Steklno

Siedlung in Polen
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Steklno (deutsch Stecklin, früher auch Steklin) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Gryfino im Powiat Gryfiński der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Dorfkirche, bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Stecklin (Aufnahme 2007)

Geographie

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Das Kirchdorf liegt in Hinterpommern, etwa 25 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Stettin und sechs Kilometer südsüdöstlich der Stadt Greifenhagen.

Geschichte

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Stecklin (Stekelin) südsüdöstlich des Stettiner Haffs, südlich der Stadt Stettin und südöstlich der Stadt Greifenhagen (Griffenhagen), auf der Lubinschen Karte von 1618 (Ausschnitt)
 
Stecklin südsüdöstlich von Greifenhagen auf einer Landkarte vom Ende des 18. Jahrhunderts

Das Dorf wurde urkundlich erstmals im Jahr 1212 unter dem Namen Stikilin als Grenzort des Gebietes um Woltin genannt[1] und war bereits 1222 eine Eigentumsortschaft des Klosters Kolbatz. Die ältere Ortsbezeichnung ist slawischen Ursprungs: Stykelin bedeutet soviel wie Pfütze und dürfte sich auf die beiden benachbarten Seen Großer Stecklin und Kleiner Stecklin beziehen.[2] Bevor das Kloster Kolbatz 1535 aufgehoben wurde, trug das Dorf den Namen Stekelin.[3] 1756 wurde in einem Reisebuch angegeben, das Dorf in Pommern heiße Steketin, nicht mehr Stekelin, und dessen Besitzer seien die Herren von Kreuz.[4] Andere Schreibweisen dieses Familiennamens sind Kreutz und Creutz. Brüggemanns Ortschaftsbeschreibung zufolge befand sich Stecklin um 1784 im Besitz des Majors Friedrich Wilhelm Graf von Hacke.[5]

Der Wechsel des Allodialbesitzes von der Familie Creutz zur Familie Hacke fand statt, weil Ehrenreich Bogislaus von Creutz (* um 1670, † 1733) keine Söhne hinterlassen hatte.[6][7] Seine Witwe Gertrud starb am 1. Oktober 1741 in Berlin. Seine Tochter Sophie Albertine (1710–1757) heiratete den preußischen Hofjägermeister, Kapitän im Potsdamer Leibregiment, späteren General und Stadtkommandanten Hans Christoph Friedrich Graf von Hacke (1699–1754). Aus der Ehe ging u. a. der oben bereits erwähnte Sohn Friedrich Wilhelm hervor († 1789), der Stecklin erhielt.

In der Folgezeit wurde mit dem Besitz nicht sorgsam genug umgegangen, so dass schließlich der Verkauf des Anwesens gerichtlich angeordnet wurde und die Besitzer es mittellos verlassen mussten. Das Gut wurde von dem Amtsrat Bayer erstanden, der es anfangs von seinem Sohn, dem Oberamtmann Carl Wilhelm Gottlieb Bayer, bewirtschaften ließ, es ihm aber 1817 eigentümlich übertrug. Nach dessen Ableben kam es 1861 an dessen Neffen, Hermann Pastorff.[8] Im Jahr 1914 wurde W. Stühmke als Besitzer des Ritterguts Stecklin genannt.[9]

Im Jahr 1945 gehörte Stecklin zum Landkreis Greifenhagen im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Die Ortschaft war dem Amtsbezirk Rosenfelde angegliedert.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde Stecklin seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung unterstellt. Allmählich begann danach die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Die Ortschaft wurde in „Steklno“ umbenannt. Anschließend wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus dem Kreisgebiet vertrieben.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 45 Feuerstellen (Haushaltungen)[5]
1818 241 [10][11][12]
1852 455 [13]
1862 952 auf einer Gemarkungsfläche von 6076 Morgen, in 101 Wohnhäusern[8]
1867 688 am 3. Dezember, davon 428 im Dorf und 260 im Gutsbezirk[14]
1871 662 am 1. Dezember, davon 482 im Dorf und (478 Evangelische, ein Katholik und drei Juden) und 180 (sämtlich Evangelische) im Gutsbezirk[14]
1910 390 am 1. Dezember, davon 311 im Dorf, 77 im Gutsbezirk und zwei Einwohner in der Försterei[15][16]
1925 413 davon 408 Evangelische und fünf Katholiken[17][18]
1933 419 [18]
1939 413 [18]

