Donau-Iller-Nahverkehrsverbund
Die Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH (Akronym: DING) mit Sitz in Ulm organisiert als Verkehrsverbund den öffentlichen Nahverkehr im Alb-Donau-Kreis, im Landkreis Biberach, im Landkreis Neu-Ulm und in den Städten Ulm und Neu-Ulm. Von seiner Gründung am 1. Januar 1998 bis 2023 war DING ein Mischverbund, an dem die öffentliche Hand und Verkehrsunternehmen jeweils zur Hälfte beteiligt waren. Seit 2024 ist DING ein Aufgabenträgerverbund mit ausschließlich öffentlichen Gesellschaftern in der Rechtsform einer GmbH, was bedeutet, dass die öffentlichen Gesellschafter die Rahmenbedingungen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vorgeben, während die Verkehrsunternehmen sie operativ auf Schiene und Straße umsetzen. In dem rund 3402 Quadratkilometer großen Verbundgebiet nutzen durchschnittlich 151.200 Fahrgäste täglich (Stand 2022) das Angebot eines einheitlichen Tarifsystems und aufeinander abgestimmter Fahrpläne. Zielsetzung des Verbundes ist, die Qualität des Öffentlichen Nahverkehrs in der länderübergreifenden Region zu steigern und die Schienenstrecken mit dem Busangebot zu vernetzen.
Donau-Iller-Nahverkehrsverbund GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1. Januar 1998 |
Sitz | Ulm |
Leitung | Bastian Goßner, GF |
Mitarbeiterzahl | 23 |
Branche | Verkehrsverbund |
Website | www.ding.eu |
Stand: 2024 |
Räumliche Abgrenzung
BearbeitenDING gehören in Baden-Württemberg der Stadtkreis Ulm sowie die Landkreise Alb-Donau und Biberach an. Außerdem ist das Tarifgebiet Hohenstadt (Landkreis Göppingen) angegliedert. In Bayern umfasst der Verbund die Stadt Neu-Ulm sowie den Landkreis Neu-Ulm.
Darüber hinaus gibt es in Übergangsgebieten folgende Kooperationen mit benachbarten Verkehrsverbünden, um die Fahrpreissprünge an den Tarifgrenzen abzumildern:[1]
- Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) im Westen mit Gebieten um Münsingen und Zwiefalten des Landkreises Reutlingen sowie zwischen Herbertingen und Bad Saulgau im Landkreis Sigmaringen.
- Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) im Süden mit den Städten Altshausen, Aulendorf und Bad Wurzach im Landkreis Ravensburg.
- Verkehrsverbund Mittelschwaben (VVM) im Süden mit der Stadt Memmingen.
- Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) im Norden seit 1. August 2013 mit der Stadt Geislingen im Landkreis Göppingen.
Tarifwesen
BearbeitenDas Tarifgebiet von DING und die angrenzenden Übergangsgebiete sind in Tarifwaben eingeteilt, die im Wabenplan als gleichförmige Sechsecke dargestellt[2] und nach Nummern gekennzeichnet sind. Der Fahrpreis berechnet sich nach der Anzahl der Waben, die durchquert oder berührt werden. Dabei werden innerhalb von DING maximal neun Waben berechnet; wenn auch die Übergangsgebiete berührt werden, so kann der Maximalpreis bis zu elf Waben betragen. Im DING-Gebiet gelten einheitliche Fahrscheine und der einheitliche Verbundtarif. Das Fahrkartenangebot ist umfangreich und reicht von Einzel- und Tageskarten für Kinder und Erwachsene über Wochen-, Monats- und Jahreskarten für Berufstätige, Schüler, Azubis und Studenten bis zu Spezial-Tickets für Kinder und Senioren. Auch das Deutschlandticket ist seit Mai 2023 in den Verbundtarif inkorporiert. Im DING-Gebiet können die Tickets in allen Bussen, an den Fahrscheinautomaten, in den Kundencentern sowie an den Verkaufsstellen der Eisenbahnverkehrsunternehmen erworben werden. Handy-Tickets sind direkt in der DING-App erhältlich, die im Mai 2024 neu gestaltet und unter dem Markennamen „Unser DING“-App veröffentlicht wurde. Man bekommt mobile Fahrscheine seit Mai 2024 auch im DB Navigator.
