Versinken von Kontinenten?

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Wollte eben an meinem Artikel Kumari Kandam basteln, in dem es um moderne südindische Legenden über einen versunkenen Kontinent geht. Ich stehe den hier involvierten geologischen Vorstellungen allerdings kritisch gegenüber und habe das im Artikel auch von dieser Seite her kurz begründet. Zur Demonstration wollte ich als entfernteste Möglichkeit des Verschwindens von Kontinenten die langsame laterale Subduktion anführen, bin mir aber nicht ganz sicher: kann mir aber jemand die Frage beantworten, ob es außer einer Subduktion ozeanischer auch eine Subduktion kontinentaler Platten geben kann? Oder gibt es hier nur Faltung? Gibt es in der gegenwärtigen erdgeschichtlichen Epoche Gebiete mit kontinentaler Subduktion? Himalaya, Alpen? -- Kavaiyan 14:21, 31. Jan 2006 (CET)

Von Subduktion kontinentaler Krusten ist nichts bekannt, weil diese sozusagen auf ihrer Unterlage "schwimmen". Das "Verschwinden" von Kontinenten kann jedoch durchaus mit Vorgängen in der geologischen Erdgeschichte erklärt werden, hauptsächlich mit Transgressionen, also Meerwassereinbrüchen. In der geologischen Vergangenheit war z.B. in Nordamerika das gesamte Land zwischen Hudson-Bay und Golf von Mexiko ein Ozean, der den Kontinent in zwei Abschnitte trennte. Der so genannte Agassizsee repräsentierte noch bis vor wenigen Jahrtausenden einen bedeutenden Restanteil dieses Meeres. Derzeit ist bekanntlich einer unserer Kontinente, Antarktika, unter einer Eisdecke "verschwunden". Wie schnell solche Transgressionen vor sich gehen, weiß ich nicht (auch eher langsam, derzeit millimeterweise). Durch Tsunamis könnten jedoch Teile von Kontinenten rasch dauerhaft überflutet worden sein. Solche Ereignisse, die tieferliegende Kontinentabschnitte ähnlich wie in New Orleans dauerhaft überschwemmt haben könnten, könnten auch die Wurzeln der Sintflut-Legenden oder der Sage von Atlantis sein. Im Kapitel "Inspirationen" des Artikels über "Atlantis" wird auch ein Tsunami sowie vulkanische Vorgänge als Ursache des Verschwindens einer großen Stadt genannt. Gegen Ende des Artikels wird ebenfalls Südindien als eine mögliche Stelle für die Lage des Kontinents Atlantis genannt.--Regiomontanus 15:04, 31. Jan 2006 (CET)
Nachdem ich mir den Artikel Kumari Kandam angesehen habe, ist mir noch etwas aufgefallen: Die Entwicklung der Menschheit und besonders die Entwicklung der Sprachen ist geologisch gesehen viel zu kurz, als dass sie mit den geologischen Vorgängen wie Subduktion, Kontinentalverschiebung etc. irgendetwas zu tun gehabt haben könnte. --Regiomontanus 15:16, 31. Jan 2006 (CET)


Vielen Dank für die Antwort! Nach dem Mythos handelt es sich bei "Kumari Kandam" - Du hast sicher die Karte auf dieser Seite gesehen - um einen Kontinent mit Hochländern und gewaltigen Gebirgszügen. Mein Zweifel bzgl. der Tsunami-Theorie ist einfach der, dass auf diese Weise allenfalls tieferliegende, etwa vorher abgedeichte Küstenabschnitte dauerhaft überflutet werden könnten, und auch dies keinesfalls so, dass dadurch eine gewaltige Landmasse kilometertief unter den Meeresspiegel tauchen würde. In geographischen Maßstäben wird durch einen Tsunami ja nur eine schmale Zone am Küstenrand "beleckt", das Wasser fließt aber meist binnen Stunden wieder ab und nimmt allenfalls den einen oder anderen Sandstrand erodierend mit. Bei einem Tsunami hebt sich der der Meeresspiegel kurzfristig an, ohne dass dadurch die angrenzende Landmasse nach unten sinken würde. Auch erkenne ich auf Meereskarten des Indischen Ozeans dort, wo Kumari Kandam gewesen sein soll, kein untergetauchtes Kontinentalschelf. Hier heißt "Versinken" ja nicht "Verschwinden" - versänke eine kontinentale Landmasse unter Wasser, müsste sie noch immer als kontinentale ... na ja, untergetauchte Masse da sein. Und was Bruchzonen und ozeanische Rücken angeht: da gibt es im Indik zwar ein paar mickrige, aber mit weitem Abstand nichts, was auch nur halbwegs etwa dem Mittelatlantischen Rücken entspräche (der seinerseit, so ausgeprägt er auch ist, nur an einer einzigen Stelle flächig aus dem Wasser ragt, nämlich bei Island - und das ist, verglichen mit diesem Kumari-Kontinent, auch nicht gerade aufsehenerregend) ...

Übrigens: der zeitliche Maßstab für das Versinken von Kumari Kandam wären nur einige Jahrzehntausende, während die Anhänger der Theorie, die Menschheit wäre auf Kumari Kandam entstanden, in Maßstäben von einigen Jahrhunderttausenden denken (z. B. Cuppiramaniya Pillai, Tamil Ilakkiya Varalaru, 1930). Deine Beobachtung hinsichtlich der Nicht-Anschlussfähigkeit dieser Zeitskala an heute gängige Theorien zur Hominisierung sind also zweifellos zutreffend und naturwissenschaftlich höchst relevant. Im Mittelpunkt der tatsächlichen Diskussion (wie sie innerhalb ihres kulturellen Kontextes geführt wird) steht jedoch in erster Linie die Frage des versunkenen Kontinents, deshalb hatte ich gezielt nach der Geologie gefragt ...

Da diese ganze Problematik weitere Kreise zieht und auch an angrenzende thematische Bereiche rührt (Mythos von Atlantis und anderer versunkener Kontinente), finde ich, dass das allgemeine Thema wirklich eine Diskussion oder gar einen eigenen, gründlich recherchierten geologischen Artikel verdient.

Grüße :-)

-- Kavaiyan 17:15, 31. Jan 2006 (CET)

Mittlerweile ist der Meeresboden so weit erforscht, dass versunkene Kontinentalmassen bekannt sein müssten. In Betracht kommt nur ein kleinerer Landabschnitt, der in der Legende zum "Kontinent" wurde.--Regiomontanus 17:44, 31. Jan 2006 (CET)
Man kann geringmächtige kontinentale Kruste (z.B. Schelfgebiete) in Kollisionszonen ein Stückweit versenken, das heißt ein Teil des einen Kontinents taucht unter den anderen ab. Das dauert mehrere Millionen Jahre und die leichte Oberkruste des abtauchenden Kontinents wird von der schweren Unterkruste und dem lithosphärischen Mantel abgetrennt und durch den Auftrieb nahe der Nahtlinie zwischen beiden Kontinenten durch ihren Auftrieb wieder an die Oberfläche gebracht (exhumiert).
Je dicker die Kruste, desto unmöglicher ist es, sie zu subduzieren. Mehrere 100 km breite Kontinente können nach heutiger Kenntnis nicht subduziert werden.--Chadmull 00:27, 1. Feb 2006 (CET)
Meines Wissens sind ozeanische Krusten in etwa 4-5 mal dichter als kontinentale von daher ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine kontinentale Platte subduziert werden kann, diesen Punkt sollte man evtl auch im Artikel unterbringen, auch wenn ich jetzt keine Quelle dafür angeben kann -- Christian b219 18:40, 21. Okt. 2009 (CEST)Beantworten
Nicht "unwahrscheinlich" sondern "unmöglich", ansonsten tu dir keinen Zwang an.--Jbo166Diskussion Bewertung 20:05, 21. Okt. 2009 (CEST)Beantworten
Dabei kam dann das rum: "Nach anderen Hypothesen ist bei breiten Kontinentalrändern von mehreren hundert Kilometern Länge ein Subduktionsvorgang nicht möglich, da der betreffende Kontinent tief in den Erdmantel gedrückt wird. Deshalb kommt es vielmehr zum Anwachsen der Kontinentalmasse durch Akkretion und der Quetschung der Kanten zu einem Faltengebirge."
Bitte was? An breiten Kontinentalrändern von mehreren hundert Kilometern Länge kann nicht subduziert werden? Mal davon abgesehen, dass der Verfasser sich nicht schlüssig war, ob es sich um Länge oder Breite handelt und dass ihm nicht klar war, dass es eigentlich die Dicke ist, die den Ausschlag gibt, ist der Satz auch sonst ziemlich daneben. --> geändert bzw. ganzen Abschnitt aufgelöst und in Einleitung integriert. --Gretarsson (Diskussion) 03:30, 4. Mär. 2013 (CET)Beantworten
Kannst du das mit der Dicke mit Literatur belegen? Ich hoffe meine Edits stoßen auf Gegenliebe. --Christian b219 (Diskussion) 04:27, 4. Mär. 2013 (CET)Beantworten
Ich mach mal der Übersichtlichkeit halber eine neue Teilüberschrift. --Gretarsson (Diskussion) 16:34, 4. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Änderungen und Reverts vom 4. März 2013

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Zunächst mal zu deinen Änderungen: Ich hatte mir bei meinen Edits bzw. den entsprechenden Formulierungsänderungen eigentlich schon was dabei gedacht. Einleitungssatz: "Die plattentektonische Subduktion [...] ist das Abtauchen einer Lithosphärenplatte mit ozeanischer Kruste unter eine andere Platte." Hier bereits das Stichwort ozeanische Kruste anzuführen ist m.E. nicht angezeigt, denn dies entspricht genau genommen nicht der reinen Begriffsdefinition, sondern nur dem Regelfall. Daher wäre dies wieder zu ändern.

Hauptartikelverlinkung Backarc-Becken: Halte ich für unangemessen. Grund: Die Teilüberschrift Aufbau einer Subduktionszone ist ist nicht synonym dem Lemma Backarc-Becken, denn letzteres ist nur ein Element einer SZ. Auch wenn aus nahe liegenden Gründen im entsprechenden Artikel der Aufbau einer Subduktionszone erläutert wird, rechtfertigt das nicht einen Hauptartikel-Link. Das Lemma Backarc-Becken hatte ich im Fließtext verlinkt. Das reicht völlig aus.

Die Abbildung zeigt selbstverständlich einen Inselbogen an einer Ozean-Ozean Subduktionszone, was denn sonst?

In meiner Bemerkung zum Einzelnachweis meinte ich tatsächlich Absatz nicht Abschnitt. Als solche ist eine entsprechende Bemerkung aber absolut zulässig und eigentlich sogar notwendig, da sich ein Einzelnachweis in der Regel nur auf eine relativ kurze Passage (einen Satz oder Halbsatz, teilweise sogar nur auf einen individuellen Zahlenwert) bezieht. Die Entfernung war also nicht gerechtfertigt.

Fazit: Alle angesprochenen Reverts waren unnötig oder zumindest teilweise ungerechtfertigt.


Zur Kontinent-Kontinent-Subduktion: Ich bezweifle, dass es hierfür Quellen gibt, die diesen Sachverhalt explizit darstellen. In der Fachliteratur wird aber im Zusammenhang mit dem finalen Stadien einer Gebirgsbildung oft vom "Beginn der Subduktion kontinentaler Kruste" gesprochen, d.h. die relativ geringmächtigen Kontinentalränder können subduziert werden. Ab einem bestimmten Punkt, wenn die zu subduzierende Kruste zu dick wird, kommt die Subduktion dann aber ins Stocken und stoppt schließlich ganz.

Außerdem glaube ich langsam zu kapieren, was mit dem Länge-Breite-Kram gemeint war (hatte übrigens auch keinen Einzelnachweis), nämlich die Subduktion bzw. Akkretion von Kleinkontinenten, submarinen Plateaus oder Seamoundketten, und die Frage, ob dies möglich ist, wenn eine solche Erhebung, relativ langgestreckt ist und parallel zur SZ verläuft (und implizit, ob es besser funktioniert, wenn sie im 90°-Winkel auf die SZ trifft). Da würde ich erstemal sagen, dass an SZn ein bisschen immer Akkretiert wird (siehe Akkretionskeil - könnte man übrigens unter siehe unter noch verlinken) - egal wie stark das Relief der subduzierten Platte ist. Die eigentliche Fragestellung, die dahinter steht, lautet also, unter welchen Umständen ein solcher Zusammenstoß zum Stopp der Subduktion führt. Entscheidend hierbei dürfte, neben der Geometrie der Kollision, u.a. auch das Größenverhältnis von subduzierter Platte und der auf ihr befindlichen Erhebung sein. Ein kleines Ozeanisches Plateau auf einer riesigen Platte wie der Pazifischen Platte dürfte bei der Subduktion unter einen großen Kontinentalblock zwar zu einigen seismischen Turbulenzen im betroffenen Breich der SZ führen, aber keinesfalls zum Ende der Subduktion. Ist auf jeden Fall ein Punkt, der im Artikel Erwähnung finden sollte. Dazu dürften sich auch Quellen finden. --Gretarsson (Diskussion) 16:34, 4. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Hallo also ich will mich hier nicht mit dir streiten von daher mach was du willst, ich werds dann auch so lassen. Ich will hier aber dennoch meine Sicht der Dinge erläutern.
  • Ich hab hier immer so ein bisschen das Gefühl das hier einige Leute Sachen drinnen haben wollen die im Artikel Überschiebung besser aufgehboben wären und ich will im Artikel auch klarstellen was der Unterschied hierzu ist. Eine Überschiebung ist aber nur ein kleines Teilelement, Subduktion bedeutet für mich das tiefe Absinken von Lithosphäre im Erdmantel und das geht nunmal nur mit ozeanischer Lithosphäre.
  • Der Artikel Backarc-Becken behandelt nicht nur Backarc-Becken ich muss zugeben der Artikelname ist hier etwas irreführend, wenn du in Artikel schaust, wirst du feststellen dass hier sehr viele Dinge genannt werden die für den Abschnitt relevant sind.
  • Woran machst du bei der Abbildung fest dass dies kein Backarc des Typs Japan ist? Beachte ein aktiver Kontinentalrand kann eine ehemaligen Kontinentblock auch überprägen. Im übrigen sagen neuere Studien dass der Atlantik mal ein Backarc-Becken gewesen sein könnte.
  • imho beziehen sich revs immer auf Absätze und nicht auf Abschnitte
  • "Ein kleines Ozeanisches Plateau auf einer riesigen Platte wie der Pazifischen Platte dürfte bei der Subduktion unter einen großen Kontinentalblock zwar zu einigen seismischen Turbulenzen im betroffenen Breich der SZ führen, aber keinesfalls zum Ende der Subduktion."

ich fürchte du vergisst ozeanische Plauteaus sind in der Regel in ihrem Kieselsäuregehalt etwas saurer als normale ozeanische Lithosphäre und evtl enthalten sie auch weniger Fluide beides Argumente die gegen eine Eklogitisierung sprechen und dann wars das mit der Subduktion.

  • "d.h. die relativ geringmächtigen Kontinentalränder können subduziert werden" ich behaupte mal was hier gemeint ist, ist im eigentlichen dass diese überschoben werden können und der Begriff Subduktion hier unsauber verwendet wurde. Als Gegenbeispiel führe hier mal die Zone von Erbendorf-Vohenstrauß an, die hier enthaltenen Paragneisse und Metabasite werden als ehemaliger Kontinentalrand interpretiert da ihre Geochemie denen von Turbiditen ähnelt. Man kann hier eine eklogitfazielle (ich meine sogar UHP) Phase nachweisen, heute reicht die mehrere km dicke Schicht bis an die Oberfläche. Da hat übrigens die Kontinentale Tiefbohrung reingebohrt. --Christian b219 (Diskussion) 17:42, 4. Mär. 2013 (CET)Beantworten
OK, der Punkt mit dem "tiefen Absinken" und mit der Erbendorf-Vohenstrauß-Zone leuchtet irgendwie ein. Eine kontinentale Unterplatte wird zwar von ihrer Ozeanischen Kruste unter die Oberplatte gezogen, verbleibt dann aber an deren Unterseite in der Lithosphäre und kann u.U. sogar irgendwann wieder den Weg von dort ans Tageslicht finden. Ich lass es also so, wie es jetzt ist.
Hauptartikel-Link Backarc-Becken: Ich hab den Artikel gelesen und weiß, was drin steht. Ändert aber nichts daran, dass das keinen Hauptartikel-Link rechtfertigt bzw. ein solcher suboptimal ist, denn das Lemma bezieht sich auf ein einzelnes Element einer SZ. Im Grunde genommen muss man vermuten, dass der Artikel Backarc-Becken als solcher sogar sein Thema verfehlt, wenn dieser als Hauptartikel zum Aufbau einer SZ verlinkt werden kann, da er sich offenbar nicht eingehend genug mit dem eigentlichen Lemma befasst sondern zu allgemein gehalten ist. Wenn ein Artikel Backarc-Becken jedoch garnicht möglich sein sollte, ohne dass dort zu mehr als 75% Dinge drin stehen, die besser im hier diskutierten Artikel Subduktion in just dem Abschnitt Aufbau einer SZ aufgehoben wären, oder aber im Artikel Inselbogen, dann stellt sich die Frage, ob die Lemmata Backarc-Becken und Forearc-Becken überhaupt einen eigenen Artikel brauchen bzw. ob dieser dann nicht überdimensioniert ist.
Abbildung: Naja, das ist wie beim passiven Abseits im Fußball, wenn das Tor trotzdem zählt: neue Spielsituation. Ist doch egal, ob das Ozeanbecken im Backarc "schon immer" ein Ozeanbecken war oder ob es erst "vor kurzem" aus einem kontinentalen Backarc-Rifting hervorgegangen ist. Das ist nämlich tatsächlich nicht aus der Abbildung ersichtlich. Fakt ist, dass sowohl im Forearc als auch im Backarc ozeanische Kruste ist. Ergo handelt es sich ganz offenbar um eine Ozean-Ozean-Subduktion. Feierabend. Das Argument mit dem Atlantik zieht da auch herzlich wenig.
Man könnte vllt. vermuten dass der Einzelnachweis, da er am Ende des letzten Satzes steht, sich auf den gesamten Absatz bezieht. Aber wie unterscheidest du dann einen solchen von einem, der sich tatsächlich nur auf den letzten Satz bezieht? Ergo: Erläuternder Zusatz ist Sinnvoll.
Subduktion dickerer Kruste: Du übersiehst wiederum die von mir angeführten Größenverhältnisse. Die Pazifische Platte wird einen nicht zu eklogitisierendes Krustenschnipsel einfach gnadenlos mit in die Tiefe ziehen, völlig unbeeindruckt von dessen etwas höherem Auftrieb.
Ich werde heute aber keine weiteren Edits vornehmen. Cheers! --Gretarsson (Diskussion) 01:10, 5. Mär. 2013 (CET)Beantworten
  • "Wenn ein Artikel Backarc-Becken jedoch garnicht möglich sein sollte, ohne dass dort zu mehr als 75% Dinge drin stehen, die besser im hier diskutierten Artikel Subduktion in just dem Abschnitt Aufbau einer SZ aufgehoben wären, oder aber im Artikel Inselbogen, dann stellt sich die Frage, ob die Lemmata Backarc-Becken und Forearc-Becken überhaupt einen eigenen Artikel brauchen bzw. ob dieser dann nicht überdimensioniert ist." Da sowohl Backarc als auch Forearc-Becken in der Regel mehr oder weniger gut ausgeprägt vorhanden sind entspricht dies exakt meiner Auffassung der Dinge, nur ich konnte diese hier nicht durchsetzen, obwohl ich einer von wenigen vom Fach bin die sich regelmäßig um diesen Artikel kümmern. Vll hast du ja die Diskussionen mitbekommen die sich bereits bei der von mir vorgenommenen Artikelzusammenlegung Subduktion & Subduktionszone ergaben.
  • Muss zugeben deine Argumentation zur Abbildung ist schlüssig, so hab ich das noch gar nicht gesehen.
  • "Erläuternder Zusatz" is mir eigentlich egal
  • "Subduktion dickerer Kruste: Du übersiehst wiederum die von mir angeführten Größenverhältnisse. Die Pazifische Platte wird einen nicht zu eklogitisierendes Krustenschnipsel einfach gnadenlos mit in die Tiefe ziehen, völlig unbeeindruckt von dessen etwas höherem Auftrieb."
Es kommt hier natürlich auf die Größe an, aber ich verweise hier auf die armorican terrane assemblage die ja auch zerriftet gewesen sein soll und dennoch soll keines dieser Krustenschnipsel subduziert worden sein (im Sinne von tief subduziert) das liegt vermutlich schlichtweg daran dass die unterschobene Kruste sowieso zerbricht, einfach aus dem Grund weil eine Kugel aussen die größte Fläche hat und nach unten hin weniger Platz für die subduzierte Platte bietet. Cheers ist das das neue Glückauf? ;) --Christian b219 (Diskussion) 04:03, 5. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Obduktion