Kirchspiel

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Das evangelische Kirchspiel der Mutterkirche von Stecklin, deren Filialen die Dörfer Rosenfelde und Langenhagen waren,[5] gehörte vor 1945 zur Synode Greifenhagen; Patron der Kirche war im 19. Jahrhundert der Gutsherr.[19]

Söhne und Töchter

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Literatur

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  • Stecklin, Dorf, Rittergut und Försterei, Kreis Greifenhagen, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Stecklin (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. II. Teil, 1. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 85 (Google Books).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil II, Band 3, Anklam 1868, S. 379–381 (Google Books).
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Einzelnachweise

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  1. Hermann Hoogeweg: Die Stifter und Klöster der Provinz Pommern, Band 1, Leon Saunier, Stettin 1924, S. 298 (Google Books, eingeschränkter Scan).
  2. Codex Pomeraniae Diplomaticus oder Sammlung der die Geschichte Pommerns und Rügens betreffenden Urkunden (Karl Friedrich Wilhelm Hasselbach, Johann Gottfried Ludwig Kosegarten und Friedrich von Medem, Hrsg.). Erster Band, C. A. Koch, Greifswald 1843,S. 329 (Google Books)
  3. Christian Friedrich Wutstrack: Nachtrag zur Kurzen historisch-geographisch-statistischen Beschreibung von dem königlich-preußischen Herzogtum Vor- und Hinterpommern. Stettin 1795, S. 162, Fußnote 226 (Google Books).
  4. Ch. L. Eber: Geographisches Reise- Post- und Zeitungs-Lexicon von Teutschland. Teil II: M – Z, Jena 1756, S. 380–381 (Google Books).
  5. a b c Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. II. Teil, 1. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 85 (Google Books).
  6. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon, Band 1: A – D. Leipzig 1836, S. 382 (Google Books).
  7. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 4. Band, Leipzig 1862, S. 123 (Google Books).
  8. a b Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil II, Band 3, Anklam 1868, S. 379–381 (Google Books).
  9. Ernst Seyfert: Güter-Adreßbuch für die Provinz Pommern, Leipzig 1914, S. 32–33 (Google Books, eingeschränkte Vorschau).
  10. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 4: P–S, Halle 1823, S. 368, Ziffer 6371 (Google Books).
  11. Johann Daniel Friedrich Rumpf und Heinrich Friedrich Rumpf: Vollständiges topographisches Wörterbuch des preußischen Staates. Band 3, Berlin 1821, S. 148, rechte Spalte (Google Books).
  12. Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht. Nicolai, Berlin und Stettin 1827, S. 198, Ziffer 13 (Google Books).
  13. Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats, enthaltend die sämmtlichen Städte, Flecken, Dörfer … mit Angabe des Gerichts erster Instanz … Unter Benutzung der Akten des Königlichen Justiz-Ministeriums. Deckersche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1856, S. 595 (Google Books).
  14. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staats und ihre Bevölkerung. Teil III: Provinz Pommern, Berlin 1874, S. 36–37, Ziffer 70 (Google Books), und S. 38–39, Ziffer 113 (Google Books).
  15. Stecklin, Dorf, Rittergut und Försterei, Kreis Greifenhagen, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Stecklin (meyersgaz.org).
  16. Landkreis Greifenhagen, in: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 (U. Schubert, 17.09.2022).
  17. Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Der Kreis Greifenhagen in der ehemaligen Provinz Pommern (2011).
  18. a b c Michael Rademacher: Landkreis Greifenhagen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  19. Heinrich Berghaus, 1868, ebenda, S. 281 (Google Books).