Diskussion:Kloster Malchow

Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Der wahre Jakob in Abschnitt Zisterzienserinnen?

Zisterzienserinnen?

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Wo ist belegt, dass die Magdalenerinnen zu Zisterzienserinnen wurden?

Lt. Karl Suso Frank: Magdalenerinnen. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997, Sp. 1181 f. war es umgekehrt:

Rudolf von Worms gründete 1226 das erste Magdalenerinnenkloster, weitere folgten "unter Benediktregeln und OCist-Konstitutionen). "1232 verpflichtete Gregor IX. die Klöster auf die Augustinusregel und die Statuten der Dominikanerinnen" (K.S.Frank, aaO.) Dazu passt, dass die Röbeler Magdalenerinnen von Rostocker Dominikanern seelsorglich betreut wurden (cura monalium) (und zB nicht von den OCist in Doberan).

Wer kann helfen? --Der wahre Jakob (Diskussion) 17:41, 4. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Die Magdalenerinnen allgemein schonmal garnicht. Einzelne Konvente nahmen, wenn ich mich richtig erinnere, durchaus Zisterziensergewohnheiten an (vgl. z. B. die Konvente in Mainz und Kanskirchen), wie es in diesem speziellen Fall aussieht, müsste ich nachschlagen, mal sehen, ob und wo ich an das Mecklenburgische Klosterbuch herankomme. Für Übertritte einzelner Magdalenerinnenkonvente zu anderen Orden vgl. auch die von mir auf Diskussion:Magdalenerinnen#Reuerinnen -> Dominikanerinnen genannte Literatur. --HHill (Diskussion) 17:59, 4. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Die Homepage des dortigen Kulturzentrums selbst behauptet dies jedenfalls auch. [1]. Hier gibt eine früher das Kulturzentrum im Kloster Malchow leitende Autorin an, eine Arbeit über das Kloster in einem Sammelband Kirchen und Klöster der Zisterzienser in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlicht zu haben. Auch Google Books findet etliche passende Treffer.
Ich habe nicht die Literatur für eine qualifizierte Artikelarbeit, aber schon flüchtiges Googeln bringt etliche mir seriös erscheinende Anhaltspunkte, dass es diesen Übertritt zu den Zisterziensern in der Tat gegben hat. Insofern halte ich es für zumindest verfrüht, einfach die Zisterzienserinnen aus dem Artikel rauszuwerfen [2]. --Global Fish (Diskussion) 23:46, 4. Jan. 2017 (CET)Beantworten


Es handelt sich hier ja um ein ehemaliges mecklenburgisches Landeskloster, dem das Klosteramt Dobbertin schon vor und nach 1900 wie auch dem Kloster Ribnitz als den beiden kleineren und ärmeren Klöstern im Lande immer, auch finanziell, geholfen hat. Deswegen wird hier der Klostermönch nochmals helfen.
Von den insgesamt vier urkundlichen Nennungen einer Ordenszugehörigkeit bzw. einer regulierten verweisen die ersten drei 1298 [1], 1298, 1339 auf den Orden der Reuerinnen. [2] Im vierten, päpstlichen Beleg, der Bulle des PapstesSixtus IV. vom 18. März 1474 (monasterium antiqui opidi Malchow, per priorissam solitum gubernari, ordinis Cistercienses, Zwerinensis diocesis) [3] werden die Malchower Sanktimonialen als zisterziensisch angesprochen [4], das Kloster war aber nicht dem Zisterzienserorden inkorporiert.[5]
Creutz schreibt dazu: an der Spitze des Konvents stand eine Priorin. Im 14. Jh. Umwandlung des Klosters in ein Zisterzienserinnenkloster. Denke, auf Grund dieser Quellenlage sollten die Zisterzienserinnen wieder eingepflegt werden. Soweit zur Ordenszugehörigkeit des Klosters Malchow.
Mit der Reformation 1557 erfolgte die Überführung in ein evangelisches Damenstift und 1920 dann die endgültige Auflösung des Landesklosters. --Klostermönch 21:43, 5. Jan. 2017 (CET)
Dank euch, einem besonders. Es ging mir eigentlich nur um die Formulierung im ersten Satz, die ich vorfand: "ehemaliges Magdalenerinnen-, Zisterzienserinnenkloster". Das erschien mir in dieser Form zu verkürzt und daher missverständlich.
Hilfreich ist die von Klostermönch beigebrachte Quelle von 1474. Der von mir bemühte Karl Suso Frank im LThK schreibt: "Die Magdalenerinnen-Klöster [...] schlossen sich z.T. auch älteren Orden an." Das scheint in Malchow der Fall gewesen zu sein. Es bleibt die von Klostermönch genannte Unklarheit, ob die Magdalenerinnen nur die Zisterzienserregeln oder -konstitutionen übernahmen oder zu Zisterzienserinnen wurden. Da bleibt das Klosterbuch abzuwarten (oder stammt die Cornelia-von-Heßberg-Quelle schon aus dem Klosterbuch?)
Ich hätte also gar nichts gegen eine Mitteilung im Artikel über diese OCist-Zusammenhänge. Auf gute Zusammenarbeit!--Der wahre Jakob (Diskussion) 23:05, 5. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Quellen sind Creutz und das neue MKB.--Klostermönch 17:40, 8. Jan. 2017 (CET)

Habe mal einen kurzen Satz dazu ergänzt, darf gerne weiter überarbeitet/ergänzt werden. Danke für die Quellen- und Literaturhinweise, meine Bibliotheksmöglichkeiten sind an diesem langen Wochenende leider stark eingeschränkt. Den Wechsel dieses Klosters zu den Zisterziensern erwähnt übrigens auch André Simon in seiner grundlegenden Dissertation L'Ordre des Pénitentes de Ste Marie-Madeleine en Allemagne au XIIIme siècle (1918), S. 128. Der Magdalenerinnenorden (oder das, was von ihm übrig ist) folgt auch zu diesem Zeitpunkt noch der Augustinusregel und den (modifizierten) Konstitutionen von San Sisto, nicht (mehr) der Benediktsregel und den Zisterzienserkonstitutionen (vgl. Guido Cariboni: Zur Datierung der Interpolationen in den Institutiones Sancti Sixti de Urbe. Die normative und institutionelle Entwicklung der sorores penitentes der heiligen Maria Magdalena in Alamannia im 13. Jahrhundert. In: Gert Melville und Anne Müller (Hrsg.): Regula Sancti Augustini. Normative Grundlage differenter Verbände im Mittelalter (2002), S. 389–418). --HHill (Diskussion) 16:57, 6. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Ja, sehr einverstanden!--Der wahre Jakob (Diskussion) 21:04, 6. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Einzelnachweise

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  1. MUB III. Nr. 1781
  2. MUB IV. Nr. 2503, 2505, MUB IX. Nr. 5959.
  3. Ursula Creutz: Malchow, Bez. Neubrandenburg Ldkr. Waren. 1988, S. 400.
  4. LHAS 1.5-4/8 Kloster Dobbertin. Nr. 153, LHAS 11.11 Regesten mecklenburgisches Urkunden ab 1400.
  5. Cornelia von Heßberg:Malchow, Kloster S. Maria Magdalena (Ordo Sanctae Mariae Magdalenae de poenitentia/Magdalenerinnen; Ordo Cisterciensis/Zisterzienserinnen) 2016, S. 443.