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Könnte ein fachkundiger Geologe vielleicht einen eventuell zunächst kurzen Artikel über die Obduktion im geologischen Sinne unter dem Lemma "Obduktion (Geologie)" anlegen. Aschließend bräuchte es entweder eine zentrale Begriffsklärungsseite mit den Alternativen "Obduktion (Medizin)" und "Obduktion (Geologie)" oder auf Obduktion zumindest einen Hinweis auf die zweite Bedeutung dieses Begriffes unter dem Lemma "Obduktion (Geologie)". Diese zweite Bedeutung von Obduktion ist allgemein kaum bekannt und würde mit ihrer Einführung in WP unsere Enzyklopädie wieder einmal herrvorragend ergänzen! Gruß -- Muck 08:14, 18. Sep 2006 (CEST)

Das Portal:Geowissenschaften war bisher deshalb zögerlich mit der Einführung des Begriffs "Obduktion", weil er selbst unter Geologen "allgemein kaum bekannt" ist bzw. verwendet wird (wohl auch wegen der Verwechslungsgefahr und weil der Begriff bloß die andere Seite der Medaille "Subduktion" ist). D.h. eigentlich gibt es über den Begriff nicht mehr zu schreiben als das, was schon im Artikel "Subduktion" steht, also ein Fall für einen klassischen "Redirect". Der Redirect konnte aber deshalb nicht gemacht werden, weil es ja den Hauptbegriff "Obduktion" gibt. Bei diesem Begriff besteht bereits eine BKL 2 (oben), die auf den Begriff "Subduktion" verweist. Eine BKL 1 wäre zwar deutlicher, müsste aber "Obduktion (Begriffsklärung)" heißen und könnte ebenfalls nur über die BKL 2 am Anfang des Artikels "Obduktion" gefunden werden. Nach Aufruf der BKL 1 würde man aber bloß einen einzigen weiteren Begriff finden, daher wird derzeit von der BKL 2 direkt auf "Subduktion" verwiesen. Sollte diese jetzige Regelung missverständlich sein, würde ich das Portal:Geowissenschaften nochmals damit befassen. Braucht man wirklich einen eigenen Artikel zu "Obduktion (Geologie)"? Ich persönlich habe nichts gegen redundante Inhalte, weiß aber, dass so ein Artikel schnell auf die Liste der Redundanzen (WP:DE) kommt und dann das Gleiche diskutiert wird, was ich oben schon erörtert habe. mfg--Regiomontanus 10:37, 18. Sep 2006 (CEST)
Ich kann die von dir geschilderten Probleme gut nachvollziehen. Andererseits fände ich es sehr schade, wenn die selbst im Internet kaum bekannte zweite Bedeutung von Obduktion aus dem geowissenschaftlichen Bereich auch in WP nicht leicht zu finden sein sollte! Lässt sich diesbezüglich nicht doch eine praktikable und konfliktfreie Lösung finden? Gruß -- Muck 10:46, 18. Sep 2006 (CEST)
Du würdest also einen eigenen Artikel gegenüber der jetzigen Regelung mit schnellem Verweis auf "Subduktion" bevorzugen? Was sollte der Artikel außer dem Hinweis auf die Subduktion beinhalten (ohne jetzt auf fachspezifische Details eingehen zu wollen)? Ich könnte mir, wie gesagt, ebenfalls einen solchen Artikel vorstellen, wollte aber noch fragen, ob du strukturelle Vorschläge dazu hast (z.B. könnte man darauf eingehen, warum der Ausdruck so selten verwendet wird, dazu habe ich aber selbst noch keinen Überblick). mfg--Regiomontanus 10:53, 18. Sep 2006 (CEST)
Ich verstehe deine Frage nicht ganz. Im Moment ist es so, dass ich bei der Eingabe von "Obduktion" allein auf diesem Artikel lande, ohne etwas davon zu erfahren, dass der Begriff Obduktion noch eine weitere Bedeutung hat! Diese weitere Bedeutung aus dem Bereich der Geowissenschaften erfahren nur diejenigen Leser ganz nebenbei, die in dem Artikel "Subduktion" landen. Diesen Zustand halte ich für eine sehr gute Enz. - gelinde ausgesprochen - für nicht erhaltenswert! Deshalb mein Wunsch, dass es einen Artikel "Obduktion (Geologie)" - egal wie ausführlich - geben möge, auf den ein Leser mindestens auch immer dann verwiesen wird, wenn er bei WP den Begriff "Obduktion" in die Suchmaske eingibt, right? Es musste sich doch jemand finden lassen, der hinsichtlich der Bedeutung von ""Obduktion in der Geowissenschaft" noch ein paar Zeilen mehr schreiben könnte, als sich jetzt schon aus dem Anfangsteil des Artikels "Subduktion" ableiten lassen. Gruß -- Muck 17:14, 18. Sep 2006 (CEST)
Ich frage deshalb nach deiner Sichtweise, weil ich nicht sicher bin, ob ein Artikel an dem von dir oben geschilderten Problem auch nur das Geringste ändern wird. Denn schon jetzt erfährst du in der ersten Zeile des Artikels Obduktion (nämlich in der Begriffsklärung BKL2), dass es auch eine Obduktion in der Geologie gibt und dass diese im Artikel Subduktion erklärt wird. Im Artikel Subduktion erfährst du, schon in der Einleitung, dass Obduktion der Gegenpart der Subduktion ist.
Nach der Erstellung eines eigenen Artikels "Obduktion (Geologie)" wird sich an obigem nicht sehr viel ändern: Du landest wieder im Artikel "Obduktion" und erfährst ganz oben in einer BKL 2, dass es eine Obduktion auch in der Geologie gibt. Als Neuerung verweist die BKL aber wenigstens nicht auf "Subduktion", sondern auf "Obduktion (Geologie)". Reicht dir diese kleine Reform? Das ist es, was ich dich/mich frage.--Regiomontanus 17:27, 18. Sep 2006 (CEST)
Ist mir das peinlich, hatte tatsächlich die ganze Zeit die Begriffsklärung BKL2 in "Obduktion" übersehen, keine Ahnung warum X-( Ja, natürlich, diese kleine Reform reicht dann erst einmal, sorry! Grüße -- Muck 17:54, 18. Sep 2006 (CEST)
Diese BKL2 wird natürlich oft übersehen, es gibt aber derzeit keine besseren Lösungsvorschläge in der Wikipedia. Ich habe schon daran gedacht, in der BKL 2 den Begriff "Geologie" oder anderes fett zu schreiben, das wird aber nicht gerne gesehen und möglicherweise bald revertiert. mfg--Regiomontanus 18:06, 18. Sep 2006 (CEST)
Ich habe bereits eine Vermutung, warum die BKL in diesem Artikel besonders leicht zu übersehen ist: Sie war nur einzeilig angelegt und dieser Zeile gegenüber steht ein Einleitungsblock mit sehr vielen Fettschreibungen, die sofort das Augenmerk auf sich lenken. Ich habe nun wie angekündigt, auch eine Fettschreibung in der BKL verwendet. mfg--Regiomontanus 18:13, 18. Sep 2006 (CEST)

the images ...

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Sorry, I don't speak german. The pictures you use in this article are really full of important mistakes. I urge you to remove them.
Je suis desole de na pas pouvoir communiquer ici en allemand. Les images de cet article sont pleines d'erreurs. Je vous encourage vivement a les retirer. fr:User:jide

Please, can you explain us in details the important mistakes you'r talking about.
Pas de Quoi! Est ce que tu peux nous expliquer en détail les erreurs graves, s'il vous plait. -- Muck 18:58, 18. Sep 2006 (CEST)
 
Un peu plus tard: Salut Jide, j'ai bien trouvé la discussion ici sur ce sujet, et je te comprends mieu maintenant. Pour l'instant je vais ajouter l'image dans notre article dans la version italienne, car une version allemande n'existe pas encore ici [1]. Merci et salutations -- Muck 00:21, 19. Sep 2006 (CEST)
La plus grave erreur est de montrer que la plaque qui subducte fond pour se transformer en magma qui remonte dans le volcan. La plaque continue de subducter, reste froide et seule une tres petite fraction fond (fusion partielle). Une deuxieme erreur est de montrer que seule la croute oceanique subducte, alors que c'est toute la lithosphere qui subducte. Une troixieme erreur est l'absence de prime d'accretion. Il y a aussi d'autres erreurs plus petites, je ne detaille pas. entschuldigen Sie, mich nicht zu sprechen deutsch. 24.8.162.86 03:51, 19. Sep 2006 (CEST) (fr:User:jide)
24.8.162.86 = fr:User:jide schrieb:
"Der gravierndste Fehler (im ausgetauschten und dem noch verbliebenen zweiten Bild im Artikel) ist, wenn dort gezeigt wird, dass die Platte, welche abtaucht und sich unterschiebt, (dann) schmilzt, um sich vollständig in Magma umzuwandeln und in dem Vulkan hochzusteigen. Die Platte fährt jedoch fort, sich unterzuschieben bzw. abzutauchen und bleibt kalt. Nur ein sehr kleiner Teil von ihr schmilzt (partielle Fusion). Der zweite Fehler ist, wenn gezeigt wird, dass allein die ozeanische Kruste subduziert, es ist jedoch die gesamte Lithosphäre welche subduziert. Der dritte Fehler ist die Abwesenheit (das nicht Kenntlichmachen) einer Landzunahme (prime d'accretion) (durch den Vulkanismus?). Dann gibt es da noch weitere kleinere Fehler, die ich hier jedoch nicht erwähnen will. ..."
Für unsere nicht französischsprachigen Mitarbeiter oder Leser eine Übersetzung. -- Muck 15:02, 19. Sep 2006 (CEST)

Da die Übersetzung ja grammatikalisch korrekt ist, bloß ein paar Anmerkungen zum Inhaltlichen:

  • Tatsächlich geht aus den alten Bildern nicht hervor, dass es sich bei den subduzierten Platten um "Lithosphärenplatten" handelt, die nicht nur aus Erdkruste bestehen.
  • Der Akkretionskeil ist in der neuen Grafik ganz gut sichtbar. Er entsteht nicht durch Vulkanismus, sondern durch "Abschaben" von Gesteinen der subduzierten Platte sowie Anlagerung von ehemals vorgelagerten Inselbögen oder Terranes.
  • Zu den "kleineren Fehlern", die hier nicht erwähnt werden, gehört die Disproportion des früher eingefügten Bildes, auf dem der Vulkan gegenüber der Dicke der Lithosphärenplatte riesige Ausmaße erreichte. --Regiomontanus 14:44, 20. Sep 2006 (CEST)
Ich hab die Abbildung rausgenommen, da sie im Grunde nichts anderes zeigte als die erste Abbildung im Artikel und durch eine Abbildung des Pazifischen Feuerrimgs ersetzt. --Gretarsson (Diskussion) 02:09, 4. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Passiver Vorgang

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Vielleicht sollte man erwähnen, dass physikalisch gesehen es sich im einen passiven Vorgang handelt, da eine kleinere Kontinentalplatte durch eine größere und damit stärkere heruntergedrückt wird. Unklar ist auch, ob die Ausgangspositionen nach dem Vorgang der Subduktion vertauscht werden könnten oder ob dies ein Ammenmärchen ist. --JARU Postfach Feedback? 19:08, 15. Mär. 2011 (CET)Beantworten

Jaha, man weiß es halt noch nicht genau. Wahrscheinlich haben die pazifische und die australische Platte vor 6 Millionen Jahren die Subduktionsrichtung geändert, als die pazifische von ihrem Slab abriss und fortan über der australischen lag. Davon abgesehen, werden nie "Kontinentalplatten heruntergedrückt". Es sind immer ozeanische Platten und sie sinken durch ihr Eigengewicht. Und die Subduktion großer Platten unter kleinere gibt es auch, siehe die Subduktion der pazifischen unter die philippinische Platte an den Marianen. --Mison 21:13, 24. Mär. 2011 (CET)Beantworten

Lagerstätten

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Dabei tragen verschiedene Faktoren zusammen dazu bei, dass sich gerade in Subduktionszonen Erze anreichern. Wenn mehrfach Magma in Kammern nachfließt, reichern sich darin Metalle an, Schwefel trägt zu dieser Anreicherung bei, dafür sinkt der Sauerstoffgehalt. Dies bewirkt, dass weniger Oxidation stattfindet und die Mineralien eher durch den Schwefel gebunden werden. Abrupte Druckänderungen erhöhen ebenfalls die lokale Anreicherung.[1] Aber auch in den tieferen Schichten der Subduktionszonen findet durch mehrfaches Nachströmen von Magma eine Anreicherung von Metallen statt.[2]

  1. Jamie J. Wilkinson: Triggers for the formation of porphyry ore deposits in magmatic arcs, nature geoscience, 13. Oktober 2013 doi:10.1038/ngeo1940
  2. W. L. Griffin, G. C. Begg, Suzanne Y. O'Reilly: Continental-root control on the genesis of magmatic ore deposits, nature geoscience, 13. Oktober 2013, doi:10.1038/ngeo1954

Diesen Absatz habe ich vorhin geschrieben, als ich auf zwei Artikel in der aktuellen nature geoscience aufmerksam wurde. Er befasst sich damit, dass und warum Subduktionszonen in besonderem Maße Lagerstätten von Erzen (und anderen Bodenschätzen) sind. Damit gehört er hier hin, zumal es ja schon ein entsprechend benanntes Kapitel gab. Eine Verschiebung des Texts nach Porphyrische Kupferlagerstätte halte ich nicht für sinnvoll. Was meint ihr? Grüße --h-stt !? 18:48, 16. Okt. 2013 (CEST)Beantworten

