E8-Mannigfaltigkeit
In der Mathematik ist die -Mannigfaltigkeit eine einfach zusammenhängende -Mannigfaltigkeit mit Schnittform , die verschiedene ungewöhnliche Eigenschaften hat.
Konstruktion
BearbeitenDurch die Methode des Klempnerns entlang Graphen können aus mit den Knoten des Graphen assoziierten Kreisscheibenbündeln kompliziertere Mannigfaltigkeiten gebaut werden. Dies wird auf den Graphen des Dynkin-Diagramms angewandt, wobei den Knoten des Graphen jeweils das zum Kotangentialbündel der 2-Sphäre assoziierte Kreisscheibenbündel zugeordnet wird.
Die so erhaltene 4-Mannigfaltigkeit hat als Rand die Poincaré-Homologiesphäre. Diese berandet eine 4-Mannigfaltigkeit mit trivialer Homologie und durch Verkleben erhält man eine geschlossene 4-Mannigfaltigkeit mit Schnittform . (Dies ist ein Spezialfall des Satzes von Freedman, dass es zu jeder unimodularen, symmetrischen Bilinearform eine einfach zusammenhängende, geschlossene 4-Mannigfaltigkeit mit dieser Schnittform gibt.)
Eigenschaften
Bearbeiten- Die -Mannigfaltigkeit trägt keine Differentialstruktur. Das folgt aus dem Satz von Rochlin, demzufolge die Signatur einer differenzierbaren Spin-Mannigfaltigkeit durch teilbar ist, oder aus dem Donaldson-Theorem, demzufolge die Schnittformen einfach zusammenhängender, differenzierbarer -Mannigfaltigkeiten nur dann positiv definit sein können, wenn sie diagonalisierbar sind. Die zum Dynkin-Diagramm gehörende Bilinearform ist positiv definit, aber nicht diagonalisierbar. Ihre Signatur ist .
- Die -Mannigfaltigkeit ist nicht triangulierbar. Dies wurde von Casson mit der zu diesem Zweck eingeführten Casson-Invariante bewiesen. Allgemein sind geschlossene -Mannigfaltigkeiten mit gerader Schnittform und Signatur nicht triangulierbar.
Literatur
Bearbeiten- M. Freedman, F. Quinn: Topology of 4-Manifolds. Princeton Mathematical Series, 39. Princeton, NJ: Princeton University Press (1990).