Dorfhain

Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, Deutschland

Dorfhain ist eine Gemeinde im Nordwesten des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Sie befindet sich etwa 20 Kilometer südwestlich der sächsischen Landeshauptstadt Dresden und gehört zu den Gemeinden im Landkreis mit der geringsten Einwohnerzahl und Fläche. Dorfhain ist Mitglied einer von der Nachbarstadt Tharandt geführten Verwaltungsgemeinschaft.

Wappen Deutschlandkarte
Dorfhain
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dorfhain hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 56′ N, 13° 34′ OKoordinaten: 50° 56′ N, 13° 34′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Verwaltungs­gemeinschaft: Tharandt
Höhe: 362 m ü. NHN
Fläche: 6,25 km2
Einwohner: 1080 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 173 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01738
Vorwahl: 035055
Kfz-Kennzeichen: PIR, DW, FTL, SEB
Gemeindeschlüssel: 14 6 28 090
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schillerstr. 5
01737 Tharandt
Website: www.dorfhain.de
Bürgermeister: Olaf Schwalbe (CDU)
Lage der Gemeinde Dorfhain im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
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Karte

Dorfhain wurde erstmals 1351 urkundlich erwähnt und wahrscheinlich von den Siedlern der heutigen Wüstung Warnsdorf gegründet. Danach war der Ort etwa 400 Jahre lang von 1500 bis 1900 vom Bergbau geprägt, zu Ende des 18. Jahrhunderts begann der verstärkte Silberbergbau um Dorfhain. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort in die DDR und gehörte bis 1994 zum Kreis bzw. Landkreis Freital, danach zum Weißeritzkreis und heute zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Geographie

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Die Gemeinde befindet sich, am Rande des Tharandter Waldes im Osterzgebirge gelegen, zirka zehn Kilometer nordwestlich der Großen Kreisstadt Dippoldiswalde und acht Kilometer südwestlich der Großen Kreisstadt Freital. Dorfhain liegt am linken Talhang der Wilden Weißeritz, die in der Altenberger Gegend ihre Quelle hat und südlich von Dorfhain zur Talsperre Klingenberg aufgestaut wird. Die Weißeritz vereinigt sich in Freital-Hainsberg mit der weiter östlich fließenden Roten Weißeritz zur „Vereinigten“ Weißeritz, die dann in Dresden in die Elbe mündet.

Das Gemeindegebiet ist deckungsgleich mit der Grenze der gleichnamigen Gemarkung und hat eine Fläche von 6,25 km². Die Entfernung vom nördlichsten zum südlichsten Punkt beträgt etwa 3,5 Kilometer, die Entfernung vom östlichsten zum westlichsten Punkt etwa 4,5 Kilometer. Bebaut ist nur der mittlere und der östliche Teil der Gemarkung, die übrigen Gemeindeflächen werden landwirtschaftlich genutzt oder sind Waldgebiet. Von den 628 Hektar Bodenfläche hat der landwirtschaftlich genutzte Boden mit 463 Hektar den größten Anteil. Es folgen mit 90 Hektar die Waldflächen und mit 67 Hektar die Siedlungs- und Verkehrsflächen. Diese lassen sich in Gebäude- und Freiflächen (39 Hektar), Verkehrsfläche (24 Hektar), Erholungsfläche (3 Hektar), und Friedhofsfläche (1 Hektar) unterteilen. Von der Verkehrsfläche sind 15 Hektar Straßen, Wege und Plätze. Die Wasserfläche hat einen Anteil von 6 Hektar, 2 Hektar werden anderweitig genutzt.[2]

Dorfhain kann in die Ortsteile Kleindorfhain, Mitteldorfhain und Großdorfhain untergliedert werden, die jedoch so weit zusammengewachsen sind, dass keine sichtbaren Grenzen zwischen ihnen mehr existieren. Zum Gemeindegebiet gehört auch ein Teil der Siedlung Edle Krone.

Dorfhain wird im Norden von der Stadt Tharandt und im Süden von der Gemeinde Klingenberg umschlossen. Umliegende Orte sind Edle Krone im Nordosten, Höckendorf im Südosten, Obercunnersdorf im Süden, Klingenberg im Südwesten sowie Grillenburg im Nordwesten.

Die B 173 verläuft nördlich und die B 170 östlich des Gemeindegebietes. Über Dorfhainer Territorium führt die Bahnstrecke Dresden–Werdau, jedoch nicht durch die Ortslage. Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind Klingenberg-Colmnitz und Tharandt, zudem gibt es einen Haltepunkt in Edle Krone. Dorfhain ist mit den Buslinien des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge an den öffentlichen Personennahverkehr des Verkehrsverbundes Oberelbe angebunden.

Der Eisenbahnunfall von Edle Krone im Dezember 1943 ereignete sich auf Dorfhainer Flur.

Geschichte

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Wasserkraftwerk Dorfhain
 
Kirche Dorfhain

Die erste urkundliche Erwähnung fand 1351 statt, erstmalige Ansiedlungen gab es aber bereits um 1300. Es wird vermutet, dass dies von Warnsdorf aus geschah. 1944 wird das Wasserkraftwerk Dorfhain in Betrieb genommen.