Das mag ja eine gut gemeinte Verbesserung gewesen sein, aber:
  • 1.Hast du in dem Abschnitt nicht mal geschrieben, dass es sich um porphyrische Lagerstätten handelt.
  • 2.Es hat ja schon seinen Grund warum es einen eigenen Artikel porphyrische Lagerstätten gibt, nämlich den dass sich das Thema hier nicht in ein bis zwei Sätzen erklären lässt schon gar nicht mit deinen zwei Sätzen dafür lässt du hier leider viel zu viel weg was sich der Leser denken oder noch schlimmer schon wissen muss. Kurz gesagt du fängst hier mit Detailwissen an obwohl erstmal Grundwissen gefragt wäre.
  • 3.Sind wie du dem Artikel entnehmen kannst dies nicht die einzigen bedeutenden Lagerstätten an Subduktionszonen, folglich sollte man dann auch zu den anderen beiden noch etwas schreiben.--Christian b219 (Diskussion) 19:17, 16. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
Durchaus gut und sinnvoll. Könnte aber noch etwas elaborierter sein. Warum sinkt der Sauerstoffgehalt in der Schmelze? Warum erhöhen „abrupte Druckänderungen” die Anreicherungen und welche Ursachen haben diese? Warum reichert sich ausgerechnet Kupfer am stärksten an? Für mich offene Fragen, die noch geklärt werden könnten.
P.S. Ah, OK, die porphyrischen Kupferlagerstätten sind nicht die einzigen. Dann würde ich sagen, dass die Nennung der bedeutendsten Lagerstättentypen und Vererzungen an Subduktionszonen wohl erstmal das wichtigste in diesem Zusammenhang wäre. Sicherlich ist es nicht verkehrt - oder sogar nötig - kurz auf die Zusammenhänge zwischen Lagerstättenbildung und Subduktion einzugehen, aber das sollte dann in einer Form geschehen, dass das geschriebene nicht mehr Fragen aufwirft als es beantwortet. --Gretarsson (Diskussion) 19:30, 16. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
Ja klar kann man viel mehr dazu schreiben. Ich habe einfach mal den Anfang gemacht und anhand von zwei Veröffentlichungen, auf die ich gerade gestoßen bin, grundlegende Ursachen beschrieben, warum Subduktionszonen häufig Lagerstätten sind. Wenn ihr es besser wisst, dann ergänzt das doch, baut einen Link auf Porphyrische Kupferlagerstätte ein und wenn ihr mögt, erklärt die Zusammenhänge besser und baut zB in Porphyrische Kupferlagerstätte mal einen Satz ein, dass diese Dinger vor allem in Subduktionszonen liegen. Der Zusammenhang fehlt dort nämlich völlig. Dass meine Sätze mehr Fragen aufwerfen bzw ich eher Detail- als Grundlagen dargestellt hätte, ist nicht ganz falsch, aber erstens sind die beiden papers verlinkt, in denen mehr steht, und zweitens ist Wikipedia ein Projekt der Zusammenarbeit. Wem Grundlagen-Aussagen fehlen, der sollte sie besser ergänzen, als die Details zu entfernen. Also: Was machen wir ganz konkret, damit der Artikel besser wird? Grüße --h-stt !? 16:22, 17. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
Also der link ist bereits da. Das mit der Subduktionszone hab ich jetzt im Einleitungsteil von Porphyrische Kupferlagerstätte ergänzt. Zur Sache: Die eigentliche Frage sollte ja sein was hat diese Lagerstätte dass sie nicht woanders vorkommen kann? Da kann man schreiben, dass sie magmatogen ist, und vermutlich braucht sie die Fluide aus dem Magma? ...die aus der Entwässerung bei dem Subduktionsprozess stammen? (weiss ich ehrlich gesagt nicht und wäre mir auch nicht so sicher ob es so ist) und vermutlich braucht man eine halbwegs dicke Kruste in Verbindung mit Wegsamkeiten in bestimmte Krustenniveaus damit sich hier ein gewisser Druck aufbauen kann. Danach sprengt (und brekziert) dieser Druck dann das Gestein über sich, Fluide schiessen während dieser Explosion in dieses Gestein der Druck fällt anschließend ab und aus den Fluiden fällt das Metall aus... hab ich was vergessen? --Christian b219 (Diskussion) 20:01, 17. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
OK, der Artikel Porphyrische Kupferlagerstätte (PKL) ist ja relativ ausführlich und obendrein noch fachlich ganz OK (keine Selbstverständlichkeit). Von mir oben aufgeworfene Fragen zu sind daher eher dort zu erörtern. Hier reichte, wie gesagt die Aufzählung der wichtigsten Lagerstättentypen und in welchem Bereich einer Subduktionszone sie entstehen.
@Christian b219: „Fluide” sind vermutlich der Schlüssel. Laut diesem Nature-Artikel ist auch das Nebengestein vererzt (bereits im PKL-Artikel ergänzt), was ohne Fluide wohl kaum geht. Dazu kommt, dass die Ozeanische Kruste stark mit Kupfer angereichert ist, die SEDEX-Massivsulfid-Lagerstätten der MOR zeigen das ganz deutlich. Bei der Subduktion mobilisierte Fluide könnten das Kupfer dann „mitnehmen” wo es letztlich zusammen mit den Magmen in die höheren Etagen der kontinentalen Kruste gelangt und dort wieder ausfällt (bliebe in der Fachliteratur zu evaluieren). Das ganze muss garnicht zwangsläufig so speltakulär ablaufen, wie von dir oben dargelegt (mit Explosion und Brekziierung direkt gefolgt von der Mineralausfällung - vielleicht auch, aber nicht immer) sondern, soweit ich mich erinnere, sind Fluide und hydrothermale Lösungen immer das letzte, was am Ende einer magmatischen Episode noch im Kluftraum unterwegs ist. Auch dann können also noch Kupfersulfide ausfallen - Schwankungen des Lösungsdruckes sind ja auch dann prinzipiell noch möglich. Wenn ich mir den Artikel PKL so durchlese, scheinen mir hydrothermale Lösungen sogar einer der wichtigesten Faktoren für die Erzmineralanreicherungen zu sein... --Gretarsson (Diskussion) 12:51, 18. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
P.S. Ich hab mal in meinen Montangeologie-Aufzeichnungen nachgeschaut und konkret im Zusammenhang mit (Paläo-)Subduktionszonen zwei (wenn man’s genau nimmt drei) Lagerstättentypen gefunden: Das sind einmal die Porphyries (nicht nur Kupfer, auch Gold, Molybdän und Zinn) und einmal Lagerstätten, die mit obduzierter Ozeanischer Kruste, also Ophiolithkomplexen, assoziiert bzw. dort enthalten sind (sog. alpinotype Chrom-Lagerstätten sowie Massivsulfidlagerstätten). --Gretarsson (Diskussion) 13:26, 18. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
Also imho ist es einfach unglücklich dass jemand da das "Kupfer" in den Namen des deutschen Artikels einbauen musste, ich denke man könnte den Artikel auch in "porphyrische Lagerstätte" umbenennen ohne hier wirklich große Änderungen machen zu müssen. Ich hab den Evans und den Robb in irgendnem Umzugskarton und werd die demnächst ma rauskramen und nachguggn. Also du meinst es gibt porphyrische Lagerstätten die nicht brekziert wurden? das wäre mir vollkommen neu. --Christian b219 (Diskussion) 15:22, 18. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
Yap, „Porphyrische Lagerstätte(n)” als Lemma mit geringen Änderungen bzgl. der Metallführung. Wobei eine charakteristische Zonierung der Lagerstätte laut meinen Aufzeichnungen nur bei den Cu-Porphyren auftritt, muss aber nicht stimmen.
Dass keine Brekziierung stattfindet, hab ich nicht gesagt. Dass beim Magmenaufstieg das Nebengestein in Mitleidenschaft gezogen wird, ist klar und wahrscheinlich „unvermeidlich”. Bei dir liest sich das aber so, als würde das alles binnen Minuten ablaufen (mein Eindruck, mglw. meintest du es nicht so), so Explosion->Brekziierung->Fluidinjektion->Ausfällung->Fertig. --Gretarsson (Diskussion) 19:43, 18. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
ja richtig, so meinte ich das schon. Ich dachte ach dass gar kein echter oberflächlicher Magmatismus stattfinden muss.--Christian b219 (Diskussion) 20:43, 18. Okt. 2013 (CEST)Beantworten

Terminologie

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Der Artikel schreibt notorisch von Kruste, die unter Kruste abtaucht bzw. subduziert. Tatsächlich geht es doch aber wohl jeweils um Lithosphäre, oder? Der Eingeweihte weiß vermutlich, wie es gemeint ist, aber für den Laien ist es irritierend, wenn nicht gar irreführend. --Epipactis (Diskussion) 23:23, 16. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Du hast sowohl hier als auch im Backarc Artikel recht. --Christian b219 (Diskussion) 18:35, 17. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Rollback: Sorry, einfach das Wort „Kruste“ durch das Wort „Lithosphäre“ zu ersetzen bringt es nicht. Da muss man schon genau hinschauen, wann es Sinn macht. Vor allem hinsichtlich ozeanisch vs. kontinental: die chemischen und Dichteunterschiede betreffen vor allem das Krustenmaterial, weniger das des lithosphärischen Mantels! --Gretarsson (Diskussion) 15:51, 18. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Kann ich nicht nachvollziehen schließlich bezeichnet Lithosphäre bezeichnet die Gesamtheit aus beidem, jetzt stehen schlichtweg falsche Sachen hier. Die Entwässerung betrifft sowohl Kruste als auch den lithosphärischen Mantel. Ist nicht so dass ich hier total blind Begriffe ausgetauscht habe. --Christian b219 (Diskussion) 17:20, 18. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Stimmt es denn, dass an MOR neue Lithosphäre in Gänze gebildet wird, oder ist es nicht vielmehr so, dass dort i.e.L. Kruste gebildet wird, und erst in gewisser Entfernung zum Rücken an der Unterkruste asthenosphärisches Material akkretiert wird, das dann den Lithosphärenmantel bildet? Stimmt es tatsächlich, dass abtauchender lithosphärischer Mantel entwässert wird? Ich hab mal was von einer Umwandlung von Olivin in Spinell gelesen, aber dabei wird kein Wasser frei. --Gretarsson (Diskussion) 20:30, 18. Feb. 2014 (CET)Beantworten
P.S. Mal ein Beispiel wo „Kruste“ unnötigerweise durch „Lithosphäre“ ersetzt wurde: „Das entstandene Magma steigt auf, bleibt aber oft innerhalb der Lithosphäre stecken und erstarrt dort zu großen Plutonen.“ Diese Aussage wird durch das Ersetzen zwar nicht falsch, aber weniger konkret. Letztlich bleiben die Magmen nämlich in der Kruste stecken und nicht „irgendwo“ in der Lithosphäre. --Gretarsson (Diskussion) 21:41, 18. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Sehr schön, das sollte sich alles im Artikel niederschlagen. Wenn man ganz penibel sein will, sollte "die Platte" vielleicht auch nicht einfach "abtauchen", denn das suggeriert, daß sie es im Ganzen tut. Ob sie an der Subduktionsfront immer "schiebt", scheint mir auch noch fraglich. --Epipactis (Diskussion) 22:57, 18. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Die Magmen bilden sich in bis zu 50 km Tiefe sie durchdringen also die gesamte Lithosphäre und nicht nur die Kruste, natürlich kann es dann auch bereits im lithosphärischen Mantel zu einer Fraktionierung kommen und damit zur Entstehung von Plutonen kommen (zugegebener Maßen is das nicht das was man vor Augen hat wenn man von Plutonen spricht weil man diese Plutone schlichtweg nie(?) an der Oberfläche aufgeschlossen findet). Durch Serpentinisierung (das was der Laie ua Asbest nennt) können im übrigen auch in Peridotit OH-Gruppen verbaut werden. Am MOR entsteht nicht nur die basaltische Kruste, sondern auch Kumulate diese bilden den lithosphärischen Mantel, dieser wächst vom MOR weg noch das ist richtig, imho muss die Lithosphäre und die Kruste zu gleichen Teilen vom MOR weg noch wachsen, da der lithosphärische Mantel meines Wissens aus Material besteht das letztlich eben Kumulate/Restite (Dunit, Harzburgit...) repräsentiert, und wo es Kumulate/Restite gibt sollte es auch die basaltische Schmelze gegeben haben die in der Regel in die Kruste aufsteigt. Is die Frage gibt es noch nen Fehler? --Christian b219 (Diskussion) 00:30, 19. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Ist es nicht so, daß nur die Kruste aufgrund ihrer Dichte (dauerhaft?) schwimmfähig ist, wogegen der lithosphärische Mantel schon ziemlich bald wieder absinken müßte, wenn er nicht an der Kruste klebte? Dann hätte es vermutlich erhebliche Konsequenzen für das gesamte System, wenn die Kruste abseits des MOR noch anwüchse. --Epipactis (Diskussion) 21:37, 19. Feb. 2014 (CET)Beantworten

wie gesagt imho wächst nicht eines von beiden getrennt, sondern wirklich beides. Es sei denn was da an der Lithosphäre ankristallisiert wäre Peridotit wie er im Erdmanteld vorkommt, dann wäre es aber auch Dichte technisch gesehen eine Nullrechnung.--Christian b219 (Diskussion) 00:38, 20. Feb. 2014 (CET)Beantworten

(nach BK) @Epipactis: Gut, dass du das ansprichst, das ist mir neulich im Zusammenhang mit einer Recherche hinsichtlich Delamination untergekommen. Die Kruste selbst wächst aber m.W. nicht, sondern nur der lithosphärische Mantel nimmt an Mächtigkeit zu, da asthenosphärisches Material „von unten“ an die zunehmend kälter werdende Lithosphäre akkretiert wird.
Daher gleich @Christian b219: Dieses akkretierte Material ist eben kein Restit sondern „stinknormaler“ Peridotit. Es gibt ja auch, abgesehen von den Bereichen über den Hotspots, keine magmatische Aktivität in der ozeanischen Lithosphäre - woher soll das abgereicherte Material also stammen. Lherzolit und Harzburgit entstehen nur an den Spreizungszonen. Was den Serpentinit angeht, hast du aber recht. Dass das Ozeanwasser bis in subkrustale Bereiche vordringt, hätte ich nicht gedacht, aber das ist wohl der geringen Mächtigkeit der oz. Kruste und den tiefreichenden Querstörungen an den MOR geschuldet. Diesem Paper () zufolge ist die Menge an gebundenem Wasser in serpentinisiertem Lithosphärenmantel sogar deutlich höher, als die in der Kruste gebundene Menge. Allerdings wird leider nicht darauf eingegangen ob und inwieweit das im Lithosphärenmantel gebundene Wasser bereits an den Subduktionszonen wieder freigesestzt wird. Es scheint, dass es zunächst auch (wenn nicht sogar zum größten Teil) in den tieferen Mantel zurückgeführt wird, von wo aus es dann via Hotspot- und Riftvulkanismus wieder in die Atmosphäre bzw. Hydrosphäre gelangt. --Gretarsson (Diskussion) 01:50, 20. Feb. 2014 (CET)Beantworten

hatte ich ehrlich gesagt schon befürchtet dass du da Recht hast ^^ Es gibt übrigens einen Artikel Ozeanbodenmetamorphose ;-) --Christian b219 (Diskussion) 02:10, 20. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Paßt bloß auf, daß die Lithosphäre nicht zu leicht und dadurch praktisch unsinkbar wird, denn damit würde vielleicht das Äon der rezenten Plattentektonik enden, wie zuvor schon die drip-style-Tektonik :-) --Epipactis (Diskussion) 21:51, 20. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Wenn man sich die aktuellen Rekonstruktionen des Kontinentalenwachstums ansieht dann bemerkt man dass dieses exponentiell mit der Abkühlung des Erdmantels nachlässt. Ist auch irgendwo logisch da die Energie um die Kruste zu erzeugen letztlich aus dem Erdmantel stammt.

Spaß beiseite - mir scheint die generelle Diktion dieses Artikels (und auch der übrigen des Komplexes Plattentektonik) immer noch weitgehend das Modell einer strömenden Asthenosphäre als Antrieb der Platten zu suggerieren bzw. vorauszusetzen. Da die aktuelle Lehrmeinung aber anscheinend die Platten selbst als Akteure und den slab-pull als bei weitem überwiegende Antriebskraft ansieht (?), sollten mMn zahlreiche Formulierungen dahingehend angepaßt werden.

Gibt da ja auch noch den ridge-push. Und mit Asthenosphäre is dann hoffentlich der obere Erdmantel (unter dem lithosphärischen Mantel gemeint?). Letztlich ist das auch eine Frage des Alters des Ozeans sodass man da eig keine pauschale Aussage machen kann, wobei ich mich da mal an eine derartig pauschale Aussage in einem Schriftstück erinnere die da meinte "Mantle is the Master" das hier allerdings auch berücksichtigte dass sich die Konvektionszellen des Erdmantels auch auf den (flüssigen äusseren) Erdkern auswirken.

Unter besagter Voraussetzung (d.h. falls sie zutrifft) komme ich jedenfalls bspw. nicht mehr mit der Vorstellung zurecht, daß sich eine Unterplatte unter eine Oberplatte "schiebt" oder "geschoben wird".

Sie kann natürlich auch überschoben werden wie es vor Südamerika der Fall ist.

Dann würde vielmehr ein Plattenbereich, sobald er alt, kalt und dicht genug geworden ist, sozusagen von sich aus absinken und eventuell erst dadurch überhaupt zum Plattenrand werden, und dies auch ohne sich darum zu kümmern, daß sein Vorfeld dann zur Oberplatte wird. Jedenfalls kann ich mir auf Basis eines dominierenden "Zug-Regimes" vieles sehr viel besser vorstellen, u.a. den Forearc-Inselbogen-Tiefseegraben-Backarc-Komplex. (Ihr müßt auch bedenken, daß sich dem Laien wahrscheinlich ganz andere Fragen und Unklarheiten aufdrängen als dem Experten. Beispiel: Warum gibt es keine Nordatlantische Platte bzw. wird der Atlantikboden nicht sowohl unter Nordamerika als auch unter Europa subduziert, obwohl er doch am MAR fortwährend nachgeliefert wird? Ist mit Zug mMn recht gut zu beantworten, mit Schub dagegen eher nicht.

Der Atlantik ist ja bis jetzt immer gewachsen mittlerweile gibts es auch an der amerikanischen Ostküste Hinweise darauf dass eben jene ozeanische Kruste im Begiff ist sich vom Kontinent zu lösen und in den Mantel einzutauschen.

Wo kommt er aber her, dieser Zug, wenn sich doch auf der Gegenseite die Platten des Pazifiks sozusagen entgegenstemmen? Wo ist die ozeanische Lithospäre der Westküsten Amerikas abgeblieben, die es dort doch vermutlich auch einmal gegeben hat? usw.) --Epipactis (Diskussion) 00:10, 21. Feb. 2014 (CET)Beantworten

