tiermetapher ist ein wissenschaftlicher Fachausdruck, wie aus unserem Artikel Tiermetapher (mit Link zu einer Dissertation zum Thema) hervorgeht. Wie bereits mehrfach dargestellt, kann aufgrund der Forschungen von Shachar überhaupt keine Rede davon sein, dass das Bildthema ursprünglich verleumderisch intendiert war. Wir dürfen, auch das wurde gesagt, nicht unseren heutigen Standpunkt zurückprojizieren. Ein Wiki-Link vor dem eigentlichen Stichwort ist IMO unzulässig. --Historiograf 00:07, 6. Sep 2005 (CEST)
- Hallo Gianni, eine Versionszusammenfassung ist das, was man vor dem Abspeichern einer veränderten Version in die Zeile unter dem edit-Fenster schreiben kann (nicht muss, aber es dient als Begründung für die Nachwelt). Hier die Adresse: [5].
- Beleidigen wollte ich Dich selbstverständlich nicht, sondern an Deine von mir vorausgesetzte Weisheit appellieren. Deshalb auch die direkte Ansprache auf Deiner Seite, da Du bis dahin hier nicht geantwortet und nur revertiert hattest.
- Ich denke, mit Historios Version können nun alle zufrieden sein, weil die "Verleumdung" ebenso drin ist wie die Metapher. Und wenn drei bereits ausführlich begründet haben, weshalb die Verleumdung nicht in den ersten Satz der Definition gehört, dann solltest Du das allmählich akzeptieren und Dein Verhalten überprüfen, nicht das der anderen kollektiv als edit war bezeichnen. Gruß, Jesusfreund 00:50, 6. Sep 2005 (CEST)
2006
Nazititel?
find ich nicht akzeptabel diesen naziitel zu verwenden, auch wenn das schon älter sin sollte. Genauswenig würde ich Niggerartikel guthißen, höchstens mit umlitung auf den text it anderem titel
- Lern erstmal Deutsch und richtiges Einordnen und Unterschreiben deiner Beiträge. Jesusfreund 02:20, 14. Jan 2006 (CET)
- Wenn man mit sowas erst anfinge, dann könnte man auch Krieg als Kreative Landschaftsneugestaltung euphemisieren. --Hypnosekröte 11:55, 14. Jan 2006 (CET)
- Jesusfreund,
- wenn einem nichts einfällt, als Leute persönlich anzugreifen, vielleicht einfach mal keine Antwort schreiben - kleiner Tip;)--El surya 12:03, 14. Jan 2006 (CET)
- Ein direkter Hinweis auf die Notwendigkeiten und Regeln dieses Unternehmens ist kein persönlicher Angriff. Jesusfreund 14:52, 14. Jan 2006 (CET)
--Ich finde es bei einem solchen Titel ganz wichtig, das man bei den zu Grunde liegenden hinterhältigen, hasserfüllten, abscheulichen Haltungen den Artikel ganz besonnen gestaltet. MAn kann wirklich sagen, dass diese Art von Diffamierung und teilweise institutionalisierter Volksverhetzung gerade genau so abscheulich/widerlich ist, oder noch mehr, wie sie ihre Zielgruppe versucht darzustellen.
Ich frage mich, ob sich Leute allein durch die Darstellung dieses Wortes angegriffen fühlen. Der Artikel ist schon ganz gut und sachlich geschrieben. Jedenfalls sollte man hier (auch weiterhin) sehr verantwortungsbewusst und sensibel sein. Vielleicht ist es eine Grauzone. Ein Wort, dass aus einer ethnischen Gruppe, und einem Schimpfwort (oder Tiername als Schimpfwort) zusammengesetzt ist, ist grundsätzlich problematisch, extrem subjektiv, und verletzend. Auf der anderen Seite steckt auch ein geschichtlicher Hintergrund dahinter, der bedenkens- und präsentierenswert und informativ ist. Ich finde es auch vielleicht nicht so glücklich, diesen Artikel besonders in den Mittelpunkt zu stellen, z.B. durch kennzeichnen als "exzellent".
Man sollte ganz die Gruppen in den Mittelpunkt der Diskussion stellen, die diese Taten verübt haben, und viel. die Motivationen, soweit nachvollziehbar, die dahinter stecken. Es sollte immer klar gestellt werden, was dies eine bösartige, falsche Verurteilung ist. Jeder vernünftige Mensch merkt ja, dass dies eine echte "Schweinerei" ist, und das kann man auch so oder so ähnlich sagen.
