Dołgie (deutsch Langenhagen) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gmina Gryfino (Gemeinde Greifenhagen) im Powiat Gryfiński (Greifenhagener Kreis).

Dorfkirche, bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Langenhagen (Aufnahme 2012)

Geographische Lage

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Das Kirchdorf liegt in Hinterpommern, etwa 25 Kilometer südlich von Stettin, 15 Kilometer südöstlich der Stadt Greifenhagen und acht Kilometer östlich des Dorfs Steklno (Stecklin).

Geschichte

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Langenhagen südöstlich der Stadt Greifenhagen auf einer Landkarte des 18. Jahrhunderts

Wie Brüggemann berichtet, war Langenhagen früher ein von adligen Familien empfangenes Lehen, das nacheinander die Familien von Ploetz, von Winsen und von Dossow in Besitz gehabt hatten. Der Geheimrat Alexander Magnus von Kunow kaufte Langenhagen und einen Teil des im Kreis Pyritz gelegenen Guts Schwochow und empfing diese Güter 1724 als neue Lehen. Sein ältester Sohn, Friedrich Wilhelm von Kunow, der diese Güter erbte, bewirkte 1749 die Alodifikation.[1] Das Gut Langenhagen, dessen Wert 1756 auf 16.000 Taler geschätzt worden war, kam mit Kunow an die Familie Lüderitz und durch deren Erbtochter an die Familie Schmiedeberg, von der das Gut 1846 an Karl Friedrich Dahlenburg († 1862) verkauft wurde, dessen hinterlassene Witwe, Leopoldine, geb. Hort, es anschließend besaß.[2]

Bis 1945 bildete Langenhagen eine Landgemeinde im Landkreis Greifenhagen der preußischen Provinz Pommern. Zur Gemeinde gehörte auch der Wohnplatz Ziegelei.[3] Die Gemeinde war dem Amtsbezirk Borin zugeordnet.[4]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Langenhagen von der Roten Armee eingenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Langenhagen, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Langenhagen erhielt den polnischen Ortsnamen „Dołgie“. Die Bevölkerung wurde vertrieben.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 24 Feuerstellen (Haushaltungen)[1]
1818 119 Dorf, Vorwerk und Windmühle[5][6]
1852 271 [7]
1864 276 am 3. Dezember, Gutsbezirk und Gemeindebezirk auf einer Gemarkungsfläche von 918 bzw. 2391 Morgen in 18 bzw. fünf Wohngebäuden[8]
1867 287 am 3. Dezember, davon 132 im Gemeindebezirk und 155 im Gutsbezirk[9]
1871 274 am 1. Dezember, davon 136 (135 Evangelische, eine sonstige christliche Person) im Gemeindebezirk in 17 Wohngebäuden und 138 (sämtlich Evangelische) im Gutsbezirk in sechs Wohngebäuden[9]
1910 273 am 1. Dezember, davon 68 im Dorf und 205 im Gutsbezirk[10][11]
1925 288 darunter 242 Evangelische, 37 Katholiken, ein Gemeindemitglied jüdischer Konfession und acht Einwohner unbekannten Glaubensbekenntnisses[3]
1933 233 [12]
1939 206 [12]

Kirchspiel

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Das evangelische Kirchspiel gehörte vor 1945 zur Synode Greifenhagen.

Siehe auch

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Literatur

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  • Langenhagen, Dorf und Rittergut, Kreis Greifenhagen, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Langenhagen (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 84, Ziffer 6 (Google Books).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Zweiten Teils dritter Band: Kreise Greifenhagen und Piritz. Anklam 1868, S. 373–374 (Google Books).
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Commons: Langenhagen – Sammlung von Bildern

Fußnoten

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  1. a b Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 84, Ziffer 6 (Google Books).
  2. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Zweiten Teils dritter Band: Kreise Greifenhagen und Piritz. Anklam 1868, S. 373–374 (Google Books).
  3. a b Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Langenhagen im ehemaligen Kreis Greifenhagen in Pommern (2011).
  4. Amtsbezirk Borin bei territorial.de.
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 3: Kr–O. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821, S. 64, Ziffer 466 (Google Books).
  6. Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht. Nicolai, Berlin und Stettin 1827, S. 198, Ziffer 8 (Google Books).
  7. Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats, enthaltend die sämmtlichen Städte, Flecken, Dörfer … mit Angabe des Gerichts erster Instanz … Unter Benutzung der Akten des Königlichen Justiz-Ministeriums. Deckersche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1856, S. 334 (Google Books).
  8. Königl. Finanzministerium (Hrsg.): Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Stettin, Berlin 1866. 4. Kreis Greifenhagen, S. 10–17, Ziffer 55–56 (Google Books).
  9. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staats und ihre Bevölkerung. Teil III: Provinz Pommern, Berlin 1874, S. 34–35, Ziffer 43 (Google Books), und S. 36–37, Ziffer 99 (Google Books).
  10. Langenhagen, Dorf und Rittergut, Kreis Greifenhagen, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Langenhagen (meyersgaz.org).
  11. Landkreis Greifenhagen, in: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 (U. Schubert, 17.09.2022).
  12. a b Michael Rademacher: Landkreis Greifenhagen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.