nun die ist überschoben. --Christian b219 (Diskussion) 02:48, 21. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Sorry, ich kriege es immer noch nicht auf die Reihe. Wir haben also eine Platte, deren Rand zu schwer geworden ist und deshalb abknickt und versinkt, eventuell dabei sogar zurückrollt, soweit klar. Im Vorfeld treten folgerichtig Symptome eines Dehnungsregimes auf: Tiefseerinne, fore- und backarc-basin, auch klar. Wo aber bringen wir in diesem Ablauf ein Kompressionsregime unter, bei dem sich die Unterplatte unter die Oberplatte schiebt? Sollten sich die beiden Szenarien nicht vielmehr gegenseitig ausschließen? --Epipactis (Diskussion) 21:13, 21. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Du vergisst dass wir hier über riesige km dicke teils duktile teils spröd feste Lithosphärenplatten sprechen die noch dazu auf einer Kugelähnlichen Oberfläche liegen, da können lokal durchaus beide Regime direkt nebeneinander auftreten, das ist ja gerade die Crux von Erscheinungen wie Backarc Becken.--Christian b219 (Diskussion) 22:30, 21. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Nein, das vergesse ich keine Sekunde lang, aber ich möchte es eben umfassend und dabei trotzdem verständlich erklärt bekommen. Habe mich also soeben durch ein weiteres englischsprachiges paper gequält und nach einem griffigen Ausdruck gesucht, und denke, daß man vielleicht von der Druckverteilung in der Umgebung des slabs sprechen könnte, durch welche das Geschehen in/über der Subduktionszone kontrolliert wird. Irgendsoein zentrales Schlüsselwort brauchen wir jedenfalls, glaube ich, damit sich daran dann die Einzelheiten kondensieren können: advance/retreat des trench im Zusammenspiel von slab pull und slab suction in Abhängigkeit von dip angle, steep/shallow und slab viscosity usw. --Epipactis (Diskussion) 00:55, 22. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Puh, na du willst es ja ganz genau wissen, was? ;-) Ich befürchte, so genau kann man das ganze hier nicht beschreiben, weil man dann Gefahr läuft, vom Hundertsten ins Tausendste, vom Hölzchen aufs Stöckchen zu kommen. Meiner Erfahrung nach, wird in jedem Paper, das du zu dem Thema liest, im Detail etwas anderes stehen (insofern der Autor jeweils ein anderer ist). Daraus eine (noch für Laien verständliche) Synthese zu formulieren (u.a. ein „zentrales Schlüsselwort“ für den Subduktionsmechanismus zu finden), dürfte auf die Quadratur des Kreises und mglw. schwer auf TF hinauslaufen.
Zur Formulierung der „Unterplatte, die sich unter die Oberplatte schiebt“: Ist eigentlich völlig Wurscht, wie man das formuliert. Es zählt die Relativbewegung, d.h. es ist sowohl richtig zu behaupten, dass sich die Unterplatte unter die Oberplatte schiebt, als auch zu behaupten, das die Unterplatte von der Oberplatte überfahren wird. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Zum Dehnungsregime bzgl. Tiefseerinne: Die heißt ja heutzutage extra „Rinne“ (im Gegensatz zu früher „Tiefseegraben“), weil es sich dabei nicht um eine Lithosphärendehung im „klassischen“ Sinne (also wie bei einem Grabenbruch) handelt, sondern schlicht um den geomorphologisch-bathymetrischen Ausdruck des Abtauchens der Unterplatte.
Zum Dehnungsregime bzgl. Backarc-Becken: Damit überhaupt Dehnung im Backarc stattfinden kann, darf die Unterplatte nicht zu stark gegen die Oberplatte „drücken“. Das scheint durch einen relativ steilen Eintauchwinkel gewährleistet (quasi „Schubumlenkung nach unten“ – würde ich aus dem Bauch raus erstmal mit einem Überwiegen des slab pull gegenüber dem ridge push erklären). Erst der steile Eintauchwinkel erlaubt dann gleichzeitig das Asthenosphären-Upwelling im Backarc, das die Dehnung triggert - thermisch wie mechanisch (z.B. durch „convective drag“). Wäre zu recherchieren, ob das von der Fachwelt auch so gesehen wird, aber siehe oben („Hölzchen auf Stöckchen“).
„Wo kommt er aber her, dieser Zug, wenn sich doch auf der Gegenseite die Platten des Pazifiks sozusagen entgegenstemmen?“ IMHO setzen die unter die beiden Amerikas abtauchenden Platten dem ridge push des Mittelatlantischen Rückens zu wenig entgegen. Der ridge push des East Pacific Rise wird durch den slab pull der abtauchenden Lithosphäre unter den Westrand der beiden Amerikas und Ostasien vermutlich voll kompensiert. Daher kann sich der Atlantik (zur Zeit noch) weiter öffnen. Wenn aber die ozeanische Lithosphäre am Ostrand der beiden Amerikas altersbedingt zu schwer wird, abzusinken beginnt und dann irgendwann von der Kontinentalscholle abreißt, wird eines Tages sowohl unter den Ost- als auch den Westrand beider Amerikas ozeanische Lithosphäre sudubduziert werden und von da an wird sich das Atlantik-Becken wohl nicht weiter öffnen.
„Ihr müßt auch bedenken, daß sich dem Laien wahrscheinlich ganz andere Fragen und Unklarheiten aufdrängen als dem Experten. Beispiel: Warum gibt es keine Nordatlantische Platte bzw. wird der Atlantikboden nicht sowohl unter Nordamerika als auch unter Europa subduziert, obwohl er doch am MAR fortwährend nachgeliefert wird? Ist mit Zug mMn recht gut zu beantworten, mit Schub dagegen eher nicht.“ Weder noch. Hierbei muss man das beachten, dass, wenn Subduktion erstmal im Gang ist, dann läuft sie solange, bis das Ozeanbecken geschlossen ist, auch wenn die subduzierte Lithosphäre immer jünger wird - bis hin zur Subduktion eines Mittelozeanischen Rückens. Was den Pazifik betrifft, ist eine Schließung des Ozeanbeckens für die nächsten 100 Ma nicht zu erwarten. Die Subduktion an allen Rändern der Pazifischen Platte sorgt dafür, dass der horizontale Schub auf die „Atlantische Lithosphäre“ relativ gering ist (siehe vorhergehende Antwort), vermutlich der Grund dafür, dass bislang weder am Ost- noch am Westrand des Atlantiks Subduktion stattfindet. --Gretarsson (Diskussion) 00:05, 23. Feb. 2014 (CET); last modified: --Gretarsson (Diskussion) 00:20, 23. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Du hast es so ziemlich getroffen. Je mehr ich darüber lese und höre, desto komplexer und verwirrender wird das Bild, zumal vieles ja vorerst nur theoretische Modelle sind, auf deren Bestätigung im Feld man u.U. noch recht lange wird warten müssen.
Davon abgesehen denke ich aber immer noch, daß die Oberplatte durchaus nicht zwingend überfahren muß. Kann sie nicht (theoretisch?) auch einfach stehenbleiben oder gar davonfahren und die absinkende Unterplatte zurückbleiben, z.B. eben wenn der Nordwestatlantik mal von Nordamerika abreißt? Ist es nicht überhaupt so, daß sich Unter- und Oberplatte in vielen Fällen gar nicht direkt berühren, sodaß die Deformationen der Oberplatte nur indirekt vom Akkretionskeil, dem aufsteigenden Magma und der dem slab ausweichenden Asthenosphäre bewirkt werden? - Vielleicht könnte man noch auf "spektakuläre" Situationen eingehen, z.B. was geschieht, wenn seamounts oder gar ein MOR in die Subduktionszone geraten. Unklar ist mir auch, ob und wie Akkretionskeil und Tiefseerinne koexistieren oder sich gegenseitig mehr oder weniger eliminieren bzw. ausschließen. --Epipactis (Diskussion) 01:34, 23. Feb. 2014 (CET)Beantworten
„Du hast es so ziemlich getroffen. Je mehr ich darüber lese und höre, desto komplexer und verwirrender wird das Bild, zumal vieles ja vorerst nur theoretische Modelle sind, auf deren Bestätigung im Feld man u.U. noch recht lange wird warten müssen.“ Gut erkannt! ;-) Und man muss sich zudem vor Augen führen, dass es sich hier um Fragestellungen handelt, die die rezente Erde betreffen. Lies mal die Literatur, die sich mit paläoplattentektonischen Rekonstruktionen befasst... Aber das ist wohl ein Problem aller Wissenschaften, deren Forschungsobjekte nur indirekt erforscht werden können. Die Anzahl der Meinungen zu einem bestimmten Sachverhalt korreliert positiv mit der Anzahl der Bearbeiter, insofern die Daten genug Raum für verschiedenen Interpretationen lassen. Zeigt sich z.B. schön anhand der Verwandtschaftshypothesen der Hominiden (s.s., i.e. „Urmenschen“) oder auch der Dinosauriergruppen.
„Davon abgesehen denke ich aber immer noch, daß die Oberplatte durchaus nicht zwingend überfahren muß.“ Wie gesagt, die individuellen Bewegungen der beiden Platten ist vernachlässigbar, denn es zählt die Relativbewegung der Platten zueinander (sprich: die Summe der Bewegungsvektoren), denn nur die ist letztlich ausschlaggebend für die Bezeichnung eines Plattenrandes als konvergent. Die Unterplatte wird sowohl unter die Oberplatte geschoben als auch die Oberplatte die Unterplatte überfährt. Alles andere führte m.E. zu einer unnötigen Verkomplizierung. Man kann natürlich im Artikel noch in gewisser Weise auf die Rolle der individuellen Plattenbewegungen eingehen, denn die spielen eine Rolle für die Subduktionsgeschwindigkeit, die wiederum (teilweise) für den Subduktionszonentypus (Anden- oder Marianen-Typ) verantwortlich zeichnet.
„Kann sie [die Oberplatte] nicht (theoretisch?) auch einfach stehenbleiben oder gar davonfahren und die absinkende Unterplatte zurückbleiben, z.B. eben wenn der Nordwestatlantik mal von Nordamerika abreißt?“ Damit die die Unterplatte „zurückbleibt“, müsste die Geschwindigkeit der Bewegung der Oberplatte höher sein, als die halbe Öffnungsgeschwindigkeit der Spreizungszone am anderen Ende der Unterplatte, bei gleicher Bewegungsrichtung von Unter- und Oberplatte. Das Spannungsregime bzw. die plattentektonische „Großwetterlage“, die solche individuellen Bewegungsvektoren hervorrufen würde, wären aber vermutlich kein Ergebnis des Abreißens der ozeanischen Lithosphäre von einem Kontinentalblock, denn dabei wirken ja vor allem vertikale Kräfte, sondern sie hätte andere Ursachen (man beachte, dass wir über die Schale einer Kugel mit konstantem Oberflächeninhalt sprechen). Davon abgesehen, würde die Zugspannung, die auf die Lithosphäre zwischen o.a. Spreizungszone und einschließlich dem Kontinentalblock wirkt, sehr wahrscheinlich in der Entstehung einer kontinentalen Riftzone resultieren (denn kontinentale Kruste ist generell stark tektonisch beansprucht und tendiert in einem Dehnungsregime eher zur Riftbildung als ozeanische Kruste), die bis zur Entstehung eines neuen Ozeanbeckens führen kann. Die alte, schwere ozeanische Lithosphäre des alten Ozeanbeckens würde dann trotzdem irgendwann under den abgerifteten Kontinentalblock subduziert werden. Übertragen auf Nordamerika und den nördlichen Atlantik hieße das: Würde Nordamerika stärker/schneller nach Westen gezogen als die Westhälfte des Atlantikbeckens sich nach Westen bewegt, würde vermutlich die nordamerikanische Lithosphäre gedehnt und sich dort ein Grabenbruch und evtl. ein „Nordamerikanischer Ozean“ bilden. Die alte nordwestatlantische Lithosphäre würde dann trotzdem irgendwann anfangen, unter den abgerifteten „Ostnordamerika-Block“ zu subduzieren.
Es gibt hier übrigens ne Dehnungsstruktur Basin and Range Province--Christian b219 (Diskussion) 21:42, 23. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Ja, die geht aber wohl nicht auf eine an der gesamten Nordamerikanischen Platte anliegende Zugspannung zurück. Und das, was in dem WP-Artikel zur Entstehung steht, scheint mir wenig plausibel oder ist grob unvollständig. Wie kann der horizontale Druck nach vollständiger Subduktion der Farallon-Platte plötzlich verschwinden, wenn doch die Subduktion nach wie vor anhält? Soweit ich mich erinnere, geht die Entstehung der BRP zwar auf die Farallon-Platte zurück, aber die Dehnung wird wohl eher mit Besonderheitem im Abtauchverhalten dieser Platte in Zusammenhang gebracht... --Gretarsson (Diskussion) 23:29, 23. Feb. 2014 (CET)Beantworten
naja muss zugeben ich habe dazu nie wissenschaftliche Literatur gelesen, aber es erscheint mir schon logisch, dass wenn ein MOR subduziert wird, dessen fehlender ridge push zu einer lokalen Extension führen kann. Wie kennst du denn die Geschichte? PS: in dem Artikel würde es Sinn machen diese Grafik https://commons.wikimedia.org/wiki/File:World_Distribution_of_Mid-Oceanic_Ridges.gif einzublenden, du weisst doch wie man das macht dass die dann nicht so groß dargestellt wird?
(nach BK) Jahaaa, aber von einem MOR steht da nix im Artikel, das muss man sich dazu denken, zumal dort auch steht, dass die Laramische Orogenese durch das Abtauchen(! i.e. Subduktion) der Farallon-Platte ausgelöst wurde. Das ist natürlich auch Quark. Auslöser war m.W.n. die Kollision N-Amerikas mit einem Inselbogen. Was in den Papers zur Entstehung der BRP stand, bringe ich im Detail aus dem Kopf jetzt leider nicht mehr zusammen, dafür ist das schon zulange her. Ich meine mich aber zu erinnern, dass die Farallon-Platte in sehr flachem Winkel unter Nordamerika abtaucht und erst sehr spät „nach unten“ abknickt. Dabei sollen Spalten in der Platte, quasi wie Leitbleche, Asthenosphären-Upwellings kanalisieren - ziemlich abgefahren. Aber das ist vermutlich nur eine von etlichen Hypothesen... --Gretarsson (Diskussion) 00:26, 24. Feb. 2014 (CET)Beantworten
„Ist es nicht überhaupt so, daß sich Unter- und Oberplatte in vielen Fällen gar nicht direkt berühren, sodaß die Deformationen der Oberplatte nur indirekt vom Akkretionskeil, dem aufsteigenden Magma und der dem slab ausweichenden Asthenosphäre bewirkt werden?“
Der Akkretionskeil gehört zur Oberplatte (an die Oberplatte akkretiertes Material)! In diesem Bereich ist der Druck tatsächlich relativ hoch, was zur HP-LT-Metamorphose der betroffenen Gesteine führt. Mit zunehmender Entfernung nimmt auch der Druck ab und es hängt wohl, wie gesagt, von der Geometrie der Subduktionszone ab, ob er auch in größerer Entfernung noch ausgeprägte Deformation (z.B. backarc thrusting) bewirken kann. Magmatismus: Welchen meinst du? Den normalen Magmatic-Arc-Vulkanismus? Der erzeugt i.A. keine horizontalen Spannungen und daher auch keine signifikante Deformation der Oberplatte. Zur Asthenosphären-Dynamik kann ich soviel nicht sagen, aber zur Deformation der Oberplatte dürfte auch sie nicht viel beitragen.
„Vielleicht könnte man noch auf "spektakuläre" Situationen eingehen, z.B. was geschieht, wenn seamounts oder gar ein MOR in die Subduktionszone geraten.“ +1
„Unklar ist mir auch, ob und wie Akkretionskeil und Tiefseerinne koexistieren oder sich gegenseitig mehr oder weniger eliminieren bzw. ausschließen.“ Wie gesagt, die Tiefseerinne ist kein Ausdruck einer Dehnung. Die Koexistenz eines Akkretionskeils und einer Tiefseerinne nebeneinander ist folglich kein Widerspruch. Am „Boden“ der Tiefseerinne wird Material der Unterplatte (i.d.R. Sedimente) abgeschert und am Rand der Oberplatte entlang von Überschiebungen, die von der Oberplatte weg einfallen, aufgeschoben (d.h. akkretiert). Stell dir das vor, wie den Meißel einer Drehmaschine (Oberplatte), der einen Span vom Werkstück (Unterplatte) abhebt, wobei der Span regelmäßig abreißt und Teil des Meißels wird. OK, das war Müll: Die Sedimente werden nach Abtauchen unter die Oberplatte am Unterrand der Oberplatte abgeschert, wobei sich zur Oberplatte hin einfallende Überschiebungen ausbilden. Analoges Heimwerkerbeispiel wäre ein Spachtel (Oberplatte), den man auf eine dünn mit frisch angerührtem Gips (Sedimente der Unterplatte) überzogene Holzplatte (Unterplatte) aufsetzt ihn anwinkelt und dann über die Platte zieht. An der zur Holzplatte weisenden Fläche des Spachtels akkumuliert dabei Gips in einer im Querschnitt keilförmigen Struktur - der „Akkretionskeil“. --Gretarsson (Diskussion) 19:50, 23. Feb. 2014 (CET); geänd. --Gretarsson (Diskussion) 03:22, 26. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Ah ja, wiederum sehr erhellend, danke. Wissenschaftliche papers gehen auf diese basics ja verständlicherweise kaum ein. Woher soll sie also jemand nehmen, der nicht darauf studiert hat, wenn nicht aus Wikipedia? Nur kommen dabei leider manchmal die komischsten Sachen rüber. (Z.B. dachte ich bis eben, von falschen Voraussetzungen ausgehend, daß das Sediment der Unterplatte erstmal die Tiefseerinne komplett zuschütten müßte, bevor es hinüber auf die Oberplatte gelangen kann.) Werde also, auf die absehbaren Verwerfungen gefaßt, dem Artikel demnächst doch mal eine etwas simplifizierte Einleitung subduzieren. --Epipactis (Diskussion) 22:13, 23. Feb. 2014 (CET)Beantworten
PS. Etwas fehlt mir noch: Subduktion setzt dann ein [...], oder wenn mechanische Spannungen, die von einem anderen, u. U. weit entfernten Bereich der Lithosphäre ausgehen (z. B. einem umfangreichen Riftsystem), eine Überschiebung der ozeanischen Kruste durch eine andere Platte herbeiführen. Wo gibt es Beispiele für diese Art brute-force-Subduktion bzw. wie häufig sind solche Szenarien (ungefähr) im Verhältnis zur sozusagen "freiwilligen" Subduktion d.h. aufgrund mangelnden Auftriebs? --Epipactis (Diskussion) 00:12, 24. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Erstmal sorry. Ich hab heute mal einen Blick in den Frisch & Meschede reingeworfen und dabei festgestellt, dass ich hinsichtlich des Akkretionskeiles Mist geschrieben hatte. Hab es oben jetzt korrigiert. Darüberhinaus hast du auch mit deinen Überlegungen bzgl. Auschluss von Akkretionskeil und Tiefseegraben zumindest teilweise recht gehabt: Dort wo die ozeanische Lithosphäre bereits sehr alt und schwer ist, ist der „slab pull“ besonders stark, und dort ist einerseits die Tiefseerinne besonders tief, die Kruste der Oberplatte im Backarc stark extensiv und der Akkretionskeil ist nicht sonderlich stark ausgebildet (aber präsent, weshalb man trotzdem von „unterschieben“ bzw. „überfahren“ sprechen kann). Paradebeispiel: Marianen. Auch zum Forearc-Becken hatte ich mich noch nicht weiter geäußert. Die halten sich auch nur in Subduktionszonen in denen wenig Kompression herrscht, repräsentieren aber im Grunde nichts weiter als die ausgedünnte Kruste des ehemaligen passiven Kontinentalrandes, liegen evtl. sogar auch ein Stück weit auf alter ozeanischer Kruste, sind also keine extensiven Strukturen, die auf die Subduktion zurückgehen, sondern die „ererbt“ sind.
Zu deiner Frage hinsichtlich der „brute-force-Subduktion“. Wie häufig sowas im Laufe der Erdgeschichte schon vorgekommen ist, kann wahrscheinlich keiner genau sagen. Fakt ist aber, wenn irgendwo auf der Erde ein (größeres) Ozeanbecken vollständig geschlossen worden ist, mit anschließender Gebirgsbildung usw., entstehen in der Lithosphäre unweigerlich horizontale Druckspannungen, da an den MOR nach wie vor Lithosphäre neu gebildet wird - und die muss irgenwo hin. Da ozeanische Lithosphäre aufgrund ihrer insgesamt höheren Dichte tendenziell zur Subduktion neigt, wird folglich, wenn noch nirgends Lithosphäre vorhanden ist, die gerade alt und dicht genug ist, um spontan zu subduzieren, irgendwo ozeanische Lithosphäre zur Subduktion gezwungen werden müssen. In diesem Paper sind die Ergebnisse einer Computersimulation für einen solchen Vorgang beschrieben (Umbildung einer Intraozeanischen-Bruchzone zu einer Subduktionszone nach ca. 100 km Konvergenz), wobei postuliert wird, dass sowas vor 55-45 Mio Jahren am Westrand der heutigen pazifischen Platte passiert ist, woraus u.a. die Marianen-Subduktionszone entstanden sein soll. Das hier ist als Grundlagenpaper vermutlich auch noch interessant. --Gretarsson (Diskussion) 03:22, 26. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Na toll. Spontane (dichtebedingte) Subduktion ist also nicht bloß nicht der Regelfall, sondern im ganzen Känozoikum nicht nachgewiesen, ja praktisch fast unmöglich, und muß doch die Mutter aller Subduktion sein? Demnach beißt sich die Katze in den Schwanz: Ohne Subduktion und damit Plattenzug gibt es keinen Anlaß für Spreizung und damit auch keinen Druck, aber erst wenn die Platte ein ordentliches Stück versunken ist, gewinnt sie überhaupt den Zug, den sie zum Versinken benötigt. - Da sind sich die einschlägigen WP-Artikel ihrer Sache wohl durchweg ein bißchen zu sicher. --Epipactis (Diskussion) 00:45, 27. Feb. 2014 (CET)Beantworten
He, he, grau ist alle Theorie und der Teufel steckt im Detail. Dass spontane Subduktion im Känozoikum noch nie(?) stattfand, ist angesichts der plattentektonischen Situation mit den weit verteilten Kontinentalblöcken und den eher allgemein jungen Ozeanböden eigentlich garnicht weiter verwunderlich. In Superkontinent-Erdzeitaltern mit einem einzigen riesigen Ozeanbecken dürfte spontane Subduktion öfter vorkommen, und es ist wohl nicht abwegig, anzunehmen, dass der in diesen Phasen ausgelöste Impuls ein paar hundert Millionen Jahre vorhält. Das System Erde ist extrem träge, zumindest was das Erdinnere angeht. --Gretarsson (Diskussion) 01:46, 27. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Betr. (?): Fehler von mir, eben nochmal nachgelesen: There are no Cenozoic examples of a passive continental margin transforming into a convergent margin ... --Epipactis (Diskussion) 20:15, 1. Mär. 2014 (CET)Beantworten
Das seh ich jetzt doch n bisschen anders der eigentliche slab pull entsteht über die Druck betonten Metamorphose Stadien hin zu Eklogit, dabei ist völlig egal wie es letztendlich zu dieser Metamorphose kam. --Christian b219 (Diskussion) 17:27, 27. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Wohl eher: wie der slab "anfangs" bis in eine Tiefe gelangt, in der es zur Metamorphose kommt. Egal ist das zwar eigentlich nicht, aber klar ist es anscheinend auch nicht, also sollte man dieses Manko eventuell vorerst einfach dezent verschweigen. Wenn der Kreislauf (darf man eigentlich Kreislauf dazu sagen?) einmal in Gang gekommen ist, funktioniert er ja offensichtlich.
Kommt drauf an was du damit dann exakt meinst aber grundsätlich gibts es ja den Kreislauf der Gesteine, und im englischen spricht man im Zuge der Subduktion von Kruste auch oft von recycling. --Christian b219 (Diskussion) 02:19, 28. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Wie gesagt - ich will ja versuchen, den Artikel noch ein bißchen allgemeinverständlicher zu gestalten, aber dabei natürlich unbeweisbare oder unhaltbare Formulierungen vermeiden. Weiß man denn schon genau, was mit den abgetauchten und/oder abgerissenen slabs unten an der Kern-Mantel-Grenze passiert, und ob jemals solches Material tatsächlich und nachweisbar wieder an der Oberfläche erschienen ist? --Epipactis (Diskussion) 21:59, 28. Feb. 2014 (CET)Beantworten
PS: ETH Zürich spricht von asymmetrischen, nicht-zirkulären Strömungen, um zu verdeutlichen, daß das recycelte slab-Material, wenn überhaupt, dann jedenfalls von tief unten und eng umgrenzt in Gestalt von Mantelplumes wiederkommt, während der slab-pull seinen Nachschub ja von ziemlich weit oben und breitflächig aus der Asthenosphäre bezieht. --Epipactis (Diskussion) 23:08, 1. Mär. 2014 (CET)Beantworten
Auch wenn's nicht direkt an mich gerichtet war: „Asymmetrisch“ meint wohl eher, dass das wiederaufsteigende Material (überwiegend) nicht an die Spreizungszonen geliefert wird, sondern an Intraplatten-Hotspots. Und slab pull entsteht durch die metamorphosebedingte Dichtezunahme der abtauchenden Platte unter asthenosphärischen Bedingungen (siehe umseitig). Kann sein, dass du das meintest, aber „Nachschub aus der Asthenosphäre“ hört sich i’wie nicht danach an. --Gretarsson (Diskussion) 03:36, 2. Mär. 2014 (CET)Beantworten
So isses. (Hierseitig kann man sich ja etwas salopper ausdrücken als umseitig.) --Epipactis (Diskussion) 14:10, 2. Mär. 2014 (CET)Beantworten
"ETH Zürich spricht von asymmetrischen, nicht-zirkulären Strömungen, um zu verdeutlichen, daß das recycelte slab-Material, wenn überhaupt, dann jedenfalls von tief unten und eng umgrenzt in Gestalt von Mantelplumes wiederkommt" das "nicht-zirkulär" könnte man auch ganz anders als Gretarsson interpretieren. Denn wenn ich mich an das Burke Paper erinnere dann ist der Mainstream im eig der Meinung dass sich (ich weiss das klingt im ersten moment total gegensätzlich) Ozeanbecken ungefähr dort wieder öffnen wo sie sich vorher geschlossen haben. Warum? Weil die absinkenden Slabs unten an der Kern-Mantel Grenze zu Instabilitäten führen da sie wesentlich schwerer sind als das Material dort steigen ungefähr hier auch wieder Plumes auf, was sich mit erdgeschichtlichen Beobachtungen deckt. Es gibt durchaus Berechnungen wie ein bestimmtes Stück Erdmantel "umgewälzt" werden musste um entsprechende Basalte zu erzeugen, oder es gibt auch Paper die Ausgangsgesteinen von Magmen ein gewisses Alter Unterstellen (zB http://www.readcube.com/articles/10.1038/nature10321 ), persönlich würde ich seitdem ich mich mit den Kanaren beschäftigt habe (hier ein kurzer Abriss zur Problematik http://www.rainer-olzem.de/hotspot.html) und erkannt habe dass Magmenquellen in aller Regel heterogen sind, wenig auf solche Paper geben. --Christian b219 (Diskussion) 20:44, 2. Mär. 2014 (CET)Beantworten
Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Wenn die Plumes ungefähr dort aufsteigen, wo der slab niedergeht, dann ist das doch so ziemlich die Garantie dafür, daß sie oben auf keinen Fall mehr seine einstige Heimstatt antreffen, weil die längst weitergedriftet ist. - Aber das muß man ja im Artikel nicht unbedingt anreißen ... --Epipactis (Diskussion) 22:13, 2. Mär. 2014 (CET)Beantworten
Die aktuell vermutete Sutur des geschlossenen Präatlantiks (kp wie der dann hiess) liegt in Südamerika von der Ostküste ca 100km landeinwärts das ist verglichen mit den 5000km bis zum Erdkern doch verdammt genau. Vermutlich ist das Upwelling auch erst dann konstant wenn der Slab in Gänze unten angekommen ist. --Christian b219 (Diskussion) 22:48, 2. Mär. 2014 (CET)Beantworten
Zufallstreffer. Der kp-Prä(süd)atlantik müßte doch irgendwo um den Südpol herum und noch vor Gondwana bestanden haben? - Anderes Beispiel: Wenn ich richtig verstanden habe, ist die seit 80 My unter die Westküste N-Ams tauchende Farallon-Platte gerade erst richtig am Aufschlagen, und zwar mitten unter dem Kontinent. Wenn die ersten Plumes hochkommen, sehen sie vielleicht gerade noch die Rücklichter der Ostküste und können am Atlantik arbeiten statt am Pazifik. --Epipactis (Diskussion) 00:02, 3. Mär. 2014 (CET)Beantworten
Naja Südamerika ist ja auch kein Superkontinent. Dass Superkontinente nicht in der Mitte sondern eher am Rand Auseinanderbrechen ist eine Beobachtung die sich mit geophysikalischen Modellen deckt, insofern glaube ich nicht an Zufall. Der Präatlantik trennte die Kratone Rio Plata und Amazonia vom Rest hier zu sehen http://www.brasilienreisenurlaub.de/geologie/sao-francisco-kraton.htm zu (bedenken westlich dieser Kratone gab es damals noch keine kont. Kruste) --Christian b219 (Diskussion) 01:17, 3. Mär. 2014 (CET)Beantworten
@Gretarsson: Das einzige große Ozeanbecken müßte dann freilich auch entsprechend mitspielen und möglichst große Platten bilden statt eines kleinteiligen Mosaiks. --Epipactis (Diskussion) 22:15, 27. Feb. 2014 (CET)Beantworten
@Christian b219: Siehe Epipactis. Es ging uns erstmal nur um das initiale Abknicken der Platte. Ich denke, man kann annehmen, dass ozeanische Lithosphäre, die so alt und schwer ist, dass sie spontan subduziert, „von alleine“ in Tiefen vordringen kann, in denen die slab-pull-erzeugenden Metamorphosen stattfinden. Und ja, Epipactis meinte wahrscheinlich den endogenen Teil des Gesteinskreislaufs.
@Epipactis: Sollte wohl so sein. Allerdings, wenn ich mir die Situation im Pazifik anschaue, mit quasi-ringsrum Subduktion, ergo mit slab-pull-Wirkung ausschließlich auf ozeanische Lithosphäre – und die Situation ist seit der Existenz Pagaeas de facto unverändert –, kann Panagaea garnicht durch subduzierende Platten auseinandergezogen worden sein. Slab pull kann dann also eigentlich nicht die alleinige Triebfeder der Plattentektonik sein. Folglich wäre die Seltenheit spontaner Subduktion auch nicht weiter problematisch. --Gretarsson (Diskussion) 21:07, 28. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Überarbeitung März 2014