Abgesehen davon, ich finde es eine Schande, das Kirchenfunktionäre der christlichen Kirche diese Verbrechen verübt haben, alleine schon, einen Wettkampf der Religionen darzustellen, aus der ich oder meine Religion als Sieger hervorgeht, ist sowas von daneben. Die hielten sich für was besseres, und sind dann noch darauf rumgeritten... Dabei sollten "Christen" - vor Allem - lieben. Man kann davon lernen, was für ein Fehler es sein kann, sich über andere zu stellen und Menschen zu be-/verurteilen, und zu was für Folgen das beitragen kann.-- 14.01.2006-13:41 Florian JAcob Samstag
- Mag ja alles sein, aber was soll das als Anmerkung zu diesem Artikel? --AndreasPraefcke ¿! 13:41, 14. Jan 2006 (CET)
- Der Artikel macht sehr deutlich, dass die Einstellungen, die hinter diesem Motiv liegen, verabscheuungswürdig sind: auf kühle sachliche Weise, wie es einer dem NPOV verpflichteten Enzyklopädie auch angemessen ist. Jesusfreund 13:50, 14. Jan 2006 (CET)
- Vor allem macht der Artikel deutlich, dass es sich hier um eine uralte Tradition handelt, also um ein Teil unserer Geschichte und nicht einfach nur um eine schmutzige Entgleisung einer einzelnen Gruppe. Zu den Einwenden, es ist ganz klar Usus in der Wikipedia auch Schmutzausdrücke, soweit sie einen enzyklopädischen Artikel verdienen und nicht nur einen Wörterbucheintrag, hier nicht auszuklammern. Schon von daher ist der Artikel richtig und gut. Es ist klar, dass solche Artikel vielen peinlich sind. Aber das nutzt ja nichts. Aufklärung und Information tut gerade Not und hier steht mehr, als die meisten von uns wissen.--Löschfix 14:38, 14. Jan 2006 (CET)
Sau durchs Dorf treiben?
Stammt aus der Beziehung zu dieser Beschimpfung auch die Redewendung "eine Sau durchs Dorf treiben"? --Hypnosekröte 11:55, 14. Jan 2006 (CET)
Hier findet sich etwas dazu: "... den alten Brauch, bei Wettspielen und Schützenfesten neben der Auszeichnung der Besten auch dem Letzten und Schlechtesten einen ironisch verstandenen Trostpreis zukommen zu lassen. In der Regel war das ein Schwein, das er unter dem Hohn und Spott seiner lieben Mitmenschen durch das Dorf nach Hause treiben musste. Dieser Vorgang dürfte im übrigen die Vorlage für den heute nur im übertragenen Sinn verstandenen Spruch hergeben, wonach jemand die Sau durch das Dorf getrieben habe." --Zahnstein 18:18, 14. Jan 2006 (CET)
keine Todesstrafe
Die Todesstrafe war für "Rassenschande" 1935 nicht vorgesehen. Allerdings gab es den berüchtigten Fall Leo Katzenberger, der im Juni 1942 hingerichtet wurde. Das Todesurteil wurde konstruiert, indem man die erhöhte Strafbarkeit bei Verdunklung (Bombenkrieg) heranzog. --- Der Wikilink zu Nürnberger Gesetze gibt leider noch nicht her, welche Haftstrafe für "Rassenschande" vorgesehen war. Ich glaube: Zwei Jahre. Tatsächlich bedeutete dies jedoch im Kriege, dass der jüdische Mann aus Strafhaft ins KZ "entlassen" wurde... Diese aus dem Gedächtnis genannten Informationen werde ich überprüfen und dann hier darstellen. Holgerjan 14:22, 14. Jan 2006 (CET)
- Man fasst es nicht: Das Gesetz nennt keinerlei Höchstrafen für Gefängnis und Zuchthaus!!!
- Blutschutzgesetz Holgerjan 15:05, 14. Jan 2006 (CET)
- Ergänzende Korrektur:
- Man fasst es nicht: Das Gesetz nennt keinerlei Höchstrafen für Gefängnis und Zuchthaus!!!
1) Jörg Friedrich, Freispruch für die Nazi-Justiz... überarb. und erg. Aufl. Berlin 1988 ISBN 3-548-26532-4 führt sechs weitere Fälle an, wo durch Rechtsbeugung ähnlich wie bei Katzenberger ein Todesurteil nach Rassnschande konstruiert wurde. 2)Justizbehörde Hamburg: Für Führer, Volk und Vaterland... Hamburg 1992 ISBN 3-87916-016-3 gibt nur wenige Urteile an mit Strafmaß um 2 Jahre (keine statist. Aussagen wegen Aktenvernichtung), erwähnt einmal (Seite 287) "zur Höchststrafe von 15 Jahren Zuchthaus verurteilt", verweist (Seite 281) auf weitere Lit. Holgerjan 10:11, 15. Jan 2006 (CET)
Rekonquista
Interessant wäre noch ein Bezug zur spanischen Rekonquista, in der es bekanntlich auch zu erheblichen Judenvertreibungen und Verfolgungen kam, denen sich viele spanische Juden nur durch die Konversion zum Katholizismus entziehen konnten (Conversos). Diese Konvertiten wurden jedoch in der Folgezeit als "Schweine" (Marranen) bezeichnet.
Ich sehe gerade, dass es oben erwähnt ist. Schade, dass das im Artikel nicht auch ausgeführt wird. Quellen dazu gibt es in Jüdischer Literatur reichlich:
"In Spanien im 7. Jahrhundert galten konvertierte – neugetaufte – Juden als marranos (Schweine) und wurden häufig trotz ihrer Taufe als Ketzer behandelt. Ihr Religionsübertritt wurde als „Schweinerei“ gesehen, da man ihnen keinen Glaubenswandel zutraute, sondern darin eine Verstellung sah." --Löschfix 15:02, 14. Jan 2006 (CET)
Ortsangabe Köln St. Severin
Das Chorgestühl in St. Severin hat aktuell definitiv keine Abbildung einer Jugendsau. Ich bin schon einmal auf einer anderen Homepage im Netz auf diese Behauptung getroffen. Allerdings war die Quelle für die Information nicht ersichtlich. Wenn hier jemand genaueres weiß, bin ich für Infos dankbar! Frank Reintgen freintgen [@] gmx.de - Gemeindereferent von St. Severin Köln
Formulierung
"[...]von Menschen jüdischer Herkunft." sollte das nicht eher "jüdischen Glaubens" heißen? Moslem, Jude, Christ oder Freidenker ist keine Herkunft sondern nur eine Glaubensgemeinschaftszugehörigkeit. Auch als "reinrassiger Arier" kann ich problemlos das jüdische Glaubensbekenntnis ablegen und damit zum vollwertigen Juden werden, trotzdem stamme ich aus Deutschland und nicht aus Israel.
