Drosendorf Stadt

Ortschaft und Katastralgemeinde im Bezirk Horn

Drosendorf Stadt ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf im Bezirk Horn im niederösterreichischen Waldviertel mit 504 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]

Drosendorf Stadt (Stadtteil)
Ortschaft
Katastralgemeinde Drosendorf Stadt
Drosendorf Stadt (Österreich)
Drosendorf Stadt (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Horn (HO), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Horn
Pol. Gemeinde Drosendorf-Zissersdorf
Koordinaten 48° 52′ 6″ N, 15° 37′ 13″ OKoordinaten: 48° 52′ 6″ N, 15° 37′ 13″ Of1
Höhe 423 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 504 (1. Jän. 2024)
Fläche d. KG 7,42 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03923
Katastralgemeinde-Nummer 10204
Bild
Luftbild von Drosendorf
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
504

Geografie

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Der Stadtteil befindet sich auf einer nach Westen hin abfallenden Hochfläche, die an drei Seiten von der Thaya umspült wird. Er umfasst den historischen Hauptplatz samt dem Schloss Drosendorf sowie die darunter liegende und im 20. Jahrhundert auf den Spitaläckern errichtete Einfamilienhaussiedlung, die bis zur Spitalmühle reicht. Am 1. April 2020 zählte die Ortschaft 354 Adressen.[2]

Geschichte

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Die von einer Mauer umgebene Stadt war über zwei Tore zu betreten, dem Hornertor und dem Raabsertor. Durch die Stadt führte die Commerzialstraße nach Waidhofen an der Thaya. An der Thaya befanden sich drei Mühlen, die Spitalmühle, die Bruckmühle und die Hofmühle. Bei der Bruckmühle führte eine hölzerne Brücke über die Thaya, wo auch eine Brückenmaut zu entrichten war.

Drosendorf war Amtssitz der Herrschaft Drosendorf. Die Stadt selbst wurde vom Magistrat der Stadt verwaltet, der auch die Spitalsherrschaft Drosendorf unterstand. Die Bewohner waren zumeist mittelmäßig bestiftete Bürger, die in Amtsstuben arbeiteten oder Gewerbetreibende oder Handwerker waren, schrieb Schweickhardt im 19. Jahrhundert. Die Stadt wurde über zwei Wasserleitungen mit Trinkwasser versorgt; selten kam es aber vor, dass zusätzlich Wasser aus einem 28 Klafter tiefen Drehbrunnen geschöpft werden musste.

Im Jahr 1822 wurde der Ort als Stadt mit 95 Häusern genannt, die über eine Pfarre und eine Schule verfügte. Die Herrschaft Drosendorf besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[3]

Literatur

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  • Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 123 (Ausgabe 1769; Drosendorf in der Google-Buchsuche).
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 4. Band: Gars bis Drosendorf. Anton Benko, Wien 1840, S. 286 (DrosendorfInternet Archive).
  • Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 139.
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Commons: Drosendorf Stadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  3. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 108 (Drosendorf in der Google-Buchsuche).