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Um mal einen Schlußstrich unter den zwar sehr instruktiven, aber auch schon sehr lang und allgemein gewordenen vorangehenden Abschnitt ziehen zu können, habe ich nun die angekündigten Änderungen am Artikel vorgenommen. Kann sein, daß die Diktion dadurch etwas "unwissenschaftlicher" geworden ist, aber das war der Zweck der Übung. An folgendem war mir besonders gelegen:

  • Der Artikel sollte auch dem nur grob vorinformierten Leser ein halbwegs anschauliches Bild vermitteln, ohne daß er erst einen Intensivkurs belegen muß.
  • Der Artikel sollte vom Allgemeinen zum Speziellen fortschreiten, so daß der Leser im Prinzip nach jedem Abschnitt aufhören kann, wenn er sich nicht weiter in die Details vertiefen möchte, aber trotzdem immer bereits ein in sich geschlossenes Bild vermittelt bekommt.
  • Der Artikel sollte dem Leser keine inkorrekten Ausdrücke beibringen (z.B. "Kruste", wo tatsächlich "Lithosphäre" gemeint ist), auch wenn dem Experten solche Kleinigkeiten vielleicht irrelevant erscheinen, weil der sie im Kopf automatisch korrigiert, ohne sie überhaupt bewußt zu bemerken.

--Epipactis (Diskussion) 23:28, 2. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Heute eingefügte Angaben zur Exhumierung im Abschnitt Beginn, Verlauf und Ende der Subduktion

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Da sollte man überlegen, ob das thematisch noch hier rein passt. Wäre m.E. im Artikel Gebirgsbildung besser aufgehoben. --Gretarsson (Diskussion) 18:19, 2. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

War auch mein erster Gedanke nur fiel es mir schwer den dort wirklich passend einzubauen, und hier stand schon was dazu. --Christian b219 (Diskussion) 18:44, 2. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Paßt schon hierher, würde ich sagen, denn mMn gehört es durchaus zur Gesamtbeschreibung der Subduktion, welche Lithosphärenkomponenten in welchem Maße und aus welchen Gründen subduziert werden (können) oder nicht.
Schwierigkeiten habe ich eher mit der Aussage (oder Suggestion?), daß die Subduktion mit einer K-K-Kollision endet. Ist es wirklich an dem, oder verstehe ich den Abschnitt in diesem Punkt falsch? Bzw., wie geht es "unten" weiter, wenn es oben sozusagen nicht mehr weitergeht? --Epipactis (Diskussion) 22:30, 2. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Die Kontinentale Kruste hat eine wesentlich geringere Dichte als die ozeanische deswegen kann sie nur so tief versenkt werden wenn sie an ozeanischer Kruste iwie drannhängt, reissen die Teile auseinander ploppt die kontinentale Kruste wie ein Korken an die Oberfläche. Die Dichte ist deswegen auch der Grund für das Ende einer jeden Subduktion, sobald das gesamte ozeanische Becken weg ist kommt die kontinentale Kruste die sich nicht mehr subduzieren lässt. --Christian b219 (Diskussion) 01:16, 3. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Ja sicher, aber welcher Mechanismus treibt dann z.B. die Indische Platte trotzdem fortwährend immer weiter gegen die Asiatische Platte, obwohl das vorlaufende Ozeanbecken doch längst komplett wegsubduziert ist und schon seit >50 Ma kontinentale Krusten kollidieren? (Das Zusammenspiel von Subduktion und (Kollisions)orogen wird mir jedenfalls weder durch den einen noch durch den anderen Artikel klar.) --Epipactis (Diskussion) 20:45, 3. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Ein reiner Trägheitseffekt sowohl die Konvektion im Erdmantel als auch die Platten an der Erdoberfläche sind noch auf die Subduktion eingestellt und soweit ich weiss ist die Platte geophysikalisch noch unter Indien nachweisbar. Lass dich nicht von der Größe des Himalayas blenden, das liegt auch daran dass hier mehrere (mindestens 2) Ozeanbecken subduziert wurden und die Krustenschnipsel (bspw. Inselbögen) akkretiert wurden. --Christian b219 (Diskussion) 21:28, 3. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Demnach wären also Kollisionsorogene hauptsächlich Produkte dieses Trägheitseffektes? Das kommt in beiden Artikel noch in keinster Weise zum Ausdruck. --Epipactis (Diskussion) 23:44, 3. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Also dieser Quelle zufolge, spielt die Trägheit keine große Rolle. Von größerer Bedeutung seien der „convetive drag“ (die Reibung des horizontalen Konvektionsstromes in der Asthenosphäre) an der Unterseite der Platte und die Kräfte, die an den Plattenrändern wirken („ridge push“ & „slab pull“). Christian hatte ja oben schon angedeutet, dass der Slab der Indischen Platte immer noch nachweisbar sei und ebendiese immernoch weiter unter die Eurasische zieht. Wie groß der Einfluss des ridge push ist, sei dahingestellt (manche behaupten ja, der sei ebenfalls vernachlässigbar). In dem Paper steht zudem, dass die Geschwindigkeit der Konvergenz mit Einsetzen der Kontient-Kontinent-Kollisison dramatisch abgenommen hat. --Gretarsson (Diskussion) 01:18, 4. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Naja ich hab da n bisschen weiter gedacht woher kommt denn die Konvektion? Hauptsächlich vom subduzierten slab sobald sich iwo eine neue Subduktionszone auftut wird die Konvektion sich völlig verändern. --Christian b219 (Diskussion) 07:50, 4. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Sorry, für mich wird die Sache nur immer unklarer. In sämtlichen WP-Artikeln rund um dieses Thema liest man irgendwas von "Platten", die "kollidieren" und dadurch ein Gebirge aufwerfen. Aber sind es denn nicht jeweils nur die Krustenanteile der Platten, die kollidieren, und ist nicht immer und zwingend auch eine Subduktion im Spiel? Oder kommt es tatsächlich vor, daß zwei Lithosphärenplatten sozusagen in ihrer kompletten vertikalen Ausdehnung einfach nur zusammenprallen, wie es diese Formulierungen dem Laien suggerieren? Da müßte mMn endlich mal Klarheit geschaffen werden. --Epipactis (Diskussion) 23:01, 8. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Imho wird auf Grund der hohen Dichte des lithosphärischen Mantels natürlich absolut bevorzugt Kruste verfaltet, während der lithosphärische Mantelanteil zum größten Teil bei der Verfaltung in den Erdmantel absinkt und relativ wenig in den Gebirgen verbaut wird. --Christian b219 (Diskussion) 01:51, 9. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
@Epipactis: In der „kompletten vertikalen Ausdehnung“ zumindest nie von Anfang an. Bei einer Kontinent-Kontinent-Kollision wird die Lithosphäre mit der ausgedünnten kontinentalen Kruste des Randes des sich der Kollisionszone nähernden Kontinentalblocks auf der Unterplatte zunächst noch relativ problemlos unter den Kontinentalblock der Oberplatte gezogen. Erst wenn immer dickere kontinentale Kruste der Unterplatte in die Subduktionszone gerät, setzt die Krustendeformation „in großem Stil“ ein und erfasst m.o.w. die komplette Lithosphäre beider Platten. Es handelt sich bei einer „Kollisison“ also eher um eine „Plattenverschränkung“, oder um es mal bildlich auszudrücken: zumindest anfangs eher wie wenn ein PKW unter einen LKW gerät, als wie wenn direkt zwei LKW oder zwei PKW zusammenkrachen. --Gretarsson (Diskussion) 02:20, 9. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Okay, aber welche Rolle spielt in dieser Kollisionsphase der Slab der Unterplatte, der ja währenddessen u.U. schon hunderte Kilometer tief in den Mantel hinunterhängt? Wenn er abreißt, sollte doch sein Zug und damit die gesamte Kollision zum Erliegen kommen, spätestens nach dem Abklingen des Trägheitsschwunges. Wenn er aber nicht abreißt, sondern weiter zieht (damit oben auch wirklich ein ansehnliches Orogen zustande kommt :-), dann kann das doch eigentlich nicht anders vonstatten gehen, als indem sich der versinkende Anteil, d.h. lithosphärischer Mantel, fortwährend von seiner obenbleibenden und weiter kollidierenden Kruste ablöst, oder? --Epipactis (Diskussion) 20:49, 9. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Solange der Slab zieht, solange dauert der eigentliche Kollisisonsvorgang, das ist richtig. Nennt sich kinematische Phase. In dieser erfolgt in der Oberkruste die Deckentektonik. Das mit der Trägheit lassen wir mal außer Acht. Wenn die beiden Kontinentalblöcke sich soweit ineinander „verschränkt“ haben, dass die Plattenbewegung de facto stoppt, dann zieht der Slab natürlich trotzdem weiter. Dadurch entsteht am Übergang des Slabs zur von der Oberplatte überschobenen kontinentalen Lithosphäre der Unterplatte eine Zugspannung. Wenn diese größer wird, als die Zugfestigkeit des Slabs, dünnt der Slab an besagter Übergangszone immer mehr aus und reißt schließlich ab, und zwar als Ganzes. Nicht nur die ozeanische Kruste, sondern auch der dazugehörige Lithosphärenmantel. Die ozeanische Kruste selbst ist übrigens an der Kollision selbst kaum beteiligt und wird auch nur zu geringen Teilen in das Orogen inkorporiert, weil das meiste eben in Form des Slabs subduziert wird. Der weitaus überwiegende Teil des Orogens (oder vielmehr jenes Teils des Orogens, den wir „hier oben“ mitbekommen) ist kontinentale Kruste. Und wenn der Slab abgerissen ist, dann wird nichts weiter subduziert, keine Kruste, kein lithosphärischer Mantel, auch nicht der der kontinentalen Kruste. Bis dahin, so die Theorie, ist dann in der Regel auch bereits ein „ansehnliches Orogen“ zustande gekommen, dass dann in die seine sogenannte postkinematische Phase eintritt, mit besagter Exhumierung hochgradig metamorpher Komplexe sowie ausgiebigem granitischen Plutonismus im Kernbereich des Orogens (das sind dann die sogenannten Kristallinkomplexe), wobei ich grad nicht 100%ig sicher bin, ob diese Exhumierungsgeschichten tatsächlich schon als postkinematisch gelten... --Gretarsson (Diskussion) 04:57, 10. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Sehr schön, ungefähr so sollte man es auch im Artikel nachlesen können, am besten natürlich mit Beispielen, damit sich der Leser ein wirklich zutreffendes Bild von den Vorgängen machen kann (was bei Sätzen wie bspw. Die Nazca-Platte traf vor 150 Millionen Jahren auf die Südamerikanische Platte wohl eher nicht der Fall ist.) --Epipactis (Diskussion) 21:27, 10. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Das passt schon. Der Artikel ist ohnehin noch nicht allzu lang. Grüße.--JBo 01:37, 3. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
@JBo und Epipactis: Bitte beachtet die Definition der Subduktion. Die Länge eines Artikels kann und darf nicht ausschlaggebend dafür sein, welche Fakten dort dargelegt werden. Subduktion ist nicht gleichzusetzen mit Orogenese. Die Exhumierung von versenkten Gesteinskomplexen erfolgt jedoch m.W.n. ausschließlich im Zuge einer Orogenese. --Gretarsson (Diskussion) 02:04, 3. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Ok, ich glaube ich verstehe wo es hakt. Allerdings kommt "Exhumierung" in meiner Ausgabe des geol. Wörterbuchs garnicht vor. Insofern müsste man erstmal schauen was die Quelle genau sagt.--JBo 02:13, 3. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Welche Quelle meinst du? Die, die Christian b219 eingefügt hat? Die wird schon von Exhumierung sprechen (ich hab nicht reingeguckt, sondern verlass mich da auf Christian). Der Begriff ist jedenfalls in der Strukturgeologie im Zusammenhang mit metamorphen Kernkomplexen von Orogenen absolut etabliert, findet sich aber in aktuellen allgemeinen geologischen Wörterbüchern tatsächlich nicht. Zumindest bei Murawski und im Spektrum-Lexikon nicht. --Gretarsson (Diskussion) 22:58, 3. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

