Diskussion:Lagophthalmus

Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Torben Schink in Abschnitt Etymologie und Wortherkunft

Etymologie und Wortherkunft

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Übertragen aus Diskussion Redaktion Biologie:

"Hallo zusammen, ich bin bei der Bearbeitung des o. g. Artikels über dessen Etymologie gestolpert. Diese neuroophthalmologische Symptomatik beschreibt die Unfähigkeit, die Augenlider zur Gänze zu schließen. Nun bedeutet das Wort Lagophthalmus "Hasenauge" und leitet sich von der (umstrittenen) Erklärung ab, Hasen würden mit offenen Augen schlafen. Kann mir hier jemand glaubhaft versichern (oder gar belegen), dass dem so ist, oder ist ggf. eine andere Erklärung bekannt? Besten Dank vorab für eure Mühe! --CV 13:53, 21. Nov. 2019 (CET)Beantworten

Walter H. Leicht (Ethologie einheimischer Säugetiere. Band 1: Tiere der offenen Kulturlandschaft. Teil 1: Feldhase, Wildkaninchen, Quelle & Meyer, Heidelberg 1979) schreibt zum Feldhasen (S. 65): „Früher hat er sogar als Nichtschläfer gegolten, wohl weil man ihn in den Sassen stets wach und mit offenen Augen antrifft. Letztere Beobachtung hat auch zu der anderen weitverbreiteten Meinung geführt, der Hase schlafe mit offenen Augen. Beide Ansichten sind falsch. Wie jedes höher entwickelte Tier braucht auch der Feldhase den Schlaf zu Restitution seines Organismus, besonders des Nervensystems; und er schließt wie alle anderen Säugetiere beim Einschlafen die Augen.“ -- Torben Schink (Diskussion) 17:46, 22. Nov. 2019 (CET)Beantworten
Das ist doch mal eine klare Aussage! Besten Dank für die Info und die Quelle - und ein schönes Wochenende! --CV 18:09, 22. Nov. 2019 (CET)Beantworten
Gerne. Die meiste Literatur, die ich habe, schweigt sich zu diesem Thema leider aus. Ich habe aber noch zwei weitere Quellen gefunden, auf die ich auch früher hätte kommen können. Renate Angermann (Ordnung Hasentiere. S. 419–465 in Bernhard Grzimek u.a.: Grzimeks Tierleben. Enzyklopädie des Tierreichs. Zwölfter Band: Säugetiere 3. Kindler, Zürich 1972) schreibt (S. 426): „[E]r liegt regungslos an den Boden gepresst, wobei ihn sein erdfarbenes Fell gut tarnt. Diese starre Haltung hat man mitunter für Schlaf gehalten; daraus entsprang dann das Märchen, daß Hasen angeblich mit offenen Augen schlafen.“ Bei Eberhard Schneider (Hasenartige. S. 254–305 in Bernhard Grzimek: Grzimeks Enzyklopädie Säugetiere. Band 4. Kindler, München 1987) heißt es (S. 261 & 268): „Keineswegs hält er aber auch im Schlaf die Augen offen. Wie ich selbst häufig beobachten und filmen konnte, schließen die Hasen, wenn sie sich sicher fühlen, ihre Augen mehr oder weniger fest und verfallen in einen Halbschlaf. Der Tiefschlaf, wie ich an einem Junghasen verfolgen konnte, währt aber kaum mehr als etwa eine Minute am Tag. Dabei sind die Augen fest geschlossen, und das Tier legt sich zur Seite.“ Auch Dir ein schönes Wochenende, @Claudioverfuerth: (Ping, falls Du es sonst nicht mehr liest). -- Torben Schink (Diskussion) 18:59, 22. Nov. 2019 (CET)"Beantworten