Doubs

Linker Nebenfluss der Saône in der Schweiz und Frankreich

Der Doubs [du] (deutsch antiquiert die Dub[6]) ist ein französisch-schweizerischer Fluss im Osten Frankreichs und im Nord-Westen der Schweiz. Er ist ein linker und der größte Nebenfluss der Saône. In der Antike führte der Doubs, der im Gebiet der Sequaner lag, den Namen Dubis und wurde u. a. von Julius Caesar[7] und Strabon[8] erwähnt.

Doubs
Der Doubs zwischen Laissey und Deluz, kurz vor Besançon.

Der Doubs zwischen Laissey und Deluz, kurz vor Besançon.

Daten
Gewässerkennzahl FRU2--0200, CH: 135
Lage Frankreich, Schweiz
Flusssystem Rhône
Abfluss über Saône → Rhône → Mittelmeer
Quelle bei Mouthe (Frankreich)
46° 42′ 18″ N, 6° 12′ 33″ O
Quellhöhe ca. 943 m[1]
Mündung bei Verdun-sur-le-Doubs in die SaôneKoordinaten: 46° 54′ 5″ N, 5° 1′ 25″ O
46° 54′ 5″ N, 5° 1′ 25″ O
Mündungshöhe ca. 173 m[2]
Höhenunterschied ca. 770 m
Sohlgefälle ca. 1,7 ‰
Länge ca. 453 km[3]
Einzugsgebiet ca. 7710 km²
Abfluss am Pegel Sortie du lac des Brenets[4]
AEo: 867 km²
NNQ (2018)
MNQ 1952–2020
MQ 1952–2020
Mq 1952–2020
MHQ 1952–2020
HHQ (1957)
570 l/s
8,62 m³/s
18,4 m³/s
21,2 l/(s km²)
29,6 m³/s
340 m³/s
Abfluss am Pegel Ocourt[5]
AEo: 1275 km²
NNQ (1943)
MNQ 1921–2020
MQ 1921–2020
Mq 1921–2020
MHQ 1921–2020
HHQ (1990)
840 l/s
16,2 m³/s
32,9 m³/s
25,8 l/(s km²)
52,3 m³/s
438 m³/s
Abfluss NNQ
MQ
HHQ (1990)
21 m³/s
176 m³/s
1400 m³/s
Linke Nebenflüsse Drugeon, Dessoubre, Clauge, Loue, Orain, Guyotte
Rechte Nebenflüsse Allan, Sablonne
Durchflossene Stauseen Lac des Brenets, Lac de Moron, Lac de Biaufond, Barrage de Vaufrey
Großstädte Besançon
Mittelstädte Montbéliard, Dole
Kleinstädte Pontarlier
Schiffbarkeit abschnittsweise
Der Flussverlauf des Doubs

Der Flussverlauf des Doubs

Der Name des Flusses ist keltischen Ursprungs und bedeutet „schwarz“.[9]

Caesar erwähnt den Doubs in seinen Commentarii de bello Gallico, wo er ihn Dubis nennt. Deshalb wurde der Name manchmal auf das lateinische dubius: „ungewiss“, „zweifelhaft“ zurückgeführt. Diese Erklärung gilt heute aber als falsch.

Geographie

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Die Source du Doubs (deutsch «Quelle des Doubs») ist eine mächtige Karstquelle in einem stark verkarsteten Bereich des Juragebirges. Sie liegt bei Mouthe, im Regionalen Naturpark Haut-Jura, auf einer Höhe von 937 m am Fuß der bewaldeten, bis zu 1419 m hohen Bergkette des Mont Risoux, auf der die Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz verläuft. Der Doubs entspringt einer Höhle im Felsen aus einem kleinen, etwa fünf Meter tiefen Quelltopf. Die Quelle schüttet durchschnittlich 1740 Liter pro Sekunde[10] und ist der Ausgang eines komplexen Höhlensystems mit mehreren Siphons. Die Schüttung kann sehr stark variieren. Am Felsen über der Quelle kann man mehrere Gesteinsschichten unterscheiden. Unterhalb der Quelle stürzt der Fluss über einen kleinen Wasserfall hinab. Etwa zwei Kilometer unterhalb der Source du Doubs mündet der ungefähr neun Kilometer lange Cébriot in den Doubs.