- So hat der Nationalsozialismus nicht funktioniert, siehe Edith Stein. --AndreasPraefcke ¿! 14:53, 14. Jan 2006 (CET)
- Das Selbstverständnis des Judentums ist auch viel umfassender, als nur sein Glaube, ob man aus Deutschland oder aus Israel kommt ist bekanntlich seit der Diasporra für Juden völlig einerlei. Für Juden ist wichtig, dass sie von einer jüdischen Mutter abstammen, es ist also ein ethnischer Begriff, selbstverständlich kann man auch zum jüdischen Glauben konvertieren, wenn man nicht von einer Jüdischen Mutter abstammt. Man sieht, der Begriff ist vielfältig. An ein Land ist er allerdings nicht gebunden, siehe Palästinenser.--Löschfix 15:09, 14. Jan 2006 (CET)
Bayreuther Stadtkirche
Wahrscheinlich gehört es hier nicht hin, aber ich weiss nicht wo sonst, da der Artikel ja für Änderungen gesperrt ist, aber die Judensau an der Bayreuther Stadtkirche ist auch entfernt worden. Platzhalter ist jetzt ein Schild, auf dem steht, dass dort eine Judensau zu sehen war.
MfG Sonja Döring
Ergänzungsvorschlag
Ich schlage vor den 1. Satz im 2. Absatz - um Eindeutigkeiten herzustellen - wie folgt zu ändern: „Judensau-Spottbilder sind seit dem frühen 13. Jahrhundert vor allem in Deutschland (deutscher Sprachraum) belegt.” 80.143.255.5 15:04, 14. Jan 2006 (CET)
Brecht
Dabei geht es oft um antisemitische Straftaten wie die Schändung jüdischer Grabstätten und Mahnmale. So wurde etwa das Grab von Bertolt Brecht kurz nach Öffnung der Berliner Mauer 1989 mit der Parole „Sau-Jude“ beschmiert. Wie genau ist denn nun das Grab von Bertolt Brecht eine "jüdische Grabstätte" oder "Mahnmal"? --AndreasPraefcke ¿! 15:02, 14. Jan 2006 (CET)
- Jetzt bin ich doch selbst draufgekommen: das ist das Grab von Bert Brecht und Helene Weigel. Ich ergänze das, da ansonsten der Satz etwas sonderbar klingt (Brecht war ja evangelisch und hatte m. W. keine jüdischen Wurzeln). --AndreasPraefcke ¿! 15:05, 14. Jan 2006 (CET)
- Bisschen sumarisch unglücklich formuliert, mach doch einfach: "...Schändung jüdischer Grabstätten, Denkmäler und Mahnmale." Eine Grabstätte ist schießlich immer ein Denkmal, bzw. mit einem solchen versehen. Das Jüdisch muß man ja nicht auf die Worte Denkmal und Mahnmal beziehen. Ein Mahnmal ist eine Grabstätte allerdings meist nicht, daher Denkmal.--Löschfix 15:18, 14. Jan 2006 (CET)
Lutherstadt Wittenberg
Historiograf so sehr ich deine Arbeit schätze, jedoch kann ich dir nicht beipflichten, bei der Zuordnung von Wittenberg. Vermutlich liegt es daran das ich mich hier auf meine Informationen berufe. Daher lasse ich dir mal einen Auszugstext aus „Die Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg von Albrecht Steinwachs erschienen im AKANTHUS Verlag 2000 ISBN 3-00-007140-7“ zukommen, in der Hoffnung, dass du diese Ausführungen auch berücksichtigst. Ich hoffe dass du dies in den Artikel integrieren kannst. Da ich nur ca. 80 Meter von der Stadtkirche entfernt wohne, fällt es mir auch leicht, dir aus meinem Archiv die dazu nötigen Bilder zur Verfügung zu stellen.
- STÄTTE DER MAHNUNG
- STÄTTE DER MAHNUNG
- »Es ist hier zu Wittenberg an unserer Kirche eine Sau in Stein gehauen«, so schreibt Martin Luther in seiner antijüdischen Schrift von 1543. Auch heute ist diese Sau noch an gleicher Stelle zu sehen. Was soll eine Sau an dieser Kirche?
- Luther schreibt 1543 weiter: »Da liegen junge Ferkel und Juden drunter, die saugen. Hinter der Sau steht ein Rabbiner, der hebt der Sau das rechte Bein empor und mit seiner linken Hand zieht er den Bürzel (d.i. Schwanz) über sich, und guckt mit großem Fleiß der Sau unter den Bürzel in den Talmud hinein, als wollte er etwas Scharfes und Sonderliches Lesen und ersehen. Daselbst haben sie gewiß ihr Schem Ha Mphoras. Denn es sind vorzeiten sehr viele Juden in diesen Ländern gewesen. Das beweisen die Namen der Flecken, Dörfer, auch Bürger und Bauern, die hebräisch sind noch heutigen Tages. Dass etwa ein gelehrter und ehrlicher Mann solch Bild hat angeben und abzeichnen lassen, der den unflätigen Lügen der Judenfeind gewesen ist. Denn also redet man bei den Deutschen von einem, der große Klugheit ohne Grund vorgibt: Wo hat er’s gelesen? Der Sau im Hintern!« Es ist also nicht die Darstellung einer »Sau« schlechthin, sondern eine so genannte »Judensau«.