Dichtekontrast

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Hundertprozentig plausibel scheint mir die Erklärung des slab pull noch nicht. Das slab-Material wird beim Abstieg durch Metamorphosen dichter, soweit klar. Eigentlich heißt das doch aber nichts anderes, als daß es sich allmählich wieder dem umgebenden Mantelmaterial angleicht, also auch dessen jeweiliger Dichte höchstens wieder gleichkommen wird. Woher rührt aber die höhere Dichte von Anfang an und während des gesamten Abtauchens? Da bleibt doch eigentlich nur die Temperaturdifferenz als treibende Kraft, oder gibt es noch andere Faktoren? --Epipactis (Diskussion) 22:29, 18. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

"Eigentlich heißt das doch aber nichts anderes, als daß es sich allmählich wieder dem umgebenden Mantelmaterial angleicht" eben nicht! das is ja das Ding der bei der Subduktion aus Basalt entstehende Eklogit ist schwerer als das im Erdmantel vorherschende Gestein Peridotit, obwohl er aus diesem am Mittelozeanischen Rücken erschmolzen wurde. Deshalb kann der subduzierte slab auch bis an die Kern-Mantel Grenze abtauchen. --Christian b219 (Diskussion) 00:02, 19. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Kern-Mantel-Grenze, natürlich! Denkfehler von mir, manchmal ist man wie vernagelt: ich war irgendwie darauf fixiert, daß die subduzierte Lithosphäre direkt wieder in der Asthenosphäre aufgeht. --Epipactis (Diskussion) 22:51, 19. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Wird in Büchern auch oft genug falsch dargestellt. --Christian b219 (Diskussion) 01:32, 20. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Ist aber vielleicht kein Wunder, denn wie ich nun merke, fehlt auch mir und selbst nach nochmaligem Durchschmökern des gesamten Artikelkreises doch noch eine ganz entscheidende Information: Warum durchläuft das Lithosphärenmaterial beim Abstieg in die Subduktionszone nicht einfach reziproke Metamorphosen wie beim Aufstieg am MOR, bzw. wie verhält es sich mit den Eklogiten am aufsteigenden Ast? Ohne diese Information mutet das Ganze für den Unkundigen immer noch an, als zöge sich der slab sozusagen am eigenen Schopf hinunter: Er sinkt, weil er dichter ist, und wird dichter, weil er sinkt. --Epipactis (Diskussion) 22:46, 20. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Beim Aufstieg am MOR erfolgt eine Aufschmelzung dabei entsteht der basaltoide Anteil der ozeanischen Kruste die SiO2 ärmeren Rückbleibsel die nicht aufschmelzen, verbleiben im lithosphärischen Mantel. Vermutlich stellen diese den lithosphärischen Mantel dar. Kurz: Ausgangsgestein A (Peridotit (Lherzolith)) im Erdmantel wird zu Gestein B (Basalt) und C (bspw. Dunit/Harzburgit) die bei der Subduktion beide dichter sind als Ausgangsgestein A. wie nun B und C wieder zu A werden kp und ich wär mir auch nicht so sicher ob du darauf überhaupt vernünftige Antworten findest. --Christian b219 (Diskussion) 08:43, 21. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
@Epipactis: „Er sinkt, weil er dichter ist, und wird dichter, weil er sinkt.“ Was genau ist daran so problematisch? Das nennt sich positive Rückkopplung. Wird auch für Klimaänderungen postuliert. Ich hab übrigens nochmal über das Temperatur-Ding nachgedacht, das ich revertiert hab: Sollte man vielleicht zumindest erwähnen. Nichtsdestoweniger gilt die Eklogitisierung, und nicht die geringere Temperatur des Slabs als Hauptursache des Dichtekontrastes zwischen Slab und Mantel und damit des slab pull.
Zum Problem des Slab-Recyclings: spätestens an der K-M-Grenze wird der Slab, der ja dann schon garnicht mehr aus Eklogit besteht (hatten wir hier (ganz unten)) wohl komplett aufgeschmolzen und geht im unteren Mantel auf. Genau das ist ja die Idee hinter der Mantelkonvektion: kaltes Material sinkt ab, heizt sich auf und steigt in Form von Plumes wieder auf. --Gretarsson (Diskussion) 15:16, 21. Aug. 2014 (CEST), nachträgl. bearb. --Gretarsson (Diskussion) 16:47, 21. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Tja, Letzteres, d.h. die simple Wärmekonvektion, ist mir ja klar. Unklar ist mir der Kreislauf der Transformationen (oder wie auch immer man das richtig nennt).
Um in Christians Bild zu bleiben: Ausgangsgestein A findet am MOR ein Fenster nach oben und nutzt es, indem es sich in B/C verwandelt, welches eine geringere Dichte hat, dadurch aufsteigt und auch eine Zeitlang oben bleibt. Wenn B/C (aus welchen Gründen auch immer) wieder absinkt (und also wieder in dasselbe Druck-Temperatur-Milieu zurückkehrt, in welchem es zuvor als A existiert hat), metamorphisiert es dennoch nicht wieder zu A, sondern stattdessen zu D (Eklogit), welches eine höhere Dichte hat als sein Ausgangsgestein A. Warum ist das so?
(Interessant wäre natürlich schon auch, was nachfolgend aus D wird. Denn sonst sieht es wirklich aus wie ein perpetuum mobile, das eben einfach in Gang bleibt, weil am Aufstieg immer A und am Abstieg immer D vorliegt.) --Epipactis (Diskussion) 22:54, 21. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
bitte exakt bleiben nur B (der Basalt) hat am Anfang eine geringere Dichte als der Erdmantel nicht C und auch nur B wird zu D (eig besser B' da sich der Chemismus nicht wesentlich ändert) die "Wiedervereinigung" von B/D + C findet erst im unteren Mantel statt, die Dichte eines Minerals ist abhängig von seinem Kristallgitter. Je Dichter die Moleküle gepackt werden können umso dichter. --Christian b219 (Diskussion) 23:27, 21. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Verstehe ich das richtig, daß D (bzw. B') nur aus B entstehen kann, bzw. daß A erstmal in B und C zerfallen sein muß, damit überhaupt D (bzw. B') entstehen kann? (Denn bisher frage ich mich, wenn D unter bestimmten Temperatur- und Druckverhältnissen entsteht, wieso es dann in der entsprechenden Tiefe nicht durchweg vorliegt.) --Epipactis (Diskussion) 00:08, 22. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Ja, das verstehst du richtig und das ist auch der Grund dafür, dass D/B' „vulgo“ Eklogit *gg* nicht durchgängig im oberen Mantel vorkommt, sondern u.a. nur in subduzierten Slabs. Unter bestimmten Bedingungen kann sich Eklogit auch in der Unterkruste bilden (z.B. im Rahmen von Gebirgsbildungen), wobei diese „überschwere“ Unterkruste dann abreißt (sogenannte Delamination) und in den Mantel absinkt. --Gretarsson (Diskussion) 03:49, 22. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Okay. Nun müßte man bloß noch abklären, ob diese Phasenübergänge energetisch neutral, also doch nur eine Erscheinungsform der Wärmekonvektion sind, oder ob sie dem System selber Energie zuführen. Im letzteren Fall sollten sie wohl asymmetrisch verlaufen, d.h. das beteiligte Material irreversibel einer höheren Dichte (Entropie? Enthalpie?) zustreben, bis es irgendwann vollständig umgesetzt ist, und der Prozess zum Erliegen kommt. (Im Prinzip jedenfalls - evtl. falsche Ausdrücke denke man sich bitte durch die jeweils korrekten ersetzt.) --Epipactis (Diskussion) 22:01, 22. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Wurde bereits gesagt... "positive Rückkopplung" --Christian b219 (Diskussion) 23:29, 22. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
(nach BK): Wie das mit der Energiebilanz aussieht, da hab ich, ehrlich gesagt keine Ahnung (und ich weiß auch garnicht inwiefern das überhaupt Gegenstand irgend einer Forschung ist – wahrscheinlich kann man sich das ausrechnen, aber ich bin in Chemie eine Niete). Ich würde mal spontan davon ausgehen, dass die Bilanz insgesamt negativ ist (also dass Energie abgegeben wird, d.h., die Entropie des Gesamtsystems nimmt zu, wie das bei allen abiotischen Prozesen generell der Fall ist), weil genau das „Sinn und Zweck“ des Ganzen (also Konvektion inkl. Plattentektonik) ist: Energieabgabe aus dem Erdinneren. --Gretarsson (Diskussion) 23:35, 22. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

Ende der Subduktion

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Aktuell steht da: Wird einer in Subduktion befindlichen Platte durch das Fehlen einer Spreizungszone an ihrem entgegengesetzten Rand kein neues Lithosphärenmaterial hinzugefügt .... Kann man das wirklich so sagen? Weiter oben wird das Vorhandensein der Spreizungszonen mit "geometrischer Notwendigkeit" begründet, was ja auch plausibel ist - aber folgt daraus nicht, daß eine Spreizungszone gar nicht fehlen kann, oder andersherum: daß dort, wo keine Spreizungszone ist, auch nicht vom "entgegengesetzten Rand" die Rede sein kann?

Im Grunde ist ja wohl auch etwas ganz anderes gemeint, nämlich das Heranflößen eines größeren Blockes kontinentaler Kruste an die Subduktionszone, nachdem mehr oder weniger lange Zeit nur ozeanische Kruste dort angekommen ist und wegsubduziert wurde. Die Platte hingegen dürfte sich hinter diesem Block ja wohl fortsetzen, eben genau bis zur nächsten Spreizungszone. --Epipactis (Diskussion) 20:28, 18. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