Der Doubs wendet sich nach seiner Quelle zunächst nordöstlich durch Pontarlier, durchfließt in seinem Lauf den Grenz-Stausee Lac de Moron in Richtung Delémont, wobei er ab Les Brenets die Grenze zur Schweiz bildet. Er stürzt über den Saut du Doubs, einen 27 m hohen Wasserfall, herab und fließt später auf einem kurzen Stück von etwa 29 km ganz auf Schweizer Hoheitsgebiet. Dieser Flussabschnitt wird Clos du Doubs genannt. Vor Saint-Ursanne ändert der Fluss seine Richtung wieder gegen Westen und verlässt das Schweizer Terrain bei Ocourt und La Motte auf der Schweizer Seite und Brémoncourt auf der französischen Seite.

 
Saint-Ursanne

Eine Besonderheit bildet der Grenzverlauf des Doubs entlang der französisch-schweizerischen Landesgrenze im Abschnitt des Kantons Jura. Anders als bei Flüssen sonst allgemein üblich, verläuft die Grenze nicht in der Flussmitte, sondern der Doubs gehört dort ganz zu Frankreich. Dies ergab sich aufgrund von Verträgen zwischen dem Fürstbischof von Basel und dem König von Frankreich.[11]

Die Geschwindigkeit der Strömung des Doubs ist nicht auf allen Abschnitten gleichmäßig, an manchen Stellen fließt er ruhig mit nur 5 km/h, an anderen viel schneller, bis zu 12 km/h. Die Breite des Flussbetts variiert von 6 bis 30 Meter (Durchschnitt) und bei den Seen bis zu 200 Meter. Die Umgebung des Flusses ist in vielen Abschnitten kaum besiedelt und wegen der steilen Talflanken schwer zugänglich.

Ab Saint-Ursanne westlich fließend erreicht der Doubs wieder das Gebiet von Frankreich und fließt unterhalb von Saint-Hippolyte, wo er links den Dessoubre aufnimmt, durch ein Quertal der Montagnes du Lomont nach Norden bis Audincourt. Hier nimmt er gleich darauf rechts die Allaine auf, wendet sich dann in seinem Unterlauf nach Südwesten und strebt über Baume-les-Dames, Besançon und Dole, wo er links die Loue aufnimmt, der Saône zu, in die er in 170 m Höhe in Verdun-sur-le-Doubs etwa 16 Kilometer nordöstlich von Chalon-sur-Saône mündet.

Ab Goumois (neben dem französischen Ort gibt es auf Schweizer Seite eine gleichnamige Gemeinde), dem Weiler Clairbief auf der französischen Grenze oder ab Soubey werden für die Strecke in Richtung Saint-Ursanne Kajaks angeboten. Die Strecke zwei Kilometer nach Soubey kann je nach Wasserstand wegen der herausragenden Steine und der starken Strömung in der Klus sehr gefährlich sein. Auf einer Länge von ca. zwei Kilometern ist die Schwierigkeit gemäß Wildwasserschwierigkeitsskala III.

Der Doubs ist rund 453 Kilometer lang, wobei Quelle und Mündung nur etwa 90 Kilometer voneinander entfernt liegen. Er entwässert ein Gebiet von ungefähr 7710 km². Er hat Merkmale eines Karstflusses wie z. B. eine sehr unregelmäßige Wasserführung (zwischen 21 m³/s bei Niedrigwasser und 1430 m³/s beim Hochwasser im Februar 1990). Teile des Wassers des Doubs versickern bei Pontarlier und kommen in der Karstquelle der Loue bei Ouhans wieder zum Vorschein. Dieses Phänomen wurde entdeckt, als 1901 eine Absinth-Destillerie in Pontarlier in Brand geriet und größere Mengen Absinth in den Fluss strömten. Einige Tage später roch das Wasser der Loue stark nach Anis. Spätere Färbungsversuche bestätigten diese Beobachtung.

Nebenflüsse

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Die Zuflüsse des Doubs sind (flussabwärts):

Linke Zuflüsse:

  • Cébriot, 8 km
  • Taverne, 10 km
  • Ruisseau du Saut, 6 km
  • Drugeon, 39 km
  • Ruisseau de la Tanche, 4 km
  • Bief de Fuesse, 4 km
  • Raie de Charbonney, 3 km
  • Bief de Tevey, 1 km
  • Dessoubre, 33 km
  • Barbèche, 14 km
  • Ranceuse, 8 km
  • Ruisseau du Monnot, 1 km
  • Ruisseau des Noyes, 3 km
  • Cusancin, 13 km
  • Cascade du Rougnon
  • Ruisseau de Arcier
  • Ruisseau des Mercureaux, 5 km
  • Ruisseau du Moulin Caillet, 4 km
  • Ruisseau de l’Étang, 2 km
  • Morte, 11 km
  • Bief de la Fontaine, 2 km
  • Clauge, 35 km
  • Loue, 122 km
  • Orain, 39 km
  • Charetelle, 9 km
  • Guyotte, 41 km

rechte Zuflüsse:

  • Bief Rouge, 7 km
  • Bief Blanc, 3 km
  • Abfluss der Source Bleue
  • Ruisseau de Fontaine Ronde, 6 km
  • Ruisseau des Lavaux, 12 km
  • Théverot, 9 km
  • Malcombe, 3 km
  • Rançonnière, 10 km
  • La Ronde (Schweiz)
  • Combe Chavat (Schweiz)
  • Ruisseau de la Motte (Schweiz)
  • Cude, 2 km
  • Roide, 4 km
  • Gland, 14 km
  • Allaine, 58 km
  • Lougres, 4 km
  • Ruisseau de la Abbaye, 4 km
  • Ruisseau de Soye, 6 km
  • Abfluss der Source Bleue
  • Ruisseau des Longeaux, 5 km
  • Ruisseau de Trébignon, 2 km
  • Grabusse, 9 km
  • Arne, 15 km
  • Vèze, 8 km
  • Sablonne, 27 km
  • Sablonné, 8 km

Flora und Fauna

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Im Doubs kommt die seltene Fischart Rhone-Streber (Zingel asper) vor.

Schutzgebiete

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Die Natur- und Kulturlandschaften am Doubs sind sowohl in Frankreich als auch in der Schweiz mit zahlreichen Mitteln geschützt. Grosse Landschaftsschutzgebiete sind etwa der französische Regionale Naturpark Haut-Jura und der Regionale Naturpark Doubs-Horloger, der schweizerische regionale Naturpark Parc du Doubs und das Schweizer Gebiet Vallée du Doubs, das im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) verzeichnet ist. Einige Flussabschnitte sind besondere Naturschutzgebiete, zum Beispiel: Bei der Doubsquelle liegt das geschützte Torfmoor von La Mouthe, im Kanton Jura liegen Auengebiete von nationaler Bedeutung, der Flussraum bei Biaufond ist ein bedeutendes Amphibienlaichgebiet,[12] am Unterlauf fließt der Doubs durch das Waldschutzgebiet Forêt de Chaux, und auch der Flussraum am Unterlauf des Doubs ist ein Schutzgebiet.[13]

Brücken

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Denkmalgeschützte Steinbogenbrücke von 1729 in St. Ursanne

Auf Schweizer Gebiet wird der Doubs von rund 20 Brücken überquert.

Schifffahrt

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Zwischen Montbéliard und Dole ist der Doubs teilweise kanalisiert und bildet ein Teilstück des Rhein-Rhône-Kanals. Auch in seinem Mündungsabschnitt zwischen Navilly und Verdun-sur-le-Doubs kann der Fluss mit Schiffen befahren werden.

Siehe auch

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Literatur

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  • Daniel Sangsue: Le Doubs au fil des textes du XIXe siècle à aujourd’hui. Éditions Alphil, Neuenburg 2015, ISBN 978-2-88930-035-8.
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Commons: Doubs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Quellhöhe gemäß geoportail.gouv.fr
  2. Mündungshöhe gemäß geoportail.gouv.fr
  3. Doubs bei SANDRE (französisch)
  4. Abflussdaten: Messstelle: Doubs - Sortie du lac des Brenets (2247). (PDF) 1952–2020. In: BAFU Hydrodaten. BAFU, abgerufen am 13. Oktober 2024 (Stationsseite).
  5. Abflussdaten: Messstelle: Doubs - Ocourt (2210). (PDF) 1921–2020. In: BAFU Hydrodaten. BAFU, abgerufen am 13. Oktober 2024 (Stationsseite).
  6. Christian Wurstisen: Bassler Chronick. 1580, S. 10 f.
  7. Caesar, De bello Gallico 1, 38.
  8. Strabon, Geographika 4, 186; 4, 189; 4, 192.
  9. https://en.wiktionary.org/wiki/dubh
  10. hydro.eaufrance.fr (Station: U2002010 Le Doubs à Mouthe, Option: Synthèse) (Memento des Originals vom 19. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hydro.eaufrance.fr.
  11. Tages-Anzeiger vom 15. März 2016, Seite 23.
  12. Datenblatt des Gebiets 1139 Biaufond im Bundesinventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung.
  13. Liste des sites Natura 2000, Département: Jura, auf mnhn.fr, abgerufen am 17. März 2023.