- Seit dem 12. Jahrhundert gibt es dieses Motiv an und in vielen Kirchen Europas. In unserem Raum findet man es unter anderem. im Chorgestühl des Erfurter Domes, in der Ernst-Kapelle des Magdeburger Domes, im Brandenburger Dom, an der Stephanikirche in Calbe und an der Kirchenruine in Zerbst. Eine Besonderheit der Wittenberger »Judensau« stellt die Inschrift oberhalb des Sandsteinreliefs dar. Sie lautet: »Rabbini Schein Ha Mphoras«. Was heißt das aber? Für gläubige Juden bedeutet es »der unverstellte Gottesname«, also das heiligste, die Benennung ihres Gottes. Den Gottesnaiven sprechen die Juden nicht aus. Sie gebrauchen Umschreibungen wie »Herr« oder »Sein Name«.
- Bei der Suche nach einem Motiv für die Anbringung dieses Sandsteinreliefs wird auf das Aufenthaltsverbot für Juden von Herzog Rudolf I. aus dem Jahre 1304 verwiesen. Es sollte als Abschreckung dienen für jeden Juden, der sich wieder in dieser Stadt niederlassen wollte. Man kann aber auch davon ausgehen, dass es schon mit dem Bau der Kirche ab 1280 bewusst an der Südostecke des Chorraumes angebracht wurde. Dann würde die »Judensau« draußen mit den Schlusssteinen im benachbarten südlichen Chorraum korrespondieren. Sie, das siegreiche Lamm, der Erzengel Michael und der fliehende Drache, sind in ihrer Ausrichtung nach Osten ein Ausdruck für die Heilszusagen von der Wiederkunft Christi. Von diesem Heil hat man die Juden ausgeschlossen. Sie suchen ihr Heil woanders, nämlich in dem, was das Sandsteinrelief draußen ausdrücken soll. Dieser Glaube, der die Juden vom Heil Christi ausschließt, war der geistige Nährboden, aus dem durch Jahrhunderte die Judenverfolgungen gewachsen sind.`"
- Am 11. November 1988, 50 Jahre nach dem Beginn des Judenprogroms im Dritten Reich (Reichskristallnacht), wurde ein Mahnmal im Pflasterbereich unterhalb des Sandsteinreliefs an der Südseite der Stadtkirche enthüllt. Dieses Mahnmal ist das Ergebnis einer mehrjährigen Diskussion um die Frage nach dem Verbleib des Schandmals an der Kirche. Es soll ein Zeichen dafür sein, dass die »Judensau« nicht alles ist, was die Christen zu ihrem Verhältnis zu den Juden zu sagen haben, ohne die Vergangenheit zu leugnen oder kosmetisch zu schönen. Im Auftrag der Stadtkirchengemeinde hat der Bildhauer Wieland Schmiedel aus Crivitz/Mecklenburg eine Bodenreliefplatte gestaltet, die das Motiv von Trittplatten aufnimmt, die etwas unter sich verdecken wollen. Aber was da zugedeckt wird, läßt sich nicht verdrängen. Es meldet sich, indem es aus allen Fugen hervorquillt. Die Quetschungen in den Fugen ergeben ein Kreuz. Das Leid der Getretenen findet sich wieder im Leiden Christi. Der die Bronzeplatte umfassende Text stammt von dem Berliner Schriftsteller Jürgen Rennerz. Der Text nimmt die alte Inschrift oberhalb der »Judensau« auf, er-klärt sie als Gottes »eigentlichen Namen«, den die Juden vor den Christen »fast unsagbar« heilig hielten. Er benennt die sechs Millionen Juden, die in Ausschwitz und anderswo starben. Der Text lautet:
- GOTTES EIGENTLICHER NAME
- DER GESCHMÄHTE SCHEM HA MPHORAS
- DEN DIE JUDEN VOR DEN CHRISTEN
- FAST UNSAGBAR HEILIG HIELTEN
- STARB IN SECHS MILLIONEN JUDEN
- UNTER EINEM KREUZESZEICHEN:
- GOTTES EIGENTLICHER NAME
- Dazu steht (in hebräischen Schriftzeichen) der Anfang des 130. Psalms: »Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir!«
- mfg Torsten Schleese 18:13, 14. Jan 2006 (CET)
Nachdem wir uns über Monate vergeblich bemüht haben, ein freies Bild der Wittenberger Judensau aufzutreiben (die Mühe lag im wesentlichen bei dem nunmehrigen sattsam bekannten Admin Jesusfreund), fällt es uns nun unerwartet in den Schoß. Vielen Dank dafür und auch für das ausführliche Zitat, das ich aber nicht als Beweis akzeptieren kann. Ich traue dem seriösen Urteil eines Kunsthistorikers (Shachar), der diese Darstellungen vergleichend untersucht und die Wittenberger Darstellung ins 15. Jahrhundert gesetzt hat, allemal mehr als unbewiesenen lokalen behauptungen. Auch der stilistische Augenschein spricht für das 15. Jahrhundert. Offenkundig ist die Datierung in die Erbauungszeit der Kirche reine Spekulation (fehlerhaft scheint