Verkehrsbetriebe im DING
BearbeitenDie folgenden Verkehrsunternehmen sind Verbundpartner im DING:[3]
Bahn
Bearbeiten- Agilis Eisenbahngesellschaft mbH & Co. KG
- DB Regio AG
- Arverio Baden-Württemberg (vormals Go-Ahead Baden-Württemberg)
- Arverio Bayern (vormals Go-Ahead Bayern GmbH)
- Schwäbische Alb-Bahn GmbH
- Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG
- SWU Verkehr GmbH
Bus
Bearbeiten- BBS Mittelschwaben KG
- Bottenschein Reisen GmbH & Co. KG
- Braunmiller Bustouristik
- Diesch GmbH
- Fromm Reisen OHG
- Gairing Omnibusverkehr GmbH & Co. KG
- H. Reinalter GmbH & Co. KG
- Diesch Omnibusverkehr Bad Schussenried Inh. M & M Dienstleistungen GmbH
- Klöpfer GmbH
- NeUBus Neu Ulmer Busgesellschaft mbH
- Omnibusverkehr Weidachstein GmbH & Co. KG
- Probst Bus GmbH & Co. KG
- Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH
- Robert Bayer GmbH
- Stadtwerke Biberach GmbH
- Süddeutsche Verkehrslinien GmbH & Co. KG
- Walk Omnibus GmbH
- Walter Miller GmbH & Co. KG
S-Bahn-Konzept
BearbeitenIm Dezember 2020 wurde das langgeplante Konzept Regio-S-Bahn-Donau-Iller im Verbundgebiet in einer ersten Umsetzungsstufe auf die Schiene gebracht[4]. Seitdem werden die Regionalbahn-Linien von Ulm nach Memmingen und Weißenhorn als „Regio-S-Bahn“ (RS 7 und RS 71) bezeichnet. Ein Jahr später wurde der Betrieb der Regio-S-Bahn auf die Strecken Ulm–Biberach (RS 2/RS21), Ulm–Munderkingen (RS 3) und Ulm–Aalen (RS 5/51) ausgeweitet.
Da die vom Land verwendete Bezeichnung „RS“ keine offizielle Zuggattung ist, wurden die von DB Regio betriebenen Züge in Fahrplanmedien und Anzeigern als „RB RS“ geführt. Seit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 wurden die Linien neu der Zuggattung Nahverkehrszug zugeordnet, werden nun also als „N RS“ angezeigt. Die von der SWEG betriebenen Züge werden mit der EVU-eigenen Zuggattung als „SWE RS“ bezeichnet. Weitere Linien sollen zu den bisherigen sieben in den folgenden Jahren hinzukommen. Das S-Bahn-ähnliche Netz soll bis 2030 elf Linien und einen 30-Minuten-Takt aufweisen.
Koordiniert wird das Konzept der Regio-S-Bahn Donau-Iller vom gleichnamigen Verein, der eine von DING unabhängige Struktur darstellt und dessen Gebiet nicht deckungsgleich mit dem Verbundgebiet ist.
Siehe auch
BearbeitenWeblink
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Über DING hinaus. Kooperation mit Nachbarverkehrsverbünden. 1. Januar 2020, abgerufen am 29. Juli 2021.
- ↑ DING, Wabenplan ab 1. Oktober 2023. (PDF; 2,33 MB) DING, abgerufen am 7. Dezember 2021.
- ↑ Verbundpartner: Gebietskörperschaften, Verkehrsunternehmen (A-Z). 2020, abgerufen am 12. September 2023.
- ↑ Start der ersten länderübergreifenden Regio-S-Bahn im Dezember 2020 auf der Illertalbahn. Regio-S-Bahn Donau-Iller e. V., 13. Dezember 2020, abgerufen am 5. Dezember 2022.