OK, du hast recht. Ist unglücklich formuliert. Hab’s geändert. --Gretarsson (Diskussion) 21:55, 18. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Es ist noch nicht ganz das, worauf ich hinauswollte. Nehmen wir als Beispiel mal die Indische Platte. Die umfasst ja südlich des derzeit kollidierenden kontinentalen Krustenblockes (des indischen Subkontinents) noch ein beträchtliches Stück ozeanische Kruste im Indischen Ozean, und an ihrem Südrand steht doch anscheinend nach wie vor eine Spreizungszone parat, welche noch beliebig lange Lithosphäre nachliefern könnte, bzw. solange es die Norddrift der Platte eben verlangt. Sollte man demnach nicht annehmen, daß nicht das Fehlen einer Spreizungszone zum Aufhören der Subduktion bzw. Drift führt, sondern umgekehrt: Erst wenn die Drift durch den Widerstand der Krustenkollision zum Erliegen kommt, wird auch die Spreizung am entgegengesetzten Rand der Platte zum Erliegen kommen? --Epipactis (Diskussion) 23:25, 18. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Ähm, nein, war ein unzutreffendes Beispiel, deine Darstellung ist im Prinzip schon okay. Im Grunde vermisse ich nur eine Art Vorrede, damit sich der unkundige Leser den Vorgang einigermaßen visualisieren kann. Etwas in der Art wie: Einmal in Gang gekommen, kann dieser Prozess Millionen von Jahren andauern und dabei tausende Kilometer ozeanischer Lithosphäre ins Erdinnere befördern. ... --Epipactis (Diskussion) 23:52, 18. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Keine Einwände bzw. gute Idee. Füg den Satz ein (falls er so oder so ähnlich nicht schon irgendwoanders steht). Danke übrigens noch nachträglich für den Hinweis mit der Spreizungszone. --Gretarsson (Diskussion) 23:59, 18. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Ich werds versuchen. Jedenfalls ist das mMn ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt im Artikel, denn nachfolgend sollte man ja auf die Subduktion zunehmend jüngerer d.h. im Grunde noch schwimmfähiger Lithosphäre bis hin zur MOR-Subduktion, sowie auf slab-breakoff, Subduktionsumkehr, Platten-Reorganisation u.dgl. zu sprechen kommen.
Desgleichen: Was geschieht eigentlich (bzw. gibt es Beispiele?), wenn die Unterplatte einen Block kontinentaler Kruste an die Subduktionszone heranführt, der Rand der Oberplatte aber ozeanisch ist und somit kein Kontinentalrand als Kollisionspartner im Wege steht, d.h wenn eine Ozean-Ozean- in eine Kontinent-Ozean-Konvergenz übergeht? --Epipactis (Diskussion) 18:37, 19. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Der Kontinentalblock kann prinzipiell nicht subduziert werden. Es gibt folglich zwei wahrscheinliche Szenarien. 1) Der Inselbogen der Oberplatte wird dem Kontinentalblock angegliedert und die Oberplatte wird fortan unter den Kontinentalblock subduziert. 2) Der Inselbogen der Oberplatte wird dem Kontinentalblock angegliedert und der Ozeanboden der Unterplatte an der Rückseite des Kontinentalblocks wird fortan subduziert. Intuitiv würde ich das u.a. davon abhängig machen, wie groß der Kontinentalblock und wie alt die oz. Kruste der Oberplatte ist. Die Wahrscheinlichkeit für Szenario 1) wächst mit der Größe des Kontinentalblocks und dem Alter der oz. Kruste der Oberplatte, die Wahrscheinlichkeit für Szenario 2) wächst mit abnehmender Größe des Kontinentalblocks und abnehmendem Alter der oz. Kruste der Oberplatte. Beispiele für solches „Plattenbillard“ gibt es zu Hauf in der Erdgeschichte, vor allem in der paläozoischen Geschichte Nordamerikas und Europas. --Gretarsson (Diskussion) 19:32, 19. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Das sieht ja wirklich übel aus, schon wenn ich allein nur das hier lese (leider oder vielleicht zum Glück nur der erste Beitrag free) ... - In diesem Punkt wird sich der Artikel also wohl hinter allerlei "kann" und "mögliche Szenarien" verschanzen müssen. --Epipactis (Diskussion) 20:48, 19. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Allerlei "kann" und "mögliche Szenarien", na das ist ja mal ganz was neues in der Geologie... ;-) --Gretarsson (Diskussion) 21:50, 19. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Ist ja nicht Geologie sondern Plattentektonik, und die ist ja auch relativ neu :-)) - Was soll man denn aber sonst machen, wenn sich doch jeweils erst in ein paar Millionen Jahren herausstellt, welches Szenario tatsächlich einzutreten gedenkt? --Epipactis (Diskussion) 00:29, 20. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Vielleicht hat man ja, in hoffentlich weniger als ein paar Millionen Jahren, die Geodynamik soweit verstanden und genug Daten zusammen, um damit Computersimulationen laufen zu lassen. Die Astronomen machen sowas ja schon recht erfolgreich. --Gretarsson (Diskussion) 02:49, 20. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Wobei die natürlich meist ebenso lange Frist bis zum Erfolgsnachweis haben. Was Modelle und Simulationen derzeit zu leisten vermögen, sieht man vielleicht besser bei den Meteorologen. --Epipactis (Diskussion) 10:09, 20. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
OK, von dem Standpunkt aus, hast du wohl zu einem gewissen Grade recht, aber frag mal einen Meteorologen, wie das Wetter heute in einem Jahr wird ;-). Und die Astronomen haben den Vorteil, dass bei denen relativ wenig Materie auf auf ziemlich viel Raum verteilt, was die Unwägbarkeiten in ihren Simulationen doch sehr mindert... --Gretarsson (Diskussion) 15:02, 20. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Eigentlich wollte ich mit dem obigen Vergleich auch mehr auf die Grenzen des Leistungsvermögens bzw. der Treffsicherheit der Prognosen anspielen. --Epipactis (Diskussion) 18:49, 20. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Ich hatte dich schon verstanden, daher ja der Vorschlag, den Meteorologen nach dem Wetter für den 20. September 2015 zu fragen, wobei das natürlich unfair ist, weil Himmelsmechanik weniger chaotisch abläuft als das Wettergeschehen. Es sei denn, du meintest Simulationen des Klimas der nächsten Jahrzehnte bis Jahrhunderte, da hättest du aber Klimatologen sagen müssen. Egal, war eh OT. --Gretarsson (Diskussion) 05:48, 21. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Aber um nochmal auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: Dieser Tage ärgert mich gerade eine bei ARTE laufende einschlägige Dokfilmserie ("Kontinente in Bewegung"), in der es wieder von "kollidierenden Platten" nur so wimmelt. Ich denke deshalb, daß man auch die Nichtidentität von Kontinenten und Platten bzw. das Zusammenspiel von Tektonik und Topographie noch etwas deutlicher machen sollte. --Epipactis (Diskussion) 20:56, 20. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Nichtidentität von Kontinenten und Platten: aber nicht zu weitschweifig, denn das sollte, wenn dann im Artikel Plattentektonik passieren (falls nicht schon passiert).
Zusammenspiel von Tektonik und Topographie: OK, aber prinzipiell nur das, was auch mit Subduktion zu tun hat.
Kontinente in Bewegung. Hatte ich letztens auch eine Folge gesehen. Da ging’s um Diamanten und Kratone. Ist halt Pop und soll unterhalten. Selbst die Fachleute, die da zu Wort kommen, vereinfachen bis hin zur Verfälschung, obwohl einiges wahrscheinlich auch auf unsachgemäße Übersetzung zurückführbar sein könnte... --Gretarsson (Diskussion) 05:48, 21. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Ist gar nicht so einfach, Subduktion und Plattentektonik zu trennen. Jedenfalls sehe ich momentan nur zwei Konstellationen, die zum Ende einer Subduktion führen können: hinreichend ausgedehnte d.h. Widerstand leistende Kontinent-Kollision und slab-breakoff. Wenn ich den Vorgang vor der chilenischen Küste richtig verstehe, wird da gerade eine Spreizungszone, deren "Spreizung langsamer als die Subduktion" ist, einfach an die Subduktionszone herangezogen und schließlich sogar mit subduziert, jedoch ohne Kollision und ohne daß dabei ein Ozean geschlossen wird, denn der setzt sich jenseits der SZ ja fort. --Epipactis (Diskussion) 20:53, 21. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
1) Es sagt ja niemand, dass man Subduktion und Plattentektonik trennen soll, sondern nur, dass man überlegen soll ob es Sinn macht, plattentektonischen Urschleim in einem relativ speziellen Artikel widerzukäuen. In der Einleitung steht ja nun schon „ozeanische Lithosphäre“, mit ziemlich unmissverständlicher nebenstehender Abbildung. Da sollte doch eigentlich auch den etwas begriffsschwächeren Zeitgenossen klar werden, dass Kontinent und Lithosphärenplatte nicht das gleiche sind. Und nur damit keine Missverständnisse eintreten: Slab-Breakoff und Kontinent-Kontinent-Kollision stehen miteinander in engem Zusammenhang. Der Slab beginnt dann abzureißen, wenn die Plattenbewegung an der Kollisionszone faktisch komplett gestoppt ist. Die Kollison der Kontinentalblöcke ist also die Ursache für den Stopp der Subduktion und den Slab-Breakoff.
2) Hab’s im Artikel präzisiert. Unter „Schließung“ (engl. closure) wird in der Regel kein Ereignis sondern ein Prozess verstanden, dessen finales Ereignis die Kollision der Kontinentalblöcke ist (auch als endgültige Schließung oder vollständige Schließung bezeichnet). Kann aber nicht bei jedem als bekannt vorausgesetzt werden. --Gretarsson (Diskussion) 21:45, 21. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
MMn kann man auf diesem Gebiet so gut wie nichts voraussetzen (das merkt man ja schon an meinen Fragen :-), jedenfalls nicht, solange noch allenthalben die "Kontinentalplatten" herumgeistern. Deshalb gleich weiter: Was geschieht, wenn der Kontinentalblock auf der Unterplatte relativ klein im Verhältnis zur Subduktionsfront ist? Was geschieht, wenn eine Spreizungszone in die Subduktionszone gerät? --Epipactis (Diskussion) 00:49, 22. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Da Spreizungszonen bzw. Mittelozeanische Rücken (MOR) aus ozeanischer Kruste bestehen bzw. auf ozeanischer Lithosphäre liegen werden die mit subduziert. Da die Kruste dort aber mehr auftrieb hat, passiert dies nicht so „reibungslos“ wie die Subduktion normaler ozeanischer Lithosphäre und führt zu ernster Oberplattendeformation (Literatur findet sich unter dem Stichwort spreading ridge subduction). Ähnliches gilt auch für Seamount-Ketten (aseismic ridges) und ozeanische Basaltplateaus. Bei MOR können aber noch zusätzliche Effekte durch das sogenannte slab window (die subduzierte Spreizungsachse) unterhalb des Kontinents auftreten, Stichwort: Basin-and-Range-Provinz (hatte ich in einem anderen Thread hier auf der Seite schonmal angesprochen, da hatte ich die Bezeichnung slab window aber gerade nicht zur Hand).
Bei sehr kleinen Kontinentalblöcken ist wohl am ehesten zu erwarten, dass deren Kollision mit einer Subduktionsfront keinen Stopp der Subduktion hervorruft, sondern dass deren topographisch höheren Teile einfach von der Unterplatte abgeschert und an die Oberplatte akkretiert werden und der Rest zusammen mit der ozeanischen Lithosphäre in die Tiefe gezogen wird. Allerdings lautet die Frage, wie solche kleinen Kontinentalfragmente überhaupt an eine im Verhältnis sehr breite Subduktionsfront geraten sollen. Jede Spreizungszone geht aus einer kontinentalen Riftzone hervor. Das Kontinentalfragment, das sich dabei von einem größeren Kontinentalblock löst, ist dann in etwa genauso breit, wie die sich separierende Platte und folglich dann auch ungefähr so breit, wie die Subduktionszone, an der diese Platte, oder vielmehr deren ozeanischer Anteil, dann irgendwann wieder „verschluckt“ wird. --Gretarsson (Diskussion) 13:27, 22. Sep. 2014 (CEST), nachträgl. bearb. --Gretarsson (Diskussion) 14:21, 23. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Also ich meine mal gehört zu haben dass unter Bolivien im eigentlichen ein kleiner Kontinent unterschoben wurde. --Christian b219 (Diskussion) 19:49, 22. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Muss aber schon länger her sein, so irgendwann im frühen Paläozoikum (oder noch früher) in einem anders gearteten plattentektonischen Setting... --Gretarsson (Diskussion) 20:09, 22. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
nene schon halbwegs erdgeschichtlich zeitnah, bei Bolivien ist ja auch Lateinamerikas Kruste am dicksten und am höchsten.--Christian b219 (Diskussion) 20:37, 22. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Ja, in Bolivien liegen die Zentralanden, eine der Regionen, mit der dicksten Kruste überhaupt (Moho-Tiefe ca. 80 km). Dass das mit einem unterschobenen Kleinkontinent zusammenhängen soll, wäre mir aber neu. Ist das irgendwo publiziert? --Gretarsson (Diskussion) 00:18, 23. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Mit Sicherheit, aber ich hab da nichts zur Hand. Meine mich aber zB an ein Paper zu erinnern das porphyrische Lagerstätten behandelte und hier (wen wunderts) dann eben auch etwas andere Elemente wirtschaftlich förderbar sind, aber frag mich nicht mehr nach Details. --Christian b219 (Diskussion) 20:26, 23. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Jedenfalls scheint es doch mehr solcher Kontinentalsplitter wie Mauritia (Mikrokontinent) zu geben bzw. gegeben zu haben, von denen vermutlich auch nicht jeder seine eigene Platte hat(te). Wäre auch seltsam, wenn es anders wäre. Wenn Rifting im Prinzip an beliebiger Stelle auftreten kann (?), ist es ja Zufall, in welchen Größenanteilen bzw. Verteilungen die beiden Krustentypen dann auf der neu entstehenden Platte vorliegen. --Epipactis (Diskussion) 22:19, 23. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
„Mauritia“, wenn unabhängig von der Indischen Platte von Madagaskar abgeriftet, muss eine eigene Kleinplatte sein. Geht nicht anders. Zum Rest: Zeige bitte, unter der aktuell allgemeingültigen Annahme, dass jede ozeanische Spreizungszone aus einer kontinentalen Riftzone hervorgegangen ist, wie die Ablösung einer nur kleinen Ecke eines Kontinentes mit der Öffnung eines Ozeanbeckens, dessen Spreizungszone viel länger ist, als die Riftingzone bzw. wie die Separierung einer Platte, die deutlich breiter ist als die kontinentale Riftzone, vonstatten gehen soll. --Gretarsson (Diskussion) 01:31, 24. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Schau dir doch nur mal Indien an, die rekonstruierte Bewegung ist ja eig auch nur dann mit der des afrikanischen Kontinents vereinbar wenn man weiss dass Afrika im Nordenosten (arabische Halbinsel) nicht weiter konnte. --Christian b219 (Diskussion) 09:05, 24. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Daß Riftzonen immer kontinental sind, ist mir tatsächlich neu. Nun frage ich mich natürlich, was sie so strikt an kontinentale Lithosphäre bindet, und was sie daran hindert, auch in ozeanischer Lithosphäre aufzutreten bzw. sich über den Rand des Kontinents hinaus in den angrenzenden Ozean zu erstrecken. --Epipactis (Diskussion) 23:03, 24. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Ich rück mal rüber.
@Christian b219. Das Argument mit der Indischen Platte verstehe ich nicht. Was hat das mit meiner Frage bzw. mit „Mauritia“ zu tun?
@Epipactis: Das liegt daran, dass kontinentale Kruste zwar dicker aber ganz und gar nicht kompakter ist als ozeanische Kruste, sondern jede Menge „Schwächezonen“ aufweist, die recht anfällig für Dehnung sind (hatten wir hier auch schonmal in anderem Zusammenhang). In Ostsibirien reicht ein MOR, der Gakkel Ridge (Fortsetzung des Mittelatlantischen Rückens in die Arktis), in Form des Laptewsee-Rifts auf den Kontinent, jedoch propagiert dieser MOR auf den Kontinent, nicht andersrum vom Kontinent in den Ozean. Ausschließen, dass es andersrum auch klappt, würde ich allerdings nicht. Zum Beispiel scheint der MOR zwischen der Somali-HI und der Arabischen HI auch ein Stück weit nach Osten propagiert zu sein. Dennoch besteht genausogut die Möglichkeit, dass anstatt dass ein Rift in angrenzende ozeanische Lithosphäre propagiert, sich m.o.w. quer zu den Rift-Enden Transformstörungen ausbilden. Genau das beobachtet man z.B. an den Grenzen der Indischen zur Arabischen und Australischen Platte. --Gretarsson (Diskussion) 00:05, 25. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Ohne ausschließen zu wollen dass es sich bei Bolivien um eine Kontinent Inselbogen Kollision handelt: Stell dir mal vor es gäbe den Teil Asiens mit dem Indien kollidiert wäre nicht, dann wäre Indien jetzt mitten in einem anderen Ozean. Der Punkt ist einfach dass gerade der Pazifik so uralt ist dass man die Bewegungs und Spreizungsrichtungen vorheriger Ozeane nur sehr schwer rekonstruieren kann. --Christian b219 (Diskussion) 20:41, 25. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Eben, der Pazifik ist so alt und so groß, wo soll da plötzlich kontinentale Kruste herkommen, die mit Südamerika kollidieren kann? Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Backarc-Rifting und -Spreading mit anschließender Inversion oder ein Inselbogen, der aus einer Alten, weiter zentral im Pazifikbecken gelegenen Subduktionszone stammte. Egal was es war: Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ohne dass es dazu irgend einen Beleg (Publikation) gibt. Zu deinem Beispiel mit Indien: siehe oben. Dass der Indische Subkontinent mit Asien zusammengestoßen ist, ändert nichts daran, dass die Indische Platte im Osten und Westen von Transformstörungen begrenzt ist. Egal ob diese sich bereits im Zuge der Drift oder erst nach der Kollision (die TS zwischen Indischer und Australiascher Platte mglw. erst nach der Kollision) ausgebildet haben, zeigen diese m.E. gut, dass die Größe einer Platte von der Bewegungsrichtung und der Größe des Kontinentalblocks abhängt und dass die Größe quer zur Bewegungsrichtung vom Kontinentalblock vorgegeben wird. Im Übrigen halte ich die Frage, was passiert, wenn ein relativ kleiner Kontinentalblock an eine Subduktionszone gerät, für nicht so essentiell für den Artikel, als dass man damit endlose Diskussionskilometer füllen müsste. --Gretarsson (Diskussion) 12:14, 26. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Da im Artikel steht, daß eine Kontinentkollision "in der Regel" zum Ende der Subduktion führt, liegt m.E. die Frage nicht ganz fern, ob und welche Ausnahmekonstellationen es eventuell neben diesem Regelfall gibt. Insofern waren deine Darlegungen für mich schon sehr aufschlußreich. (Ich wünsche mir eben einfach, daß sich selbst ein bescheidener Kenntnishintergrund wie meiner die Sachverhalte einigermaßen aus den Artikeln zusammenreimen kann, ohne erst darauf studieren zu müssen.)
Also noch eins, obwohl es vielleicht mehr zum Thema Wilson-Zyklus gehört: Hängt die Größe einer neu entstehenden Platte bzw. die erreichbare Ausdehnung des anfänglichen Rifts auch vom Vorhandensein bzw. der Ausdehnung einer Subduktionsmöglichkeit in der Bewegungsrichtung ab? Oder andersherum: Wie verschafft sich die Riftzone den Raum, um sich zum Ozeanbecken erweitern zu können? --Epipactis (Diskussion) 22:41, 26. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Ich merke, du denkst mit ;-) Antwort: Wohl ja. Zumindest für die perigondwanischen Terrane des Tethys-Raumes wird angenommen, dass deren Abriften vom Nordrand West-Gondwanas maßgeblich durch den von der Subduktionszone am Südrand West-Laurasias ausgehenden Plattenzug getriggert wurde. Das abgeriftete Kontinentalfragment bzw. die Kette kleinerer Kontinentalfragmente (da gibt es, wie soll’s anders sein, unterschiedliche Ansichten) war dabei in etwa genauso lang wie die Subduktionszone. --Gretarsson (Diskussion) 23:51, 26. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Nun, ich hoffe, meine Überarbeitung ist nicht allzu "pop"pig geworden, von den allfälligen Fehlern und der Unvollständigkeit mal ganz abgesehen. Die Exhumierung wußte ich allerdings nicht mehr unterzubringen und habe sie in den folgenden Abschnitt umgebettet. --Epipactis (Diskussion) 22:01, 28. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Ich lese bei eurer Diskussion völlig fasziniert mit und bin begeistert, wie ihr mit Sachverstand den Artikel schrittweise verbessert. Bei den letzten Edits habe ich jetzt aber ein Verständnisproblem, das ich zumindest mal vorstellen möchte: Dass Ozeanboden fortwährend an Auftrieb verliert ist mir neu. Da es auch ziemlich unintuitiv ist, bräuchten wir hier IMHO einen Beleg als Fußnote. Könnt ihr da was passendes raussuchen? Damit hängt zusammen, dass mir unklar bleibt, was genau es bedeutet, dass sich "die Spreizungszone der Subduktionszone" annähert. Wie wirkt sich das denn auf die gegenüberliegende Kontinentgrenze aus? Kann die Spreizung asymetrisch wirken? Dazu würde ich mir eine Erklärung wünschen, gerne auch mit Beleg in einer Fußnote. Grüße --h-stt !? 16:36, 29. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Ich habe bereits einige Modifikationen an Epipactis’ letztem Edit vorgenommen. Darin einbegriffen ein EN zur spontan einsetzenden Subduktion, die ja Effekt des kontinuierlichen Auftriebsverlustes der oz. Lithosphäre ist.
Die Krusten- bzw. Lithosphärenproduktion an einer Spreizungszone ist generell immer symmetrisch. Die Spreizungszone (sowie natürlich auch das der Subduktionszone gegenüberliegende Ende des Ozeanbeckens) nähert sich in einem Ozeanbecken mit einseitiger Subduktion (also anders als derzeit im Pazifikbecken) der Subduktionszone dann an, wenn die Spreizungsrate niedriger ist als die Subduktionsrate (Rspr < Rsub). Ist Rspr > Rsub, entfernt sich die Spreizungszone von der Subduktionszone, während sich das Becken asymmetrisch weiter öffnet. Ist Rspr ≈ Rsub, bleibt der Abstand zwischen Spreizungs- und Subduktionszone gleich, während sich das Becken weiter öffnet, jedoch stärker asymmetrisch als im Fall Rspr < Rsub. --Gretarsson (Diskussion) 20:01, 29. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Zunächst vielen Dank @Gretarsson für die Modifikationen und Ergänzungen. Mir war schon klar, daß mir vieles noch unklar ist, und daß es mit den Fragen so bald noch kein Ende haben wird, deshalb mache ich hier gleich mal einen neuen Abschnitt auf. Überhaupt scheint mir, daß die Schilderung der Abläufe auch im Artikel schon Unterabschnitte gebrauchen könnte (nicht zuletzt, um den nun doch etwas üppiger geratenen "plattentektonischen Urschleim" füglich unterzubringen :-) --Epipactis (Diskussion) 22:31, 29. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