mir auch der Hinweis auf das 12. Jh.). In einem alten Buch über Wittenberg finde ich die Jahreszahl 1304, vor Ort wird eben im Nebel gestochert, weil man keine solide kunsthistorische Ausbildung hat. Unglücklicherweise habe ich das Buch von Shachar vor einigen Tagen wieder zurückgegeben, aber ich weiss sicher, dass er die Darstellung ins 15. Jh. datiert hat und das ist für mich vorerst maßgebend. --Historiograf 18:52, 14. Jan 2006 (CET) PS: Nach allem, was Schachar herausgefunden hat, ist das Abschreckungsmotiv absolut unplausibel. --Historiograf 18:54, 14. Jan 2006 (CET) PPS: Die Datierung im Artikel weiter unten (um 1440) stammt von Shachar und ihr ist bis auf weiteres zu folgen. --Historiograf 18:57, 14. Jan 2006 (CET)
Das Bild ist zu Wittenberg ist nun doppelt drin. Sollte man nich eines rausnehmen? Richardfabi 19:16, 14. Jan 2006 (CET)
- Bild habe ich mal rausgenommen das doppelt war. Zu der Datierung kann ich nur sagen das hier Forschungen in Wittenberg zu der Thematik stattgefunden haben. Besonderst während der Nazizeit wurde das Thema immer wieder durchgekaut. Da ich weiß das der Verfasser des von mir vorgelegten Auszugs über diese Sachen aus dem Stadtkirchenarchiv verfügt, dem er jahrelang als Superintendent vorgestanden hat, würde ich nicht unbedingt auf Shachar vertrauen. Aber ihr werdet das schon machen. Solltet ihr mal noch ein Bild aus Wittenberg brauchen sagt Bescheid, ich brauch ja nur auf die Straße fallen und den Auslöser dabei zu drücken und zum reformationsgeschichtlichen Museum hab ich auch ein ganz guten Draht zumal die auch einen großen Bestand aus der Bibilothek des Predigerseminars nutzen, wo ich mich regelmäßig rumlümmele. mfg Torsten Schleese 19:34, 14. Jan 2006 (CET)
Ungeachtet der sachlichen Differenz ist es prima, dass du Bilder aus Wittenberg beibringen kannst! Vielen dank im voraus --Historiograf 19:38, 14. Jan 2006 (CET)
- Lieber Historiograf
- Ich glaube nicht, dass unsere sachliche Differenz so eklatant ist, wie sie den Anschein erwecken mag. Ich habe am gestrigen Tag nur auf der Hauptseite den Artikel des Tages Judensau angeklickt, weil das Schwein ja nicht weit von mir ist. Dann habe mir mal durchgelesen was da steht und bin bei der Einstufung zum Jahrhundert stutzig geworden, weil ich das anders in Erinnerung habe. Deswegen habe ich mal schnell nachgeschaut und dann die angegebenen Daten, mit den mir bekannten Daten entsprechend meines Wissens angepasst (eigentlich ein üblicher Vorgang). Nun ja, als ich dann die Bilder aus meiner Fotokiste rausgesucht hatte, bin ich noch mal auf die Judensauseite gegangen und habe gesehen dass du dies wieder geändert hast. Aufgrund dessen habe ich dir zur Erklärung meines Vorgehens den vorgehenden Beitrag zugestellt. Das heißt aber nicht, dass ich deine Argumentation in Frage stelle, sondern versuche alle Aspekte die mir bekannt sind zu einer Thematik einzubringen. Deswegen beschränke ich mich ausschließlich auf die Diskussionsseite um eure ausgezeichnete Arbeit nicht absichtlich zu gefährden (viele Köche verderben den Brei).
- Persönlich ist mir eigentlich das Jahr 1420 lieber, als das Jahr 1304. Da ich aber zu dieser Thematik nichts veröffentlicht habe und werde (solang die gierigen Stadtväter Wittenberg’s von mir Geld haben möchten, weil ich die Geschichte der Stadt Wittenberg aufarbeiten bereit bin), gilt meine persönliche Tendenz leider nicht, sondern ich kann nur auf die veröffentlichten Daten anderer zurückgreifen. Ich möchte dir mal noch eine kleine Info zukommen lassen. Die alten Überlieferungen schreiben nach meinem Wissen, das der einstige und letzte askanische Kurfürst, sich bei den Juden aufgrund seiner ständigen Geldknappheit Geld geliehen hatte. Das wäre möglicherweise ein Hinweis darauf, das der Einfluss der Juden in der Stadt gestiegen war und sich die Kirche zum Schutz ihrer Pfründe die Judensau an die Stadtkirche von Wittenberg anbringen ließ. Es wäre möglich, ist aber nur eine Vermutung. Nur das Urbarium der Stadt Wittenberg kann zu dieser Thematik Aufschluss geben und aus oben genannten Gründen besteht bei mir dazu kein Interesse (obwohl sicherlich interessant).