1952 wird Dorfhain, das bis dahin zum Kreis Dresden gehörte, dem neu geschaffenen Kreis Freital zugeschlagen. Nach der Fusion des Landkreises Freital mit dem Landkreis Dippoldiswalde wurde Dorfhain 1994 Teil des neuen Weißeritzkreises, der 2008 im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aufging. Während der Jahrhundertflut im August 2002 zerstörten die Fluten der Wilden Weißeritz Gebäude und Straßen Dorfhains.

Mit dem Gemeindegebietsreformgesetz 1998 erfolgte die Bildung der Verwaltungsgemeinschaft mit Tharandt zum 1. Januar 1999, die bisher von Dorfhain nicht vollständig vollzogen wurde, wo es bis dato eine eigene kleine Verwaltung gibt. Aufgrund der kritischen Haushaltslage der Gemeinde wurden mehrfach Sondierungsgespräche mit den Nachbargemeinden bezüglich einer Gemeindevereinigung durchgeführt. Nachdem eine Gemeindefusion mit Höckendorf scheiterte und diese mit Tharandt ausgeschlossen wurde,[3] wollte die Gemeinde mit der Großen Kreisstadt Freital zusammengehen.[4] Dazu wären, mangels gemeinsamer Grenze, ein Gebietstausch mit Klingenberg oder Tharandt und die Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft mit Tharandt notwendig gewesen, wofür es keine rechtlichen Grundlagen gab.[5] Inzwischen setzt der Ort im Zuge der Konsolidierung wieder auf seine Selbständigkeit.[6]

Entwicklung der Einwohnerzahl

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Jahr Einwohnerzahl[7]
1550/51 Großdorfhain: 19 besessene Mann, 41 Inwohner
Kleindorfhain: 17 besessene Mann 31 Inwohner
1764 25 besessene Mann, 10 Gärtner, 50 Häusler
1834 892
1871 1124
1890 1077
1910 1158
1925 1298
1939 1329
1946 1556
1950 1570
1964 1576
Jahr Einwohnerzahl[8]
1990 1254
1995 1257
2000 1341
2005 1231
2010 1120
2015 1094
2020 1077
Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 77,3 % (2019: 73,9 %)
 %
40
30
20
10
0
36,8 %
33,2 %
27,2 %
2,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 35
 30
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  −5
−10
−15
−20
−8,9 %p
+33,2 %p
−18,0 %p
−6,4 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Freie Wähler Dorfhain
Gemeinderat ab 2024
3
5
4
Insgesamt 12 Sitze
  • FW D: 3
  • CDU: 5
  • AfD: 4

Gemeinderat

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Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • CDU: 5 Sitze
  • AfD: 4 Sitze
  • Freie Wählergemeinschaft Dorfhain (FWD): 3 Sitze
letzte Stadtratswahlen
Liste 2024[9] 2019[10] 2014[11]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
CDU 5 36,8 6 45,7 7 54,7
AfD 4 33,2
Freie Wähler Dorfhain 3 27,2 5 45,2 3 30,0
Linke 2,8 1 9,2 1 15,2
Wahlbeteiligung 77,3 % 73,9 % 62,8 %

Bürgermeister

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Am 9. September 2007 fand eine Bürgermeisterwahl statt, um einen Nachfolger für den langjährigen Bürgermeister Lothar Mende zu bestimmen. Mende war zum ersten Mal in der Mitte der 1980er Jahre Bürgermeister von Dorfhain. Gewählt wurde Olaf Schwalbe (CDU) mit 86,2 %. Michael Funk (Grüne) erhielt 13,8 % der Wählerstimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,2 %.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2021 Olaf Schwalbe CDU 96,6
2015 94,4
2007 86,2
2003 Lothar Mende 99,5
1994 Sylvia Richter 90,7

Persönlichkeiten

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kulturdenkmale

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Naturdenkmale

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Literatur

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  • H. Petzold, H. Oehme: Chronik von Dorfhain. 3 Bände. 2. Auflage. Cardamina, Plaidt 2012, ISBN 978-3-86424-025-6, ISBN 978-3-86424-026-3, ISBN 978-3-86424-027-0.
  • H. Petzold, S. Scharf, T. Wacker: Familienbuch von Dorfhain (Sachsen) für die Jahre 1600–1935. (= Ortsfamilienbücher Mitteldeutschlands. 5). Cardamina, Plaidt 2010, DNB 1034988409.
  • Cornelius Gurlitt: Dorfhain. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 24. Heft: Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (Land). C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 37.
  • André Kaiser: 850 Jahre Warnsdorf – Der Ursprung Dorfhains lag vermutlich im Tharandter Wald. In: Rund um den Tharandter Wald. Amtsblatt der Stadt Tharandt, 14. Jgg., Ausgabe 12, 15. Dezember 2012, S. 10.
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Commons: Dorfhain – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Gemeindestatistik Sachsen 2012 für Dorfhain
  3. Dorfhain bekräftigt Absage an Fusion mit Tharandt, sz-online.de
  4. Dorfhains Gallier auf Brautschau, sz-online.de
  5. Freital setzt Dorfhain auf die Reservebank, sz-online.de und Gemeinde-Ehe: Dorfhain kriegt von Freital Korb (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive), dnn-online.de
  6. 2017 ist Dorfhain Vorreiter, sächsische.de
  7. Dorfhain im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  8. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Dorfhain im Regionalregister Sachsen, abgerufen am 27. April 2023.
  9. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 20. August 2024.
  10. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 20. August 2024.
  11. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 20. August 2024.