spreading ridge subduction

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Bislang dachte ich, daß eine Platte, wenn sie sozusagen bis zum bitteren Ende d.h. einschließlich ihrer Spreizungszone(n) subduziert wurde, unweigerlich abreißt und sich auf Nimmerwiedersehen in den Erdmantel verabschiedet, so wie es anscheinend derzeit der Farallon-Platte widerfährt. Falls dem so ist - wie wird sich anschließend die Pazifische Platte verhalten, wenn sie dann ante portas der N-Am-Platte steht? Greift die Subduktion etwa gleich nahtlos auf sie über, oder ist der weitere Verlauf völlig offen? Desweiteren: Plattentektonisch gesehen wäre in einem solchen Fall zwar das "Ozeanbecken" der verschwundenen Platte "geschlossen", aber der topographische Ozean, hier der Pazifik, trotzdem immer noch vorhanden. Das ist für den Unkundigen zumindest von der Begrifflichkeit her möglicherweise verwirrend. --Epipactis (Diskussion) 23:06, 29. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Schon möglich, dass die Spreizungsachse als Schwächezone einen Slab breakoff begünstigt oder sogar zwingend herbeiführt, wobei sich, da der Schnittwinkel zwischen Subduktionsfront und Spreizungsachse nur an wenigen Stellen entlang der Subduktionsfront 0 sein dürfte, Übergänge zwischen Slab Window und Slab Breakoff ergeben müssten, und man garnicht scharf trennen kann. Jedenfalls hab ich hinsichtlich eines Slab Breakoffs nach Subduktion eines annähernd parallel zur Subduktionsfront orientierten MOR keine konkreten Aussagen in der Literatur gefunden. Stattdessen befassen sich die von mir aufgetanen Papers zum Thema immer nur mit MOR, die Quer zur Subduktionsfront abtauchen. Darin wird Breakoff entlang der Querstörungen, die die einzelnen Segmente eines MOR trennen, postuliert.
Da sich Nord- und Südamerika durch Öffnung des Atlantiks aktiv nach Westen bewegen, wird die Pazifische Platte wohl nahtlos weiter subduziert werden zumal der Beginn der Subduktion der PP an verschiedenen Stellen der Subduktionsfront zu verschiedenen Zeitpunkten eintreten wird bzw. im Norden Nordamerikas ja bereits eingetreten ist.
Und natürlich erstreckt sich ein Ozeanbecken auf mehr als eine Platte, sofern ein MOR vorhanden ist. Hab das im Artikel durch den Zusatz „kovergent“ klargestellt (ggf. muss man da eine ausführliche Fußnote draus machen). Hinsichtlich des Pazifiks besteht der Unterschied zur topographischen bzw. geographischen Definition darin, dass bei letzterer die Randmeere (Beringmeer, Japanisches Meer usw.) zum Pazifik dazuzählen, während sie im plattentektonischen Sinn jenseits der Subduktionszone(n) liegen und eigene kleine Ozeanbecken (Backarc-Becken) bilden. --Gretarsson (Diskussion) 02:16, 30. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Wenn man den Golf von Kalifornien ansieht (dort gibt es einen jungen MOR) dann würde ich sagen dass die Subduktion eines MOR normalerweise zu einem slab breakoff und infolge dessen zu einem Mantelupwelling führt (daher der neue MOR), wäre jetzt mal so ein aus der Luft gegriffener Erklärungsansatz ohne Quelle. --Christian b219 (Diskussion) 21:48, 30. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Also ungefähr das hier. Offenbar ein ziemlich kompliziertes Geschehen, vielleicht sollte sich der Artikel darauf vorläufig lieber doch noch nicht einlassen. --Epipactis (Diskussion) 23:01, 30. Sep. 2014 (CEST)Beantworten
Weil der ozeanischen Lithosphäre eines Ozeanbeckens nach vollständiger Subduktion der Spreizungszone kein neues Material mehr hinzugefügt wird, erhöht sich damit die Geschwindigkeit der Einengung. ist jedenfalls so oder so nicht logisch. Wenn die Spreizungszone "vollständig" subduziert ist, dann ist auch das betreffende (d.h. diesseits gelegene) Ozeanbecken komplett weg. Wenn die Subduktion dann auf die jenseitige Platte übergreift, kann diese ja an ihrer Gegenseite ohne weiteres wieder eine Spreizungszone haben, die ausreichend Material nachliefert, und alles geht einfach weiter wie zuvor. Wenn sie nicht übergreift, bedeutet das wohl Stillstand d.h. es wird nichts mehr eingeengt. --Epipactis (Diskussion) 00:37, 7. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Naja, wollen wir es mal nicht zu kompliziert machen und gehen bei Einsetzen der Subduktion von einem Atlantik-Typ- oder Rotes-Meer-Typ-Ozeanbecken mit einer einzelnen Spreizungszone (sub)parallel zu den Beckenrändern aus (kann man gerne im Text noch anmerken, insbesondere weil das Pazifikbecken, das „blöderweise“ als Paradebeispiel für Subduktion gilt, aufgrund seines hohen Alters eine etwas kompliziertere Plattenkonfiguration hat). Alles andere führte zu weit, weil ja jede Eventualität bei der Beschreibung der Vorgänge berücksichtigt werden müsste, was den Leser wohl unnötig verwirren und wohl auch generell den Rahmen des Artikels sprengen würde (es geht ja schließlich in erster Linie um Subduktion). Außerdem hatte ich ja umseitig ergänzt, dass ein Ozeanbecken mehr als eine Platte umfassen kann (ist aktuell sogar bei jedem Ozeanbecken so) und immer von Kontinentalblöcken (einschl. Inselbögen) begrenzt wird (divergente Plattengrenzen zählen nicht als Grenze, Ozeanbecken im plattentektonischen Sinn sind keine Seebecken). Wird dann die Spreizungszone subduziert, hat nur noch eine Platte Anteil am Becken, das sich dann aufgrund fehlender Spreizung mit erhöhter Geschwindigkeit schließt. --Gretarsson (Diskussion) 02:19, 7. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Weil der ozeanischen Lithosphäre eines Ozeanbeckens nach vollständiger Subduktion der Spreizungszone kein neues Material mehr hinzugefügt wird, erhöht sich damit die Geschwindigkeit der Einengung gegenüber vorher. Oder ähnlich. --Silvicola Disk 03:33, 7. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Schon im vorhergehenden Satz wird eine einzelne Spreizungsachse impliziert. Dass nach Subduktion dieser Spreizungsachse, die ja nur stattfinden konnte, weil die Spreizung schon mit geringeren Raten lief als die Subduktion, die Einengung gegenüber vorher schneller läuft, ist eigentlich selbstredend, oder? Was man vielleicht noch explizit erwähnen könnte, ist, dass durch die SRS die Subduktion auf eine andere (Unter)Platte übergreift --Gretarsson (Diskussion) 04:28, 7. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Nö, selbstredend ist beides nicht. Eine Platte kann maximal bis zu ihrer Grenze eingeengt werden, und da der ridge definitiv die Grenze ist, muß die einzuengende Platte ja bereits verschwunden sein, wenn der ridge verschluckt wird, und an einer verschwundenen Platte gibts nichts mehr einzuengen. Betreffs des Übergreifens hier nochmal der Link von weiter oben. Sieht das nicht eher nach Desintegration des Ridges und Verebben der Subduktion aus? --Epipactis (Diskussion) 00:16, 8. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Nochmal: Das Ozeanbecken mit MOR/Spreizungszone besteht aus der aktuell in Subduktion defindlichen Platte, die ausschließlich ozeanische Kruste umfasst sowie der Platte jenseits der Spreizungszone, die zudem auch kontinentale Kruste aufweist, wobei letzgenannte den der Subduktionszone gegenüberliegenden Beckenrand bildet. Nach Subduktion des MOR besteht das Becken natürlich noch solange weiter, bis auch die ozeanische Lithosphäre der zweiten Platte vollständig subduziert ist.
Zum verlinkten Paper: Du hast insofern nicht unrecht, als dass momentan dort, wo die Pazifische Platte direkt auf die Nordamerikanische Platte trifft, u.a. am Westrand der Baja California, keine Subduktion stattfindet, sondern die Plattenbewegungen dort zurzeit an Transformstörungen ablaufen. Dies ist ein Effekt der Subduktion des East Pacific Rise, bzw. ein Effekt dessen, dass diese Spreizungszone nach wie vor südlich der Baja Californa und nordlich des US-Bundesstaates Kalifornien, dort in Gestalt des Juan de Fuca Ridge, aktiv ist und sich daher wohl Slab Windows unter dem Nordamerikanischen Kontinent befinden oder die Slabs sogar im Abreißen begriffen sind (wie ich oben bereits erwähnte, könnten beide Prozesse bei den dort gegebenen Geometrien vermutlich ineinander übergehen). Aber dies ist eine Momentaufnahme und weder bedeutet dies das Ende der Subduktion des Pazifikbeckens unter den Westrand Nordamerikas noch kann man daraus irgendwelche generellen Aussagen über den Verlauf der Subduktion von Ozeanbecken ableiten. Es ist allgemeine Lehrmeinung, dass zwei Tethys-Becken, die Paläotethys und die Neotethys mitsamt ihren Spreizungszonen komplett subduziert worden sind. Auch andere Ozeanbecken (Iapetus-Ozean, Rheischer Ozean, Penninischer Ozean, Meliata-Ozean, usw.) sind komplett subduziert worden. Zugegeben die waren nicht so groß wie die Tethys, aber das spielt eigentlich keine Rolle. Wichtig sind die Relativbewegungen der Platten bzw. Beckenränder zueinander. --Gretarsson (Diskussion) 02:36, 8. Okt. 2014 (CEST)Beantworten

P-T-Bedingungen für Eklogitbildung im Mantel

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@Christian b219: Davon abgesehen, dass es prinzipiell Sinn macht: Wird das wirklich durch wenigstens eine der beiden Quelle gestützt? Im Artikel von Dhuime et al. (2012) kommt das Wort „eclogite“ gar nicht vor. Bei Smart et al. (2016), die ich nicht einsehen kann, liegt der Schwerpunkt, dem Titel der Arbeit und dem Abstract nach zu urteilen, ebenfalls nicht auf der Präsenz von eklogitfaziellen P-T-Bedingungen im archaischen Erdmantel... --Gretarsson (Diskussion) 00:48, 10. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

Ich hab jetzt ne Quelle eingefügt die besser passt, die sagt aber wenn ichs richtig in Erinnerung hab dazu auch nur so in etwa "gabs nicht" ohne nen Grund zu nennen, die einzige Veröffentlichung die ich dazu kenne, die dazu vertieft petrologische Überlegungen unternommen hat, sagt meines Wissens nach, dass durch die höheren Temperaturen die absinkende Kruste damals früher stärker entwässert wurde und dadurch keine Metamorphose hin zur Eklogit Fazies möglich war. Ich guck mal ob ich die finde. --Christian b219 (Diskussion) 17:48, 10. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Hab sie gestern schon gefunden: Bjørnerud & Austrheim (2004). --Gretarsson (Diskussion) 18:05, 10. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

Ich hab jetzt den vor nicht allzu langer Zeit erstellten Abschnitt „Subduktion und eine sich abkühlende Erde“ mal überarbeitet. Zum einen fand ich die Überschrift etwas holprig und zum anderen fügte sich dieser Abschnitt irgenwie suboptimal in die bisherige Artikelstruktur ein. Ich hab den Abschnitt jetzt weiter nach oben gesetzt und ihn umbenannt in „Geodynamische Voraussetzungen“. Dabei habe ich den Absatz zu den Blauschiefern herausgenommen, denn diese Geschichte passte in den umbenannten Abschnitt nicht so ganz hinein. Außerdem passte er auch vorher schon nicht so ganz, denn laut der Quelle hängt das späte Einsetzen der Blauschieferfazies (Neoproterozoikum!) an Subduktionszonen eben nicht mit einem zu hohen geothermischen Gradienten zusammen, sondern mit einer andersartigen chemischen Zusammensetzung der oz. Kruste bis dahin. --Gretarsson (Diskussion) 14:05, 13. Okt. 2017 (CEST)Beantworten

Naja das is ja auch nur die halbe Wahrheit, schließlich kommt die andersartige chemische Zusammensetzung vom höheren geothermischen Gradienten am MOR, wo wir dann wieder beim geothermischen Gradienten als Ursache wären. --Christian b219 (Diskussion) 16:30, 13. Okt. 2017 (CEST)Beantworten
OK, kann ich mangels Volltextzugriff nicht wissen. Ist aber, wie gesagt, für das Thema Subduktion i.A. nicht essenziell und passt m.E. eher in den Artikel Blauschiefer, wo zwar erwähnt wird, dass die ältesten Blauschiefer neoproterozoisch sind, nicht aber, warum es keine älteren gibt... --Gretarsson (Diskussion) 16:41, 13. Okt. 2017 (CEST)Beantworten

Vulkanismus „als indirekte Folge der Subduktion“

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Ich denke, dass das eher in die Artikel gehört, für die das von höherer Relevanz ist, also Hotspot (Geologie) bspw., zumal, im Gegensatz zum „klassischen“ Subduktionsvulkanismus, für Hotspot-Vulkanismus die (tiefe) Subduktion nur eine von mehreren diskutierten Ursachen wäre. Letztlich müsste man unter „indirekte Folgen“ auch den Vulkanismus in Backarc-Becken und auch die Entstehung von Superplumes und den damit verbundenen Vulkanismus nennen sowie Petit Spots. Um den thematischen Rahmen nicht zu sprengen, sollte umseitig das Thema Vulkanismus auf magmatische Vorgänge und Phänomene innerhalb der Subduktionszone beschränkt bleiben. --Gretarsson (Diskussion) 16:41, 18. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

Also die 1,5 Zeilen stören hier doch nicht wirklich, oder? Mal abgesehen davon passt das zum Lemma bei "Hot"spot im engeren Sinne ja eigentlich nicht so. Genausowenig wie bei Petit Spots, die ja strukturgeologisch bedingt sind. --Christian b219 (Diskussion) 21:25, 18. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
Ja, aber die Deformation steht doch im Zusammenhang mit der Subduktion, oder etwa nicht? Folglich kann man den Petit-Spot-Vulkanismus auch „als indirekte Folge der Subduktion“ sehen, denn ich wüsste nicht, inwiefern die Formulierung „indirekte Folge der Subduktion“ tektonische Ursachen ausschließt. Und Hotspot heißt im Grunde doch einfach nur „Zentrum magmatischer Aktivität abseits von Plattenrändern“. Dass ein Plume die Ursache für einen Hotspot sein muss, ist in dieser Definition nicht enthalten. Du selbst weist ja gerne darauf hin, dass die Existenz von Mantelpumes umstritten ist... Und wenn ich die 1,5 Zeilen nicht als „störend“ (d.h. zumindest als unglücklich platziert) empfinden würde, hätte ich diesen Diskussionsabschnitt nicht eröffnet. --Gretarsson (Diskussion) 15:27, 19. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
OK ich sehe ein, dass ein Abschnitt mit dem Titel "Vulkanismus als indirekte Folge der Subduktion" auf jedenfall nicht die glücklichste Überschrift für die 1,5 Zeilen ist. Die Petit Spots stehen aktuell übrigens unter den direkten Folgen der Subduktion... denke das kann man auch anders sehen. Ich denke dass Mantelplumes in der wissenschaftlichen Diskussion relativ breiten Konsens finden, was ich allerdings absolut nicht für Details der Theorie behaupten würde. Ich denke man tut sich relativ schwer UHD-Xenocrysten ohne Plumes zu erklären. Ich kann mir die 1,5 Zeilen auch unter den "Auswirkungen" vorstellen, schließlich ist es DER "sortierende" Prozess für Kruste/Mantel. --Christian b219 (Diskussion) 20:08, 19. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
Die Petit Spots standen schon vor meinem ersten Edit 2013 im Artikel und unter die Überschrift „Als direkte Folge der Subduktion“ sind sie durch dich gelangt. „Direkte“ und „indirekte“ Folge halte ich generell für ungeeignete Ausdrücke, weil sie weder eine klare zeitliche noch räumliche Implikation haben und in dieser Hinsicht erst mal definiert werden müssten. Besser wäre die Untergliederung in den traditionell so bezeichneten Subduktionsmagmatismus (innerhalb des „magmatic arch“) und sonstige magmatische Phänomene (außerhalb des „magmatic arch“). Diese beiden Abschnitte könnte ich mir dann sogar tatsächlich in ein und demselben Abschnitt vorstellen... Die Petit Spots rangierten dann natürlich unter „sonstige“. --Gretarsson (Diskussion) 22:08, 19. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
In deinem ersten Post klang es halt eher so als würdest du dich an dem Inhalt und weniger an der Überschrift stören. Dass die Einteilung nicht besonders glücklich war/ist hab ich nie bestritten und war mir eigentlich bereits damals klar, nur muss man es eben erstmal besser machen und nachdem auch du hier erstmal in die Diskussion gegangen bist bevor du es geändert hast, scheint das ja auch für dich nicht ganz so einfach zu sein. Ich finde den Begriff Phänomen jetzt nicht unbedingt super passend da das ja durchaus erklärbar ist, Phänomen ist ja eher was rätselhaftes, unerklärliches. Was hältst du von "Sonstiger (mit Subduktion in Verbindung stehender) Magmatismus" ich weiss etwas sperrig. PS: Hättest du was dagegen einzuwenden bei den Auswirkungen einen Satz dazu zu verlieren, dass Subduktion hauptursächlich für die chemische Sortierung von Mantel und Kruste ist? --Christian b219 (Diskussion) 18:53, 20. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
Ich meine nicht „Phänomen“ im ugs. Sinn, sondern im wiss. Sinn, und da bedeutet es schlicht soviel wie „Erscheinung“, „beobachtabare Tatsache“. Grund, dass ich hier diskutiere ist, dass wir uns hier erstmal auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können, bevor jeder x-mal im Artikel rumeditiert, und ggf. jeweils nicht klar ist, worauf der andere eigentlich hinauswill. Erfahrungsgemäß wird nach dem dritten Edit, den der jeweils andere nicht versteht/nachvollziehen kann, ohnehnin ein Diskussionsthread aufgemacht, warum also nicht gleich von Anfang an?
Daher auch gleich mal eine Verständnisfrage: Was genau meinst du mit „Sortierung von Mantel und Kruste“? --Gretarsson (Diskussion) 10:41, 25. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
Ich bin mit dem Begriff jetzt nicht total glücklich aber meinetwegen. Mit Sortierung meine ich die geochemische Sortierung wie sie in Teilen durch die Goldschmidt-Klassifikation beschrieben wird. --Christian b219 (Diskussion) 20:39, 25. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
OK. Gibt es Publikationen, die der Subduktion dabei eine besonders wichtige Rolle zuschreiben? AFAIK ist die Rolle des Ocean Floor Spreading bei dieser Sortierung jetzt auch nicht gerade klein, erfolgt durch sie doch die Diffenrenzierung von Kruste, Lithosphärenmantel (abgereicherter Mantel) und sublithosphärischem Mantel (fertiler Mantel). --Gretarsson (Diskussion) 21:27, 25. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
Naja da ziehst du das Thema ja letztendlich nur von der anderen Seite auf. Allerdings beschränkt es sich beim ocean floor spreading auf die ozeanischen Anteile der Lithosphäre und den oberen Mantel, während der Prozess der Subduktion in seiner Gesamtheit sämtliche Anteile von Mantel und Kruste betrifft. Dafür gibt es in dem Sinne nicht die eine alles erklärende Quelle, aber natürlich viele kleine je nachdem was es zu belegen gilt. --Christian b219 (Diskussion) 21:34, 28. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
Stimmt, natürlich! Das Krustenmaterial, das in Subduktionszonen entsteht, hat einen größeren Auftrieb als ozeanische Kruste und kann nicht mehr subduziert („recycelt“) werden. --Gretarsson (Diskussion) 00:17, 2. Okt. 2017 (CEST)Beantworten