Dmitrow

Stadt in Russland
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Dmitrow (russisch Дми́тров) ist eine Stadt in der Oblast Moskau in Russland mit 61.305 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1] Die Stadt liegt am Fluss Jachroma und am Moskaukanal, der den Fluss mit der Wolga verbindet.

Stadt
Dmitrow
Дмитров
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Moskau
Rajon Dmitrow
Gegründet 1154
Stadt seit 1781
Fläche 26 km²
Bevölkerung 61.305 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 2358 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 160 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 49622
Postleitzahl 141801, 141802
Kfz-Kennzeichen 50, 90, 150, 190, 750
OKATO 46 208 501
Website www.dmitrov-reg.ru
Geographische Lage
Koordinaten 56° 21′ N, 37° 32′ OKoordinaten: 56° 21′ 0″ N, 37° 32′ 0″ O
Dmitrow (Europäisches Russland)
Dmitrow (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Dmitrow (Oblast Moskau)
Dmitrow (Oblast Moskau)
Lage in der Oblast Moskau
Liste der Städte in Russland

Geschichte

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Uspenski-Kathedrale im Kreml von Dmitrow

Dmitrow wurde 1154 von Fürst Juri Dolgoruki in den Wäldern, in denen sein Sohn Wsewolod geboren wurde, als Festung am wichtigen Handelsweg an der oberen Wolga gegründet. Der Name leitet sich vom heiligen Demetrios, dem Schutzpatron von Wsewolod, ab. Seit seiner Gründung befand sich Dmitrow an der Kreuzung wichtiger Verkehrswege, die es mit Moskau, Sergiew Posad, Klin, Uglitsch, Pereslawl-Salesski und Rostow Weliki verbanden. Im 13. Jahrhundert wurde der Ort zur Hauptstadt eines Herzogtums. Das kleine Fürstentum Dmitrow stand fortan im Mittelpunkt des Machtkampfes zwischen den mächtigen Fürstentümern Moskau und Twer. Während der Zusammenkunft der Fürsten von Dmitrow, Moskau und Twer 1301 konnten die Streitigkeiten nicht beigelegt werden. Zur Mitte des 14. Jahrhunderts erkaufte sich Iwan Danilowitsch von den Mongolen das Herrschaftsrecht auf Dmitrow und gliederte die Stadt ins Moskauer Fürstentum ein. Eine eigene Fürstenlinie gab es jedoch noch bis 1569. In den Jahren 1238, 1253, 1293, 1317, 1382 und 1408 wurde Dmitrow von der Goldenen Horde und 1372 von litauischen Truppen unter Fürst Algirdas verwüstet.

Wirtschaftliche Bedeutung erlangte die Stadt besonders ab der zweiten Hälfte des 15. bis Ende des 16. Jahrhunderts. Dmitrow entwickelte sich dank seiner günstigen Lage im Flusssystem um Moskau zum wichtigen Handelszentrum und zu einer der größten Städte der Moskauer Reiches, hatte jedoch während der Zeit der Wirren zu leiden. Nach der Gründung von St. Petersburg 1703 erlebte Dmitrow einen weiteren Aufschwung, denn die Stadt war Knotenpunkt am Wasserweg zwischen Moskau und St. Petersburg. Auf Anweisung Katharinas II. wurde Dmitrow 1788 zum Bistum ernannt. Während des Russlandfeldzugs 1812 wurde Dmitrow von französischen Truppen belagert.

Seit Ende des 18. Jahrhunderts gilt Dmitrow als Industrieort, insbesondere der Maschinenbau und die Textilindustrie prägten die Stadt. Mit der Verlegung der Eisenbahn von Moskau nach Kimry Anfang des 20. Jahrhunderts stieg die Bedeutung Dmitrows zusätzlich. Im Zweiten Weltkrieg wurden von der deutschen Wehrmacht Bombenangriffe auf die Eisenbahnlinien um Dmitrow geflogen.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1897 4.480
1926 6.400
1939 25.029
1959 34.518
1970 44.489
1979 57.418
1989 65.237
2002 62.219
2010 61.305

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Sehenswürdigkeiten

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  • Kathedrale des Boris-und-Gleb-Klosters aus dem 16. Jahrhundert
  • Uspenski-Kathedrale (Mariä-Entschlafens-Kathedrale) aus dem 16. Jahrhundert

Weiterführende Bildungseinrichtungen

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Der Eishockeyverein HK Dmitrow spielt in der zweithöchsten russischen Spielklasse.

Städtepartnerschaften

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Persönlichkeiten

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Commons: Dmitrow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Andrey Bogdanov in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 27. Dezember 2020.
  3. Mikhail Vaskov in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 27. Dezember 2020.