- Übrigens würde ich mit solchen Kommentaren vorsichtig sein: „In einem alten Buch „(welches)“ über Wittenberg finde ich die Jahreszahl 1304, vor Ort wird eben im Nebel gestochert, weil man keine solide kunsthistorische Ausbildung hat“. Du findest in einem alten Buch was (das schon längst überholt ist) und sagst „weil man keine solide kunsthistorische Ausbildung hat“. Na ja international anerkannte Kunsthistoriker im Lutherhaus Wittenberg, die viele Texte gegenlesen, würde ich nicht unbedingt unterstellen das sie keine solide Ausbildung haben. Wenn das Stefan Rhein, der Leiter der Luthergedenkstätten sieht, lacht der sich tot. Ich weiß dass manchmal die Emotionen etwas ausufern können, aber ich bitte doch in dieser Hinsicht meinen Ratschlag zu berücksichtigen, etwas sensibler zu agieren.
- Stelle dir einfach vor, wir sind hier bei Wikipedia so eine Art Fußballmannschaft. Hinten im Tor stehen unsere Bürokraten und halten die Kiste sauber. Dann haben wir im offensiven Bereich unsere Administratoren die um jeden Punkt fighten. Damit unsere Stürmer, sagen wir mal Historiograf und Jesusfreund auch ihre Tore schießen können, benötigen sie Hilfe aus dem defensiven Mittelfeld und der Verteidigung (angemeldete User). Ein gut aufgelegter Pass und schwups ist für nachfolgende Generationen was in der Wikipedia was geschaffen worden. Ab und zu kristallisiert sich aus der Defensivabteilung, ein guter „Staubsauger“ (sagen wir Hejkal) heraus, der die Gegebenheiten in der Abwehr kennt und effektivere offensive Akzente setzen kann, als andere. Andersrum gibt es wieder Leute wie Torsten dessen Knochen nicht mehr so gut sind (weil alt) und daher dem Gegner immer wieder im Wege rumsteht, weil er nicht schnell genug vom Ball wegrennen kann. Ist Torsten kaputt, kann er durch einen neuen Spieler (IP-User) ersetz werden, um seine Wunden zu lecken. Geben und nehmen, Leben und leben lassen ist doch eigentlich eine ganz gute Devise zur Toleranz. Menschen sind keine Maschinen und wer behauptet alles zu wissen, der muss sich ganz ehrlich die Frage gefallen lassen, ob er irgendwo seinen Kopf abgegeben hat.
- Daher ist es ganz gut, wenn man sich in der Mannschaft kennt und weiß was man von wem erwarten kann. Sachlich sind wir uns beide doch einig das vor der Erwähnung Luthers die Judensau bestanden hat. Die entscheidende Frage wann, können wir beide nicht beweisen, da uns bisher der tatsächliche Nachweis fehlt. Wir beide wissen von keiner Urkunde oder Rechnung aus der Zeit der Anbringung in Wittenberg, da einfach die ausgewertete Aktenlage dies nicht hergegeben hat. Wir können beide Quasi nur spekulieren und im Endeffekt ehrlich sagen, dass wir es richtig nicht genau sagen können. Man könnte sicherlich die Sau mal röntgen um eventuell ein Steinmetzzeichen zu erkennen, möglicherweise wäre eine chemische Materialanalyse denkbar, um darüber den Zeitraum der Schaffung des Werkes bestimmen zu können und das alles für eine Sau. Du siehst also unsere sachliche Differenz ist nicht so eklatant, wie sie den Anschein erwecken mag. mfg Torsten Schleese 08:13, 15. Jan 2006 (CET)
Ich habe nicht von einer eklatanten Differenz gesprochen. Dummerweise liegen mir die ausführlichen Ausführungen von Shachar, wie gesagt, im Augenblick nicht mehr vor. Ich bin auch kein Kunsthistoriker, halte aber die Einordnung ins 15. Jh. aus mehreren Gründen für absolut schlüssig. Die Beweislast liegt bei dem, der das Bildwerk gegen die maßgebliche vergleichende Monographie doch älter machen will. Die von dir angeführte Quelle ist offenbar kein wissenschaftliches Werk im eigentlichen Sinn. Da ich Stefan Rhein persönlich aus Bretten kenne, braucht man mit ihm nicht notwendigerweise argumentieren. --Historiograf 19:13, 15. Jan 2006 (CET)
- Lieber Histograph, sollten dir noch mal die Ausführungen von Shachar in die Hände fallen, denk mal bitte an mich. Je mehr ich mich mit der Thematik beschäftige, umso mehr kann ich positive Aspekte deiner Ausführungen abgewinnen, die deine Ausführungen wahrscheinlicher machen.
