Dorothee Feller

deutsche Politikerin (CDU) und Juristin

Dorothee Feller (* 6. Mai 1966 in Dorsten) ist eine deutsche Politikerin (CDU) und Verwaltungsjuristin. Sie war von 2017 bis 2022 Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Münster und ist seit dem 29. Juni 2022 Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen im Kabinett Wüst II.

Dorothee Feller (2024)

Werdegang

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Feller legte 1986 das Abitur am Gymnasium Petrinum Dorsten ab. Nach dem Jurastudium in Bonn und Münster[1] begann sie 1996 ihre Arbeit bei der Bezirksregierung Münster. Von 2001 bis 2003 war sie Referentin des Regierungspräsidenten Jörg Twenhöven, anschließend Hauptdezernentin des Dezernats für Organisationsangelegenheiten, bevor sie 2008 stellvertretende Regierungspräsidentin wurde. Am 31. August 2017 übernahm sie das Amt der Regierungspräsidentin[2] von Reinhard Klenke, der in den Ruhestand ging. Sie war die erste Frau in diesem Amt.

Am 29. Juni 2022 berief NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) Feller als Nachfolgerin von Yvonne Gebauer zur Ministerin für Schule und Bildung in der schwarz-grünen Landesregierung (Kabinett Wüst II). Im Amt der Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Münster folgte ihr Andreas Bothe nach.

Schulministerin Nordrhein-Westfalens

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Im Dezember 2022 stellte Feller als Reaktion auf den Lehrermangel in Nordrhein-Westfalen – 8000 nicht besetzte Stellen, davon 3400 an Grundschulen[3] – das Handlungskonzept Unterrichtsversorgung vor.[4] Gegliedert in drei Abschnitte „Lehrerausbildung und Lehrereinstellung“, „Wertschätzung und Entlastung“ sowie „Dienstrecht“ sollte das Maßnahmenpaket kurz-, mittel- und langfristig dem Lehrermangel entgegenwirken. Die unter den Abschnitt „Dienstrecht“ fallenden Abordnungen von Bestandslehrkräften aus dem Münsterland ins Ruhrgebiet sorgten in der Folge für Kritik.[5] Das Handlungskonzept wurde im Mai 2024 fortgeschrieben.[6]

Im Zuge der teils kontroversen Diskussion um das beamtenrechtliche Mäßigungsgebot von Lehrkräften im Vorfeld der Europawahl 2024[7] rief Feller Lehrkräfte zur Teilnahme an Protesten gegen Rechtsextremismus auf, nachdem zuvor ein ministerielles Schreiben zur Neutralitätspflicht auf breite Kritik gestoßen war.[8]

Im Mai 2024 stellte Feller Pläne zur Reformierung der Gymnasialen Oberstufe vor, wodurch ab 2026 neue Prüfungsformate ermöglicht und das Abitur durch ein fünftes Abiturfach ergänzt werden solle.[9] In der Diskussion um islamischen Religionsunterricht an nordrhein-westfälischen Schulen bezeichnete Feller diesen 2024 als „unverzichtbar“.[10]

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Commons: Dorothee Feller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu Dorothee Feller auf der Seite des Dorsten-Lexikon, abgerufen am 13. August 2022.
  2. Ministerin Dorothee Feller. Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 3. Juli 2022.
  3. WDR: Lehrermangel: Mit diesem Konzept will NRW neue Lehrkräfte gewinnen. 14. Dezember 2022, abgerufen am 15. Dezember 2022.
  4. Handlungskonzept Unterrichtsversorgung. In: Schulministerium NRW. 14. Dezember 2022, abgerufen am 15. Dezember 2022.
  5. Antje Kley: Ärger wegen Lehrerversetzung vom Münsterland ins Ruhrgebiet. In: WDR. 6. März 2024, abgerufen am 15. Juli 2024.
  6. Handlungskonzept Unterrichtsversorgung. In: Bildungsportal NRW. Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, 2024, abgerufen am 15. Juli 2024.
  7. Katharina Gilles: Klarstellung von NRW-Ministerium: Nun also doch – Lehrer dürfen zu Demos gegen rechts. Rheinische Post, 3. Februar 2024, abgerufen am 27. Februar 2024.
  8. NRW-Schulministerin Dorothee Feller ruft Lehrer auf, mit Schülern gegen rechts zu protestieren. In: Der Spiegel. 22. Februar 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 27. Februar 2024]).
  9. NRW will Oberstufe reformieren: Fünftes Abiturfach geplant. In: Süddeutsche Zeitung. 29. Mai 2024, abgerufen am 2. Juni 2024.
  10. dpa: Nach Kritik: Schulministerin bekennt sich zu Islam-Unterricht. In: Die Zeit. 13. Juli 2024, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 15. Juli 2024]).
VorgängerAmtNachfolger
Reinhard KlenkeRegierungspräsidentin des Regierungsbezirks Münster
2017-2022
Andreas Bothe