- Stefan Rhein habe ich nie als Argumentation verstanden. Ich habe im wesentlichen darauf hingewiesen, das in Wittenberg keine unbeleckten Fachleute tätig sind. Das nächste mal, wenn ich mich mit ihm unterhalte, werde ich mal versuchen ihn auf die Wikipediathematik Philipp Melanchthon anzusprechen. Meine ehrlich gesagt phlegmatische Überarbeitung, erachte ich in seinen Händen als besser aufgehoben :-). Mal schauen, vielleicht lässt er sich ja überzeugen. Möglicherweise lässt er sich ja mit Namen locken, wahrscheinlich wird ihm weniger dein Nickname was sagen. mfg Torsten Schleese 19:05, 17. Jan 2006 (CET)
Öffentl. Demütigung
Zitat aus dem Artikel: Nichtjüdische Frauen, die solcher „Rassenschande“ beschuldigt wurden, wurden öffentlich gedemütigt, indem man ihnen Schilder mit der Aufschrift um den Hals hängte: "Ich bin am Ort das größte Schwein und lass mich nur mit Juden ein." --- Die Formulierung klingt so, als sei dies regelmäßig und stets mit diesem Text geschehen. Es müsste IMO einschränkend heißen "manchmal / in einigen Fällen" und ""beispielweise". --- Ich kenne Fotos, auf denen Frauen öffentlich die Haare geschoren wurden und erinnere mich auch an Tafeln wie "Judenhure". Holgerjan 20:56, 14. Jan 2006 (CET)
- Beides schloss sich glaube ich nicht unbedingt aus. Ich meine, Fotos von kurzgeschorenen Frauen mit dem umgehängten Schild gesehen zu haben, mal nachschauen. Jesusfreund 21:00, 14. Jan 2006 (CET)
- Ich habe gerade das Buch vor mir liegen:
- Beides schloss sich glaube ich nicht unbedingt aus. Ich meine, Fotos von kurzgeschorenen Frauen mit dem umgehängten Schild gesehen zu haben, mal nachschauen. Jesusfreund 21:00, 14. Jan 2006 (CET)
- Klaus Hesse / Philipp Springer: Vor aller Augen, Essen 2002 ISBN 3-888474-950-1 vor mir. Seite 181ff Fotos: Ich bin aus der Volksgemeinschaft ausgestoßen! ferner: Ich bin eine ehrlose Frau! Pfui Teufel. Diese und weitere Bilder mit geschorenen Frauen, oft auch "Polendirne" etc. Holgerjan
Unreinheit
Warum gilt das Schwein im Judentum als besonders unrein? --84.61.35.144 13:29, 15. Jan 2006 (CET)
Und warum tut es dieses im islam auch ???
Und warum werden hier keine Gründe gesucht und Kommentare wie das mit Barrabas wider gelöscht. Viele Viele Faragen und nur ganz wenig antworten.
- Die Erörterung dieser Fragen hat nicht direkt mit dem Artikel hier zu tun.
- Dass bestimmte Tiere wegen ihrer Verhaltensweisen (Allesfresser, Nahrungsaufnahme vom Boden, sich "im Dreck suhlen" etc.) für Menschen "unrein" sind, ist uralt und weit verbreitet.
- Und Menschen zu Tieren zu erklären und dadurch aus der menschlichen Gesellschaft ausgrenzen ist ebenfalls uralt.
- Einige Gründe dafür stehen z.B. unter Antijudaismus im Mittelalter, siehe auch Antisemitismus bis 1945 und die dortigen Diskussionen.
- Sich selber informieren und dann hier normal angemeldet mitarbeiten ist immer noch das Beste, um zufrieden, anerkannt und glücklich zuwerden. Meinst Du nicht? Gruß, Jesusfreund 14:19, 15. Jan 2006 (CET)
Die Kirche in Aarschot
Die Kirche in Aarchschot heisst "Onze-Lieve-Vrouwkerk", "Notre-Dame" ist lediglich die französiche Übersetzung. Da dies eine deutschsprachige Seite ist, würde ich sie also eher als "Liebfrauenkirche" übersetzen, oder die lokale Bezeichnung behalten.
Gruß,
Karl.
Beleidigung
Warum gilt "Judensau" als Beleidigung? --84.61.34.142 14:04, 16. Jan 2006 (CET)
- Ist die Frage etwa ernst gemeint? *kopfschüttel* --AndreasPraefcke ¿! 14:26, 16. Jan 2006 (CET)
- Saudumme Frage, in der Tat. -- Imladros 21:48, 8. Aug 2006 (CEST)
Ergänzungen
...stammen aus dem empfehlenswerten Aufsatzband "Judenbilder" und schließen eine Lücke in der Darstellung: Wie kam es von der Allegorie der Laster zur Identifikation des Judentums mit der "Judensau?" Wie hängt diese Entwicklung zur "bösartigen Typenkarikatur" mit der parallelen Dämonisierung (Jude = Satan; nicht spezifisch, da auch sonstige Glaubensfeinde oft mit dem Satan identifiziert wurden) zusammen? Was ist das Besondere der Judensau gegenüber anderen Typenkarikaturen?
Dazu bringen Rohrbacher und Schmidt (beide schon lange am Berliner Antisemitismusinstitut mit Forschungsaufträgen befasst) Beispiele u.a. von Shachar und Trachtenberg, die bisher hier nicht zur Sprache kamen, und stellen sie in den weiteren kulturgeschichtlichen Rahmen der Dämonisierung des Judentums vom 10. bis 20. Jahrhundert, wobei sie die kontinuierlichen Entwicklungslinien sehr differenziert herausstellen. Jesusfreund 22:42, 1. Mai 2006 (CEST)
Hallo Hysto: "für die beseitigung von fehlern ist der verantwortlich, der sie einbringt". Prima, dass du deinen eigenen Fehler ("Entstehungszeit 1230" ohne "um" stammte von dir, siehe History) beseitigt hast. Wärest du dann bitte so freundlich, dasselbe mit dieser penetranten Legasthenie-Simulation auch zu tun, das ist ja peinlich für die Nachwelt. Halte dich bitte an die hier üblichen Rechtschreibregeln und lass nicht andere hinter dir herräumen. Jesusfreund 23:01, 1. Mai 2006 (CEST)
Romulus und Remus
Mir fehlt in dem Artikel ein Hinweis auf den ziemlich offensichtlichen Zusammenhang zwischen der "Judensau" und dem Romulus-und-Remus-Motiv; ersteres scheint eine Karikatur von letzterem zu sein. Siehe hierzu auch: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/362161/ . Ich trau mich nicht, an diesem (wirklich!) exzellenten Arikel herumzustümpern, aber vielleicht mag das jemand einbauen. Parrot 14:54, 10. Mai 2006 (CEST)
- Die Anspielung auf Romulus und Remus hat höchstens sehr sehr entfernt mit der Judensau zu tun. Dort säugte ein Wolf die Jungen und das steht in einem positiven Kontext. Und das Ganze hat weder mit Juden zu tun noch mit deren religiös begründetem Schweinefleischtabu. Ist doch recht weit hergeholt, der Vergleich, und ist mir in Fachliteratur zum Thema auch noch nirgends begegnet. Jesusfreund 21:06, 10. Mai 2006 (CEST)
- Naja, das war auf jeden Fall meine erste Assoziation, als ich das Bildchen oben im Artikel angesehen habe. Es sind nun einmal genau zwei Juden, die an den Zitzen der Sau saugen, und die unrealistischen Größenverhältnisse sind exakt so, wie in den typischen Romulus-und-Remus-Darstellungen. Dann habe ich die Begriffe in Google eingegeben, und schon hatte ich den Herrn Professor mit der gleichen Interpretation, der sich seiner Sache ja recht sicher ist. Evtl. könnte man ja einen Satz einbauen der Art: "...inwieweit die bildliche Darstellung ... auch durch das ähnlich aufgebaute Romulus-und-Remus-Motiv inspiriert ist, ist nicht bekannt." Immerhin ist der Hubel Professor für Denkmalpflege und versteht nach meinem Eindruck etwas von mittelalterlicher Symbolik, soviele solche Experten gibt es davon nicht. Dann wäre m.E. eine Lücke im Artikel geschlossen. 09:51, 11. Mai 2006 (CEST)
- Keine Sau säugt übrigens ihre Ferkel im Stehen, ebensowenig wie das eine Wolfsmutter mit ihren Jungen tut. Also für mich liegt der Zusammenhang wirklich auf der Hand. Parrot 09:54, 11. Mai 2006 (CEST)
- Ach ja, vielleicht noch einmal zur Verdeutlichung, damit wir nicht aneinander vorbei reden. Auch wenn Hubel sogar eine Interpretation des symbolischen Zusammenhangs anbietet, der man folgen mag oder auch nicht: Mir geht es in erster Linie darum, dass die "künstlerische Umsetzung" der Darstellung doch ganz offensichtlich das R&R-Motiv aufgreift. Parrot 11:29, 11. Mai 2006 (CEST)
Hallo, habe eine Anmerkung zu
Aktualität der Beschimpfung
Aufgrund der historischen Erfahrungen gehören „Judensau“ und „Saujude“ im heutigen Strafrecht zu den eindeutigen Beleidigungen. Zu hören sind diese Ausdrücke dennoch, etwa auf Fußballplätzen gegen jüdische oder israelische Sportler oder Schiedsrichter. Das Motiv tritt aber nicht nur – ähnlich wie „Türkensau“ – als gewöhnliche Beschimpfung oder Fremdenhass auf, sondern weiterhin auch als gezieltes Mittel zur Entmenschlichung von Juden.
mir fehlt der Begriff "Saupreuss" oder "Saupreiss", der ja zunächst ähnlich verächtlich, desvouierend gebraucht wurde, heute aber nicht mehr die gewaltsam-pejorative Konnotation besitzt, obwohl der "tiername" Sau vorkommt. Vorschlag: einfach nach "Türkensau" einfügen.
Gruss, Gerhard
Archivierung
Ich habe mir mal erlaubt, die Diskussionsbeiträge vor dem 01.01.2006 zu archivieren, damit die ganze Sache einigermaßen übersichtlich bleibt. -- Imladros 21:48, 8. Aug 2006 (CEST)
Fehler
Unter der Zwischenüberschrift "Herkunft und Bedeutungswandel" hat sich ein Fehler in den Text eingeschlichen, wenn es am Beginn von Absatz 9 heißt "Seit 1517 war die Schlosskirche der Predigtort Martin Luthers und Ursprung der Reformation."
Predigtkirche Martin Luthers in Wittenberg war die Stadtkirche St. Marien (eben jene mit dem Schandmal). Richtig muss es darum heißen:
"Seit 1517 war die Stadtkirche der Predigtort Martin Luthers und damit Ursprungsort der Reformation."
ahvauh
POV ohne Quelle
"Das Motiv tritt aber nicht nur – ähnlich wie „Türkensau“ – als gewöhnliche Beschimpfung oder Fremdenhass auf, sondern weiterhin auch als gezieltes Mittel zur Entmenschlichung von Juden."
Hier wird über Motive und/oder Ziele spekuliert - es müßte also eine Quelle dran [möglichst zu empirischen Daten oder wenigstens zu jemandes veröffentlichter Meinung], oder der zweite Halbsatz sollte raus, oder er sollte zumindest neutral formuliert werden (z.B. "stellt eine Entmenschlichung dar" - was allerdings etwas banal ist, denn wie sollte sich daran auch etwas ändern). Ich vermute ja mal, daß sich das keiner aus den Fingern gesogen hat, also wäre "Drinlassen mit Quelle" natürlich am schönsten... --Ibn Battuta 08:31, 15. Dez. 2006 (CET)